NAS Selbstbauen(Hardware Beratung),Raids,Betriebssystem

pge2k

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Guten Abend zusammen,

habe mich neu angemeldet und hoffe doch das mir hier jemand helfen kann.

Seit einigen Wochen beschäftige ich mich mit dem Thema ob ich mir jetzt ein Nas selber baue oder doch zu fertig Systeme greifen soll (Denke eher an Selberbau). Besitze seit 2012 eine 4 TB Buffalo Linkstation im Raid 01, leider ist der Platz knapp und mir ist ein Raid alleine zu unsicher. Des weiteren bastel ich gerne und möchte mich mit den Betriebssystem auseinandersetzen und deshalb muss ein neues her :-)

Hab mir die Kaufberatung aus dem anderen Thread angeschaut (https://www.computerbase.de/forum/threads/nas-kaufberatung.1401798/) durchgelesen.

Ich bin dann noch auf ein paar Fragen gestoßen.

Eig plante ich 4 bays, die so konfiguriert sind, das 3 HDDS ausfallen können, das scheint aber nicht möglich zu sein, außer ich setz sagen wir mal 20 Platten ein^^.
Jetzt war ich mir nicht sicher ob ich Raid 6 bzw Raid 10 nehme. Da Raid 6 wohl das kompliziertere System ist, wenn es darum geht Fehler schleichen sich ein oder es fällt eine Platte aus und da ein Raid sowieso kein Backup ist, dachte ich mir ich nehme Raid 10, habe mehr Leistung und ein bisschen Sicherheit (nebenbei würde ich noch eine externe Backup HDD haben).

Für mich steht schonmal fest Software Raid

1) Hardware= Wollte max 650€ ausgeben Ziel ist guter Mix aus Leistung und Perfomance. Als HDD wollte ich WD RED 4 * 3 TB nehmen sind 400€.

Kann man die Hardware aus dem oben genannten Thread nehmen, oder kann man das noch optimieren (zb 8gb Ram)
(1 x G.Skill Value SO-DIMM 4GB, DDR3-1333, CL9-9-9-24 (F3-10666CL9S-4GBSQ)
1 x ASRock Q1900-ITX (90-MXGRS0-A0UAYZ)
1 x Fractal Design Node 304 schwarz, Mini-DTX/Mini-ITX (FD-CA-NODE-304-BL)
1 x be quiet! Pure Power L8 300W ATX 2.4 (BN220)

Streamen über den Fernseher wäre schon gut weiterhin wären USB 3.0 sowie giganetz lan gut.

2. Raid 6/10/Raid Z: Verstehe ich das richtig, ZFS ist ein Dateisystem was ich im Softwareraid verwenden kann?.
Kann ich dann noch Raid 10 nehmen oder muss das dann Raid Z sein?

3.Betriebssystem: Mir ist eine ordentliche UI wichtig, sowie Zuverlässigkeit/Sicherheit und Performence Schwierig für mich ist die Frage, welches? Habe jetzt schon von Leuten gelesen die Nas4Free bevorzugen oder eher Freenas sowie Mediavault.


Hab ich noch was vergessen?

Danke schonmal für eure Hilfe und Mühe.
 
zu 2.
RaidZ im Allgemeinen ist ein RAID mit Parität (also wie Raid5 oder Raid6). Man muss auch wissen wie ZFS seine Festplatten und Volumes aufbaut. Zm einen gibts da die vdev's (virtual device), welches im Endeffekt die Ausfallsicherheit regelt. Du kannst ein vdev ohne Schutz haben (also eine einzelne HDD), du kannst einen Mirror erstellen oder ein RaidZ mit den 3 Leveln, je nachdem wieviele Platten du hast und wie viel Schutz gewünscht ist. Sobald ein vdev steht, kann es NICHT mehr verändert werden ohne das vdev zu löschen (ausnahme sind hotspare-Platten)
Aus einem oder mehreren vdev's erstellt man dann einen Pool. Wenn du mehr als ein vdev in einen Pool setzt werden die Daten automatisch darüber verteilt (gestriped). In einen Pool kannst du nachträglich vdev's einbinden (theoretisch irgendwelche vdev's, es ist aber empfohlen immer die gleichen einzubinden)
Wenn du jetzt ein Raid-10 nachbilden willst, erstellst du also 2 vdev's die gespiegelt sind und fügst beide in einen Pool hinzu.
Wenn du ein Raid-Z willst, erstellst du ein vdev mit Raid-Z und fügst nur das in den Pool hinzu.

