Test MS-Tech S1 Crow
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Verpackung und Lieferumfang
3. Ausstattung außen
4. Ausstattung innen
5. Einbau der Hardware und Betrieb
6. Fazit
1. Einleitung
Die MS-TECH Europa GmbH ist seit dem Jahre 2000 in Europa aktiv und hat ihren Hauptsitz in Deutschland (Bocholt/ NRW). Dabei ist MS-TECH vor allem als Hersteller für Gehäuse und Netzteile bekannt. Allerdings gehört auch weitere Computerperipherie (Mäuse, Tastaturen, Lautsprecher, Headsets und externe Festplattengehäuse) zum Portfolio des Herstellers.
Gedämmte Silent-Gehäuse haben in den letzten Jahren stark an Fahrt aufgenommen und sind mittlerweile von vielen Herstellern erhältlich. Zu den beliebtesten Marken für gedämmte Gehäuse gehören wohl Fractal Design und Nanoxia. Mit dem Namen MS-Tech verbinden die meisten Hardwareinteressierten aber vermutlich eher die sogenannten „Gaming-Gehäuse“ mit viel Mesh, vielen Lüfterplätzen und LED-Lüftern. Das Gehäuse S1 Crow ist das erste gedämmte Gehäuse von MS-Tech und ist erst seit etwa einem Monat auf dem Markt. Dabei wirbt der Hersteller mit einer schlichten Optik, der Möglichkeit zum Einbau einer Wasserkühlung und massig Platz für Laufwerke. MS-TECH gibt für die schwarze Variante (bis jetzt einzige Farbe) des S1 Crow eine UVP von 89,90€ an. Im Handel ist das Gehäuse ab etwa 72€ + Versand erhältlich.
Herstellerlink: http://www.ms-tech.de/ger/index.php/product/detail/pdcid/87/pdid/356
Ob das S1 Crow den Versprechungen seitens MS-TECH gerecht wird und ob es eine gute Alternative zum Fractal Design Define R4/R5 bzw. Nanoxia Deep Silence 2/3 darstellt, werde ich im nachfolgenden Review herausfinden.
Technische Daten:
[TABLE="width: 500"]
[TR]
[TD]Abmessungen:
[/TD]
[TD]230x467x475mm (B x H x T)[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Gehäusetyp:
[/TD]
[TD]Midi-Tower[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Material:
[/TD]
[TD]Stahl, Kunststoff[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Farbe:
[/TD]
[TD]schwarz (außen/innen)[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Gewicht:
[/TD]
[TD]8.30kg[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]unterstütze Mainboardgrößen:
[/TD]
[TD]ATX, µATX, Mini-ITX[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Anzahl PCI-Slots:
[/TD]
[TD] 7[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Anzahl Laufwerksplätze: [/TD]
[TD]2x 5,25“ (extern)
2x 2,5“/ 3,5“ (intern)
3x 2,5“ (intern)[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]externe Anschlüsse:
[/TD]
[TD]2x USB 3.0 (intern), 2x USB 2.0, 1x Kopfhörer, 1x Mikrofon, 1x Cardreader (SD/MMC/MS)[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Anzahl Lüfterplätze: [/TD]
[TD]Front: 2x 120mm/ 140mm (davon 2x 120mm vorinstalliert)
Heck: 1x 120mm (davon 1x 120mm vorinstalliert)
Deckel: 2x 120mm / 2x 140mm[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Anzahl Radiatoren: [/TD]
[TD]Front: 120mm/ 240mm(max. 68mm inkl. Lüfter)
Heck: 120mm
Deckel: 120mm/ 240mm (unbegrenzt wenn RAM ohne Heatspreader)[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]maximale Höhe für CPU-Kühler:
[/TD]
[TD]170mm[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]maximale Grafikkartenlänge:
[/TD]
[TD]400mm[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]maximale Netzteillänge:
[/TD]
[TD]180mm[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Platz hinter dem Mainboardtray:
[/TD]
[TD]ca. 35 mm[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]weitere Merkmale: [/TD]
[TD]- Lüftersteuerung für max. 5 Lüfter
- Staubfilter für Deckel im Lieferumfang[/TD]
[/TR]
[/TABLE]
Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle noch an MS-TECH und Herrn Ebbing für die Bereitstellung eine Textexemplars.
2. Verpackung und Lieferumfang
Das MS-TECH S1 Crow kommt in einem schlichten braunen Karton auf dem ein Produktbild und alle technischen Daten abgedruckt sind. Im Inneren des Kartons findet man das Gehäuse, welches durch eine Plastikfolie und hartes Styropor zusätzlich geschützt ist.
Zum Lieferumfang gehören alle benötigten Schrauben, eine bebilderte Bedienungsanleitung in deutscher und englischer Sprache, sechs Kabelbinder, ein komplett schwarzer Mainboard-Speaker und ein magnetischer Staubfilter für den Deckel.
