News Nachhaltiges Notebook: Dell Concept Luna mit passiver Kühlung hinterm Display

CMDCake schrieb:
Was bringt es Bleifreies Lot aus den Geräten zu verbannen, wenn dadurch die Haltbarkeit der Lötstellen derart sinkt, daß die Geräte nach viel kürzerer Zeit verrecken und dann komplett entsorgt werden müssen?

Bis auf die Temperaturprobleme der XBox 360 damals ist es super selten, dass das Lot zuerst den Geist aufgibt und die Lötstellen kalt werden.
 
Haldi schrieb:
Hö?
Ich dachte die CPUs wären fest verlötet und nur das ganze Mainboard austauschbar.
Das widerspricht sich ja nicht. ;) Ist nur halt so, dass es außer Tigerlake aktuell keine anderen CPUs bzw. Mainboards eben gibt. Mag damit nur sagen, dass ich bei diesen Upgrade-Versprechen vorsichtig wäre, weil es halt nicht der erste Hersteller wäre, der das nicht konsequent durchführen kann.
 
Staubor schrieb:
Bei Dell denke ich immer an die Tests von Gamers Nexus mit den Fertigrechnern, in welchen vom Netzteil über Mainboard bis hin zum Gehäuse alles so proprietär ist, dass man so gut wie garnichts aufrüsten kann.
Ich finde den Ansatz gut, aber die Komponenten sehen mir nicht so aus, als könnte man irgendetwas aufrüsten.

Wir haben dann zwar Laptops, in welchen alles einfacher repariert werden kann, welche dann aber nach ein paar Jahren trotzdem Müll sind, da der einzige Weg zu mehr Leistung/RAM/SSD nur über den Neukauf führt.
Ich wäre ohnehin dafür wenn man es fest verbaut die Kapazität über eine Art Key im Bios upgraden kann. Die Hersteller wie MS und Apple wollen bei Ram und SSD Upgrades in erster Linie eh abkassieren und die Aufpreise stehen ohnehin in keinem Verhältnis zu den Mehrkosten der reinen Hardware. Diese "Einsteigermodelle" sind ja ohnehin nur für die Presse um nen möglichst niedrigen "ab x euro" Preis haben zu können fürs Marketing. Da wäre es sinnvoll wenn man keine 8GB Ram mehr einbaut sondern gleich 16 oder 32GB und es dann künstlich erstmal drosselt. Bei Geräten ab einer bestimmten Preisklasse sehe ich halt einfach keinen wirklichen Sinn wieso man da überhaupt Versionen produziert mit 8GB Ram oder 256GB SSD.
Dann besser 2 bis 3 Geräte rausbringen die sich Hardwaretechnisch unterscheiden und den Rest über Freischaltungen machen.

Und zum Thema passiv: Bei einem Notebook sitzt man in der Regel auch sehr nah davor. Da macht es schon Sinn rein passive Geräte anzubieten. Zumindest so in den Klassen bzw für die Kunden die "normale" Anforderungen haben und wo es nicht um Highperformance geht.
 
Ahh, das „Zeitgeistnotebook“ ist endlich geboren! Halleluja! Gewinnmaximierung unter grünem Deckmäntelchen - die drei magischen Zeichen „CO2“ schalten beinahe jeden Verstand aus - wie wunderbar! „Jeden Morgen steht ein Dummer auf“ war nie zutreffender als heute….
 
Der Ansatz ist löblich. Ich bin jedoch skeptisch bei diesen Displayscharnieren - mein Thinkpad ist an der Stelle mal durchgebrochen. Hoffentlich hält der Aluminiumkorpus diesen Kräften stand.
 
ich nehme an, dass das hier die erste von (hoffentlich) vielen Reaktionen auf framework ist?
auch wenn sich bei solche PR Meldungen immer ein wenig schwer beurteilen lässt, wie viel davon letztendliches Geschwafel und greenwashing ist
 
Concept Luna wurde aber nicht entwickelt, um in einem Serienprodukt zu münden. Würde das Notebook mit allen Design-Aspekten realisiert werden, wäre der CO2-Fußabdruck allerdings 50 Prozent geringer als bei einem herkömmlichen Notebook, so Dell. Ein einfacherer Zugang zu den einzelnen Bauteilen soll das Recycling vereinfachen und während der Nutzung die Reparaturfähigkeit erhöhen, die bei vielen aktuellen Modellen mit vertretbarem Aufwand kaum oder gar nicht gegeben ist.
Joah, auf deutsch:
Wir könnten, wenn wir wollten, aber es interessiert uns nicht, ihr sollt schließlich gleich die große Ausstattung kaufen
 
DoSBos_74 schrieb:
Bis auf die Temperaturprobleme der XBox 360 damals ist es super selten, dass das Lot zuerst den Geist aufgibt und die Lötstellen kalt werden.

