Mutter hat gut 1500€ Dispo miese seit über 10 Jahren - was tun ?

@Onkelhitman
Dann hätte sie, nur wenn sie die Bank wechselt und bei 0 anfängt (weil du ihr 1500 geliehen hast), jeden Monat 35€ zur Verfügung (Bank keine Gebühren + die Zinsen, die die Bank genommen hätte).
Welche Bank hat denn bei einem Einkommen von ca. 300 € kostenlose Kontoführung, bzw. wer gibt jemandem mit so geringem Einkommen ein neues Konto, sie hat ja bereits eines.
 
So wie ich das gelesen habe die Norisbank. Und 15 Euro sind 15 Euro. Da steht weder was von monatlichem Geldeingang noch eine festgelegte Summe.
 
Toll und wo holt sie dann Ihr "weniges Geld" kostenlos ab, wenn in Ihrem Ort die Norisbank keine Filiale hat und sie mangels Bonität keine EuroCard bekommt, mit der sie für "teueres Geld" bei einer anderen Bank "Geld" abholen kann? Das kann dann auch schnell mal mehr als 15 € kosten.

Habe es mal angesehen:
Bargeld abheben bei der norisbank, an über 7.000 Geldautomaten der Cash Group und an über 1.000 Shell Tankstellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zur Cash Group gehören z.B. Commerzbank, Deutsche Bank und Postbank, dort kann sie kostenfrei Bargeld abheben, auch mit einer ganz normalen "Service-Card". Eine dieser Banken gibt es fast immer in der Nähe.
 
Das weiss ich und wurde nachträglich rein editiert.
Nur ob damit das Problem gelöst wird, wage ich dennoch zu bezweifeln. Meine Meinung >> die Bank auflaufen lassen, die haben ja bereits genug daran verdient und hätten der Kundin auch mal Tips geben können, wenn jemand Millionen versemmelt machen sie es ja auch.
 
"Obs das Problem löst"

Nein das löst kein Problem. Aber wenn man auf einmal wie aus dem Nichts 15€ mehr hat jeden Monat und selbst wenn man damit nur dieses kleine Sümmchen abbezahlt, hat man jeden Monat weniger Schulden auf dem Konto. Weniger Schulden, weniger Zinsen, weniger Zinsen, mehr abbezahlen. Mehr abbezahlen, Schulden irgendwann weg.

So sind die Schulden nämlich noch in 100 Jahren gleich wenn man nichts abbezahlt. Und da helfen dir auch keine Millionen versemmelt der Bank oder wahrlich Milliarden. Das Argument zieht leider nicht ;)
 
Guten Morgen :) Eure Anteilnahme finde ich wirklich super, vielen Dank :)


miac schrieb:
Ja, das ist jetzt ein vernünftiger Ansatz.

Denke eventuell noch an die Lebensmittel und Kleidung, Kosmetik...
Auch da gibt es eventuell billigere Alternativen.

Wenn man Schulden hat, muß man eben eine Zeit lang sparen und verzichten. Danach geht es einem wieder besser.


Da ihr momentan nur ~35€ in der Woche für Kost etc. zur Verfügung stehen (also insgesamt ca. 5€/tag) und ich eben schon vermute, dass sie bei einer Freundin teils zu Mittag isst und von ihr Kleidung erhält (das mit der Kleidung hat sie mir bestätigt), ich ihr nun ein Paket mit allerlei 1x wöchentlich zukommen lasse, denke ich, ist genau das der falsche Bereich, in dem gespart werden muss. Da hat sie, mangels Möglichkeit aus dieser Misere herauszukommen, schon über Jahre genügend Abstriche gemacht, die sie eben vor mir verheimlicht hatte (um mich nicht finanziell zu belasten). Es ist per Zufall mit dem Dispo herausgekommen und das war, wie schon gesagt, nur die "Spitze des Eisbergs"...

Sie kauft nur im Aldi ein oder auf dem Markt (je nachdem, wo sie was günstiger bekommt). Mit wenig Geld kann sie umgehen - mit viel nicht. Eigentlich bräuchte sie eine sehr gute Ernährung, da sie eben auch Hypertonie hat. Das scheint sie wohl hinzubekommen, da sie diesbezüglich keine weiteren Probleme kundgab. Inwiefern der Bluthochdruck mit der finanziellen Last zusammenhängt, wäre wohl eine andere Frage, die hier jetzt uninteressant ist und natürlich nicht geklärt werden kann...