3. Ausstattung außen
Das S1 Crow misst 230x467x475mm (BxHxT) und ist sowohl außen als auch innen schwarz lackiert. Da kaum Öffnungen vorhanden sind, wirkt das Gehäuse sehr schlicht und zeitlos. Dieses schlichte Design wird zusätzlich durch die gedämmte und matt-schwarze Fronttür unterstützt. Die Tür öffnet sich leider nur nach links und verbirgt zwei Schächte für 5,25“-Laufwerke, zwei Lüftersteuerungen mit jeweils 3 Stufen (HIGH/ vermutlich 12V, LOW/ vermutlich 5V, AUS) und einen großen und leicht zu entfernenden Staubfilter. Dahinter verstecken sich zwei vorinstallierte 120mm Lüfter mit hochwertig gesleevten Kabeln. Alternativ können hier auch zwei 140mm Lüfter installiert werden. Damit die zwei Frontlüfter auch ausreichend Frischluft bekommen, hat MS-TECH seitlich an der Front auf beiden Seiten ausreichend dimensionierte Öffnungen implementiert.
Serienmäßig ist das S1 Crow im Deckel mit einer magnetischen und gedämmten Plastikabdeckung ausgestattet. Leider weicht die Abdeckung farblich recht stark vom Rest des Gehäuses ab. Unter der Abdeckung findet man zwei Montageplätze für 120mm bzw. 140mm Lüfter. Für alle, die hier Lüfter installieren möchten, legt MS-TECH sogar einen magnetischen Staubfilter für den Deckel dazu. Dadurch wird nicht nur verhindert, dass zu viel Staub in den Innenraum gelangt, zusätzlich wertet der Filter die Optik des Deckels deutlich auf. Hier hat der Hersteller definitiv mitgedacht. Des Weiteren findet man im vorderen Bereich des Deckels den Power-Knopf (leuchtet blau), eine rote HDD-LED und das I/O-Panel. Es bietet 2x USB 3.0 (interner Anschluss, Weiche für USB 2.0), 2x USB 2.0, Mikrophon- bzw. Kopfhörer-Anschlüsse und einen Kartenleser (SD, Micro-SD). Alle Anschlüsse sind ab Werk mit Staubschutzkappen versehen.
Am Heck gibt es keine großen Besonderheiten. Über dem am Boden liegenden Netzteil lassen sich sieben perforierte PCI-Slotblenden und der dritte vorinstallierte 120mm Lüfter erkennen. Dieser kann dank der Montageschienen nach oben oder unten geschoben werden. Das kann bei der Montage eines Radiators im Deckel sehr nützlich werden.
Auch die Unterseite des S1 Crow ist recht unspektakulär. Das Gehäuse steht auf zwei großen und stabilen Kunststofffüßen die zusätzlich über Gummistreifen zur Isolierung verfügen. Außerdem findet man hier noch den Staubfilter für das Netzteil. Dieser Filter stellt in meinen Augen aber den ersten großen Negativpunkt dar. Wie auf dem Bild zu erkennen ist, verschwindet der Filter zur Hälfte unter dem Standfuß. Das wäre alles halb so wild wenn MS-Tech dem Filter eine vernünftige Ausbauvorrichtung verpasst hätte. Stattdessen ist die sehr flexible Filtermatte an sechs ausgestanzten Metallhaken befestigt. Da man aber aufgrund des Standfußes die hinteren drei Haken nicht sehen kann, ist der Einbau nach der Säuberung unnötig kompliziert.
Die Seitenteile sind, wie es sich für ein Silent-Gehäuse gehört, komplett verschlossen und mit Dämmmaterial ausgekleidet. Durch dieses Dämmmaterial sind sie verhältnismäßig schwer und wirken sehr stabil. Zusätzlich hat der Hersteller an beiden Seiten Griffmulden angebracht und die Seitenteile mit Rändelschrauben aus Metall befestigt.
4. Ausstattung innen
Die allgemeine Verarbeitung im Inneren ist sehr gut. Es sind keine scharfen Kanten und Verarbeitungsfehler erkennbar. Wie auch das Äußere des S1 Crow sind das Innenleben und die Kabel für sämtliche Frontanschlüsse und Lüfter komplett schwarz gehalten. Ausnahmen gibt es jedoch bei den Audio und USB 2.0-Kabeln. Hier ist der Hauptstrang zwar schwarz, die Kabel direkt am Stecker sind aber leider bunt. Die Lüftersteuerungen werden über einen Molex-Stecker mit Strom versorgt und können jeweils drei bzw. zwei Lüfter ansteuern.
Der Midi-Tower kann Mainboards im ATX, µATX und mITX-Format aufnehmen und bietet sehr viel Platz zum Arbeiten. Rund um die Montagefläche des Mainboards sind elf Kabeldurchführungen vorhanden. Von diesen elf Öffnungen wurden die sechs wichtigsten mit Gummimanschetten ausgestattet. Zusätzlich findet man auf der Rückseite etliche Punkte, an denen Kabelbinder befestigt werden können. Für die Montage der Erweiterungskarten muss der Anwender leider auf einen Schraubendreher zurückgreifen.
