NAS: Benötigte CPU-Power

Kerim10

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Hallo Zusammen.
Ich habe mir eine relative zukunftssichere 10G Infrastruktur im neuen Haus aufgebaut und plane nun ein neues NAS.

Ich möchte es in erster Linie für 3 Dinge: Foto Storage (Zugriff auf RAW files über Lightroom), Dokumentenablage und Plex (auch Transcodieren).

Jetzt habe ich letztens auch mir einen kleinen Homeserver für HomeAssistant aufgesetzt. Dieser hat einen N100 verbaut (ja, für HA überdimsensioniert, aber man weiß ja nie), der könnte auch als Plex Server dienen (weil ganz ordentliche CPU)…

Daher benötige ich die im neuen NAS verbaut CPU auch wirklich nur für RAID/mögliche Verschlüsselung/10G Ethernet.

Ich werde wohl kein RAID 5/6/10 bauen. Höchstens ein RAID 1 mit zwei M.2 SSDs. Ich weiß nicht, ob ich das “RAID” dann aus der Aufzählung oben streichen kann?

Jetzt ist meine Hauptfrage: was benötige ich da?

Ich habe folgende Optionen recherchiert:
1.) QNAP Turbo Station TS-464eU-8G plus Erweitungs PCIe Karte
https://geizhals.de/qnap-turbo-station-ts-464eu-8g-a2884047.html?hloc=de&hloc=at

Pro: Günstig. “Immerhin” Celeron CPU
Con: hat nur 8gb Ram. Nicht erweiterbar.

2.) QNAP Turbo Station TS-435XeU-4G
https://geizhals.de/qnap-turbo-station-ts-435xeu-4g-a2726689.html?hloc=de&hloc=at

Pro: noch günstiger. RAM erweiterbar. Hat bereits ohne Erweiterungskarte SFP+ und M.2.
Con: Nur Arm Cortex A72 (reicht der für meine Zwecke aus auch um die 10GBase Schnittstelle zu bedienen?)

3.) QNAP QuTS hero Turbo Station TS-873AeU-4G
https://geizhals.de/qnap-turbo-station-ts-873aeu-4g-a2687819.html?hloc=de&hloc=at

Pro: Ryzen V1500B. Benötigt nur einfache Erweitung für 10GBase Ethernert Port.
Con: erheblich teurer (1500€, doppelt so teuer)+Karte

4.) QNAP Turbo Station TS-855eU-RP-8G
https://geizhals.de/qnap-turbo-station-ts-855eu-rp-8g-a2925762.html?hloc=de&hloc=at

Pro/Con: Intel Atom C5125, 8C. benötigt erneut eine einfacher Erweiterung (nur Ethernet Port)
Con: 1900€+Karte

Das sind vor allem 4 verschiedene CPUs. Und sie geben mir die Möglichkeiten, die ich haben möchte… also M.2, 10GBase, Nicht zu knapp RAM. Ich bin da wirklich überfragt und möchte nicht für nicht am Ende nicht benötigte Leistung viel Geld ausgeben. Kann mir aber genauso vorstellen, dass selbst die teuerste Option nicht ausreicht.
Also bitte ich euch um Ratschlag. Danke im Voraus!
 
Und ein NAS selbst bauen kommt für dich nicht in Frage? Bei den QNAP-Geräten sehe ich eigentlich nur Einschränkungen und hohe Preise, für die man sich auch was eigenes bauen kann, wo man dann 100% flexibel ist.

Insgesamt ist die notwendige Rechenleistung für 10G nach modernen Standards nicht so das große Thema, sofern es nicht die allerletze uralte Low-Power-CPU ist.

Die QNAPs sehen mir mit ihrer sehr begrenzten Anzahl an Laufwerksschächten aber kaum nach 10G aus. Zum einen brauchst du eine gewisse Menge an Laufwerken um die 10G auch zu erreichen, oder du gehst exklusiv auf SSDs (dann ergeben die 3.5"-Gehäuse aber keinen Sinn) oder verlässt dich auf den SSD-Cache. Und am Ende "lohnt" sich 10G natürlich auch erst für eine gewisse Datenmenge. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du die Gehäuse jetzt mit 28 TB HDDs voll machst. Hängt vermutlich schwer davon ab wie viel du so fotografierst.

