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Hallo zusammen!
Hiermit präsentiere ich euch einen kleinen Weihnachtscomputerzusammenbauerfahrungsbericht und ein paar erste, kleine Tests dazu.
1. Motivation zum Bau
Nach langer Überlegung habe ich mich dazu entschlossen, mir nach ca. 10 Jahren nochmal einen neuen Desktop-Computer zuzulegen. Obwohl mir Mobilität wichtig ist, ist mir der Preis für einen leistungsstarken Laptop mit "ordentlicher" CPU und GPU einfach zu hoch; dazu kommt die unflexible Austauschmöglichkeit bei Defekten. Daher habe ich mich zu einem Kompromiss hinreißen lassen und mir einen Mini-ITX-Rechner zusammengestellt.
Es kann sein, dass ich mich ein bisschen vom AMD-Hype mitziehen lassen habe. In erster Linie wurde mir mein alter Computer aber zu schwach für meine Arbeiten. Diese beiden Umstände verstärkten sich gegenseitig
Ziel war, unter 900€ zu bleiben (ohne Display und Peripherie - sind bereits vorhanden).
2.1 Zusammenstellung
2.2 Details zur Zusammenstellung
3.1 Aufbau
Say hello to my little friends! In dieser Bilderreihe könnt ihr den Aufbau des Systems samt großartigen Kabelmanagements ( ) verfolgen.
Disclaimer: Das Snickers wurde nicht mitgeliefert. Es diente mir als handlicher Maßstab und Hungerstiller.
3.2 Anmerkungen zum Aufbau
4. Erste Starts und Einstellungen
Der erste Startvorgang hat ein Weilchen gedauert: der Monitor zeigte ein schwarzes Bild an, ohne zu melden, dass kein Signal kommt. Ja, der Monitor war an Schließlich erschien das Aorus-Logo und ich konnte ins BIOS. Das MB kam mit BIOS-Version F41 und war damit Ryzen 3000-Ready. So ließ sich Windows (1909) per USB installieren und anschließend die aktuellsten Chipset-Treiber. Das erlaubt das Einstellen des Ryzen Balanced-Energiesparplans in Windows. Das Update auf die neueste F50 (AGESA 1.0.0.4 B) ging dann ohne Murren vom USB-Stick direkt im BIOS selbst. Danach aktivierte ich das XMP-Profil des Speichers für 3200 MHz. PBO wurde ausgestellt.
5. Tests
Mit Just Cause 3, Cities: Skylines, und Cinebench R20 (und ein paar 4K 60fps Youtube-Videos) führte ich erste Tests durch. Beide Spiele wurden in 1080p mit allen Details im Anschlag angetestet, mit den unter 4. genannten Systemeinstellungen. Dabei wurden >60 fps angezeigt. Mit MSI Afterburner habe ich danach ein Framerate-Limit auf 45 erzeugt (wegen des Netzteils ). In diesem 45-Limit zeigte HWiNFO64 folgende maximale GPU-Verbrauchswerte an:
Update: Die ersten richtigen Tests können hier nachgelesen werden.
Finales Update: Neue Lüfter und die letzten Tests.
6. Fazit
7. Persönliche Feststellungen
Nach 10 Jahren Neubauabstinenz haben sich doch ein paar Dinge geändert.
In diesem Sinne: Frohe Weihnachten,
Euer HardRockDude
Hiermit präsentiere ich euch einen kleinen Weihnachtscomputerzusammenbauerfahrungsbericht und ein paar erste, kleine Tests dazu.
1. Motivation zum Bau
Nach langer Überlegung habe ich mich dazu entschlossen, mir nach ca. 10 Jahren nochmal einen neuen Desktop-Computer zuzulegen. Obwohl mir Mobilität wichtig ist, ist mir der Preis für einen leistungsstarken Laptop mit "ordentlicher" CPU und GPU einfach zu hoch; dazu kommt die unflexible Austauschmöglichkeit bei Defekten. Daher habe ich mich zu einem Kompromiss hinreißen lassen und mir einen Mini-ITX-Rechner zusammengestellt.
Es kann sein, dass ich mich ein bisschen vom AMD-Hype mitziehen lassen habe. In erster Linie wurde mir mein alter Computer aber zu schwach für meine Arbeiten. Diese beiden Umstände verstärkten sich gegenseitig
Ziel war, unter 900€ zu bleiben (ohne Display und Peripherie - sind bereits vorhanden).
