NAS oder DAS? DROBO Alternative

jelkomme

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Ich war jahrelang ein begeisterter Drobo-Nutzer. Das Drobo-Gerät und die Software war so einfach, dass meine Oma es bedienen konnte. Die Firma ist Konkurs. Deshalb brauche ich eine andere Lösung

Meine Vorstellung:
Ich brauche ein "Archiv" für meine Langzeitprojekte. Ich brauche NICHT ständig auf die Daten zu greifen. Ein DAS (Direct Attached Storage) oder eine andere Lösung erscheint mir sinnvoller als ein NAS. Ich habe Bedenken bezüglich des Datenzugriffs bei Hardware-DAS oder NAS, wenn Probleme auftreten. Ein NAS ist ja kein Backup und eignet sich daher nicht zum archivieren (das wurde mir so gesagt) Cloud-Lösungen kommen für mich aufgrund der monatlichen Kosten nicht in Frage.

Meine Fragen in die Community:
1) Welche einfach zu bedienenden Modelle würdet ihr empfehlen? (Darf auch eine andere NICHT-Synology Marke sein)
2) Welche Möglichkeiten gibt es?
3) Habt ihr noch andere Ideen zur Archivierung abgeschlossener Projekte mit Blick auf Zukunft und Sicherheit?
 
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jelkomme schrieb:
Ein NAS ist ja kein Backup und eignet sich daher nicht zum archivieren (das wurde mir so gesagt)
Das ist einzig und alleine eine Frage, wie man das NAS nutzt. Es kann sehr wohl als Backup dienen, aber das natürlich nur, wenn man das "Original" noch wo anders gespeichert hat und es nicht permanent im Netz erreichbar ist. Sonst könnte jederzeit Ransomware sowohl Original als auch Backup verschlüsseln.

2) Speicherung lokal (oder auf DAS) und zusätzlich auf NAS
3) je nach Größe der Projekte evtl. 100GB M-DISCs https://en.wikipedia.org/wiki/M-DISC
 
jelkomme schrieb:
Ich war jahrelang ein begeisterter Drobo-Nutzer. Das Drobo-Gerät und die Software war so einfach, dass meine Oma es bedienen konnte. Die Firma ist Konkurs. Deshalb brauche ich eine andere Lösung
warum brauchst du ein neues gerät wenn die firma pleite ist?
 
jelkomme schrieb:
Ein NAS ist ja kein Backup und eignet sich daher nicht zum archivieren (das wurde mir so gesagt) Cloud-Lösungen kommen für mich aufgrund der monatlichen Kosten nicht in Frage.
Das ist gefährliches Halbwissen ohne Kontext. Ein NAS ist nur ein netzwerkfähiger Speicher, und wenn es der einzige ist (also nicht nochmal abgesichert), ist es natürlich kein Backup. Wenn es hingegen ein Sicherungsziel für eine andere Quelle ist, ist es sehr wohl ein Backup - beispielsweise die Time Machine Daten meines Macbooks.

jelkomme schrieb:
Ich habe Bedenken bezüglich des Datenzugriffs bei Hardware-DAS oder NAS, wenn Probleme auftreten.
Es kann dir auch bei einer einzelnen HDD passieren, dass sie von einem Tag auf den anderen nimmer geht. Bei Synology bspw. kannst du die HDDs problemlos in ein neues Gehäuse umbauen, ohne dass was passieren sollte. In einem Array mit 4 Platten sollten halt noch 2-3 davon funktionieren (je nach Raid-Level).

Das hat aber nix damit zu tun, ob ein NAS per se ein Backup ist oder nicht.

Für weitere Infos müsste man die Größe der Projekte kennen...
 
Meine Empfehlung würde stark von der benötigten Kapazität und dem Budget abhängen. Ob NAS oder DAS spielt mMn keine so große Rolle. NAS hätte in erster Linie den Vorteil, dass du etwas flexibler bei der Wahl des Standortes wärst.

Bei entsprechendem Budget wäre ein Bandlaufwerk noch eine Alternative. Die Laufwerke sind teuer, aber der Preis pro Kapazität für die Bänder ist einer der niedrigsten und die Bänder sind haltbarer als die meisten Alternativen.

Du sagtest Cloud käme für dich wegen der laufenden Kosten nicht in Frage, aber es gibt auch Cloud-Anbieter, die nur einmalige Kosten berechnen. Außerdem gibt es bei fast jedem anderen Medium ebenfalls laufende Kosten, nur sind diese eben nicht so offensichtlich. Bei einem NAS/DAS darf man für eine Langzeitsicherung nicht nur die Anschaffungskosten für den ersten Satz Festplatten berücksichtigen, sondern auch die Kosten für den regelmäßigen Austausch. So würde ich mich bei der Nutzungsdauer der Festplatten an deren Garantiezeit orientieren, also in der Regel 3-5 Jahre. Natürlich kann man die Festplatten auch bis zum Ausfall betreiben, aber bei älteren Festplatten benötigt man erhöhte Redundanz um die höhere Ausfallrate von alten Laufwerken zu kompensieren. Berücksichtigt man das, sind die laufenden Kosten nicht so unterschiedlich.

