NAS selber bauen oder fertig kaufen?

FAT B

Captain
Registriert
März 2007
Beiträge
3.457
Hi,

als Einsatzweck plane ich eine großes Datenlager für Multimediadaten. HD Filme 720p/1080p, Musik, etc. Gestreamt wird maximal auf zwei Endgeräten gleichzeitig. In 90% der Einsatzzeit nur auf einem Endgerät.

Das NAS soll möglichst stromsparend laufen, da dessen Dienste zumeist nur Abends oder am Wochenende benötigt werden.

Ich brauche eigentlich nur nen RAID1, im ersten Schritt mit 2x 8TB Platten, ggf. in ein oder zwei Jahren soll es dann nochmal um 2x 8TB Platten erweitert werden.

Im Grunde stellt sich die Frage nach selber bauen oder fertig kaufen nicht. Bastel mir eigentlich alles zusammen, aber für diesen simplen Einsatzzweck könnte ich mit nem Fertigprodukt leben sofern es das o.g. abbildet.

Aus rein wirtschaftlicher Sicht schränkt das de Auswahl auf Geräte mit 4 Bays ein. Leer gibts die ab 130€ als Zyxel NAS542. Eigenbau schlägt mit ca.260€ zu Buche (Zusammenstellung von Techikaffe).

Natürlich müsste man noch 400€ für 2x 8TB Platte hinzuziehen. Man fährt aber mit dem Zyxel immer noch günstiger als das günstigste, bestückte Gerät (Qnap) zu kaufen.

Meint Ihr das Zyxel packt das was ich damit machen will?
 
Geht es tatsächlich nur ums Streaming oder müssen die Daten auch transcodiert werden?

Ansonsten würde ich einfach auf ein Fertig NAS setzen. Einfacher einzurichten, einfachere Bedienung, und ARM CPUs ziehen auch sehr wenig Saft aus der Steckdose. Ein Selbstbau hätte nur den Vorteil der Flexibilität, die du aber scheinbar nicht benötigst.

@Slashchat Ein 260€ Board? Wofür? :D Dann kostet der Rechner ohne Platten am Ende locker 600€.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Valeria
das ist irgendwie reine Geschmacksache und jeder hat da auch andere Prioritäten oder Ansichten, auch wenn du deine Vorstellungen ja sehr gut klar gestellt hast.
auf der einen Seite ist so eine kleine, fertige Kiste ja ganz "handlich" und reicht für deine Anwendung völlig aus. Andererseits bekommt man ja auch für kleines Geld so einen Mini-PC auf Atom Basis, bei Amazon gibt/gab es heute z.B. eine 8TB USB3 HDD (Seagate) für 138€. Damit könnte man den Preis eines Fertig-NAS unterbieten und ist deutlich flexibler.
man weiß ja auch nicht was die Zukunft so bringt. Die HDD waren jetzt lange Zeit recht stabil (ob da nur die Preisabsprachen schuld waren?). Ich habe mir vor 4 oder 5 Jahren zwei Seagate Archive 8TB HDD für je 220€ ("Einführungs-Angebot") gekauft, da hat sich in der Zwischenzeit nicht so viel getan.

ich muss auch dazu sagen, dass ich diesen Fertig-Kisten inzwischen sehr skeptisch gegenüber stehe, nachdem eine Platte durch ihren Ausfall (mit Smart Ansage) in einem 4x2TB IOMega NAS (das mal knapp 1000€ gekostet hat!) in einem RAID-5 Verbund den gesamten Datenbestand geschreddert hat!
das beste ist: die Daten waren sogar noch verfügbar (RAID-5) aber das NAS hat mich nicht mehr ran gelassen. Nur beim Start versucht es die Daten zu analysieren und während dieser Zeit kann ich noch darauf zugreifen, danach sagt es: defekt. Und bei IOMega (bzw. diesem EMC Mist, von denen kommt die vergammelte Software) heißt ein Defekt bei RAID-5, dass das RAID neu aufgebaut werden muss und dabei alle Daten verloren gehen.
am Ende bedeutet das, dass man das Risiko sogar vervierfacht. "Normalerweise" würden bei einem Ausfall einer Platte die Daten auf dieser Platte verloren gehen und müssten wieder hergestellt werden. Bei IOMega heißt RAID-5, dass beim Ausfall einer Platte die Daten auf allen 4 Platten futsch sind, ganz toll.
bei einem RAID-1 wäre das noch schlimmer, man hat die Daten auf zwei Platten parallel und wenn nur eine davon ausfällt, dann sind die von beiden futsch. Ok, man kann davon ausgehen, dass die Software bei "besseren" Herstellern nicht ganz so bescheiden ist wie bei IOMega, aber trauen tue ich diesen Kisten seitdem nicht mehr
 
Wenns stromsparend sein soll, dann fertig kaufen. An die Genügsamkeit der kleinen ARM Dinger kommt man mit Selbstbau nicht ran, schon gar nicht mit einem Z-Board.

Und lass das RAID weg, besser vernünftige Backups.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: tony_mont4n4
Sykehouse schrieb:
[...]
Und lass das RAID weg, besser vernünftige Backups.

