NAS Neuling - Beratung?

lpix

Cadet 3rd Year
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März 2016
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Hallo liebe Computer Freunde,

Ich liebäugel zur Zeit mit der Idee mir einen kleinen NAS zuzulegen, bin jedoch noch derart neu auf dem Gebiet, dass ich bei all den Verfügbaren Angeboten zwischen Qnap, Synology und WD trotz einlesens nur schwer differenzieren kann.
Deswegen dachte ich, ich beschreibe hier einmal kurz meinen ungefähren Anwendungsfall - evtl weiß dann der ein oder andere Erfahrene Benutzer was zu mir passen würde und könnte mich beraten.

Folgendes schwebt mir zur Anwendung vor:
- Ein nicht zu großes Gerät, dass unauffällig in eine Ecke unter oder sogar auf dem Schreibtisch passen würde,
- Dass nicht zu laut ist, als dass es, wenn es vor der Schlafzimmertür platziert ist Nachts hörbar ist
- Geplant wäre das System eher als multifunktionale Speicher Erweiterung, nicht speziell für Backups. Ich habe als Hauptgerät ein Surface Pro 3 im Einsatz und entsprechend gering ist der Speicherplatz. Würde also gerne den NAS als direkten Speicher nutzen für meine Daten und sonst noch evtl zusammen mit einem Pi als MediaCenter.
- Außerdem hatte Ich mir das Gerät als kleinem lokalem Webserver vorgestellt um mir XAMPP auf dem PC sparen zu können. Kann das jeder NAS?
- Evtl auch eine Cloud Funktion, aber da ich mir nicht so sicher bin, ob ich so etwas nutzen will, wäre das kein primäres Merkmal, dass erfüllt sein muss.
- Was wichtig für mich ist, sind gute Lese und Schreibwerte bei verschlüsseltem Speicher. Ich lasse ungern irgendetwas ungeschützt herumliegen, deswegen lege ich darauf schon Wert.


Geliebäugelt habe ich zu Anfang vor allem mit der WD MyCloud EX2, worüber ich auch erst auf dieses Thema gekommen bin. Aber die Tests was Lese / Schreibgeschwindikeit sind ja sehr durchwachsen, ebenso wie die Kundenrezensionen auf Amazon.de.
Und bei Synology steige ich durch die Produktpalette ehrlich gesagt nicht so ohne weiteres durch und weiß deswegen nicht, was dort das richtige für mich wäre.
Jetzt ist hier ja gerade die DS216j im Test gewesen und sieht erstmal vielversprechend aus. Aber da ich keine keinerlei Erfahrung mit NAS habe, kann ich schlecht abschätzen, ob die Leistung des Geräts für meine Ansprüche ausreicht. Brauche ich schon eher die DS216+?
Und geht bei Synology wirklich nur Ordnerbasierte Verschlüsselung oder kann ich auch einstellen, dass das “Home-Verzeichnis" verschlüsselt werden soll und das wirkt sich dann auf alle untergeordneten Datein und Ordner aus?


Über Preise habe ich mir bisher keine Gedanken gemacht, da für mich eigentlich eher das Gesamtpaket im Vordergrund steht. Evtl kann mir ja jemand weiterhelfen.

Grüße
 
verschlüsselung bei einem nas macht in vielen fällen einfach keinen sinn.

zu hause ?
kauf dir ein schloss für die tür
die "gäste und kinder"?
sensibilisierung und ein passwort ist angesagt.

bei nem laptop wo man viel mit unterwegs ist, mag das noch sinnvoll sein, bei nem nas was zu hause steht, meißtens nicht.
das ist wie eine stahlkette um das portemonaie zu wickeln, diese aber nachts auf der veranda zu lagern und dann auf die sicherheit des kettenverschlusses zu pochen.

