Nach welchem Standard Netzwerk im Haus verkabeln?

na also wenn dann schon PoE+...
 
bender_ schrieb:

Nicht böse gemeint, ich lasse auch eher eine Firma kommen als etwas selbst zu machen. Aber erstens würde, wenn man deiner Argumentation folgt, jeder Baumarkt pleite gehen, und zweitens muss nicht alles 100 % perfekt sein. Ich kann mir nämlich kaum vorstellen, dass man in Deutschland solche Auflagen für das Verlegen von Netzwerkkabeln im Haus hat. In Österreich gibt es nämlich meines Wissens nach dazu gar keine Auflagen. Wofür auch, ich habe noch von keinem einzigen Fall gehört, in dem was schlimmeres passiert ist, als dass man keine Verbindung aufbauen kann.

Oder sollen die Leute, die sich eine Fachkraft nicht leisten können, auf alles verzichten müssen, was sie aber selbst machen könnten?
 
@LoK-hellscream
Ich habe nirgends empfohlen alles von Fachfirmen erledigen zu lassen, sondern lediglich, dass eine Prüfung der selbst gemachten Installation durch eine solche Sicherheit gewährleistet - und nicht nur persönliche, sondern auch rechtliche.
Es gibt einfach gewisse Gewerke, von denen Gefahren ausgehen. Grundsätzlich ist das mal alles was mit Strom zu tun hat. Auch Antennen-, Telekommunikations- oder Netzwerkinstallationen gehören dazu, weil nunmal leitende Verbindungen bestehen, die im Fehlerfall gefährliche Spannungen führen können. In den eigenen 4 Wänden kannst Du natürlich tun und lassen was Du willst mit allen Konsequenzen falls mal was passiert und dein Mieter, Versicherung, Nachbar, whoever... dir ans Bein pinkeln wollen.
Was glaubst Du wer den Messwagen zahlt, falls deine 10GBit Ethernetinstallation so sehr strahlt, dass der Router des Nachbarn nicht mehr funktioniert, oder den Krankenhausaufenthalt des Mieters, der einen Schlag vom Netzwerkkabel bekommen hat, weil der Potentialausgleich fehlt, oder die Renovierung nach Kabelbrand aus gleichem Grund?
Klar, wenn nix passiert ist alles Gut - wenn doch, habe ich gerne einen Zettel eines Meisterbetriebs, der die ordnungsgemäße Funktion eines gefährlichen Gewerks bestätigt.
Normen und Vorschriften wurden nämlich nur aus einem einzigen Grund erlassen: Um die Menschen damit zu ärgern ;)
 
bender_ schrieb:

Ich bin jetzt zwar kein Elektriker, aber auch kein Laie. Und deshalb ist es für mich persönlich absolut unverständlich, wie man über das Netzwerkkabel einen Stromschlag erhalten kann, wenn man nur die Netzwerkverkabelung selbst macht und für PoE einen entsprechenden, hochwertigen Switch verwendet. Ich habe einmal über ein Netzwerkkabel einen Schlag erhalten, das war aber auf Grund einer falschen Elektroinstallation passiert (ich glaub, die Erdung hat gefehlt). Das hat aber nichts damit zu tun, dass man sich selbst die Netzwerkkabel verlegt hat, das sind 2 unterschiedliche Paar Schuhe.

Oder aber, wie auch nur irgend etwas zu viel strahlen könnte, wenn man nicht irgendwas für Deutschland illegales aus dem Internet bestellt. Mein letztes Wissen dazu ist nämlich, dass nur verkauft werden darf, was auch legal ist. Siehe auch Störsender zB.

Abgesehen davon, dass wir hier nicht von Netzwerkinstallationen für ein 10-stöckiges Firmengebäude reden, welche natürlich ganz andere Dimensionen umfassen.
 