Zwei auffällige Merkmale finden sich in der komplett geschlossenen Abdeckung für das Netzteil und dem sehr offenen Innenraum wieder. Dadurch können u.a. sehr lange Grafikkarten oder aber auch Radiatoren für eine Wasserkühlung verbaut werden. Aufgrund der offenen Innenraumgestaltung können allerdings nicht mehr so viele Laufwerke verbaut werden. Hinter dem Mainboardtray lassen sich maximal drei 2,5“-Datenträger anbringen. Hier erfolgt die Montage leider nicht werkzeuglos. Der Käfig unter der Netzteilabdeckung nimmt zwei weitere Festplatten im 3,5“ bzw. 2,5“-Format auf. Die entsprechenden Rahmen sind leider komplett aus Plastik und bieten keine Gummipuffer zur Entkopplung. Zuletzt finden im S1 Crow noch zwei Geräte im 5,25“-Format einen Platz. Werden hier keine Geräte verbaut, lässt sich die vordere Montageschiene durch das Entfernen von zwei Schrauben ausbauen.
Das Netzteil liegt zur Entkopplung auf vier Gummipuffern und besitzt einen Staubfilter im Boden. Ein Schaumstoffrahmen zwischen Netzteil und Rückwand wurde leider nicht implementiert.
5. Einbau der Hardware und Betrieb
Testsystem:
CPU: AMD Phenom II X4 955
CPU-Kühler: EKL Alpenföhn Groß Clockner + Scythe Slipstream 120mm 800rpm
Mainboard: Gigabyte MA770T-UD3P
RAM: G.Skill Value 8GB DDR3 1333Mhz CL9
GPU: Powercolor HD5770 1GB GDDR5
GPU-Kühler: Arctic Accelero S1 Plus + 2x Scythe Slipstream 120mm 800rpm
PSU: be quiet! Pure Power L7 530W
HDD: Samsung Spinpoint F3 500GB.
Der Einbau der Komponenten verlief reibungslos und ging schnell von der Hand. Alle Öffnungen für Kabel sind sinnvoll platziert und überall ist auch für große Hände genug Platz. Laut MS-TECH nimmt das S1 Crow CPU-Kühler mit bis zu einer Höhe von 170mm und Grafikkarten mit einer maximalen Länge von 400mm auf. Dadurch gibt es keine Grafikkarte und (fast) keinen CPU-Kühler der nicht in dieses Gehäuse passen würde. Ein weiteres beachtliches Feature ist der vorhandene Platz zwischen Mainboardtray und Seitenteil. Hier stehen dem potenziellen Käufer sehr großzügige 35mm Platz zur Verfügung. In Verbindung mit der Netzteilabdeckung und dem durchgängigen Mainboardschlitten ist es somit nahezu unmöglich die Kabel schlecht zu verlegen. Theoretisch ist es aufgrund des Platzangebots nicht mal notwendig Kabelbinder zu verwenden. Deshalb überrascht es auch nicht, dass das System an der Vorderseite sehr ordentlich wirkt, obwohl das Netzteil keine abnehmbaren Kabel besitzt.
Wie im letzten Kapitel bereits erwähnt wurde, können nur 3,5“-Festplatten im Käfig werkzeuglos montiert werden. Für die Montage von 2,5“-Festplatten, DVD-Brennern und Erweiterungskarten ist ein Schraubendreher leider zwingend erforderlich. Wer aber etwas genauer in das Zubehör schaut, findet immerhin vier weitere Rändelschrauben. Nach einem kurzen Test ließ sich feststellen, dass diese Schrauben das gleiche Gewinde besitzen wie die Schrauben der PCI-Slotblenden. Man könnte also immerhin drei Erweiterungskarten (Grafikkarte braucht i.d.R. zwei) ohne Schraubendreher anbringen.
Keine Überraschungen gab es bei der Festplattenentkopplung. Die Entkopplung durch den Plastikrahmen ist als ausreichend zu bezeichnen. Kleine Gummipuffer an der Seite und am Boden des Rahmes hätte wohl noch eine etwas bessere Wirkung erzielt.
Die vorinstallierten Lüfter sind auf der niedrigen Stufe angenehm leise, aber leider nicht frei von Nebengeräuschen. Auf der hohen Stufe hört man die Lüfter aufgrund der Luftverwirbelungen aber definitiv. Für „Silentfreaks“ dürfte diese Lautstärke vermutlich schon zu hoch sein. Die dritte Stellung „AUS“ der Lüftersteuerung entzieht sich jedoch etwas meinem Verständnis. Denn da die Lüfter schon auf der niedrigen Stufe nicht mehr wirklich wahrnehmbar sind ist ein völliges deaktiveiren in meinen Augen nicht notwendig. Stattdessen wäre es sinnvoller gewesen eine mittlere Stufe zu implementieren, die einen besseren Kompromiss zwischen Lautstärke und Fördermenge bietet als die vorhandenen Stufen.
Als nächstes möchte ich noch ein paar Anmerkungen zum Einbau einer Wasserkühlung geben. Da ich selber über keine Radiatoren verfüge, beruhen die folgenden Aussagen nur auf Messungen bzw. Schätzungen meinerseits. Da die Montageplätze für 120mm-Lüfter im Deckel weit außen angebracht wurden, kann im Deckel ein sehr dicker 240mm Radiator verbaut werden. Die einzige Voraussetzung ist hier, dass der Arbeitsspeicher nicht über Heatspreader verfügt. Auch in der Front lässt sich ein 240er Radiator verbauen. Aufgrund der Netzeilabdeckung darf die Radiator-Lüfter-Kombination eine Dicke von 68mm aber nicht überschreiten.