Wolkenheim schrieb:
Such dir für das Problem der behaupteten Unangemessenheit der Wohnung schnell am Wohnort deiner Mutter eine Beratungsstelle für (u.a.) Hartz-IV-Empfänger. Sozialverbände kommen in Frage, aber z.B. auch die Linke (ja, man muss die Partei nicht mögen - aber sie kümmert sich durchaus); sieh einfach ins örtliche Telefonbuch oder die Lokalzeitung. Ggf. lässt sich der Umzug vermeiden oder aber die Umzugskosten dem JobCenter aufdrücken - beides könnte gelingen (eine Meinung dazu).


Vielen Dank für die Tipps. Ich werde mich zuerst selbst mit diesem "JobCenter" auseinandersetzen. Ich schaue, was rechtens ist und werde mich erstmal daran orientieren. Falls die sich querstellen sollten, werde ich direkten Rat/Unterstützung bei anderen suchen.


Onkelhitman schrieb:
307€ "Haben"

-14€ Kontoführungsgebühr (inkl. Postengebühr - Porto?, Kreditlebensversicherung ?)
Die Kreditlebensversicherung deckt die Bank ab, weil sie kein Geld hat. Würdet ihr zur Norisbank gehen spart sie 14€ im Monat.

-20€ Zinsen (ca. insg. inkl. "Über-Dispo" ab und an)
Kann man nichts dran ändern, außer eben abbezahlen. Lassen wir das also noch stehen.

Einfach wäre es natürlich, wenn du ihr das Geld leihen könntest. Dann hätte sie, nur wenn sie die Bank wechselt und bei 0 anfängt (weil du ihr 1500 geliehen hast), jeden Monat 35€ zur Verfügung (Bank keine Gebühren + die Zinsen, die die Bank genommen hätte). Das sind 420€ im Jahr. Dann hätte sie dir das Geld in 4 Jahren abbezahlt ohne wirklich mehr sparen zu müssen, ohne Mehrausgaben.

PS: Und ab da hätte sie jeden Monat 35€ mehr in der Tasche.


Leider kann ich das finanziell im Moment nicht. Wie ich schon Eingangs schrieb, würde ich das Konto sofort ausgleichen, wenn mir das Geld zur Verfügung stünde. In einem Jahr kann das auch schon wieder anders ausschauen.


Aber, dass ist nun auch ein "globaleres" Problem bei ihr, welches man nicht nur mit Geld lösen kann....

Wenn ich nun eben den Umzug hinbekomme bzw. dieses Problem lösen kann und sie nicht des Geldes wegen umziehen muss, wird sie 57€ monatl. mehr zur Verfügung haben. Damit bekäme sie erstmal das, was angeblich einem Menschen in Deutschland mindestens zum Leben zur Verfügung stehen muss/soll (Existensminimum).



_Systemfehler_ schrieb:
Dass man sanktioniert wird, weil man in einer grösseren Wohnung lebt, habe ich persönlich noch nie gehört.

Dass ein Teil der Miete für den grösseren Wohnraum zugezahlt werden muss, man quasi die Mehrkosten für den zu grossen Wohnraum selber tragen muss das ist wohl so, aber Sanktionen deswegen?
Du solltest dir eventuell den Hartz-IV-Bescheid dazu ansehen, denn so richtig glaube ich das nicht.
Ja gut, man hat wohl auch schon Zimmer zugenagelt, damit der Wohnraum "angemessen" wird, also der Wohnraum wurde angepasst, das ist kein Witz.
Selbst wenn sie zuzahlen muss, dann würde das Amt doch wohl einen Umzug in eine kleinere Wohnung verlangen oder befürworten und dann dürfte sie doch nicht die Umzugskosten selber tragen müssen?