Laut vielen Technikern sind kalte Lötstellen Todesursache Nummer 2 nach kaputten Kondensatoren und ICs bei diversen Geräten. Und das erst seit der Umstellung auf Bleifreies Lot.
 
tomgit schrieb:
Das widerspricht sich ja nicht. ;) Ist nur halt so, dass es außer Tigerlake aktuell keine anderen CPUs bzw. Mainboards eben gibt. Mag damit nur sagen, dass ich bei diesen Upgrade-Versprechen vorsichtig wäre, weil es halt nicht der erste Hersteller wäre, der das nicht konsequent durchführen kann.

Vor allem ist es teuer. Alleine 1000€ Für das höchste CPU Upgrade. Wobei es immer noch ein 4c/8th tigerlake ist.
Was allerdings auch zu erwarten ist. Denn hier kommt ja auch das Problem. Vorproduzieren, lagerhaltung. Und nach ein paar Jahren kannst du das vorproduzierte wieder entsorgen wenn sie es nicht durchgehend austauschen.

Und leider ist der Wiederverkauf beim Concept des Framework Laptops nach Upgrade(cpu+Mainboard) bei weitem schwieriger, so das diese Komponenten meist im Müll landen werden wenn nicht jemand seine CPU kaputt gegangen ist.
 
Jeder Schritt in Richtung Service/Reparaturfreundlichkeit ist doch erstmal zu begrüßen. Wie es dann umgesetzt wird muss man sehen.
 
@Staubor ich denke, dass dieser Konzeptlaptop nicht für diese Zielgruppe ausgerichtet ist, sondern eher für Puristen / Minimalisten.

Ob mans glaubt oder nicht, ich benutzt heute noch einen ASUS EeePC 1015PX mit Single Core Intel Atom CPU und 1024MB RAM. Was als reines Bastelhobby begann ist nun ein tatsächlich tragbarer Office Rechner. Mit Linux (Debian LXQT) ist das Teil erstaunlich flott, macht alles im Office-Bereich mit, Mails, leichtes Surfen, Präsentationen vorbereiten etc. Klappt alles wunderbar!

Wenn ich mir vorstelle jetzt so ein ultramodernes Ding anzuschaffen, reichts von der Leistung vermutlich für weitere 20 Jahre (bei meiner Nutzung). Ich denke nicht, dass LibreOffice irgendwann einen Threadripper Ryzen un 12GB RAM brauchen wird. Und wenn doch, wird es immer und ewig minimalistische Alternativen geben.

Das Aufrüsten ist in dem Sinne glaub ich nicht Zielgruppe des Notebooks.
 
MilchKuh Trude schrieb:
Und Aluminium lässt sich gut recyclen
Definiere gut...
Im Vergleich zu Stahl lässt es sich sich beschissen recyclen.
Im Vergleich zu einem "komplex" aufgebautem Lüfter lässt es sich natürlich viel simpler recyclen.

Problem ist allerdings, dass man Alu eigentlich sortenrein einschmelzen müsste, ansonsten bekommt man erst einmal eine minderwertige Legierung raus. Bei Stahl hingegen werden alle Legierungsbestandteile als Schlacke ausgeschieden und man hat ne "saubere Basis" auf der man dann seine Legierungen aufbauen kann.
 
Es ist keine Frage der Realisierbarkeit im praktischen Sinne. Sondern eine Frage der Durchführbarkeit unter der Gier des Raubtierkapitalismus, welcher die Firmen dazu bringt, den Kunden immer was neues anzudrehen. Dazu kommt der Kunde selbst, der es ja gewohnt ist, immer was neues haben zu wollen und seine ganze Kohle da reinzubuttern.

Nette Idee mit der Machbarkeit nachhaltiger Notebooks - aber es wird am System an sich scheitern.