Abschließend möchte ich in diesem Kapitel noch ein paar Temperaturwerte aufzeigen. Als Vergleichswerte ziehe ich die Messwerte auf einem offenen Benchtable heran. Getestet habe ich bei einer Raumtemperatur von 16°C mit prime95 und Furmark. Die Temperaturen habe ich jeweils nach 30 Minuten mit dem CPUID Hardwaremonitor ausgelesen.
[TABLE="width: 500"]
[TR]
[TD]Benchtable:
[/TD]
[TD]CPU: 53°C
GPU: 41°C[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Gehäuse (Lüftersteuerung Low + Deckel geschlossen): [/TD]
[TD]CPU: 65°C
GPU: 52°C[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Gehäuse (Lüftersteuerung High + Deckel geschlossen): [/TD]
[TD]CPU: 60°C
GPU: 47°C[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Gehäuse (Lüftersteuerung Low + Deckel offen): [/TD]
[TD]CPU: 62°C
GPU: 50°C[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Gehäuse (Lüftersteuerung High + Deckel offen): [/TD]
[TD]CPU: 57°C
GPU: 47°C[/TD]
[/TR]
[/TABLE]
6. Fazit
Was lässt sich also abschließend über das MS-Tech S1 Crow sagen? Auch wenn MS-Tech dieses S1 Crow als Gaming-Tower umwirbt und das Wort „Silent“ nicht verwendet, wird das Ziel dieses Gehäuses relativ schnell klar. Das schlichte, nahezu komplett geschlossene Gehäuse mit gedämmten Seitenteilen, gedämmten Deckel, gedämmter Fronttür, entkoppeltem Netzteil und einer Lüftersteuerung für insgesamt fünf Lüfter deuten definitiv auf gewisse Silent-Absichten hin. Auf den ersten Blick könnte man sogar meinen man steht vor einem Fractal Design Define R5. Bei genauerer Betrachtung lassen sich aber gewisse Unterschiede erkennen.
Was beim S1 Crow absolut herausragt sind das Platzangebot im Innenraum, der Platz für Kabel hinter dem Mainboardschlitten und die Geräuschreduzierung des Systems (mit Ausnahme der Festplatte). Mit dem S1 Crow ist es möglich, ein High-End-System elegant und leise zu verpacken. Auch der Einsatz einer AiO- oder Custom-Wasserkühlung ist durchaus realisierbar. Zusätzlich ist die Netzteilabdeckung eine elegante Lösung um den Innenraum optisch aufzubessern und das Kabelmanagement zu erleichtern. Wenn man aber bedenkt, dass das Gehäuse kein Sichtfenster besitzt, ist eine solche Abdeckung eigentlich eine Verschwendung von Ressourcen. Ein weiterer Pluspunkt ist hingegen die Beigabe des magnetischen Staubfilters für den Deckel. Das verbessert den nicht nur merklich den Airflow, gleichzeitig bleibt die Optik des Deckels weiterhin schlicht und ansprechend.
Die Minuspunkte des S1 Crow halten sich Grenzen. Der einzige Punkt der das Gesamtbild in meinen Augen trübt, ist die furchtbare Umsetzung des Netzteilstaubfilters. Ein einfacher Plastikrahmen zum Ausziehen hätte den Ein- und Ausbau deutlich vereinfacht. Die jetzige Lösung entspricht eher einer Umsetzung die bei Budget-Gehäusen zu finden ist. Ein weiterer negativer Aspekt des S1 Crow ist, dass der Anwender im Einbau von Datenträgern etwas begrenzt ist. Mehr als zwei 3,5“- und drei 2,5“-Festplatten finden im S1 Crow keinen Platz. Desweiteren sind die Lüfter auf der höchsten Stufe zu laut und die Entkopplung der 3,5“-Festplatten ist geradeso ausreichend.
Wer aber die Pluspunkte des S1 Crow zu schätzen weiß, über das Problem mit dem Staubfilter des Netzteils hinwegsehen kann und über maximal zwei 3,5“-Festplatten verfügt, der erhält für etwa 72€ ein sehr solides und elegantes Gehäuse in dem sogar ein High-End-System inkl. Wasserkühlung Platz findet. In meinen Augen ist das S1 Crow eine gute Alternative zum Nanoxia Deep Silence 3 und zum Fractal Design Define R5.