Ich würde es andersherum angehen und mir erstmal überlegen wie viel Storage ich jetzt und perspektivisch so brauche, anstatt mit der Netzwerkgeschwindigkeit anzufangen.
 
Ich gebe dir keine Empfehlung ab, sondern einen Erfahrungsbericht: Ich habe (als Zweit-NAS) immer noch meine uralte ds213j am Netz. Die hat einen Atom-Prozessor und ist deutlich älter als 10 Jahre. Wenn ich damit Updates einspiele oder anderweitig die Benutzeroberfläche bedienen muss, ist das Teil furchtbar langsam und scheint überfordert. (Seit ich auch eine 223+ habe, fällt das natürlich noch stärker auf).

Aber:
Nutze ich die 213j für "Foto-Storage und Dokumentenablage", ist das Alter nicht wirklich als störend bemerkbar! Öffnen und Speichern von Dokumenten erfolgt ohne ätzende Wartezeiten oder ähnliches.
Mit andern Worten: Die Funktionen eines einfachen NAS erfüllt das Ding (und seine verbauten HDDs mit rund 70'000 Bestriebsstunden) immer noch.

Auf diesem Hintergrund könntest du überlegen, ob nicht für die Zwecke "Foto-Storage und Dokumentenablage" beispielsweise eine gebrauchte Synology ausreicht. Die anspruchsvolleren Anforderung (Plex) hast du ja bereits ausgelagert.
 
Khorneflakes schrieb:
oder du gehst exklusiv auf SSDs (dann ergeben die 3.5"-Gehäuse aber keinen Sinn)
Also ich möchte für das NAS vor allem für die Foto Bibliothek die Geschwindigkeit haben. Und da plane ich 2 M.2 SSDs, die sollten die Geschwindigkeit bei weitem überbieten können.
Rest kommt auf herkömmliche HDDs (aber da wird die 10G infra auch nicht die gebraucht… die ist aber schon da!)

Nachtrag: ein RAW Image benötigt (aktuell bei mir) 70+ mb und Fotografie ist mein großes Hobby. Man löscht auch eher selten Fotos, sondern bewertet die eher nur. Man kann später natürlich mal einiges löschen, aber eher nicht. Aktuell reicht mir 1Tb aber es kommen jetzt auch ab und zu Videos dazu. 4Tb ist aber denke ich erstmal gut.
 
Ist deine Anforderung Rack Mount? Platten? Da sind NAS mit 4 oder 8 Slots in deinem Post. Wie sollen wir jetzt ableiten was du brauchst/willst?

Nur QNAPs also ein Plug & Play System?
 
zazie schrieb:
Die Funktionen eines einfachen NAS erfüllt das Ding (und seine verbauten HDDs mit rund 70'000 Bestriebsstunden) immer noch.
Aber du hast vermutlich ein 1G Ethernet? Das 10gbase benötigt (wie ich es gelesen habe) auch Power?
tdbr schrieb:
Ist deine Anforderung Rack Mount? Platten? Da sind NAS mit 4 oder 8 Slots in deinem Post. Wie sollen wir jetzt ableiten was du brauchst/willst?

Nur QNAPs also ein Plug & Play System?
Ein 19” rack ist vorhanden und würde ich daher bevorzugen. 4 oder 8 slots.. im Grunde reichen 4 sofern ich noch 2 zusätzliche M.2 slots bekomme. Sonst müssen es 8 sein, weil dann müsste ich ein SSD Raid (z.B. 6 oder 10) bauen, um überhaupt auf die Lese-Geschwindigkeiten zu kommen

Nachtrag: habe immer QNAP gehabt, einfach deshalb. Es gibt sicher auch 1 oder 2 von Synology die in frage kämen, aber es geht mir erstmal nur um Beispiele wegen der Rechenleistung :)
 
Du solltest erstmal etwas besser spezifizieren, was du möchtest. Wie viel Speicher benötigst du, wie viele HDD Slots brauchst du etc. Dann kann man vernünftige Vorschläge machen.
 