LoK-hellscream schrieb:
Ich habe einmal über ein Netzwerkkabel einen Schlag erhalten, das war aber auf Grund einer falschen Elektroinstallation passiert
Sehr schönes Beispiel. Wie ich bereits sagte: Im Fehlerfall. Wäre die Netzwerkinstallation am Potentialausgleich angeschlossen gewesen, hättest Du keinen Schlag bekommen, der Fehlerstrom wäre nach Erde abgeflossen und wäre im Idealfall so hoch gewesen, dass der Leitungsschutz oder der RCD ausgelöst hätte.
LoK-hellscream schrieb:
Oder aber, wie auch nur irgend etwas zu viel strahlen könnte, wenn man nicht irgendwas für Deutschland illegales aus dem Internet bestellt.
Nur weil Du es dir nicht vorstellen kannst, heißt es nicht, dass es das Problem nicht gibt. Es wurden schon PowerLAN Installationen von der Bundesnetzagentur außer Betrieb genommen, da in Kombination mit entsprechender Elektroinstallation der komplette Amateurfunk im Umkreis lahmgelegt wurde. Das ist nunmal nicht erlaubt. Die Adapter kann trotzdem jeder im Einzelhandel erwerben.
10GBase-T Ethernet läuft bei 417MHz und damit im Bereich vom BOS Funk. Störst Du durch nicht ausreichende Schirmung deiner Netzwerkinstallation den digitalen BOS Funk, wirds halt teuer.
 
Zuletzt bearbeitet:
@bender_ Klar und der Meister prüft auf irgendwelche Funkstörungen, wo lebst denn du? Schön wenn der überhaupt Cat6 7 und 8 unterscheiden kann.
Ich habe selbst mehre Netzwerke verlegt und auch einige im Auftrag verlegen lassen. Die kaufen auch auch ihre Ware im gleichen Landen wie du und ich und glauben dem Zertifikaten, die aufgedruckt sind. Danach werden die Leitungen noch gemessen und die haben auch meist nicht die neuste Technik um z.B. Cat8 zu zertifizieren.

Oder du nimmst eben einen wirklichen Spezialisten, das wird sich aber nicht mal der Häuslebauer leisten können. Logisch wird in sicherheitsrelevanten Bereichen wie Krankenhäusern Rechenzentren etc pp auch ein höherer Aufwand betrieben, zumindest hofft man das :) Aber man sollte die Kirche auch mal im Dorf lassen.

Wenn man Bedenken hat, schmeißt man den Kram in die Wand und verputzt noch nicht und lässt eben den Meister seines Vertrauens nen Blick vor Abschluss draufwerfen.

Letztendlich gibt es gute Literatur (sogar mit Normen) mit reichlich Anschauungsmaterial, die man auch zur Hilfe nehmen kann. Es ist nämlich nicht so, dass die die Kunst der Elektroinstallation seit Generation nur mündlich und im Geheimen weitergegeben wird.

Ich würde Netzwerktechnik eh nur durch Leerrohre ziehen oder in Kabelrinnen legen, da die Technik viel zu schnell voranschreitet. Zudem habe ich in meiner Wohnung un nach und nach auf LWL umgerüstet, da es am Ende sogar Preiswerter ist.
 
Ich bringe elektrische Maschinen fürs Gewerbe in den Verkehr und muss dafür viel strengere Nachweise erbringen als wenn das in den Consumer Markt gehen würde. Soviel dazu wo ich lebe.
Es geht hier auch nicht um eine Cat 8 Zertifizierung, sondern um den Nachweis einer fachgerechten Installation. Fachbetriebe kaufen ihr Material eben nicht im gleichen Laden, wie der Privatmann sondern im Fachhandel, der selbst schon dafür sorgen muss, dass nur zugelassene Ware über den Tisch geht. Da bekommst Du kein Chinakabel ohne Datenblatt wo irgendjemand 1000MHz draufgedruckt hat.
Der Elektriker ist zumindest in der Lage die sicherheitsrelevanten Eigenschaften der Installation wie durchgängige Schirmung, Schlussfreiheit, Widerstand gegen Erde, Isolationswiderstand und HV Festigkeit zu prüfen. Dafür stellt er dir nen Zettel aus, mit dem Du im Fall der Fälle ein dickes Argument auf deiner Seite hast, falls was passiert.
Nochmal: Das ist für Privatleute bei Netzwerkinstallationen keine Pflicht. Ich würde es trotzdem empfehlen, wenn man von der Materie keine oder nur wenig Ahnung hat.
 
Danke für die Tipps. Mit einem Elektriker habe ich die Sache vorbesprochen und er wird man am Wochenende vorbeikommen und sich das angucken..so ganz aus dem Nichts wollte ich auch nicht so drauflos verkabeln.
Bei den anderen von dir genannten Gewerken würde ich niemals selbst Hand anlegen. Meiner Meinung nach kann man das nicht miteinander vergleichen, Äpfel und Birnen und so. Du hast völlig Recht, diese müssen von Fachfirmen durchgeführt werden.
 
Zurück
Oben