Raid-10 ist simpel und schnell, weil die Daten nur gespiegelt werden und keine Parität berechnet werden muss. Dafür geht halt relativ viel Kapazität flöten.

Bei Raid mit Parität gibts übrigens die Formel: 2^n + Parity-Disks (n ist eine beliebige Ganzzahl) um die optimale Performance zu bestimmen

Bei 1 Parity-Disk (also Raid5 bzw. Raid-Z1) brauchst du entweder 3, 5 oder 9 Disks
Bei 2 Parity-Disks (also Raid6 bzw. Raid-Z2) brauchst du entweder 4, 6 oder 10 Disks
Bei 3 Parity-Disks (also Raid-Z3) brauchst du entweder 5, 7 oder 11 Disks

zu 3.
Nas4Free und FreeNAS können beide ZFS, bei OMV musst du wahrscheinlich auf ein Linux-Softraid ausweichen (keine Ahnung, ob ZFSonLinux da geht)
 
Zuletzt bearbeitet:
1. die genannten NAS OS alle mal antesten (VM), damit du weißt, was Dir da am besten gefällt.
2. ZFS ist wie du sagst ein "Raid" fähiges Dateisystem.
3. ITX stell ich mal allgemein in Frage, wegen Erweiterbarkeit
4. Viel Speicher, viele Daten --> da ist ECC Ram von Vorteil um korrupte Daten zu vermeiden.
5. Verschlüsselung? Wenn ja sollte die CPU AES-Ni unterstützen
 
Vielen Dank für eure Antworten :-)

Shririnovski

AW: NAS Selbstbauen(Hardware Beratung),Raids,Betriebssystem
1. die genannten NAS OS alle mal antesten (VM), damit du weißt, was Dir da am besten gefällt.
2. ZFS ist wie du sagst ein "Raid" fähiges Dateisystem.
3. ITX stell ich mal allgemein in Frage, wegen Erweiterbarkeit
4. Viel Speicher, viele Daten --> da ist ECC Ram von Vorteil um korrupte Daten zu vermeiden.
5. Verschlüsselung? Wenn ja sollte die CPU AES-Ni unterstützen

Werde ich mal schauen, müsste mich erst mit Hyper V oder Vmplayer auseinandersetzen zum testen.

Hardware:

ich kenn mich nicht wirklich mit der Hardware aus. Was soll ich denn noch erweitern außer Ram auf 8 gb? Ist die Leistung der Konfig soweit gut. Du Hast von EEC gesprochen das Mainbaord unterstützt das nicht, richtig? Nach Recherche stellt sich die Frage, wie nötig EEC ist, anscheinend verzichten sehr viele darauf. Hatte folgende Zitat gelesen:
Man sollte noch dazu sagen das der ECC Ram alleine nur bedingt von nutzen ist. Man muss sein System auch mit edac/ipmi/wwi überwachen.

Was genau sind das für Überwachungstools? geht das unproblematisch (Aufwand)

Habe mal geschaut wegen silent data corruption, Wie kann man das denn verhindern, also merkt man das wenn man ZFS benutzt?
Wenn ich SDC habe und ein Backup erstellt habe, sind ja dann auch die Daten meines Backups kaputt, hört sich furchtbar an.

Bräuchte da evtl Rat was es bei der oben genannten Hardware Konfig zu verbessern gibt.


Nas4Free auf USB-Stck: Ich möchte eig keine SDD extra anschaffen. Wenn mein USB Stick ausfällt auf dem Nas4Free läuft, funktionieren meine Daten dann immer noch problemlos, also müsste ich einfach einen neuen Stick nehmen und alles läuft ohne Probleme weiter?.

Wäre btrfs oder ZFS vorzuziehen?


Verschlüsselung ist für mich nicht wichtig.
---
Joe_HH

AW: NAS Selbstbauen(Hardware Beratung),Raids,Betriebssystem
Zitat Zitat von wesch2000 Beitrag anzeigen
http://www.com-magazin.de/praxis/nas...auen-7581.html
Nicht übersehen-der Artikel ist aus dem Jahre 2011.