Wie gesagt, von einer Sanktion wegen zu grossem Wohnraum habe ich noch nie etwas gehört und wenn das so ist, ist das eine Sauerei. Regelsatz (Existenzminmum) muss Regelsatz bleiben, sie hat sich nichts zu Schulden kommen lassen. Sollte das dem Amt nicht passen, dann sollen sie einen Umzug befürworten und die Umzugskosten wenigstens darlehensweise übernehmen.

Wirklich traurig, wenn das wahr ist.


Ich habe es gegengerechnet und es kommen nach abzug der Miete nur die angesprochenen 307€ raus, was nicht dem Existensminimum entspricht. Somit wurde hier klar das Geld gekürzt und es wurde meiner Mutter auch so mitgeteilt, dass das passieren würde, sollte sie sich nicht eine kleinere (und nicht eine günstigere) Wohnung suchen und den Umzug finanzieren (wovon? - und erst recht wovon, wenn man das Geld zum Lebensminimum auch noch kürzt). Durch die ganzen "JobCenter" schreiben muss ich mich noch durcharbeiten, womit ich zwangsläufig irgendwann auch auf was schriftliches stossen werde...
 
Das die Jobagentur den Mietzuschuss kürzt wenn der Empfänger nicht in eine entsprechende Wohnung zieht ist übliche Praxis - leider - sie bedenken nicht das viele ältere Leute noch in ur-alt Mietverträgen stecken und meinst deutlich weniger zahlen als sie eigentlich für eine entsprechende Wohnung müssten.
Das wird von der Jobagentur aber nicht wahrgenommen - die rechnen m² mal XX Euro (je nach Stadt) und berechnen daraus die Pauschalmiete. Deswegen sind sie auch der Meinung deine Mutter würde mit einer kleineren Wohnung billiger fahren. Da kann tatsächlich ein Gespräch mit dem Sachberater unter zuhilfenahme des Mietvertrages und eventuell eine Androhung vors Sozialgericht zu ziehen (Und die entsprechende Umsetzung) helfen den Regelsatz wieder herzustellen.

Die Agentur darf übrigens auch für andere "delikte" Strafen verhängen - nicht wahrgenommene Jobangebote, Vorstellungsgespräche oder Umschulungen. Oder auch nicht vorgezeigte Bewerbungen und Absagen - ich will deiner Ma nichts unterstellen, aber hast du den Bescheid WARUM ihr das Geld gekürzt wurde angeguckt?

Ich kann hier aus "eigener" Erfahrung sprechen - meine kleinste Schwester steckt in einer ähnlichen Situation (Mit der Sozialkasse, nen Dispo hat sie nicht ;)) und ich bin gerad in Zusammenarbeit mit meiner Mutter dabei sie da wieder finanziell und arbeitstechnisch aufzubauen! :)

//edit: Und wenn deine Mutter für den Dispo tatsächlich eine Ausfallversicherung hat dann greift diese meist auch für den Fall der Arbeitslosigkeit - das muss bei der Bank, oder noch besser, bei dem Versicherer aber seitens des Schuldners dargelegt werden - dann gibt es eventuell Geld zurück und der Rest sollte beglichen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kahlcke schrieb:
Das die Jobagentur den Mietzuschuss kürzt wenn der Empfänger nicht in eine entsprechende Wohnung zieht ist übliche Praxis - leider - sie bedenken nicht das viele ältere Leute noch in ur-alt Mietverträgen stecken und meinst deutlich weniger zahlen als sie eigentlich für eine entsprechende Wohnung müssten.
Das wird von der Jobagentur aber nicht wahrgenommen - die rechnen m² mal XX Euro (je nach Stadt) und berechnen daraus die Pauschalmiete. Deswegen sind sie auch der Meinung deine Mutter würde mit einer kleineren Wohnung billiger fahren. Da kann tatsächlich ein Gespräch mit dem Sachberater unter zuhilfenahme des Mietvertrages und eventuell eine Androhung vors Sozialgericht zu ziehen (Und die entsprechende Umsetzung) helfen den Regelsatz wieder herzustellen.

Die Agentur darf übrigens auch für andere "delikte" Strafen verhängen - nicht wahrgenommene Jobangebote, Vorstellungsgespräche oder Umschulungen. Oder auch nicht vorgezeigte Bewerbungen und Absagen - ich will deiner Ma nichts unterstellen, aber hast du den Bescheid WARUM ihr das Geld gekürzt wurde angeguckt?