2.1 Zusammenstellung
- CPU: AMD Ryzen 5 3600
- MB: Gigabyte B450 I Aorus Pro Wifi Rev. 1.0 (Bios-Version F50 == 1.0.0.4 B)
- RAM: 2x16 GB G.Skill Aegis 3200 CL16-18-18-38
- GPU: Gigabyte GeForce GTX 1660 Ti OC, 6 GB VRAM
- SSD: WD Blue 3D m.2 1 TB
- PSU: be quiet! SFX Power 2 400W
- Case: Silverstone Sugo SG13B-Q (Volumen: 11l)
- Case-Fan: be quiet! Pure Wings 2 120mm
--> Kostenpunkt: 870€ + Versand
2.2 Details zur Zusammenstellung
- CPU: 6-Zen2-Kerne mit 12 Threads reichen mir (zunächst) vollkommen für die vorgesehenen Arbeiten. Im Verhältnis zu meiner vorigen Heimmaschine mit einem i5-4210U ist dies bereits eine Leistungsexplosion vergleichbar mit einer Supernova; zudem muss die restliche Performance eher von der GPUals von der CPU kommen, denn mit dieser CPU und dem RAM ist der Einsatz z.B. von VMs für meinen derzeitigen Bedarf bereits kein Problem mehr.
- MB: Hier gab es einige zur Auswahl, bei denen man noch 10-20€ hätte sparen können. War mir an der Stelle aber egal; ich habe schlussendlich nach Verfügbarkeit und derzeitigen Preisschwankungen ausgesondert und so fiel die Wahl aufs Gigabyte. Ursprünglich hatte ich das ASRock Fatal1ty B450 Gaming-ITX/AC im Blick. Das Gigabyte hat 6 VRMs und damit eins mehr als das ASRock.
- RAM: "Klotzen, net kleckern". Soll wieder teurer werden, daher gibt's jetzt billigen Aegis-RAM und gleich in 32 GB Ist vielleicht die einzige größer dimensionierte Komponente hier.
- GPU: AMD fiel sofort aus dem Rennen, da ich CUDA brauche und ROCm noch nicht die Marktdurchdringung hat. Daher war die Hauptfrage: "1660 oder 2060 Super?" (Die 2060 ist keine Alternative in dem Kontext.) Die Vorteile der 2060 Super liegen auf der Hand: 2176 Shader zu 1536, 8GB VRAM zu 6GB, aber auch 175W TDP gegenüber 120W. Leider ist es nur eine halbgare RTX und 380€ mir letztenendes zuviel für eine GraKa. Die Wahl fiel auf die 1660Ti: merklich günstiger, 120W, immer noch gute Leistung im Mittelfeld. Mit der 2060 Super wäre ein größeres Netzteil zwingend und die Abwärme noch größer gewesen. Die 600 Extrashader lächeln mich auch heute noch an, da ich sie gut gebrauchen könnte (CUDA etc.). Aber schneller geht dann trotzdem immer noch - und teurer leider auch.
- SSD: Crucial P1 oder WD Blue? Beide haben ihre Unterschiede, die im grauen Alltag wohl kaum zu merken sind; die WD war gerade verfügbar und 1TB sogar im Angebot für sagenhafte 99€.
- PSU: Das Case kann auch ATX-Netzteile, welche jedoch mit Abstand die größte blockende Komponente wären. Daher entschied ich mich sofort für ein SFX-Netzteil. Sehr klein, aber oho. Corsair oder be quiet? Der Preis hat entschieden - und so wurden es 400W von be quiet. Hier begebe ich mich etwas in Grenzbereiche, da die 1660Ti stabile 120W auf einer 12V-Leitung erwartet, laut Verpackung sogar ein 450W-Netzteil empfiehlt. Mit Spielraum in den offiziellen Angaben erfüllt das SFX Power 2 diese Spezifikation zunächst gerade so ("Spitzenleistung 450W").
- Case: Natürlich sollte es möglichst klein werden. Das SG13 fasst knapp 11l und ist dabei auch noch extrem günstig, besonders verglichen mit den 7l-DAN-Cases. Für dieses Bauvorhaben ist das SG13 eine ganz gute Wahl - klein, mobil, einigermaßen schick. Das Case gibt es auch mit Frontmesh für noch bessere Kühlung zum gleichen Preis, fand ich aber potthässlich, und so kann man für die Fläche vorne selbst irgendein Gedöns designen - oder sie so lassen.
- Case-Fan: Möglich wären Größen bis 140mm. Hier habe ich einfach einen weiteren Kompromiss gemacht und bin auf 120mm gegangen: Je mehr Platz und Gewicht gespart wird, desto besser.