bzgl des nas fehlt halt das grundlegende.
budget?
wieviel platz willst du jetzt, wieviel morgen oder in 2 jahren?
1-bay? 2-bay? 4-bay? X-bay?
als ich mir meins zugelegt habe, wollte ich eine externe 2tb platte ersetzen und bin gleich auf 9tb hoch.
aus den 2 tb die benutzt worden, sind mittlerweile schon 4tb geworden.
und es werden in zukunft sicherlich nicht weniger.
also plan das entsprechend mit ein.
muss ja nicht sein , dass du dir jetzt ein nas zulegst und in einem jahr isses voll.
auch musst du zb. ein 4-bay nas nicht zwingend mit 4 platten belegen.
für den anfang reichen ja auch erstmal nur 2 und du hast die möglichkeit des aufrüstens

den ganzen anderen käse kann quasi fast jedes nas,
medienplayer, kein problem
xammp, mit 2x klicken installiert
cloud, auch das muss man sich nur durch das menü klickern.
schneller zugriff und datenrate, der 216j test liefert die zahlen.
beim lesen und schreiben fast komplette gbit auslastung, das reicht dicke.
 
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Wirklich überzeugende Argument gegen eine Verschlüsselung. Damit ist ja auch alles abgedeckt. ^^


Zur eigentlichen Frage:
Die DS216J ist für den Einstieg durchaus OK, allerdings nicht wirklich performant, wenn man da noch die Verschlüsselung einschaltet (Siehe Benchmarks im Test hier auf der Seite; ~30MB/Sekunde schreiben)
Da wäre die 216+ auf jeden Fall die bessere Wahl (Hat ein Hardware-Verschlüsselungsmodul (AES-NI)).


Wenn du einen Ordner verschlüsselst, dann sind auch alle Daten und Unterordner verschlüsselt.
 
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Eine wesentliche frage wäre noch brauchst du Redundanz? Sprich wenn dir z.B. eine Platte mal abrauchen sollte das du dann Daten wieder herstellen kannst?
Eins sollte von Anfang an Klar sein ein NAS sollte NIEMALS als einzige Datensicherung dienen. Selbst ein RAID5.

Für mich wäre alles unter 3 Bay nur Kinderkram und würde ich nicht kaufen. Erst ab 3 Festplatten kommt man in den Genuss von Raid 5. Wenn du natürlich sagt du willst diesen nur als reinen Mediaserver nutzen um z.B. Filme zu streamen kommt man natürlich komplett ohne RAID durchaus aus.
Wenn du mit dem Begriff RAID nicht anfangen kannst hier einfach mal durchlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/RAID#Die_gebr.C3.A4uchlichen_RAID-Level_im_Einzelnen
 
Es gibt da durchaus günstige Lösungen. Falls Du aus oben angeführten Argumenten auf die Verschlüsselung doch verzichten kannst, und Du für das Media Center kein Transcoding brauchst (also die Videos schon in passendem Format abspeicherst das Deine Abspielgeräte unterstützen), dann reicht Dir z. B. von Synology die DS216se. Die ist zwar an sich recht spartanisch ausgestattet, dafür aber auch sehr günstig (unter 130 €) für ein 2bay NAS. Ist ein recht solides Einsteigergerät, und Schreibraten von 50-60 MB/sec sind damit auch drin, solange man nichts verschlüsselt. Sofern eine Platte reicht gibts für unter 90 € auch die DS115j.

Wenn Transcoding unterstützt werden soll wäre aktuell die DS216play, die allerdings schon deutlich mehr kostet. Eventuell gibts aber auch noch Vorgängermodelle günstig zu erstehen.

Bei Synology sagen die ersten ein bis zwei Ziffern des Typs meist etwas über die Anzahl der Platten aus, allerdings nicht immer ganz direkt und Ausnahmen gibt es auch. Also z. B. DS2xx = 2, DS 4xx = 4, DS15xx = 5, DS 18xx = 8. Die letzten beiden Ziffern sind das Erscheinungsjahr, also 16 = 2016 und somit z. B. ein ganz aktuelles Modell. Jedoch werden nicht jedes Jahr alle Modelle aktualisiert. Daran angehängte Zusätze wie z. B. j, se, play weisen auf besondere Ausstattungsmerkmale hin. So gibt es z. B. eine DS16se, DS216j und DS216play.
 
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Wow, mit so schnellem hilfreichen Feedback hatte ich nicht gerechnet. VIelen Dank soweit schon mal.