Positiv:
- elegantes und schlichtes Design
- Dämmung (Seitenteile, Deckel, Fronttür)
- gutes Platzangebot für CPU-Kühler, Grafikkarten, Kabel und Wasserkühlung
- Staubfilter (Front, Netzteil, Deckel)
- gutes Kabelmanagement-System
- drei vorinstallierte Lüfter
- Lüftersteuerung für 5 Lüfter
- werkzeuglose Montage für 3,5“-Laufwerke
- Netzteilabdeckung
Negativ:
- Ausbau des Netzeilstaubfilters sehr umständlich
- Rahmen für 3,5“-Festplatten nur aus Plastik
- Lüfter auf höchster Stufe zu laut
- Farbe der Deckelplatte weicht vom Gehäuse ab
- Fronttür öffnet sich nur nach links
Abschließend möchte ich mich nochmal bei MS-Tech und Herrn Ebbing für die Bereitstellung eines Testexemplars bedanken.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Verpackung und Lieferumfang
3. Ausstattung außen
4. Ausstattung innen
5. Einbau der Hardware und Betrieb
6. Fazit
1. Einleitung
Die MS-TECH Europa GmbH ist seit dem Jahre 2000 in Europa aktiv und hat ihren Hauptsitz in Deutschland (Bocholt/ NRW). Dabei ist MS-TECH vor allem als Hersteller für Gehäuse und Netzteile bekannt. Allerdings gehört auch weitere Computerperipherie (Mäuse, Tastaturen, Lautsprecher, Headsets und externe Festplattengehäuse) zum Portfolio des Herstellers.
Gedämmte Silent-Gehäuse haben in den letzten Jahren stark an Fahrt aufgenommen und sind mittlerweile von vielen Herstellern erhältlich. Zu den beliebtesten Marken für gedämmte Gehäuse gehören wohl Fractal Design und Nanoxia. Mit dem Namen MS-Tech verbinden die meisten Hardwareinteressierten aber vermutlich eher die sogenannten „Gaming-Gehäuse“ mit viel Mesh, vielen Lüfterplätzen und LED-Lüftern. Das Gehäuse S1 Crow ist das erste gedämmte Gehäuse von MS-Tech und ist erst seit etwa einem Monat auf dem Markt. Dabei wirbt der Hersteller mit einer schlichten Optik, der Möglichkeit zum Einbau einer Wasserkühlung und massig Platz für Laufwerke. MS-TECH gibt für die schwarze Variante (bis jetzt einzige Farbe) des S1 Crow eine UVP von 89,90€ an. Im Handel ist das Gehäuse ab etwa 72€ + Versand erhältlich.
Herstellerlink: http://www.ms-tech.de/ger/index.php/product/detail/pdcid/87/pdid/356
Ob das S1 Crow den Versprechungen seitens MS-TECH gerecht wird und ob es eine gute Alternative zum Fractal Design Define R4/R5 bzw. Nanoxia Deep Silence 2/3 darstellt, werde ich im nachfolgenden Review herausfinden.
Technische Daten:
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[TD]Abmessungen:
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[TD]230x467x475mm (B x H x T)[/TD]
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[TD]Gehäusetyp:
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[TD]Gewicht:
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[TD]Anzahl PCI-Slots:
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[TD]Anzahl Laufwerksplätze: [/TD]
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2x 2,5“/ 3,5“ (intern)
3x 2,5“ (intern)[/TD]
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[TD]externe Anschlüsse:
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[TD]2x USB 3.0 (intern), 2x USB 2.0, 1x Kopfhörer, 1x Mikrofon, 1x Cardreader (SD/MMC/MS)[/TD]
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[TD]Anzahl Lüfterplätze: [/TD]
[TD]Front: 2x 120mm/ 140mm (davon 2x 120mm vorinstalliert)
Heck: 1x 120mm (davon 1x 120mm vorinstalliert)
Deckel: 2x 120mm / 2x 140mm[/TD]
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[TD]Anzahl Radiatoren: [/TD]
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Heck: 120mm
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[TD]maximale Höhe für CPU-Kühler:
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[TD]maximale Grafikkartenlänge:
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[TD]maximale Netzteillänge:
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[TD]Platz hinter dem Mainboardtray:
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[TD]- Lüftersteuerung für max. 5 Lüfter
- Staubfilter für Deckel im Lieferumfang[/TD]
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Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle noch an MS-TECH und Herrn Ebbing für die Bereitstellung eine Textexemplars.
2. Verpackung und Lieferumfang
Das MS-TECH S1 Crow kommt in einem schlichten braunen Karton auf dem ein Produktbild und alle technischen Daten abgedruckt sind. Im Inneren des Kartons findet man das Gehäuse, welches durch eine Plastikfolie und hartes Styropor zusätzlich geschützt ist.
Zum Lieferumfang gehören alle benötigten Schrauben, eine bebilderte Bedienungsanleitung in deutscher und englischer Sprache, sechs Kabelbinder, ein komplett schwarzer Mainboard-Speaker und ein magnetischer Staubfilter für den Deckel.
3. Ausstattung außen
Das S1 Crow misst 230x467x475mm (BxHxT) und ist sowohl außen als auch innen schwarz lackiert. Da kaum Öffnungen vorhanden sind, wirkt das Gehäuse sehr schlicht und zeitlos. Dieses schlichte Design wird zusätzlich durch die gedämmte und matt-schwarze Fronttür unterstützt. Die Tür öffnet sich leider nur nach links und verbirgt zwei Schächte für 5,25“-Laufwerke, zwei Lüftersteuerungen mit jeweils 3 Stufen (HIGH/ vermutlich 12V, LOW/ vermutlich 5V, AUS) und einen großen und leicht zu entfernenden Staubfilter. Dahinter verstecken sich zwei vorinstallierte 120mm Lüfter mit hochwertig gesleevten Kabeln. Alternativ können hier auch zwei 140mm Lüfter installiert werden. Damit die zwei Frontlüfter auch ausreichend Frischluft bekommen, hat MS-TECH seitlich an der Front auf beiden Seiten ausreichend dimensionierte Öffnungen implementiert.