Schau dir mal die hier an: https://www.asustor.com/en/product/FS67

Das klingt viel eher nach dem was du brauchst, da würde die kleine Variante sogar reichen. Deine angepeilten Dateimengen rechtfertigen m.M.n. nicht unbedingt 10G, wäre beim großen Modell aber auch dabei.
 
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Hallo, ich betreibe bei mir einen Intel Celeron J4105 mit einer Nextcloud (mit Talk, Office und Bildergalerie) und vielen anderen Applikationen als Container auf einer S-ATA (m.2) SSD ohne Raid und es läuft alles ohne große Verzögerungen. Man nicht verrückt machen lassen mit den Anforderungen an einem Server. Mit 100€ (natürlich dann DIY bzw. ThinClient Fummellösung) kann man schon weit kommen! :D
 
Donnidonis schrieb:
Du solltest erstmal etwas besser spezifizieren, was du möchtest. Wie viel Speicher benötigst du, wie viele HDD Slots brauchst du etc. Dann kann man vernünftige Vorschläge machen.
Danke für den Hinweis.
Ich hätte es präziser nur auf die CPU lenken und keine Beispiele für Geräte geben sollen. Habe mich nur schon länger eingelesen und alles geschrieben, was meine Recherche ergeben hat :)

4 bays nur wenn M.2, sonst 8 Pflicht.
RAM: ich finde 8gb klingen wenig, aber das würde nur das eine einige NAS, was ich genannt habe, betreffen, alle andern können jederzeit aufgerüstet werden.
10gbase oder SFP+ Pflicht, weil einfach infra vorhanden und das möchte ich dann auch dafür nutzen. Schadet nicht um mehrere gb von a nach b zu bewegen und RAW Bild-/Videobearbeitung.
CPU: Kernthema. (Achtung Wortwitz) Reicht ein Arm Cortex. Oder besser Celeron oder besser Atom 8c, oder noch mehr…? Spreche hier die im Eingangspost genante Datenbereitstellung für 10g auch in Kombintation mit einem RAID an
 
Wenn dein N100 für Plex ausreicht bei deinen Geräten zwecks Transcodes (aknnst du ja testen), brauchst du nicht deutlich mehr Leistung für letztlich simple Netzwerkfreigaben.

Schade dass das Jonsbo N5 noch etwas braucht, bis es verfügbar ist. Wäre ein gutes Case für ein Selbstbau-NAS.

Ich weiß gerade nicht wie gut sich das Ugreen DXP8800 Plus NAS in den Reviews gemacht hat. Hardware wäre jdfs. ordentlich (8x SATA, 2x M.2, i5 1235U, 8GB DDR5, 2x 10G)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt eine Einschränkung manchmal reicht AES-NI beim Crypten nicht und es wird auch AVX2 benötigt.

Ansonsten aber denke ich sind CPUs nciht mehr so der Bremsklotz.

10G haben bei mir ~ 6-8 Watt Mehrverbrauch pro System (10 G ist bei mir AQTion basiert also eher die günstige Variante) - 2,5 kaum einen messbaren.
 
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Bohnenhans schrieb:
10G haben bei mir ~ 6-8 Watt Mehrverbrauch pro System
D.h. Eine kleine CPU reicht hier aus?
Was hast du für ein NAS?

Khorneflakes schrieb:
Und ein NAS selbst bauen kommt für dich nicht in Frage?
Ginge auch.. welches OS ist da empfehlenswert?

Helpmaster5000 schrieb:
ich betreibe bei mir einen Intel Celeron J4105 mit einer Nextcloud
Auch 10G Ethernet?
 
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10Gbit/s ist deutlich weniger als moderne NVMe-SSDs schaffen. Wie kommt man auf die Idee, das könnte für irgendeine halbakuellte CPU ein Problem sein? Du machst dir doch auch keine Gedanken, dass die zwei SSDs für die CPU zu viel sein könnten. ;)

Also da brauchst du echt nicht groß drauf zu achten.

Noch ergänzend: Schau dir aus Spaß vielleicht mal an, was für Datenraten vom RAM durch die CPU gehen - das ist noch mal eine ganz andere Dimension. Solange die CPU nur Daten weiterreichen muss, ist das für sie normalerweise keine große Herausforderung. Erst wenn die CPU wirklich viel rechnen muss, braucht man entsprechend Leistung.
 