Die Argumentation gegen die Verschlüsselung kann ich jedoch nicht nachvollziehen. Ich verschlüssel auch meinen Heimrechner und nicht nur meine Mobilgeräte. Zwar verstehe ich, warum es für manch einen logisch erscheinen mag vorzugsweise die mobilen Geräte wie Laptop zu sichern, aber für mich tut es das eben nicht. Ich mag meine Daten, egal welcher Art, nicht einfach "offen" rumliegen lassen.
Der Veranda Vergleich erschließt sich mir daher auch nicht unmittelbar.
Für mich ist es eher so, dass ich einen Safe für meine Daten haben will. Ich lagere Wertsachen schließlich auch nicht im Regal und vertraue auf ein gutes Türschloss.
Wahr ist, dass der Safe aus Bequemlichkeit, solange ich Zuhause bin, seine Tür geöffnet (oder nur angelehnt) haben soll und mir und dem MediaCenter Zugriff darauf geben soll.
Wer also ins Netzwerk eindringt könnte ggf Zugriff auf meine Daten erhalten. Den Zugriff darauf zu sichern obliegt also mir.
Jedoch kann der Safe (so meine Vorstellung) nicht aufgebrochen werden, wenn ich ihn nicht nach dem Heimkommen öffne oder er aus meinem Netzwerk entfernt wird.
Das evtl noch mal als versinnbildliche Art der Anwendung :D

Zum Budget hatte ich ja angedeutet, dass das Gesamtpaket Stimmen muss. Aber okay, bei mehr als 600-700€ beginnt evtl eine Schmerzgrenze. Aber da ich auch eigentlich nur ein kleines Gerät, also vermutlich 2 Bay (3-Bay hab ich noch nirgends gesehen gehabt) suche, ging ich nicht davon aus, dass das all zu schnell ausgereizt ist.
An Speicherplatz dachte ich vorerst an die 6-8 Terrabyte. Eigentlich bin ich mit allem ab 2TB zufrieden, aber ja... voraus planen :)
Redundanz benötige ich vorerst nicht, da ich Wichtige Backups immer auf externe Festplatten ziehe, die nirgends live angeschlossen sind.

Das vorgeschlagene Gerät vom Qnap werde ich mir noch mal genauer anschauen, danke für den Vorschlag.

Und vielen Dank auch noch für die Aufklärung was die Namensgebung der Synology Geräte angeht. :)
 
Eine Alternative für ein NAS wäre noch, einen kleinen Server wie den HP Proliant Microserver Gen.8 G1610T oder den HP ProLiant ML10 v2 G3240 zu benutzen.

Darauf kann man dann auf USB-Stick selbst kostenlose NAS-Betriebssysteme wie z. B. FreeNAS, NAS4free, oder OpenMediaVault installieren. Es gibt auch noch Xpenology, das auf dem Synology DSM basiert. Letzteres ist aber rechtlich zumindest eine Grauzone. Außerdem hinkt Xpenology in der Regel (auch mit sicherheitsrelevanten) Updates dem Original-DSM hinterher. Sollte man sich also zumindest gut überlegen, wenn man sein NAS aus dem Internet erreichbar machen will. Alternativ geht natürlich auch direkt Linux oder Windows darauf zu installieren. Die beiden Server haben zudem ECC-RAM, das die fertigen NAS in der Regel erst ab höherer Preis- und Leistungsklasse haben.

Außerdem sind sie für bis zu 4 (mit Einschränkungen 5) bzw. bis zu 6 Platten unschlagbar günstig. Der ML10 V2 ist mitunter gerade sowieso ein Schnäppchen, da der derzeit als Restposten Neuware verkauft wird, da HP den Nachfolger bereits vermarktet. Der Microserver G1610T ist recht kompakt, und auch schon ab knapp 200 € zu haben (Geizhals listet da momentan gerade nicht alle auf).