Serienmäßig ist das S1 Crow im Deckel mit einer magnetischen und gedämmten Plastikabdeckung ausgestattet. Leider weicht die Abdeckung farblich recht stark vom Rest des Gehäuses ab. Unter der Abdeckung findet man zwei Montageplätze für 120mm bzw. 140mm Lüfter. Für alle, die hier Lüfter installieren möchten, legt MS-TECH sogar einen magnetischen Staubfilter für den Deckel dazu. Dadurch wird nicht nur verhindert, dass zu viel Staub in den Innenraum gelangt, zusätzlich wertet der Filter die Optik des Deckels deutlich auf. Hier hat der Hersteller definitiv mitgedacht. Des Weiteren findet man im vorderen Bereich des Deckels den Power-Knopf (leuchtet blau), eine rote HDD-LED und das I/O-Panel. Es bietet 2x USB 3.0 (interner Anschluss, Weiche für USB 2.0), 2x USB 2.0, Mikrophon- bzw. Kopfhörer-Anschlüsse und einen Kartenleser (SD, Micro-SD). Alle Anschlüsse sind ab Werk mit Staubschutzkappen versehen.
Am Heck gibt es keine großen Besonderheiten. Über dem am Boden liegenden Netzteil lassen sich sieben perforierte PCI-Slotblenden und der dritte vorinstallierte 120mm Lüfter erkennen. Dieser kann dank der Montageschienen nach oben oder unten geschoben werden. Das kann bei der Montage eines Radiators im Deckel sehr nützlich werden.
Auch die Unterseite des S1 Crow ist recht unspektakulär. Das Gehäuse steht auf zwei großen und stabilen Kunststofffüßen die zusätzlich über Gummistreifen zur Isolierung verfügen. Außerdem findet man hier noch den Staubfilter für das Netzteil. Dieser Filter stellt in meinen Augen aber den ersten großen Negativpunkt dar. Wie auf dem Bild zu erkennen ist, verschwindet der Filter zur Hälfte unter dem Standfuß. Das wäre alles halb so wild wenn MS-Tech dem Filter eine vernünftige Ausbauvorrichtung verpasst hätte. Stattdessen ist die sehr flexible Filtermatte an sechs ausgestanzten Metallhaken befestigt. Da man aber aufgrund des Standfußes die hinteren drei Haken nicht sehen kann, ist der Einbau nach der Säuberung unnötig kompliziert.
Die Seitenteile sind, wie es sich für ein Silent-Gehäuse gehört, komplett verschlossen und mit Dämmmaterial ausgekleidet. Durch dieses Dämmmaterial sind sie verhältnismäßig schwer und wirken sehr stabil. Zusätzlich hat der Hersteller an beiden Seiten Griffmulden angebracht und die Seitenteile mit Rändelschrauben aus Metall befestigt.
4. Ausstattung innen
Die allgemeine Verarbeitung im Inneren ist sehr gut. Es sind keine scharfen Kanten und Verarbeitungsfehler erkennbar. Wie auch das Äußere des S1 Crow sind das Innenleben und die Kabel für sämtliche Frontanschlüsse und Lüfter komplett schwarz gehalten. Ausnahmen gibt es jedoch bei den Audio und USB 2.0-Kabeln. Hier ist der Hauptstrang zwar schwarz, die Kabel direkt am Stecker sind aber leider bunt. Die Lüftersteuerungen werden über einen Molex-Stecker mit Strom versorgt und können jeweils drei bzw. zwei Lüfter ansteuern.
Der Midi-Tower kann Mainboards im ATX, µATX und mITX-Format aufnehmen und bietet sehr viel Platz zum Arbeiten. Rund um die Montagefläche des Mainboards sind elf Kabeldurchführungen vorhanden. Von diesen elf Öffnungen wurden die sechs wichtigsten mit Gummimanschetten ausgestattet. Zusätzlich findet man auf der Rückseite etliche Punkte, an denen Kabelbinder befestigt werden können. Für die Montage der Erweiterungskarten muss der Anwender leider auf einen Schraubendreher zurückgreifen.
Zwei auffällige Merkmale finden sich in der komplett geschlossenen Abdeckung für das Netzteil und dem sehr offenen Innenraum wieder. Dadurch können u.a. sehr lange Grafikkarten oder aber auch Radiatoren für eine Wasserkühlung verbaut werden. Aufgrund der offenen Innenraumgestaltung können allerdings nicht mehr so viele Laufwerke verbaut werden. Hinter dem Mainboardtray lassen sich maximal drei 2,5“-Datenträger anbringen. Hier erfolgt die Montage leider nicht werkzeuglos. Der Käfig unter der Netzteilabdeckung nimmt zwei weitere Festplatten im 3,5“ bzw. 2,5“-Format auf. Die entsprechenden Rahmen sind leider komplett aus Plastik und bieten keine Gummipuffer zur Entkopplung. Zuletzt finden im S1 Crow noch zwei Geräte im 5,25“-Format einen Platz. Werden hier keine Geräte verbaut, lässt sich die vordere Montageschiene durch das Entfernen von zwei Schrauben ausbauen.
