Multimonitorsupport via USB-C-Hub unter Linux?

cmi777

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Hallo zusammen,

ich recherchiere aktuell ein wenig wegen neuem Laptop oder Workstation für die Firma. Da auch Ryzen in Betracht kommen (kein Thunderbolt), bin ich gerade am schauen welche Dockinglösung es hier gibt (primäre Anforderungen Multimonitorunterstützung via HDMI oder Displayport - idealerweise nicht auf 1080p beschränkt). Viele der Hubs bei Amazon (Beispiel) erfordern "Daten + Display-Port Alt" oder "Daten + Stromversorgung + Displayport Alt".

Soweit so gut: eines der Laptop-/Workstation-Modelle hat "2x USB 4.0 Typ C + Charge". Wenn ich der Wikipedia-Beschreibung von USB4 durchlese, sieht es so aus, als würde USB4 "DisplayPort Alternate Mode" grundsätzlich bereits von der Spezifikation her erfordern und damit vorhanden.

Soweit erstmal zum angelesenen Wissen. Eine Frage die sich mir nun stellt: wir arbeiten auf den Laptops mit Linux (derzeit Ubuntu, grundsätzlich aber offen). Ist dieses ganze USB-C-Hub "Gedöns" bereits nativ unterstützt, oder benötigt das spezielle Software/Treiber (bspw. vom Laptophersteller)? Bzw. wie ist die Unterstützung bei Linux allgemein für solche Hubs (vor allem im Hinblick auf Bildschirme).

Danke für jeden konstruktiven Input :)
 
cmi777 schrieb:
von der Spezifikation her erfordern und damit vorhanden.
Ja. DP Tunneln auch, aber es ist nur 1 Tunnel gefordert, nicht wie bei TB4 Zertifizierung 2 (kann also, aber muss nicht).

cmi777 schrieb:
Ist dieses ganze USB-C-Hub "Gedöns"
Das ist sehr allgemein.

Multi-Monitor kann mit TB / USB4 entweder durch die 2 Displayport Tunnel gehen die dort unterstützt werden.
Dafür hat Linux nativen Support mit dem selben Treiber von TB3 bis zu USB4 auf Intel.

Letztendlich muss hier der Treiber nur dem Controller erlauben die Tunnelverbindung aufzubauen, für eine GPU ist das noch vollständig transparent und sieht aus wie 2 getrennte Kabel und braucht keinen extra Support (wenn die HW und BIOS Support da ist also das zuverlässigste).

Wobei ich hier noch keine definitiven Specs oder Tests gelesen haben, die darauf eingehen ob AMDs nativer USB4 Support Parität mit TB4 erreicht und die Displayports ähnlich zu Intel verteilt.
Die neuen AM5 Desktops scheinen aber nicht nativen Support zu haben sondern genau wie Intel noch auf externe Intel TB4/UBS4 Controller zu setzen, die werden dann vermutlich den vollen TB4 Umfang unterstützen (solange der Mainboard Hersteller den Chip vollständig anbindet) und es wäre sehr schwach von AMD ihre 6000er APUs nicht genauso auszustatten.

Multi-Monitor kann auch via DP MST gemacht werden, was eine Sache der GPU und des GPU-Treibers ist.
Wird von Intel iGPUs schon sehr lange unterstützt, wobei ich hier deutlich mehr Zicken gesehen habe, dass ein Bildschirm periodisch flackert oder nach ein paar Monitor-Konfigurationswechseln ein Monitor nicht mehr an geht oder sich die Desktopumgebung aufhängt (so 4 Monitore am Bandbreitenlimit durch eine TB Dockingstation + DP MST). Wobei ich da auch unter Windows schon einzelne Zicken gesehen habe wenn man am Limit des Möglichen ist, mit DSC zur Kompression der Displaydaten oben drauf.

Ich gehe schwer davon aus, dass AMD und Nvidia das genauso unterstützen, kann hier aber nichts zur Stabilität sagen.

Da USB4 in AMD Notebooks (wo ja AMD eigene Controller zum Einsatz kommen) ja noch sehr neu ist, könnte ich mir mit Linux hier initial mehr Zicken und Bugs vorstellen, insbesondere auf lahmen Distros. Solange im Desktop aber Intel Maple Ridge Controller verbaut sind, sind die schon lange genug bekannt und sollten auch mit älteren Distros wunderbar gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich habe es bisher nur mit normalem DP 1.4 und Arch gemacht, hatte bei daisy chain (und AMD / Nvidia GPUs) jeweils keine Probleme
 
Sehr gute Frage.

Afaik hat der Linux Kernel bereits seit längerem APIs für die USB-C Alternate Modes (siehe Kernel.org Wiki), ob DisplayPort Alt Mode 2.0 vollständig unterstützt wird, dazu finde ich jedoch nirgends Informationen.
An sich ist es Sache der Treiber Schreiber für die Grafikkarten (also in dem Fall AMD), die APIs zu benutzen und das zu implementieren, die AMD OpenSource Treiber gelten imho zu Recht als gut und sind meistens featuretechnisch recht modern.

Dazu kommt, wie der Vorredner schon anmerkt, dass die Treiber für USB4 auf der AMD Plattform sauber laufen müssen.
AMD arbeitet da schon seit längerem dran (siehe z.B. https://www.phoronix.com/news/AMD-Linux-Is-Thunderbolt), da sind auch schon einige Patches gemerged, wie das in der Praxis aber aktuell aussieht, das wüsste ich auch gern.

Ich brauch fürn paar Mitarbeiter demnächst auch neue Laptops unter Linux, mit Intel und TB3 und TB4 haben wir bzgl. Monitoren sehr gute Erfahrungen gemacht, da braucht man nix an extra Treibern, einfach halbwegs aktuellen Kernel und gut is, die AMD Mobile APUs sehen aber performancetechnisch echt nett aus.
Ich wär auch für jeden Praxisbericht dankbar ;)
 
DerDummePunkt schrieb:
APIs für die USB-C Alternate Modes
Ja, leider werden die aber von vielen Geräten nicht wirklich genutzt. USB-C / USB-PD läuft da ziemlich autonom in HW und das OS hat oftmals keine Treiber oder auch nur eine Verbindung zu den Entscheidern um zB die Laderichtung umzukehren oder zB mit einem USB-C Hub volle DP Geschwindigkeit + USB2 zu erzwingen.

Edit:
Ich vermute mal dieser Support wird erst einen Sprung machen, wenn Windows eine GUI kriegt um den Status und die Fähigkeiten von USB-C ports anzuzeigen und Windows auch involviert wird in die Entscheidung ob ein Notebook zB von einem Akkupack lädt, oder das Akkupack vom Notebook aufgeladen werden soll...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß nicht genug über die Implementierung, aber könnte mir gut vorstellen, dass solche Treiber nur notwendig sind, wenn das OS die Type-C Ports selbst managen muss. Bei meinem Framework zB sehe ich in den ganzen typec sysfs Ordnern aber genau nichts und soweit ich informiert bin, macht das Board das alles von alleine. Ich würde nicht erwarten, dass Treiber für Alt Modes etc in so einem Fall notwendig sind, aber das kann von Gerät zu Gerät unterschiedlich sein und könnte demnach auch für AMD deutlich relevanter sein, da es ja grundsätzlich sinnvoll ist wenn das OS weiß, dass DP und USB durch den selben phyiskalischen Port gehen und was genau man damit anfangen könnte...
 
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