Multimediadose als LAN-Buchse?

[Funbold]

Hallo zusammen,

ich habe leider von Netzwerkkram so gar keine Ahnung und überlege momentan mal wieder, welche Aufstellung von Router / Repeater / usw. bei uns die beste Lösung wäre.

Wir haben zwei Multimediadosen in der Wohnung, eine im Schlafzimmer und eine im Wohnzimmer. Leider keinen einzigen LAN-Anschluss. Diese liegen so blöd, dass egal wo ich den Kabelrouter anschließe, der jeweils andere Raum recht schlecht mit WLAN versorgt ist - selbst mit Fritz Repeater.

Bisher habe ich das so gelöst, dass der Router im Wohnzimmer steht (wo am meisten WLAN genutzt wird) und ein Kabel außerhalb der Wände mit Kabelklammern an Türrahmen und Wänden quer durch die Wohnung ins Schlafzimmer zu meinem PC liegt. Am PC brauche ich eine LAN-Verbindung, zwecks stabilem Ping.

Diese Lösung ist aber auf Dauer einfach hässlich, weswegen ich immer wieder überlege, ob man nicht eine bessere Lösung finden könnte.

Jetzt stellt sich mir folgende Frage: Ist es möglich, eine der Multimediadosen in eine LAN-Buchse umzubauen, welche direkt vom Router versorgt wird? Auf irgendeine Weise verbunden müssten die ja theoretisch sein, richtig?

 

[norKoeri]

Hilft dieser Thread (Technologie) bzw. das Devolo Giga-Bridge-Set (Beispiel-Produkt)?

 

[Millkaa]

Diese Lösung ist aber auf Dauer einfach hässlich, weswegen ich immer wieder überlege, ob man nicht eine bessere Lösung finden könnte.

Kabel ist immer die beste Lösung.

Ist es möglich, eine der Multimediadosen in eine LAN-Buchse umzubauen, welche direkt vom Router versorgt wird?

Kannst du mal Fotos machen von der Dose? Einmal von Außen und von Innen? Bestenfalls mit aktueller Verkabelung?
Wer hat die Dosen legen lassen? Gibt es da ggf. Informationen zu?


Soweit ich das richtig im Kopf habe solltest du mit den bestehenden Kabeln (SAT, TV, Antenne) aber keine LAN Lösung realisieren können ohne ein neues Kabel.

 

[LuminousVision]

Eine bessere Lösung als ein direktes Kabel gibt es nicht. Ihr könntet aber ausprobieren, ob ihr ein Flachbandkabel unter den Fußleisten herbekommt.

Sowas hier z.B.

https://www.amazon.de/gp/product/B01LLOGF20

 

[Spawn]

gibt da allerhand Geräte für ethernet over coax. möglich ist es jedenfalls das Bestehende Tv Kabel dafür zu nutzen...
nur keine Ahnung auf was man da achten muss zb. Mehrfamielenhaus

 

[Funbold]

Danke schonmal für eure Antworten.

Die Fußleisten schau ich mir mal an, gute Idee! Und zu Ethernet over coax werd ich mich mal belesen.

So sehen die Dosen aus:

 

[Tzk]

Ist es möglich, eine der Multimediadosen in eine LAN-Buchse umzubauen, welche direkt vom Router versorgt wird? Auf irgendeine Weise verbunden müssten die ja theoretisch sein, richtig?

Ich gehe davon aus, das du eine typische Kabel TV Dose meinst, oder? Kabel TV ist ein shared Medium, sprich oft sind die Dosen im ganzen Haus parallel geklemmt. Außerdem ist es hin und wieder der Fall, das die Kabelstänge vertikal laufen. Sprich unten im Keller gehts an zwei Stellen los und dann durch die Stockwerke. Manchmal sind die Dosen einer Wohnung auch in Reihe geklemmt, aber nicht immer.

Sprich pauschal zu sagen "ja, geht" ist nicht. Du kannst die Dosen nicht einfach rausnehmen, das Coax Kabel durch cat5e ersetzen und alles ist super.

 

[dvor]

Da sind Coax Kabel drin. Ethernet funktioniert darauf nicht. Was geht ist eine Verbindung mittels "g.hn". Die Kosten betragen grob EUR 200 für beide Endgeräte zusammen.

Beispiel:
https://geizhals.de/allnet-all-ghn102-coax-124346-a2154175.html

Die Bezeichnung "ethernot over coax" dafür ist zwar werbewirksam, aber eigentlich genauso falsch wie "powerline".

 

[Timberwolf90]

Die sauberste und stabilste Lösung, sofern die Koaxialkabel für die TV-Dosen in Leerrohren verlegt wurden, wäre das zusätzliche Einziehen eines Netzwerk-Verlegekabels.