Das Netzteil liegt zur Entkopplung auf vier Gummipuffern und besitzt einen Staubfilter im Boden. Ein Schaumstoffrahmen zwischen Netzteil und Rückwand wurde leider nicht implementiert.
5. Einbau der Hardware und Betrieb
Testsystem:
CPU: AMD Phenom II X4 955
CPU-Kühler: EKL Alpenföhn Groß Clockner + Scythe Slipstream 120mm 800rpm
Mainboard: Gigabyte MA770T-UD3P
RAM: G.Skill Value 8GB DDR3 1333Mhz CL9
GPU: Powercolor HD5770 1GB GDDR5
GPU-Kühler: Arctic Accelero S1 Plus + 2x Scythe Slipstream 120mm 800rpm
PSU: be quiet! Pure Power L7 530W
HDD: Samsung Spinpoint F3 500GB.
Der Einbau der Komponenten verlief reibungslos und ging schnell von der Hand. Alle Öffnungen für Kabel sind sinnvoll platziert und überall ist auch für große Hände genug Platz. Laut MS-TECH nimmt das S1 Crow CPU-Kühler mit bis zu einer Höhe von 170mm und Grafikkarten mit einer maximalen Länge von 400mm auf. Dadurch gibt es keine Grafikkarte und (fast) keinen CPU-Kühler der nicht in dieses Gehäuse passen würde. Ein weiteres beachtliches Feature ist der vorhandene Platz zwischen Mainboardtray und Seitenteil. Hier stehen dem potenziellen Käufer sehr großzügige 35mm Platz zur Verfügung. In Verbindung mit der Netzteilabdeckung und dem durchgängigen Mainboardschlitten ist es somit nahezu unmöglich die Kabel schlecht zu verlegen. Theoretisch ist es aufgrund des Platzangebots nicht mal notwendig Kabelbinder zu verwenden. Deshalb überrascht es auch nicht, dass das System an der Vorderseite sehr ordentlich wirkt, obwohl das Netzteil keine abnehmbaren Kabel besitzt.
Wie im letzten Kapitel bereits erwähnt wurde, können nur 3,5“-Festplatten im Käfig werkzeuglos montiert werden. Für die Montage von 2,5“-Festplatten, DVD-Brennern und Erweiterungskarten ist ein Schraubendreher leider zwingend erforderlich. Wer aber etwas genauer in das Zubehör schaut, findet immerhin vier weitere Rändelschrauben. Nach einem kurzen Test ließ sich feststellen, dass diese Schrauben das gleiche Gewinde besitzen wie die Schrauben der PCI-Slotblenden. Man könnte also immerhin drei Erweiterungskarten (Grafikkarte braucht i.d.R. zwei) ohne Schraubendreher anbringen.
Keine Überraschungen gab es bei der Festplattenentkopplung. Die Entkopplung durch den Plastikrahmen ist als ausreichend zu bezeichnen. Kleine Gummipuffer an der Seite und am Boden des Rahmes hätte wohl noch eine etwas bessere Wirkung erzielt.
Die vorinstallierten Lüfter sind auf der niedrigen Stufe angenehm leise, aber leider nicht frei von Nebengeräuschen. Auf der hohen Stufe hört man die Lüfter aufgrund der Luftverwirbelungen aber definitiv. Für „Silentfreaks“ dürfte diese Lautstärke vermutlich schon zu hoch sein. Die dritte Stellung „AUS“ der Lüftersteuerung entzieht sich jedoch etwas meinem Verständnis. Denn da die Lüfter schon auf der niedrigen Stufe nicht mehr wirklich wahrnehmbar sind ist ein völliges deaktiveiren in meinen Augen nicht notwendig. Stattdessen wäre es sinnvoller gewesen eine mittlere Stufe zu implementieren, die einen besseren Kompromiss zwischen Lautstärke und Fördermenge bietet als die vorhandenen Stufen.
Als nächstes möchte ich noch ein paar Anmerkungen zum Einbau einer Wasserkühlung geben. Da ich selber über keine Radiatoren verfüge, beruhen die folgenden Aussagen nur auf Messungen bzw. Schätzungen meinerseits. Da die Montageplätze für 120mm-Lüfter im Deckel weit außen angebracht wurden, kann im Deckel ein sehr dicker 240mm Radiator verbaut werden. Die einzige Voraussetzung ist hier, dass der Arbeitsspeicher nicht über Heatspreader verfügt. Auch in der Front lässt sich ein 240er Radiator verbauen. Aufgrund der Netzeilabdeckung darf die Radiator-Lüfter-Kombination eine Dicke von 68mm aber nicht überschreiten.