Was soll denn das für ein Tipp sein? So pauschal?
Wie wäre es mit Raid und - sowieso immer - Backup?
Dann hat er die Verfügbarkeit obendrauf. Dass das kein Backup ist, sollte jedem klar sein. Wenn ich aber z. B. vier Platten mit acht TB habe, bin ich über Verfügbarkeit schon froh, als dass ich da ewig Backups zurückspielen muss.
 
FAT B schrieb:
Ich brauche eigentlich nur nen RAID1, im ersten Schritt mit 2x 8TB Platten, ggf. in ein oder zwei Jahren soll es dann nochmal um 2x 8TB Platten erweitert werden.
Warum ein RAID?
Ich verstehe nicht, wieso man im privaten Umfeld unbedingt ein RAID verwenden sollte. Ein RAID ersetzt kein Backup sondern stellt nur die Verfügbarkeit sicher bei einem Plattenausfall und der Wiederherstellung.

Da halte ich lieber ein einfaches Backup vor und setze die Platten ohne RAID ein.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: tony_mont4n4
Wenn es einem wert ist mehrere hundert € zusätzlich zu zahlen nur um sich eventuell mal ein paar Stunden Backup zurückspielen zu ersparen, dann nur zu. Ich würd das Geld eher in eine weitere Backupplatte stecken oder, wenn man davon schon genug hat eben sparen. Siehst ja oben, was einem ein fehlerhaftes RAID einbrocken kann. In der Zeit, wo man da rumfrickelt ist das Backup längst zurückgespielt...

Aber das ist natürlich nur meine persönliche Meinung, da darf man auch anders denken.
 
arktom schrieb:
bin ich über Verfügbarkeit schon froh, als dass ich da ewig Backups zurückspielen muss.
Ist natürlich schlimm, wenn man mal ein paar Stunden nicht auf die Videos und Musik zugreifen kann. Obwohl, sobald ich meine Backup-Platte anhänge, kann ich darauf zugreifen, während ich die Daten wieder aufspiele.

Es geht ja nicht um eine pauschale Aussage, sondern um einen Usecase.
 
vielen dank für die schnellen rückmeldungen!

@benneq nur datenlager zum streamen, keine weitere nutzung.

ja, dass ein raid kein backup ersetzt ist klar, dachte auch hier in diesem anwendungsfall wäre ein raid1 einfacher als ein backup. könnte ich denn eine backupfestplatte im selben nas auf einem der freien slots betreiben und das nas einfach einmal die woche die daten synchronisieren lassen? falls nein müsste ich das halt irgendwie über meinen desktop pc und das netzwerk realisieren....
 
da kann man tage oder gar wochenlang "streiten" welche Philosophie bei RAID/Backup die beste ist.
selbst für einen ganz spezifischen usecase wird es da keine einhellige Meinung geben...

mir ist sehr wohl klar, dass ein RAID (1, 5 oder was auch immer) kein Backup ersetzt. Nur sehe ich das bei einer Datenhalde für Videos und Musik so, dass es sich da nicht um unersetzliche Daten handelt. Dann muss ich die CDs halt nochmal rippen bzw. in meinem Fall die FLAC (die als "Backup" noch an anderer Stelle liegen) bei Bedarf wieder nach ALAC für die Apple Geräte konvertieren.
das "ewige Gefrickel wieder an die Daten ran zu kommen" ist mehr Sport als Notwendigkeit.

WENN ich mir den Aufwand mache 8TB (oder was davon genutzt werden wird) zu sichern, dann habe ich mit einer plumpen 1:1 Spiegelung (egal ob jetzt "automatisch" von einem RAID-1 Treiber, per rsync oder wie auch immer) so meine Probleme. Wenn ich (oder besser noch jemand anderes) z.B. aus versehen etwas löscht (nehmen wir an da tippt jemand falsch in Kodi und der Rechner hat die Rechte dazu), dann merkt man das erst wenn man diesen Film das nächste Mal (weiter/wieder) sehen möchte. Dann ist es aber mit großer Wahrscheinlichkeit schon zu spät, weil sich das Löschen schon auf das Backup übertragen hat. Bei einem Virus Befall "im Hintergrund" sieht es genauso aus.
da muss man also etwas deutlich intelligenteres ansetzen und das bedeutet automatisch auch, dass man mehr Backup Platz als Nutzdaten benötigt -> nochmal teurer!

daher sehe ich(!) für diese Art von Daten(!) z.B. ein echtes RAID-5 (nicht so ein Dreck wie ich da habe/hatte) als einen ordentlichen Kompromiss an. Zumindest in der Theorie sollte es ja so aussehen: in den allermeisten Fällen deutet sich ein HDD Ausfall schon eine Weile vorher an. Zumindest wenn es sich um "stationäre" Systeme handelt. Da kann man also einem Datenverlust zuvor kommen, wenn das System es zulässt...
natürlich sichere ich auf solch einem RAID nicht meine wirklich wichtigen und anderweitig nicht wieder zu beschaffenden Daten, bzw. kommen die noch auf ein (oder mehrere) zusätzliches Backup.