3.1 Aufbau
Say hello to my little friends! In dieser Bilderreihe könnt ihr den Aufbau des Systems samt großartigen Kabelmanagements ( ) verfolgen.
Disclaimer: Das Snickers wurde nicht mitgeliefert. Es diente mir als handlicher Maßstab und Hungerstiller.
3.2 Anmerkungen zum Aufbau
- Auf dem zweiten Bild sieht man das offene, leere Gehäuse mit dem mitgelieferten Schraubentütchen.
- Die Wärmeleitpaste, die standardmäßig auf dem Kühler aufgetragen ist, war durch die Verpackung dezent abgenutzt. Deswegen habe ich auf die CPU ein paar Kleckse meiner alten NT-H1 gedrückt.
- Für den Einbau des CPU-Kühlers mussten die zwei schwarzen Klammern/Abstandhalter entfernt werden. Dies lies die Backplate durchfallen und die Pins auf der Plate, die für die Schraubenaufnahme des Kühlers gedacht sind, wurden unerreichbar. Das habe ich erst gemerkt, nachdem der Kühler bereits auf der CPU saß. Dieser pappte durch die bloße Auflage bereits so fest, dass ich ihn nicht mehr abnehmen konnte ohne zu starke Kraft anzuwenden. Interessanterweise ließ er sich trotzdem verschieben. Also ließ ich ihn drauf und nahm das Mainboard nochmal aufwendig aus dem Gehäuse.
- Protip: Mainboard erst ins Gehäuse bauen, wenn der Kühler montiert wurde
- Der Einbau dieser 1660 Ti ging gut von oben. Ein anderer Weg wäre gewesen, das Frontpanel abzunehmen und sie von vorne einzuschieben.
- Das Netzteil ist mit dem Lüfter nach oben ausgerichtet, damit
- Frischluft von außen angesogen wird (und nicht von der CPU), und
- der Kabelbaum nicht mittig im Gehäuse liegt.
- Der Front-Fan saugt von vorne Luft durch zwei vordere Seitenöffnungen an, die standardmäßig mit Staubfiltern bestückt sind, und bläst sie durchs Gehäuse hinten raus. Für den Einbau musste das Frontpanel abgenommen werden. Um Frickelei zu minimieren, halten ihn oben zwei (von vier) Schrauben.
- Vorletztes Bild: Hier fehlt noch eine Blende für das SFX-Netzteil, mit dem die Lücken ausgefüllt werden. Wird noch geliefert...
- Letztes Bild: Die WLAN-Antenne kommt mit dem Mainboard. Sie läßt sich horizontal abklappen/ausrichten. Der Ständer ist magnetisch und hält gut oben auf dem Case fest.
- Besonders beeindruckt war ich von der Größe (bzw. Kleine) der m.2 SSD. Das Format ist mir persönlich neu.
4. Erste Starts und Einstellungen
Der erste Startvorgang hat ein Weilchen gedauert: der Monitor zeigte ein schwarzes Bild an, ohne zu melden, dass kein Signal kommt. Ja, der Monitor war an Schließlich erschien das Aorus-Logo und ich konnte ins BIOS. Das MB kam mit BIOS-Version F41 und war damit Ryzen 3000-Ready. So ließ sich Windows (1909) per USB installieren und anschließend die aktuellsten Chipset-Treiber. Das erlaubt das Einstellen des Ryzen Balanced-Energiesparplans in Windows. Das Update auf die neueste F50 (AGESA 1.0.0.4 B) ging dann ohne Murren vom USB-Stick direkt im BIOS selbst. Danach aktivierte ich das XMP-Profil des Speichers für 3200 MHz. PBO wurde ausgestellt.
5. Tests
Mit Just Cause 3, Cities: Skylines, und Cinebench R20 (und ein paar 4K 60fps Youtube-Videos) führte ich erste Tests durch. Beide Spiele wurden in 1080p mit allen Details im Anschlag angetestet, mit den unter 4. genannten Systemeinstellungen. Dabei wurden >60 fps angezeigt. Mit MSI Afterburner habe ich danach ein Framerate-Limit auf 45 erzeugt (wegen des Netzteils ). In diesem 45-Limit zeigte HWiNFO64 folgende maximale GPU-Verbrauchswerte an:
- Games (45 fps-Limit)
- Cities Skylines (20000 Einwohner): 86W
- Just Cause 3: 54W
- Temps: GPU: 45-55°C, CPU 58-70°C
- Cinebench R20
- Single-Core: 474, CPU-Temp: 70°C, Package Power: 37W, max. Clock: 4,2 GHz (Fan: 2650 RPM)
- Multi-Core: 3557, CPU-Temp: 86°C, Package Power: 60W, max. Clock: 4,05-4,2 GHz (Fan: 2650 RPM)
- (MP Ratio: 7.51x)
- Idle CPU-Temp: 44°C, Fan ca. 2000 RPM
Update: Die ersten richtigen Tests können hier nachgelesen werden.