Ich kann hier aus "eigener" Erfahrung sprechen - meine kleinste Schwester steckt in einer ähnlichen Situation (Mit der Sozialkasse, nen Dispo hat sie nicht ;)) und ich bin gerad in Zusammenarbeit mit meiner Mutter dabei sie da wieder finanziell und arbeitstechnisch aufzubauen! :)

//edit: Und wenn deine Mutter für den Dispo tatsächlich eine Ausfallversicherung hat dann greift diese meist auch für den Fall der Arbeitslosigkeit - das muss bei der Bank, oder noch besser, bei dem Versicherer aber seitens des Schuldners dargelegt werden - dann gibt es eventuell Geld zurück und der Rest sollte beglichen werden.

Hallo Kahlke,

Es handelt sich tatsächlich um einen sehr alten Mietvertrag - sie wohnt dort schon ca. 35 Jahre. Als sie ins H4 "abstürzte" sind wir (ich habe da noch "zu Hause" gewohnt) Haus-intern in die kleinste Wohnung umgezogen - gleicher Vermieter, gleiches Haus, gleiche Konditionen (in Relation), andere/kleinere Wohnung. Wir dachten, damit sei die Sache erledigt, da man die Lebensumstände sofort der Finanzlage angepasst hatte und sich auch im Rahmen der zulässigen Miethöhe befand - wobei wir auch schon berücksichtigten, dass ich bald ausziehen würde. Es ist für mich unverständlich, dass einzig die Größe der Wohnung entscheidend sein soll.

Du hast mir damit einen guten Ansatz gegeben, den ich weiterverfolgen und ausformulieren werde, zumal es sich eben auch noch um einen sog. "sozialen Wohnungsbau" handelt. Was für eine Ironie, eigentlich...

Ansonsten hat sie sich, ihrer Aussage nach, immer an alle Vorschriften gehalten. Was Bewerbungen betrifft, hatte ich ihr ebenfalls geholfen, somit kann ich aus erster Hand bestätigen, dass sich da wirklich, nachweislich, bemüht wurde. Doch irgendwann kommt der Punkt, an dem die Adressen ausgehen und die Portokosten nicht mehr lohnen, da die Antwort schon klar ist. Nicht zuletzt, wurde meiner Mutter auch schon nahegelegt, verfrüht, unter Verlust einiger % ihres Rentenanspruchs, in Rente zu gehen, was sie verneint hat, zumal sie ja willig ist, zu arbeiten. Eine nette Methode, hier die Statistik frisieren zu wollen - vielleicht werden ihr auch deshalb Steine in den Weg geworfen, da die Wohnung, ihrer Aussage nach, erst zum Problem wurde, nachdem sie ein "nein" zur Rente beim "JobCenter" bekanntgab.

Das sind natürlich nur ihre Aussagen, aber soweit sollte ich meiner Mutter schon vertrauen und ehrlich gesagt, reicht auch mein Misstrauen dem "JobCenter" gegenüber, um das auch so zu glauben. Das Statistiken für den Wahlkampf geschöhnt werden, ist ja nichts neues.


Zum Dispo: Da bin ich im Moment in den Dokumenten versunken. Netter Djungel, wirklich toll formuliert das Ganze ;) muss ich mal sagen. Ich kenne da einen guten Freund, der sich versicherungstechnisch gut auskennt....die Mail ist schon geschrieben, ich scanne im Moment alles ein. Mal schauen, was sich da ergeben wird. Wäre natürlich klasse, wenn sich das Dispo-Problem von selbst erledigen würde. Ich meine, die Bank hat da schon genug vom Steuerzahler abgezwackt und damit letztendlich auch einen Teil des Existenzminimums meiner Mutter genommen. Denn dafür sollte das Geld eigentlich sein - um trotz Arbeitslosgkeit ein angemessenes Leben führen zu dürfen, auch wenn man für den Arbeitsmarkt uninteressant ist. Aber das ist meine Mutter betreffend, auch eher noch ein Generationsproblem, das man eigentlich nicht ignorieren dürfte...