Nimmt man ein dünnes und flexibles Kabel wie das Darka UCHOME Cat.7 SS26 S/FTP 4P LSHF sollte das Einziehen eines zusätzlichen Kabels in der Regel bei einem Standard-Leerrohr absolut kein Problem darstellen.

Somit könnte man problemlos eine Punkt zu Punkt Verbindung zwischen den zwei Kabeldosen realisieren und diese problemlos in einer weiteren Unterputzdose neben der Kabeldosen terminieren.

Die stabilste Alternativlösung zu einem Netzwehrkabel wäre eine Vernetzung der beiden Räume mittels Multimedia over Coax Alliance (MoCA).

Hier auf CB gibt es von dem User @beni_fs einen wirklich tollen Leseartikel, welcher sich mit dem Thema auseinandersetzt: Koexistenz im Koaxialkabel – kleiner MoCA Test

Ergänzung (27. November 2022)

Was geht ist eine Verbindung mittels "g.hn".

Für den Anwendungsfall des TE ist eine Übertragung mittels dem Standard G.hn absolut nicht geeignet, da dieser EuroDOCSIS für seinen Internetanschluss nutzt.

Der G.hn Standard belegt im Koaxialkabel nämlich genau die Frequenzen von Kabelfernsehkanälen und Internet-Upstream, womit sich die beiden Technologien gegenseitig spießen.

 

[dvor]

Für den Anwendungsfall das TE ist eine Übertragung mittels dem Standard G.hn absolut nicht geeignet, da dieser EuroDOCSIS für seinen Internetanschluss nutzt.

Wieder was gelernt. Danke.

 

[Funbold]

Entschuldigt bitte die blöde Frage, aber wie könnte ich herausfinden ob Koaxialkabel in Leerrohren verlegt wurden?

 

[dvor]

Dose aus der Wand nehmen und nachsehen.

 

[Timberwolf90]

wie könnte ich herausfinden ob Koaxialkabel in Leerrohren verlegt wurden?

Das geht ganz einfach indem man die Verschraubung des Einsatzes der Unterputzdose löst und einen Blick hinein wirft. In der Regel müsste man dann die abgeschnittenen Leerrohre wie in dem Bild unten in der Dose erkennen können.

 

[Funbold]

So sehen die Dosen dahinter aus. Ich vermute mal, das orangene Teil müsste auch noch raus? Das habe ich versucht, hat sich keinen Millimeter bewegt, vermutlich zu sehr "eingekleistert"..

Ich habe das Gefühl, die beste Lösung wäre eine Leitung durch die Abstellkammer zu legen Das wären zwei Wände (1x ca. 15cm und 1x. ca. 30cm) ...

 

[dvor]

Ich vermute mal, das orangene Teil müsste auch noch raus

Nein, eigentlich nicht. Ein Leerrohr müsste man in dem Bild sehen.

 

[schorschi23]

Wohl eine Rigipswand. Mit gut Kabelreserve hinter der Dose. Sonst könntest du die Dose nicht so weit rausziehen. Obs dann in ein Leerrohr geht, steht in den Sternen.

 

[Timberwolf90]

So sehen die Dosen dahinter aus.

Leider ist da weit und breit nichts von einem Leerrohr zu sehen. Bevor man jetzt aber Anfängt zu bohren würde ich bei einer vorhandenen Koaxialverkabelung der MoCA Lösung eine Chance geben.

Mit zwei solchen Adaptern sollte die Verbindung zwischen Wohn- und Schlafzimmer ganz einfach realisieren lassen: goCoax MoCA 2,5 Adapter

 

[Millkaa]

Das orangene ist eine klassische Unterputzdose (Hohlwanddose).
So wie das aussieht wird zu 99,9% kein Leerrohr verbaut worden sein. Je nach Alter des Gebäudes war es auch einfach nicht üblich. Leerrohre wurden in den letzten 10-20 Jahren vermehrt genutzt.
Wir haben im Freundes und Bekanntenkreis in den letzten Jahren insgesamt 8 Immobilien renoviert/saniert. In KEINER gab es Leerrohre. Wenn es gut lief wurden ordentliche Schlitze gestemmt. Kabel rein und wieder verspachtelt. Und das so, dass die Leitungen nur vertikal oder horizontal zur Dose verliefen.
Zwei hatten wir, da lagen Kabel einfach wild irgendwo in der Wand, wo sie gerade gepasst haben.
Also gehe mal stark davon aus, dass du nicht das Glück hast Leerrohre zu finden.
Ich würde den Weg über Fußleiste etc. wählen.

Zur Koax Lösung kann ich gar nichts sagen, da habe ich keinerlei Erfahrung. Deswegen dazu kein Pro oder Contra. Es hört sich aber so an, als wäre es ein Versuch wert.