Danke für die Seite, habe mir schon ähnliche Seiten angeschaut und achte auch darauf ob diese aktuell sind. Da ich nicht so viel Ahnung habe, weiß ich natürlich nie wie es mit dem Wissen aussieht.

d4nY

AW: NAS Selbstbauen(Hardware Beratung),Raids,Betriebssystem
zu 2.
RaidZ im Allgemeinen ist ein RAID mit Parität (also wie Raid5 oder Raid6). Man muss auch wissen wie ZFS seine Festplatten und Volumes aufbaut. Zm einen gibts da die vdev's (virtual device), welches im Endeffekt die Ausfallsicherheit regelt. Du kannst ein vdev ohne Schutz haben (also eine einzelne HDD), du kannst einen Mirror erstellen oder ein RaidZ mit den 3 Leveln, je nachdem wieviele Platten du hast und wie viel Schutz gewünscht ist. Sobald ein vdev steht, kann es NICHT mehr verändert werden ohne das vdev zu löschen (ausnahme sind hotspare-Platten)
Aus einem oder mehreren vdev's erstellt man dann einen Pool. Wenn du mehr als ein vdev in einen Pool setzt werden die Daten automatisch darüber verteilt (gestriped). In einen Pool kannst du nachträglich vdev's einbinden (theoretisch irgendwelche vdev's, es ist aber empfohlen immer die gleichen einzubinden)
Wenn du jetzt ein Raid-10 nachbilden willst, erstellst du also 2 vdev's die gespiegelt sind und fügst beide in einen Pool hinzu.
Wenn du ein Raid-Z willst, erstellst du ein vdev mit Raid-Z und fügst nur das in den Pool hinzu.

Raid-10 ist simpel und schnell, weil die Daten nur gespiegelt werden und keine Parität berechnet werden muss. Dafür geht halt relativ viel Kapazität flöten.

Bei Raid mit Parität gibts übrigens die Formel: 2^n + Parity-Disks (n ist eine beliebige Ganzzahl) um die optimale Performance zu bestimmen

Bei 1 Parity-Disk (also Raid5 bzw. Raid-Z1) brauchst du entweder 3, 5 oder 9 Disks
Bei 2 Parity-Disks (also Raid6 bzw. Raid-Z2) brauchst du entweder 4, 6 oder 10 Disks
Bei 3 Parity-Disks (also Raid-Z3) brauchst du entweder 5, 7 oder 11 Disks

zu 3.
Nas4Free und FreeNAS können beide ZFS, bei OMV musst du wahrscheinlich auf ein Linux-Softraid ausweichen (keine Ahnung, ob ZFSonLinux da geht)

Danke für den aussagekräftigen Beitrag. Hat mir sehr geholfen. Werde das dann dementsprechend umsetzen.
 
zu ECC und SDC:
Silent Data Corruption kann halt im Laufe der Zeit auftreten durch Faktoren, über die man keine Kontrolle hat (Strahlung die ein Bit umdreht, irgendwelche Alterungserscheinungen usw.) Da kann sich eben das ein oder andere Bit umdrehen. Kann sein dass man davon gar nichts merkt (z.B. bei einem Bild/Video) oder die komplette Dabei kaputt ist (z.B. ne Datenbank)
ZFS (und BTRFS glaube ich auch) geht dagegen vor, indem es Checksummen erstellt und diese Checksummen regelmäßig mit den Daten und Metadaten vergleicht (=Scrub). Wenn dabei ein Problem auftritt und du ein Raid-Z oder einen Mirror hast, kann ZFS die Daten eigenständig wiederherstellen (bei einem Pool ohne Parity geht das aber auch nicht)

Jetzt kommt auch ECC ins Spiel: Wenn ZFS die Checksums vergleicht, werden die Daten natürlich im RAM abgelegt. Jetzt KANN(!) es sein, dass durch einen Fehler im RAM die eigentlich richtige Checksumme verfälscht wird und ZFS die richtigen Daten als fehlerhaft markiert. Das KANN(!) sich dann auf den kompletten Speicher übertragen.
Mit ECC lassen sich solche Fehler erkennen/beheben. Generell wird es empfohlen ECC-RAM zu benutzen, wenn man seinem RAM aber vertraut kann man das auch sein lassen.
Im übrigen empfiehlt FreeNAS auch mindestens 8 GB RAM zu verwenden.

zu BTRFS vs ZFS:
BTRFS bietet mehr Features, dafür ist es noch relativ neu während ZFS schon "bewährt" ist. Ich denke da scheiden sich die Geister was man nimmt.