Abschließend möchte ich in diesem Kapitel noch ein paar Temperaturwerte aufzeigen. Als Vergleichswerte ziehe ich die Messwerte auf einem offenen Benchtable heran. Getestet habe ich bei einer Raumtemperatur von 16°C mit prime95 und Furmark. Die Temperaturen habe ich jeweils nach 30 Minuten mit dem CPUID Hardwaremonitor ausgelesen.
[TABLE="width: 500"]
[TR]
[TD]Benchtable:
[/TD]
[TD]CPU: 53°C
GPU: 41°C[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Gehäuse (Lüftersteuerung Low + Deckel geschlossen): [/TD]
[TD]CPU: 65°C
GPU: 52°C[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Gehäuse (Lüftersteuerung High + Deckel geschlossen): [/TD]
[TD]CPU: 60°C
GPU: 47°C[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Gehäuse (Lüftersteuerung Low + Deckel offen): [/TD]
[TD]CPU: 62°C
GPU: 50°C[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Gehäuse (Lüftersteuerung High + Deckel offen): [/TD]
[TD]CPU: 57°C
GPU: 47°C[/TD]
[/TR]
[/TABLE]
6. Fazit
Was lässt sich also abschließend über das MS-Tech S1 Crow sagen? Auch wenn MS-Tech dieses S1 Crow als Gaming-Tower umwirbt und das Wort „Silent“ nicht verwendet, wird das Ziel dieses Gehäuses relativ schnell klar. Das schlichte, nahezu komplett geschlossene Gehäuse mit gedämmten Seitenteilen, gedämmten Deckel, gedämmter Fronttür, entkoppeltem Netzteil und einer Lüftersteuerung für insgesamt fünf Lüfter deuten definitiv auf gewisse Silent-Absichten hin. Auf den ersten Blick könnte man sogar meinen man steht vor einem Fractal Design Define R5. Bei genauerer Betrachtung lassen sich aber gewisse Unterschiede erkennen.
Was beim S1 Crow absolut herausragt sind das Platzangebot im Innenraum, der Platz für Kabel hinter dem Mainboardschlitten und die Geräuschreduzierung des Systems (mit Ausnahme der Festplatte). Mit dem S1 Crow ist es möglich, ein High-End-System elegant und leise zu verpacken. Auch der Einsatz einer AiO- oder Custom-Wasserkühlung ist durchaus realisierbar. Zusätzlich ist die Netzteilabdeckung eine elegante Lösung um den Innenraum optisch aufzubessern und das Kabelmanagement zu erleichtern. Wenn man aber bedenkt, dass das Gehäuse kein Sichtfenster besitzt, ist eine solche Abdeckung eigentlich eine Verschwendung von Ressourcen. Ein weiterer Pluspunkt ist hingegen die Beigabe des magnetischen Staubfilters für den Deckel. Das verbessert den nicht nur merklich den Airflow, gleichzeitig bleibt die Optik des Deckels weiterhin schlicht und ansprechend.
Die Minuspunkte des S1 Crow halten sich Grenzen. Der einzige Punkt der das Gesamtbild in meinen Augen trübt, ist die furchtbare Umsetzung des Netzteilstaubfilters. Ein einfacher Plastikrahmen zum Ausziehen hätte den Ein- und Ausbau deutlich vereinfacht. Die jetzige Lösung entspricht eher einer Umsetzung die bei Budget-Gehäusen zu finden ist. Ein weiterer negativer Aspekt des S1 Crow ist, dass der Anwender im Einbau von Datenträgern etwas begrenzt ist. Mehr als zwei 3,5“- und drei 2,5“-Festplatten finden im S1 Crow keinen Platz. Desweiteren sind die Lüfter auf der höchsten Stufe zu laut und die Entkopplung der 3,5“-Festplatten ist geradeso ausreichend.
Wer aber die Pluspunkte des S1 Crow zu schätzen weiß, über das Problem mit dem Staubfilter des Netzteils hinwegsehen kann und über maximal zwei 3,5“-Festplatten verfügt, der erhält für etwa 72€ ein sehr solides und elegantes Gehäuse in dem sogar ein High-End-System inkl. Wasserkühlung Platz findet. In meinen Augen ist das S1 Crow eine gute Alternative zum Nanoxia Deep Silence 3 und zum Fractal Design Define R5.
Positiv:
- elegantes und schlichtes Design
- Dämmung (Seitenteile, Deckel, Fronttür)
- gutes Platzangebot für CPU-Kühler, Grafikkarten, Kabel und Wasserkühlung
- Staubfilter (Front, Netzteil, Deckel)
- gutes Kabelmanagement-System
- drei vorinstallierte Lüfter
- Lüftersteuerung für 5 Lüfter
- werkzeuglose Montage für 3,5“-Laufwerke
- Netzteilabdeckung
Negativ:
- Ausbau des Netzeilstaubfilters sehr umständlich
- Rahmen für 3,5“-Festplatten nur aus Plastik
- Lüfter auf höchster Stufe zu laut
- Farbe der Deckelplatte weicht vom Gehäuse ab
- Fronttür öffnet sich nur nach links
Abschließend möchte ich mich nochmal bei MS-Tech und Herrn Ebbing für die Bereitstellung eines Testexemplars bedanken.
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