Edit: Und was die Kapazität angeht: gut vorausplanen, aber nicht übertreiben. Es hat keinen Sinn, viele und große Platten zu kaufen, wenn man sie dann kaum nutzt. Platten im Betrieb altern so oder so. Also lieber so planen, daß die Kapazität mittelfristig gut reicht, und langfristig erweitert werden kann. Und am besten gleich eine Backuplösung auf externe Platten mit einplanen. Synology und QNAP sind eh schon fast die beiden Platzhirsche auf dem Gebiet, und gute NAS-Lösungen haben beide. Ich selbst kenne halt die QNAP nicht so. Je mehr Platten es unterm Strich werden, desto günstiger fährt man halt schon mit den HP Servern oder direkten Eigenbauten.
 
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Was sollte man denn so rechnen, wie lange Platten in einem NAS durchhalten?
Und schadet den Platten ein häufiges ein oder ausschalten des Geräts?
Empfohlen werden hier ja immer die WD Red HDDs, aber welchen Vorteil bietet diese Serie denn genau? Kann ich nicht auch erst noch mal Platten verwenden, die ich noch/bereits besitze?
 
Man kann grundsätzlich schon vorhandene Platten benutzen. Allerdings gibt es ein paar Punkte über die man zumindest etwas nachdenken sollte, weil das auch Auswirkungen auf die mögliche Lebensdauer der Platten haben kann.

Zum einen geht es drum wie lange der PC/das NAS denn laufen soll. Normale Desktop-Platten sind ausgelegt auf einen täglichen Betrieb von 8 Stunden. NAS oder Server Platten sind in der Regel für 24 Stunden Betrieb ausgelegt. Eine weitere Rolle spielt das Workload-Rating, das von den Herstellern aber bisher leider nicht für alle Platten öffentlich kommunziert wird. Es sagt aus, welche Datenmenge pro Jahr auf einer Platte geschrieben und gelesen werden kann, da moderne Platten durchaus einem mechanischen Verschleiß unterliegen. Das reicht je nach Plattentyp von ca. 50 TB/jahr bis zu 550 TB/Jahr. Freigabe für 24-Stunden-Betrieb heißt aber auch nicht automatisch hoher Workload.

Zudem ist noch wichtig, daß Desktop Platten z. B. dafür ausgelegt sind, in einem PC/Gehäuse als einzige Platte betrieben zu werden. Das hat etwas ztu tun mit den Vibrationen, die von Platten erzeugt werden. Mehr Platten = mehr Vibrationen, und für so etwas muß eine Platte, die damit auf Dauer zurecht kommen soll natürlich auch konzipiert sein. Die normalen WD Red gehen z. B. bis maximal 8 Platten, WD Red Pro bis 16, die Seagate NAS bis 5.

Diese ganzen Faktoren haben natürlich Einfluss darauf wie lange eine Platte statistisch im Schnitt durchhalten wird. Natürlich kann auch eine normale Platte sich als robust erweisen, und auch eine Hochleistungs-Serverplatte kann schon nach kurzer Zeit das Handtuch werfen. Aber grundsätzlich sollte man das schon beachten.

Speziell Einschalten ist ein Stressmoment für die Platte. Man aber schon erwarten, daß eine Platte es verträgt wenn sie einmal pro Tag eingeschaltet wird und vielleicht noch ab und an mal in Energiesparmodus geht. Das darf man schon nutzen, sollte den Zeitraum aber nicht zu kurz einstellen.

Im Prinzip kann man aber schon erwarten, daß eine Platte bei sachgemässem Einsatz mindestens ca. 5-8 Jahre halten kann. Eine Platte die man nur ab und an mal für ein Backup ansteckt kann auch wesentlich länger halten. Backups sind aber wichtig, Denn eine Platte kann immer mal ausfallen, egal wie neu oder alt. Unersetzbare Daten sollte man also immer mindestens auf zwei unabhängigen Datenträgern gespeichert haben.

Ansonsten kannst Du speziell im Festplatten-Forum mal stöbern, dort gibt es den Kaufberatungs-Thread für Festplatten. Auch die Postings/Beiträge von Holt sind recht hilfreich, den kann man hier schon fast als Koryphäe in puncto Festplatten bezeichnen, da kannst Dir einiges an Hintergrundwissen erlesen. :)
 
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