ZFS speichert die ganzen Infos auf den Disks. Du kannst also theoretisch von FreeNAS zu NAS4Free oder jede andere beliebige Ditributon wechseln, die die Pool-Version unterstützt (aktuell glaube ich sind wir bei ZFS v5000)
 
Danke dir,

SDC:
Gut die Mainbaords die das unterstützen kosten alle über 200 Euro. Das muss man sich echt überlegen.
ZFS ohne EEC macht dann allerdings nur bedingt Sinn, wenn sich da echt was verfälschen würde.
Ich weiß halt nicht wie ich dann Backups mache und sicherstelle, dass die Backups nicht irgendwann unmerklich beschädigt werden durch Silent Data Corruption. Wenn dann der ernstfall eintrtitt und ich ein Backup benutzten muss könnten die Daten dann evtl schon beschädigt sein. Wie kann man dem entgegen wirken?

Nas4Free auf USB-Stck: Ich möchte eig keine SDD extra anschaffen. Wenn mein USB Stick ausfällt auf dem Nas4Free läuft, funktionieren meine Daten dann immer noch problemlos, also müsste ich einfach einen neuen Stick nehmen und alles läuft ohne Probleme weiter?.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meiner Meinung nach ist die Korruption durch non-ECC RAM ein eher sehr theoretisches (aber nicht unmögliches) Risiko. Es müsste genau die Stelle im RAM defekt sein, in der die Checksumme bzw. die Daten liegen. Kann passieren klar, aber wenn man den RAM vorher gut und gründlich mit memtest durchcheck halte ich das Risiko für überschaubar.

Ich selbst nutze keinen ECC RAM. Ich habe lange überlegt, ob ich mir ein Mainboard kaufen soll, habs dann aber gelassen. 24h memtest ist für mich ausreichend um zu sagen: Passt!

Dass soll und muss aber jeder für sich selbst entscheiden und abwägen, ob er das Risiko eingeht

Bei NAS4Free kann ich nix konkretes dazu sagen, bei FreeNAS ist es aber so, dass du die Konfiguration in einer Datei sichern kannst. Im Falle eines Falles also einfach FreeNAS neu installieren und Konfig einspielen. Ggf. noch den Tank neu importieren und fertig.
​Wird bei NAS4Free auch nicht anders sein, denke ich
 
Gut, dann hoffe ich mal das G-Skill gute Rams baut. Werde Memtest machen. Habe meistens auf Corsair geschworen.
Setzte mich dann noch mit den unterschiedlichen OS auseinander!

Danke für deine Hilfe :-)
 
Gut, dann hoffe ich mal das G-Skill gute Rams baut. Werde Memtest machen. Habe meistens auf Corsair geschworen.
Setzte mich dann noch mit den unterschiedlichen OS auseinander!

Bei dem RAMS tut sich heute nicht mehr sehr viel, was die Qualität angeht. Du kannst also bedenkenlos RAMS von Crucial, G-Skill, Corsair, Kingston etc. greifen. Wenn du da auf sicher gehen willst, nimmst einfach den Hersteller deiner Wahl mit dem du immer gute Erfahrung gemacht hast. Auf die paar € kommt es sicherlich nicht an.

Achja hier noch ein kleiner Denkanstoß zum Thema ECC, SDC etc.

Im Otto-Normal-User-Bereich wird aufgrund eines defekten RAMS der PC / NAS / Server entweder mit einen "BlueScreen" abstürzen (wodurch du von gängigen NAS-Softwaresystemen eine Information z.B. Hinweis, E-Mail etc. bekommst) oder gar nicht mehr startet. In beiden Fällen hättest du also auch ohne Prüftools schon hinweise, dass etwas nicht stimmt. Zumal dir selbst der beste ECC-RAM nichts bringen, wenn dir die HDD's abschmieren oder der User aus versehen was löscht ...

Spar dir den Arbeits- und Lernaufwand, baue ein solides System auf Grundlage von einem RAID5 auf, dann wirst du vermutlich nicht so schnell Probleme bekommen.
 
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