Man klempnert - wenn es überhaupt ehrlich gemeint ist - nur am Symptom herum und sieht gar nicht das eigentliche Problem.
 
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Wie wäre es mit Austauschbaren Akkus ohne das Gerät aufschrauben zu müssen RAM Gesockelt wie SSD ? Das wäre ein Fortschritt.
 
Wenn Hersteller wirklich nachhaltige Notebooks wollten, hätten die Anstrengungen schon längst in standardisierte Gehäuse- und Platinengrößen gehen müssen, ähnlich wie bei Desktop PCs.
Dort gibt es ja auch Mainboards, Grafikkarten o.ä. in verschiedenen Standardgrößen. All das wäre auch bei Notebooks möglich gewesen, aber es wird nix dergleichen gemacht.

Das Dell-Concept reiht sich einfach nur ein in unzählige andere Eigenbrötlereien, die komplett unflexibel sind (auch wenn man hier einem das Gegenteil einreden will) und nix mit Nachhaltigkeit zu tun haben. Man kann über solche scheinheiligen Versuche sich selbst ins "grüne Licht" zu stellen, nur noch müde lächeln.
 
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Northstar2710 schrieb:
Vor allem ist es teuer. Alleine 1000€ Für das höchste CPU Upgrade. Wobei es immer noch ein 4c/8th tigerlake ist.
Was allerdings auch zu erwarten ist. Denn hier kommt ja auch das Problem. Vorproduzieren, lagerhaltung.
Ja, das ist auch ein Problem, welches sicherlich mit den weiteren Upgrades nicht unbedingt günstiger wird. Vielleicht führt Framework einen Eintausch-Service ein, aber ich würde nicht unbedingt darauf wetten, dass es sich für den Kunden finanziell lohnt.

Wartungsfreudige Notebooks hatten wir ja eigentlich schon bis vor ein paar Jahren - bis dann jeder darauf pfeifen wollte, weil es muss ja immer ein dünneres Notebook her. Wirklich nachhaltig wären eben Notebooks mit austauschbaren Komponenten, weil hier ebenfalls weniger Abfallware produziert werden muss, da nicht für jedes SKU ein ganzes Board anfällt.
 
die Anforderung an die Kühlung gerade bei Gaming und HighEnd NBs ist in den letzten Jahren wieder extrem angestiegen, neue Lösungen sind da sicher willkommen aber sehe die DELL Idee da ehr im LowPower Bereich, es sei denn sie haben was gefunden um das Display von der eigentlichen Kühlung thermisch ab zu schotten 🧐
 
Vereinheitlichung gab/gibt es bei Laptops durchaus, z.B. Steckplätze für Netzwerkkarten, Laufwerke, RAM, früher CPUs, Grafik im MXM-Format.........

Die Kunden kaufen aber immer kleinere, leichtere Geräte (ob sie es wünschen oder einfach nur wegen der Verfügbarkeit machen, sei mal dahingestellt), die kaum weitere Miniaturisierung zulassen, ohne auf austauschbare Komponenten zu verzichten.
Bei einem 15 Jahre alten Gerät könnte man noch soviel RAM nachrüsten, nach heutigen Maßstäben ist es nicht mehr benutzbar und der Kunde wird es entsorgen, selbst wenn es noch funktioniert.

Dass Lötverbindungen seit 2006 bleifrei sein müssen, hängt mit Umweltauflagen zusammen (RoHS-Konformität) - die Hersteller würden sicher gerne wieder verbleit löten, weil es die Produktion vereinfacht und die Geräte haltbarer sind. Die meisten Ausfälle treten bei Produkten auf, die kurz nach der Umstellung produziert wurden, mittlerweile hat man das aber halbwegs im Griff.
 
@Opa Hermie
Die Hersteller wollen auf Bleilote umstellen weil es billiger ist. Haltbarkeit ist bei fast keinem Anbieter ein Ziel.

Zudem Haltbarkeit fast kein Argument mehr ist. Wie so oft lohnt ein Blick zur NASA[1] wenn es um Lötverbindungen geht um zu sehen wie deren Stand ist: https://nepp.nasa.gov/workshops/etw...FC - Advanced Packages and CAVE Consortia.pdf

[1]Ohne Mist, die packen alles was nicht bei Drei auf den Bäumen ist auf die Rüttelplatte und Klimakammer und müssen es veröffentlichen. Da gibt es viel zu lernen :)
 
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