das spricht dann wieder für ein selbst aufgesetztes System. Das muss man dann aber auch konsequent durchziehen! Nur mal so als Beispiel: die "Sicherheit" steht und fällt zum großen Teil mit der regelmäßigen SMART Analyse (wie gesagt, nahezu alle mir bekannten HDD Ausfälle erfolgten mit Ansage). Neben der ganz einfachen Tatsache, dass man die erstmal ordentlich konfigurieren muss (was bei einem Fertig-NAS i.d.R. der Hersteller schon übernommen hat), muss man auch noch die (Warn) Mails entsprechend vernünftig konfigurieren und testen. Wenn man ein spezielles "NAS-OS-Paket" einsetzt, dann führt einen das heutzutage genauso durch die Einrichtung wie ein Fertig-NAS auch. Nur wenn man da "bei Null" anfängt, weil es ja flexibler ist, dann muss man sich schon eine Check-Liste machen (SMART, Mail, Energie-Sparen, Sicherheit...).
 
Ja, da gibt es viele verschiedene Herangehensweisen.
Ich mache auch kein Sync mit Backupsoftware, sondern sichere einfach die Daten direkt. Gerade bei Medien ist das relativ einfach mit Windowsboardmitteln, das Fehlende wird hinzugefügt alles andere wird beibehalten. Mein "NAS" ist ein Windowsrechner, welcher nur bei Bedarf eingeschaltet wird und ist gleichzeitig auch ein Nebenrechner am Haupt-"Arbeits"-Platz, der an einen meiner Monitore angeschlossen ist und gleichzeitig der Ton von diesen Rechner über mein Mischpult läuft. Dazu nutze ich noch eine Extra-Funktastatur mit Touchpad für die unabhängige Bedienung des Rechners. Kommt bald auch noch ein Anschluss an einen weiteren Monitor und ein Switch für Maus und Tastatur für weitere Aufgaben.

Da ich Privat eben keine 100% Verfügbarkeit benötige, verwende ich auch kein RAID. Genauso wenig benötige ich ein NAS im 24/7-Betrieb. Dafür halte ich dann offline Backup-Platte(n) bereit, die Musik und Videos könnte ich zwar fast alle wieder aus den Originalmedien herstellen, aber das ist doch schon sehr aufwendig. Dazu gesellen sich noch einige Medien von legalen Downloads sowie einige wenige eigene Materialien, bei den es teils nicht so einfach ist, diese wieder zu beschaffen (einige aber schon)
Für mich ist das so ziemlich die beste Lösung. Ein Upgrade des NAS-Rechners ist geplant, wurde er zuvor fast ausschließlich aus vorhandenen Teilen zusammengeschraubt, um zu sehen, dass es zufriedenstellend läuft.
 
naja. ich will nicht mehr irgendwas anschalten und hochfahren. ist mir zu blöd. am liebsten direkt auf ein eingebundenes laufwerk klicken und dann sind die daten da.

also gut, wenn de wiederherstellung per raid aufwendiges gefrickel und keine one-cick-lösung ist, brauch ich das auch nicht. die tendenz geht eindeutig richtung zyxel. für meine wünsche offensichtlich die beste variante.
 
Es läuft letztendlich auf die Frage hinaus ob die Zeit etwas kostet.

Hat man Spaß am Frickeln, dann kann man die Zeit aus der Rechnung rausnehmen. Kostet die Zeit aber etwas, dann wird jeder Selbstbau zur Geldverschwendung.

Mit dem genannten Low End NAS wirst du aber selbst bei minimalen Ansprüchen wenig Spaß haben. Die Web GUI artet in Geduldspiel aus wenn du mal etwas konfigurieren musst wenn die CPU zu langsam ist. Dann reicht die Leistung nicht einmal aus um die heute üblichen 1 GBE voll zu machen. Andererseits kenne ich auch Nutzer welche die GUI nie gesehen haben nachdem ein Bekannter/Freund/Verwandter das Gerät vorkonfiguriert übergab und mit USB 2 Geschwindigkeit zurecht kämen.
 
Es gibt ja auch Fertig NAS für 200-250€. Die haben dann deutlich mehr CPU Power. Liegt ja alles noch im Budget.
 
naja, sobald ein fertig-nas mehr als 190€ kostet ist mir das gap zum selber bauen zu klein. da überwiegen die vorteile die man vielleicht mal perspektivisch nutzen möchte / könnte zu stark.

ich lasse mir das jetzt nochmal durch den kopf gehen.

was mich nun schlussendlich nochmal zum grübeln bewegt ist die stromaufnahme im idle. laut zyxel homepage 14,8W im idle mit hdd spindown, laut technikaffe hat das basic-set im WOL 2,6W und im idle hdd spindown nur 9W.

da tendiere ich schon fast dazu doch selber zu bauen.

aber erstmal vielen dank für eure einschätzung das das zyxel von der performance her passen müsste.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: tony_mont4n4
Zurück
Oben