Kahlcke schrieb:
Das die Jobagentur den Mietzuschuss kürzt wenn der Empfänger nicht in eine entsprechende Wohnung zieht ist übliche Praxis - leider - sie bedenken nicht das viele ältere Leute noch in ur-alt Mietverträgen stecken und meinst deutlich weniger zahlen als sie eigentlich für eine entsprechende Wohnung müssten.
Das wird von der Jobagentur aber nicht wahrgenommen - die rechnen m² mal XX Euro (je nach Stadt) und berechnen daraus die Pauschalmiete. Deswegen sind sie auch der Meinung deine Mutter würde mit einer kleineren Wohnung billiger fahren. Da kann tatsächlich ein Gespräch mit dem Sachberater unter zuhilfenahme des Mietvertrages und eventuell eine Androhung vors Sozialgericht zu ziehen (Und die entsprechende Umsetzung) helfen den Regelsatz wieder herzustellen.
Die Agentur darf übrigens auch für andere "delikte" Strafen verhängen - nicht wahrgenommene Jobangebote, Vorstellungsgespräche oder Umschulungen. Oder auch nicht vorgezeigte Bewerbungen und Absagen - ich will deiner Ma nichts unterstellen, aber hast du den Bescheid WARUM ihr das Geld gekürzt wurde angeguckt?
Ich kann hier aus "eigener" Erfahrung sprechen - meine kleinste Schwester steckt in einer ähnlichen Situation (Mit der Sozialkasse, nen Dispo hat sie nicht
) und ich bin gerad in Zusammenarbeit mit meiner Mutter dabei sie da wieder finanziell und arbeitstechnisch aufzubauen!
//edit: Und wenn deine Mutter für den Dispo tatsächlich eine Ausfallversicherung hat dann greift diese meist auch für den Fall der Arbeitslosigkeit - das muss bei der Bank, oder noch besser, bei dem Versicherer aber seitens des Schuldners dargelegt werden - dann gibt es eventuell Geld zurück und der Rest sollte beglichen werden.
Hallo Kahlke,
Es handelt sich tatsächlich um einen sehr alten Mietvertrag - sie wohnt dort schon ca. 35 Jahre. Als sie ins H4 "abstürzte" sind wir (ich habe da noch "zu Hause" gewohnt) Haus-intern in die kleinste Wohnung umgezogen - gleicher Vermieter, gleiches Haus, gleiche Konditionen (in Relation), andere/kleinere Wohnung. Wir dachten, damit sei die Sache erledigt, da man die Lebensumstände sofort der Finanzlage angepasst hatte und sich auch im Rahmen der zulässigen Miethöhe befand - wobei wir auch schon berücksichtigten, dass ich bald ausziehen würde. Es ist für mich unverständlich, dass einzig die Größe der Wohnung entscheidend sein soll.
Du hast mir damit einen guten Ansatz gegeben, den ich weiterverfolgen und ausformulieren werde, zumal es sich eben auch noch um einen sog. "sozialen Wohnungsbau" handelt. Was für eine Ironie, eigentlich...
Ansonsten hat sie sich, ihrer Aussage nach, immer an alle Vorschriften gehalten. Was Bewerbungen betrifft, hatte ich ihr ebenfalls geholfen, somit kann ich aus erster Hand bestätigen, dass sich da wirklich, nachweislich, bemüht wurde. Doch irgendwann kommt der Punkt, an dem die Adressen ausgehen und die Portokosten nicht mehr lohnen, da die Antwort schon klar ist. Nicht zuletzt, wurde meiner Mutter auch schon nahegelegt, verfrüht, unter Verlust einiger % ihres Rentenanspruchs, in Rente zu gehen, was sie verneint hat, zumal sie ja willig ist, zu arbeiten. Eine nette Methode, hier die Statistik frisieren zu wollen - vielleicht werden ihr auch deshalb Steine in den Weg geworfen, da die Wohnung, ihrer Aussage nach, erst zum Problem wurde, nachdem sie ein "nein" zur Rente beim "JobCenter" bekanntgab.
Das sind natürlich nur ihre Aussagen, aber soweit sollte ich meiner Mutter schon vertrauen und ehrlich gesagt, reicht auch mein Misstrauen dem "JobCenter" gegenüber, um das auch so zu glauben. Das Statistiken für den Wahlkampf geschöhnt werden, ist ja nichts neues.
Zum Dispo: Da bin ich im Moment in den Dokumenten versunken. Netter Djungel, wirklich toll formuliert das Ganze
muss ich mal sagen. Ich kenne da einen guten Freund, der sich versicherungstechnisch gut auskennt....die Mail ist schon geschrieben, ich scanne im Moment alles ein. Mal schauen, was sich da ergeben wird. Wäre natürlich klasse, wenn sich das Dispo-Problem von selbst erledigen würde. Ich meine, die Bank hat da schon genug vom Steuerzahler abgezwackt und damit letztendlich auch einen Teil des Existenzminimums meiner Mutter genommen. Denn dafür sollte das Geld eigentlich sein - um trotz Arbeitslosgkeit ein angemessenes Leben führen zu dürfen, auch wenn man für den Arbeitsmarkt uninteressant ist. Aber das ist meine Mutter betreffend, auch eher noch ein Generationsproblem, das man eigentlich nicht ignorieren dürfte...
Edit: Sorry, mein Kopf ist gerade woanders: Ich wünsche euch viel Erfolg dabei, deine kleine Schwester aus dieser Situation erfolgreich herauszuholen.
Wird schon gelingen