Für geringere Kapazitäten wären aber auch schon USB-Sticks oder CD/DVD/BDs eine Alternative. Bei letzteren müsste man aufgrund ihrer schlechteren Haltbarkeit die Redundanz erhöhen, sprich mehrere Kopien und regelmäßiges Umkopieren auf neue Discs.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine sehr flexible Lösung ist eine 2-NAS Lösung, also es gibt ein primär- und ein sekundär NAS.
Das primäre NAS hält das sekundäre NAS aktuell. Somit werden die Daten an mindestens 2 getrennten Orten gespeichert. Bei einem technischen Defekt kann einfach auf dem 2. NAS weiter gearbeitet werden.

Es gibt hier keine festen Regeln, da Jeder andere Sicherheitsbedürfnisse hat.

Bei der NAS-Marke funktionieren die bekannten Marken gut, also Asustor, Qnap, Synology oder TerraMaster.
Langzeiterfahrungen zu Terramaster liegen mWn. noch nicht vor.

Der Typ des RAIDS auf dem NAS spielt zusätzlich eine Rolle bei der Datenstabilität auf dem NAS, also RAID 1, 10, 5 usw.

Ein Hinweis noch, klar kostet so eine 2-NAS-Lösung, aber es ist aus meiner Sicht die flexibelste Lösung und auch die bequemste, da das gegenseitige NAS-Update im Hintergrund passiert.
Insofern macht es sich auf Dauer bezahlt.
 
Vielen Dank euch, für die rasche Rückmeldung.

Ich habe ein NAS von Synology, das ich jetzt nur noch als eine Art Datengrab verwende und um Daten mit Kunden über Links zu teilen. Allerdings empfinde ich das System im Vergleich zu DROBO als zu kompliziert, da es eben viel zu viele Möglichkeiten und Funktionen gibt, die ich nicht brauche. + für Sicherheit wäre ein zweiter Standort zur Datenreplikation erforderlich, was kostspielig ist.

Ein DAS wäre meine bevorzugte Lösung, aber auch davon habe ich negative Erfahrungen gehört. Im Falle eines Systemausfalls sollte es möglich sein, es auf einem ähnlichen oder identischen System wiederherzustellen (z.B. ein Synology-DAS mit einem Synology-NAS). Dies war jedoch nicht der Fall bei meinem Drobo-System. Als das System defekt war, habe ich ein neues Drobo gekauft, aber die Festplatten wurden nicht erkannt. Zum Glück hatte ich wichtige Daten extern bei meinem Freund gesichert.

Cloud-Lösungen mögen zwar interessant sein, aber ich betrachte sie eher als temporären Datenspeicher oder zur Dateiübermittlung. Für die Langzeitarchivierung möchte ich meine Daten lieber "sicher" und vertrauenswürdig bei mir behalten- da es sich auch um sensible Kundendaten handelt.

Bezüglich der Datenmenge: Es handelt sich um ziemlich viele Dateien, und meine Projekte haben jeweils eine Größe von etwa 200-600 GB (je Projekt). Das summiert sich schnell auf mehrere Terabytes....

Hm... so schade um die Firma DROBO, ich finde die Software und das System halt echt totaaal einfach und "Idiotensicher". Sogar meine Oma könnte das bedienen.
 
jelkomme schrieb:
Ein NAS ist ja kein Backup und eignet sich daher nicht zum archivieren (das wurde mir so gesagt)
Das stimmt so nicht. Es kann natuerlich ein Backup sein, dann muessen die Daten aber eben auch noch im original irgendwo vorhanden sein. Viele gehen aber hin, bauen ein Raid ins NAS, kopieren ihre Bilder aufs NAS, loeschen sie auf dem Handy und nennen das dann Backup. Das ist halt falsch.

Sowohl ein NAS, als auch ein DAS kann ein Backup sein, muss aber nicht.

Da du von "archivieren" sprichst: Wenn du vor hast deine alten Daten auf eines der beiden zu kopieren und dann ueberall sonst zu loeschen, dann ist beides kein backup und beide Loesungen haben unterschiedliche Vor und Nachteile. Eine schlechte Idee bleibt es bei beiden, wenn dir die Daten wichtig sind.
 
kartoffelpü schrieb:
und es nicht permanent im Netz erreichbar ist. Sonst könnte jederzeit Ransomware sowohl Original als auch Backup verschlüsseln.
Auch das ist kein ko-Kriterium, sondern eine Frage der Umsetzung und welche Funktionen das NAS dafür bietet. Wenn man mit beschränkten Zugriffsrechten arbeitet (PC-Benutzer haben gar keine oder nur Leserechte auf der Backup-Freigabe) und nur der Backup-User mit dem sich die Software auf das NAS verbindet (der auf dem PC selbst aber gar nicht angelegt sein sollte) Schreibrechte besitzt hat man schon mal eine Hürde eingebaut. Bietet das NAS dann auch noch Snapshots des Dateisystems (mein NAS macht die stündlich) eine zweite. Man muss sich vorher nur ein wenig Gedanken machen was man da tut.