Edit: Sorry, mein Kopf ist gerade woanders: Ich wünsche euch viel Erfolg dabei, deine kleine Schwester aus dieser Situation erfolgreich herauszuholen. :) Wird schon gelingen :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Bärbone schrieb:
Da ihr momentan nur ~35€ in der Woche für Kost etc. zur Verfügung stehen (also insgesamt ca. 5€/tag)

Sie kauft nur im Aldi ein oder auf dem Markt (je nachdem, wo sie was günstiger bekommt).

Genau, das meine ich. Es mußte eben auf den Prüfstand.

Für einen Umzug gibt es bestimmt Gemeindeaktionen, wie bei uns, dann kostet das nicht die Welt und wird auch vom Amt vorgestreckt.

Ich möchte aber eins nochmal festhalten, auch wenn ich dafür hier wohl eins auf den Deckel bekomme.

Das Geld wird von der Allgemeinheit aufgebracht und ist in der Regel an keine Gegenleistung bzgl. Arbeit geknüpft. Deswegen muß es eben auch Einschränkungen, wie eine kleinere Wohnung, geben. Dadurch wird die Wohnung eben für andere Leute verfügbar, die die eben auch nötig haben.

Ich denke, Tipps um noch hier und da was weiter aus dem Sozialstaat rauszuholen, nicht gut. Das geht Richtung "kleine Leute" genauso wie an Leute die Millionengehälter kassieren (was ich persönlich für Gehaltswucher halte, niemand kann eine solche Arbeitsleistung erbringen).

Deswegen finde ich das, was Bärbone macht, nämlich erstmal bei sich selber zu suchen, auch vollkommen richtig und ehrenwert.

Einschränkend muß ich aber feststellen,daß heute nicht mehr jeder Arbeit bekommt, insbesondere, wenn man über 50 ist. Und die Arbeitgeber werden eben auch nicht unter Druck gesetzt, wenn dem Drängen nach "wir brauchen ausländische Fachkräfte" immer nachgegeben wird. Die wollen Lohndumping für die produktive Arbeit, damit die Administration immer mehr verdienen kann, sonst nichts. Gibt nicht umsonst soviele BWLer.

Und wir alle tragen durch unsere Wahlentscheidungen dazu bei, daß das auch so bleibt. Wenn man die Märkte öffnet/globalisiert, darf man sich nicht wundern, wenn das Volksvermögen weggemittelt wird.
 
miac schrieb:
Für einen Umzug gibt es bestimmt Gemeindeaktionen [...] und wird auch vom Amt vorgestreckt ... Einschränkend muß ich aber feststellen, daß heute nicht mehr jeder Arbeit bekommt, insbesondere, wenn man über 50 ist.
Ich gehe mal davon aus, dass du keine Hilfsaktionen einer Kirchengemeinde meinst ;), freiwillige finanzielle Hilfen einer chronisch klammen Kommune sind aber eher selten. Hier ist die Kommune ja gerade nicht zuständig, somit auch kein Sozialamt - das wäre nur so, wenn die Mutter arbeitsunfähig, also dauerhaft krank wäre. Auch hat die Arbeitsagentur durch die Aufforderung zum Rentenantrag im Grunde tatsächlich indirekt festgestellt, dass die Mutter nicht mehr vermittelt wird bzw. werden kann.
Ich denke, Tipps um noch hier und da was weiter aus dem Sozialstaat rauszuholen, nicht gut.
Dem stimme ich in Fällen zu, wo Menschen ihre Lage selbst verursacht haben und nicht verbessern wollen. Hier aber ist nicht ersichtlich, dass die Mutter auch nur irgendein Verschulden an ihrer Erwerbslosigkeit trifft.
 
miac schrieb:
Für einen Umzug gibt es bestimmt Gemeindeaktionen, wie bei uns, dann kostet das nicht die Welt und wird auch vom Amt vorgestreckt.

Den Umzug kann ich innerhalb von ein paar Monaten auch zusammensparen, sofern die Kosten nicht übernommen werden. Das ich so oder so noch was draufzahen muss, ist mir eh klar. Auf einem PVC-Bodenbelag muss meine Mutter also nicht herumlaufen...genügend Handwerker, die auch niemals einen PVC-Boden verlegen würden, habe ich ebenfalls im Freundeskreis, die allesamt meiner Mutter gerne helfen würden. Ich muss da nur was sagen und organisieren/finanzieren... Zwei linke Hände werden mir auch nicht nachgesagt ;)

Nur kommt da eben auch noch die Kaution ins Spiel...


miac schrieb:
Ich möchte aber eins nochmal festhalten, auch wenn ich dafür hier wohl eins auf den Deckel bekomme.