Finales Update: Neue Lüfter und die letzten Tests.
6. Fazit
- Das Case ist meinem Empfinden nach eine sehr gute Symbiose aus Platzangebot und engem Stauraum.
- Es wirkt nicht zu bombig.
- Es ist noch genügend Platz für ordentliche(re) Kabelverlegung und eine oder gar zwei SATA-SSDs. Auch ein ATX-Netzteil passt. Dann ist man allerdings auch an der Brechgrenze mit der Frickelei.
- Es handelt sich um keinen titanverstärkten Massivbau. Das Gehäuse ist stabil, gleichzeitig wackelt es und hat Luft.
- Der Schwerpunkt verlagert sich nach dem Einbau der Hardware klar auf die hinteren Gummistandfüße.
- Im fertigen Zustand ist es mit seiner Höhe gut in einem mittleren Reisekoffer mobil. Den üblichen Reiseerschütterungen würde ich es aber dennoch nicht aussetzen wollen wie z.B. einen Laptop.
- Der Airflow ist denke ich nicht so schlecht, wie in den ersten Kommentaren unten suggeriert wird. Im Prinzip ist das Case an allen Seiten offen, ganz speziell in der hinteren Hälfte, wo der Hauptteil der Hardware sitzt.
- In der (fernen) Zukunft würde ich die Hardware in ein noch kleineres Gehäuse umziehen.
- Das Mini-ITX-Format kann ich jedem PC-Bauer nur empfehlen, und wenn es nur zum Ausprobieren ist. Für mich etwas unverständlich ist, dass ATX nach wie vor das Standardformat ist. Viele brauchen den ganzen Platz einfach gar nicht. Meiner Meinung nach haben die großen Kisten auch einen Abschreckungsfaktor.
- Die Leistung haut mich persönlich von den Socken, und hier kommt wohlgemerkt "nur" Mittelklasse-Hardware zum Einsatz. Prinzipiell hat man für die Zukunft wieder alle möglichen Upgradeoptionen - ob Netzteil, GPU, CPU... Dieser Rechner ist mit Sicherheit kein Idealkauf für Jedermann, bietet aber für mich derzeit den besten Kompromiss. Er ist auch ein Experiment für mich, ob in Zukunft noch eine Desktop-Workstation gebraucht wird oder nicht. Vielleicht sind in den nächsten 10 Jahren die Teile erneut soviel kleiner und effizienter geworden, dass man sich um Mobilität sowieso keine Gedanken mehr machen muss.
- Leistungstechnisch gibt es mit dieser Zusammenstellung vergleichbare Laptops brauchbarer Hersteller mit i7-9750H, 1660Ti, 16GB RAM, 500 GB SSD derzeit ab 1300€. Das inkludiert auch einen 1080p-Screen. Insofern kann man sagen, dass 400-500€ gespart wurden. Mit dem Nachteil, dass immer irgendwo eine Tastatur und ein Screen vorhanden sein muss, wenn der Rechner mitgenommen wird (Extramaus nehme ich persönlich sowieso immer mit).
- Im Moment tendiert es eher dahin, dass dies mein letzter kompletter PC-Neukauf war. Doch: "Sag niemals nie..." Zen18 in 0.1nm mit 1W TDP und 512 Kernen mit 100% skalierendem 4-way SMT und eine ebenso winzig-gigantische GPU könnten mich wieder genug hypen
7. Persönliche Feststellungen
Nach 10 Jahren Neubauabstinenz haben sich doch ein paar Dinge geändert.
- SSDs im m.2-Format tragen noch zusätzlich Nummern wie 2242, 2260, 2280, oder 22110, die die Länge der SSD angeben. Hier sollte man sich auf jeden Fall schlau machen, ob sie ins (Mini-ITX-)MB passt.
- Beim Grafikkartenkauf schlau machen, wieviel Watt vom Netzteil auf einer 12V-Schiene stabil geliefert werden sollen.
- Mainboard vor dem Einbau ins Gehäuse bereits mit CPU und Kühler und RAM bestücken, egal wie klein und prinzipiell wunderbar erreichbar alles ist.
- Youtube kann doch recht hilfreich sein, wenn man die richtigen Videos findet
In diesem Sinne: Frohe Weihnachten,
Euer HardRockDude
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