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Banned schrieb:
10Gbit/s ist deutlich weniger als moderne NVMe-SSDs schaffen. Wie kommt man auf die Idee, das könnte für irgendeine halbakuellte CPU ein Problem sein? ;)
Das ist ein guter Punkt :D evtl. In Kombination mit einem (komplexeren) RAID und Verschlüsselung… ? Aber das habe ich ja selbst schon fast ausgeschlossen…

Die meisten von euch sagen: für die Zwecke reicht das günstigste NAS aus.
Tranacodieren wird ausgelagert und sonst ist nichts anspruchsvolles da?! :)
 
Klar, Verschlüsselung ist ein Faktor, da musst du eben darauf achten, dass die CPU AES-NI implementiert hat. Sonst könnte das tatsächlich problematisch werden.

https://en.m.wikipedia.org/wiki/AES_instruction_set
(Die Auflistung der CPUs hier ist leider alt, aber es steht in der Produktbeschreibung sicherlich dabei.)

PS: Was für ein komplexeres RAID planst du denn? RAID1 ist auf jeden Fall nicht "komplex". Selbst RAID5 ist relativ simpel.
 
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Ohne RAID5 oder höher wirst du mit HDDs (SSD sind für mich und meine Datenmengen noch zu teuer) nicht die nötige Geschwindigkeit erzielen, um 10GBe auszureizen. Probiert und gemessen auf meinem TS-453BE (mit Celeron CPU
Und RAW-Bearbeitung mit Lightroom übers Netz macht mMn nicht wirklich Spaß, das würde ich auf lokaler SSD machen und die fertigen Projekte auslagern, zumal Lightroom sich immer noch sehr divenhaft gegenüber Netzwerk-Srorage benimmt.
Die Anforderung für die CPU sehe ich nicht, oder habe sie mehrfach überlesen.
Von QTS Hero würde ich noch Abstand nehmen, scheint mir nicht ausgereift.
 
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Ich habe 3 NAS alle mit älteren Intel CPUs (2x1225V3 1x1260V2) also nix dolles nach heutigen Massstäben.

Die 10 Gbit bekomme ich auch nur voll weil ich einfach viele HDDs parallel nutze so dass die einzelne HDD nichts gross liefern muss.

Meine "kleinen" System hier ein N6500 hängt halt nur im 2,5 Gbit die packt er ok aber so vom Gefühl her würde ich sagen 10 Gbit bekommt der nicht hin auch wenn die HDDs das liefern könnten weil die IOs dann sich doch auf SDD/HDDs und auf Netzwerk aufteilen und dem da vielleicht die CPU PCIE Lanes ausgehen und das dann über den Chipsatz läuft.
 
Kerim10 schrieb:
Ginge auch.. welches OS ist da empfehlenswert?
TrueNAS zum Beispiel. Damit geht viel, ist dann natürlich auch relativ komplex und man muss sich da reinfuchsen. Ist im Kern ein Enterprise-NAS-OS. Die Basics sind aber sehr simpel.
 
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GaborDenes schrieb:
Ohne RAID5 oder höher wirst du mit HDDs
Dafür 2x M.2 4Tb SSDs. Wenn der Speicher mal knapp werden sollte, dann muss halt was ausgelagert werden auf eine SATA Platte (Zukunftsmusik).

Habe schon seit langem ein altes Qnap im alten Haus/Netzwerk im Betrieb (auch SSDs allerdings per SATA weil mehr da nicht gebraucht wird) und das klappt eigentlich sehr gut. Sofern ich nicht vergesse das volume zu entsperren nach einem Neustart :)

Bohnenhans schrieb:
Ich habe 3 NAS alle mit älteren Intel CPUs (2x1225V3 1x1260V2) also nix dolles nach heutigen Massstäben.
Habe ich das richtig verstanden? Die 3 oder mind. 2 davon hängen per 10g drin? Und die (älteren) CPUs reichen da auch (auch inkl. Verschlüsselung)? Wobei die vielleicht älter sind aber für ein NAS doch immer noch gut sind?
 
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