Das Geld wird von der Allgemeinheit aufgebracht und ist in der Regel an keine Gegenleistung bzgl. Arbeit geknüpft. Deswegen muß es eben auch Einschränkungen, wie eine kleinere Wohnung, geben. Dadurch wird die Wohnung eben für andere Leute verfügbar, die die eben auch nötig haben.

(...)

Einschränkend muß ich aber feststellen,daß heute nicht mehr jeder Arbeit bekommt, insbesondere, wenn man über 50 ist. Und die Arbeitgeber werden eben auch nicht unter Druck gesetzt, wenn dem Drängen nach "wir brauchen ausländische Fachkräfte" immer nachgegeben wird. Die wollen Lohndumping für die produktive Arbeit, damit die Administration immer mehr verdienen kann, sonst nichts. Gibt nicht umsonst soviele BWLer.

Und wir alle tragen durch unsere Wahlentscheidungen dazu bei, daß das auch so bleibt. Wenn man die Märkte öffnet/globalisiert, darf man sich nicht wundern, wenn das Volksvermögen weggemittelt wird.

Ich gebe dir soweit recht - ich möchte noch ergänzen:

Wenn man es offen signalisiert/anspricht, dass eben aus sozialen Gründen die Wohnung frei werden müsse und daher ein Umzug nur logisch wäre - wobei dafür die Kosten übernommen würden - dann gäbe es da auch nichts dran auszusetzen.

Doch es wird immer mehr gebaut und immer mehr Wohnungen stehen leer, was man auch daran sieht, dass Mutters' Nachbarswohnungen immer ca. ein halbes Jahr leerstehen, bevor sie wieder vermietet werden. Daher ist es eigentlich kein Argument mehr - heutzutage. Noch dazu unter den Umständen die ich geschildert habe, scheint auch keine soziale Komponente vorzuliegen, zumal der soziale Aspekt, den die Idee der freiwerdenen Wohnung für jemanden, der damit mehr anfangen kann, impliziert, einfach nicht vorliegt und kommuniziert wird sowie der Handlungsweise des "JobCenters" doch eher fremd zu sein scheint.

Man darf den Aspekt der Statistik-Schönung/Fälschung, sowie der Einsparungen (auch mit gutdünken Entscheidungen) nicht übergehen/ignorieren. Ich denke man kann auch dort suchen und wird schnell fündig. Und genau das werde ich auch im Hinterkopf behalten, wenn ich in Kommunikation mit diesem Center trete.
 
Zuerst solltest du versuchen, das JobCenter dazu zu bewegen, einem Umzug zuzustimmen. Es wäre ja im Interesse von beiden Seiten. Vor Allem hätte deine Mutter etwas mehr Geld im Monat zur Verfügung. Gründe sind ja vorhanden.

Kosten für ein Umzugswagen und Helfer werden dann auch übernommen, dazu müssen Kostenvoranschläge von mehreren Umzugsfirmen vorgelegt werden.
Renovierungskosten werden grundsätzlich NICHT nach SGB II abgedeckt..

Zum Thema Kaution: Sollte das JobCenter einem Umzug zustimmen, dann wird die Kaution gezahlt und zwar direkt an den Vermieter. Nach einem Auszug bekommt das JobCenter/die ArGe das Geld vom Vermieter zurück.
Sollte deine Mutter irgendwann wieder ein eigenes Einkommen haben, zahlt sie selbst die Kaution zurück.
Wichtig hierbei: Der Umzug MUSS vorher genehmigt werden, sonst müssen Kaution und Umzug selbst getragen werden, auch eventuelle Mehrkosten der Wohnung.

Siehe auch §22 SGB II
 
@ Systemfehler: Vielen Dank für die wertvollen Tipps :) Ich verstehe so langsam, wie dieses "Center" tickt :)
 
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