Bei mir zum Beispiel zusammengefasst:
  • KEIN EINZIGES Benutzerkonto auf den PCs hat Zugriffsrechte auf die Backup-Freigabe meines NAS.
  • Der Benutzer der sich am Backup-Client anmeldet (Synology Backup for Business) hat diese Rechte auch nicht - der Zugriff erfolgt rein clientbasiert
  • Das NAS macht stündlich Snapshots des Dateisystems

Somit wäre der einzige Angriffspunkt eine direkte Manipulation oder Übernahme des Backup-Clients durch Ransomware. Selbst wenn irgendeine Software irgendwie Zugriff auf die Freigabe kriegen würde, könnte sie nicht die Snapshots manipulieren. Damit wäre die Hürde erstmal schon ziemlich hoch gelegt.
 
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jelkomme schrieb:
Ein DAS wäre meine bevorzugte Lösung, aber auch davon habe ich negative Erfahrungen gehört. Im Falle eines Systemausfalls sollte es möglich sein, es auf einem ähnlichen oder identischen System wiederherzustellen (z.B. ein Synology-DAS mit einem Synology-NAS).
Viele Gehäuse unterstützen unterschiedliche Modi, neben RAID, JBOD oft auch Single. Bei letzterem werden die eingebauten Festplatten einzeln an das System durchgereicht und du kannst Software benutzen um daraus ein Verbund zu machen. Dadurch wirst du unabhängig von dem verwendeten Gehäuse.


jelkomme schrieb:
Für die Langzeitarchivierung möchte ich meine Daten lieber "sicher" und vertrauenswürdig bei mir behalten- da es sich auch um sensible Kundendaten handelt.
Auch dafür gibt es geeignete technische Lösungen. Ich verschlüssele die Backups lokal bevor ich sie in die Cloud hochlade, aber ich kann nachvollziehen warum man sensible Daten nicht in der Cloud haben möchte. Das hat mich auch eine Weile zögern lassen obwohl meine Backups keine wirklich sensiblen Daten enthalten.

jelkomme schrieb:
Bezüglich der Datenmenge: Es handelt sich um ziemlich viele Dateien, und meine Projekte haben jeweils eine Größe von etwa 200-600 GB (je Projekt). Das summiert sich schnell auf mehrere Terabytes....
Du hast nichts über die benötigte Gesamtkapazität oder das Budget gesagt, aber ein LTO-5/6 Bandlaufwerk könnte hier auch in Frage kommen. Gebrauchte oder generalüberholte Geräte gibt es auf eBay zu vernünftigen Preisen. Langfristig könnte das die günstigste Methode sein.
 
Limit schrieb:
Du hast nichts über die benötigte Gesamtkapazität oder das Budget gesagt, aber ein LTO-5/6 Bandlaufwerk könnte hier auch in Frage kommen.

Das wäre eigentlich auch das Erste, was mir bei "Archiv" einfällt.

Ansonsten NAS mit ECC-RAM und RAID (am besten RAID6). (Optimal wäre noch ein zweites solches als Backup).

Alles andere im NAS-Bereich kann man zum Zweck der seriösen "Archivierung" eigentlich nicht wirklich ernst nehmen mMn.
 
Limit schrieb:
Viele Gehäuse unterstützen unterschiedliche Modi, neben RAID, JBOD oft auch Single. Bei letzterem werden die eingebauten Festplatten einzeln an das System durchgereicht und du kannst Software benutzen um daraus ein Verbund zu machen. Dadurch wirst du unabhängig von dem verwendeten Gehäuse.

Da Drobo eine ähliche (Softwarelastige) Lösung anbot, würde mich Diese Option genauer interessieren. Daher die Fragen:

1) Welche Gehäuse / Festplatten würdet Ihr empfehlen, NAS-oder KEINE NAS HDDs?
2) Welche APPS / Software gibt es für Software-Raid bzw. Festplattenverbund (für Mac?)
 
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jelkomme schrieb:
1) Welche Gehäuse / Festplatten würdet Ihr empfehlen, NAS-oder KEINE NAS HDDs?
Ich würde auf jeden Fall NAS/Enterprise-Platten nehmen, z.B. WD Ultrastar, Seagate Iron Wolf / Exos, Toshiba MG... Ich persönlich habe keine Präferenz für einen bestimmten Hersteller. Ich wähle in der Regel den günstigsten, versuche aber gleichzeitig die Hersteller und Modellreihen ein wenig zu mischen um Serienfehler möglichst zu umschiffen. Wenn eine Platte ausfällt ist das dank RAID kein Problem, wenn aber wegen eines Serienfehlers mehrere Platten gleichzeitig ausfallen sind die Daten weg.
Zum Gehäuse kann ich keine Empfehlung abgeben. Du solltest aber darauf achten, dass es den Single-Betrieb unterstützt.

jelkomme schrieb:
2) Welche APPS / Software gibt es für Software-Raid bzw. Festplattenverbund (für Mac?)
Ich kenne mich mit Macs nicht aus, aber Windows, Linux und BSD haben entsprechende Funktionalität gleich mit an Bord.
 
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