Zu Moore's Law
Eigentlich ist es schon ganz lange tot, da die jährliche Verdoppelung die Gordon Moore postuliert hatte, nicht gehalten wurde. Um es zu retten hat den Verdoppelungsinterval gestreckt. Wenn man die Anzahl der Transitoren logarithmisch über der Zeitachse aufträgt, kann man man immer noch eine Gerade durchlegen.
Es gibt Herausvorderungen. Es wird aufwändiger die Dichte zu steigern. Durch das Recticle-Limit ist die Größe einzelner Dies begrenzt, aber mit Advanced Packaging kommen neue Methoden große ICs zu bauen.
Folgender Satz steht im original Artikel:
It may prove to be more economical to build large systems out of smaller functions, which are separately packaged and interconnected.
Setze system = chip und function = chiplet und wir haben die Beschreibung was Advanced Packaging macht.
Zum Vortrag von Intel
Es ist doch schön, dass Intel wieder daran glaubt, dass das "Gesetz" noch gültig ist, das nach einem ihrer Gründer benannt wurde.
Schön an dem Vortrag ist, dass Intel ganz klar zeigt, dass es bisher mehrere Treiber zur Steigerung der Transistorzahl gegeben hat.
Und zum Ausblick:
Warten wir es in Ruhe ab, wann Intel tatsächlich Produkte mit den angekündigten Nodes Markt bringt.
Zur Veranstaltung
Der Vorteil einer Firmenveranstaltung für Intel ist, dass es den Teilnehmern schwer fällt, das gezeigte im Vergleich zur Konkurrenz einzuordnen. Bei Konferenzen wird zuweilen ziemlich deutlich eingeordnet. Alleine durch die Vorträge der Konkurrenz. Oder wenn es so läuft wie beim Advanced Packaging Tutorial bei der HotChips 33 (2021), durch einen Übersichtsvortrag.
Es ist legitim, dass Intel sich vor der Presse präsentiert und dabei in möglicht besten Licht darstellt. Was man Intel zugute halten muss, ist dass sie auch tiefer auf die Technik eingehen. AMD und Nvidia werden sich riesig darüber freuen was Intel alles erzählt hat.
AMD und Nvidia sind deutlich zugeknöpfter, was das Veröffentlichen von technischen Details zukünftiger Produkte angeht. Der Nachteil ist, dass man eine deutlich schlechtere Beziehung zur Presse hat.
Zur Berichterstattung über die Veranstaltung
Es ist nun Mal Sinn und Zweck dieser Veranstaltung die Presse mit einer Vielzahl von Informationen und Behauptungen zuzuschmeißen. Den Journalisten, die wissen, dass auch die anderen Teilnehmer darüber berichten, bleibt gar nicht die Zeit, das was Intel präsentiert hat in Ruhe zu analysieren. Die Artikel müssen jetzt raus und nicht in 4 Wochen. Das sorgt natürlich für jede Menge gute Presse über Intel.
Zur Anzahl der Artikel auf ComputerBase
Intel hat sehr viel präsentiert, also gibt es auch viel zu berichten. Also hat ComputerBase auch viele Artikel. Wen die Artikel über Intel nicht interessieren braucht sie nicht zu lesen.
Ich habe keine Vorstellung von AMD in den letzten Jahren mitbekommen, über die ComputerBase nicht mit mindestens einem Artikel bereichtet hat.
Zu dem Fanboy Gezänke
https://jolt.law.harvard.edu/digest/intel-and-the-x86-architecture-a-legal-perspective