News Neptune 7.5 („Ada“): Deutsches Derivat von Debian mit neuerem Linux-Kernel 5.18

Ist es nicht eher so, dass man unter Betriebssystem das zugrunde liegende System für Ressourcenverwaltung, Kommunikation/Steuerung der Hardware untereinader etc. versteht?
Wenn man das so eng fast, dann gibt es doch eigentlich nur ne Handvoll "echter" Betriebssysteme und ich würde alle Linux-Derivate/Distributionen als "ein" Betriebssystem sehen.

Ich hätte mal "Lust" auf ein wirklich neues Betriebssystem welches aber nicht auf ein bereits existierendes System basiert. Wenn ich aus Neptue etc. durch Paketinstallation ein Ubuntu machen kann und umgekehrt, dann ist meine Neugierde darauf eher verhalten. Sobald ich solche Systeme "erforsche" und die Verzeichnisstruktur mit seinen "etc", "mount", "srv" etc. sehe und zum Einbinden diverser Laufwerke (z.B. externe USB HDDs) irgendwelche mount Befehle in einem Terminal eingeben muss, dann habe ich darauf keinen Bock (mehr).
 
Uberhalb schrieb:
Wenn man das so eng fast, dann gibt es doch eigentlich nur ne Handvoll "echter" Betriebssysteme und ich würde alle Linux-Derivate/Distributionen als "ein" Betriebssystem sehen.
Im Prinzip ist das auch so. Wobei bei modernen Systemen Betriebssysteme nicht allein auf das Notwendigste beschränkt sind. Man hat heute üblicherweise viel Zeug mit bei wie z.B. eine GUI (das gehörte früher oftmals gar nicht dazu). Dementsprechend betrachtet man heute Betriebssysteme weiter gefasst und daher auch die Interpretation das verschiedene Linux-Distributionen verschiedene Betriebssysteme sind, obwohl sich sich viel Software teilen.

Uberhalb schrieb:
Ich hätte mal "Lust" auf ein wirklich neues Betriebssystem welches aber nicht auf ein bereits existierendes System basiert.
Da gibts ja durchaus Einiges: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Betriebssystemen
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tanzmusikus
flaphoschi schrieb:
Interessant wäre mir eine Erläuterung der Maintainer warum sie sich nicht bei Debian engagieren.
Dank GPL wird sicherlich einiges ins Debian-Projekt und ins Upstream zurück fließen.
 
foofoobar schrieb:
Dank GPL wird sicherlich einiges ins Debian-Projekt und ins Upstream zurück fließen.
Theoretisch sicher, praktisch hab ich da meine Zweifel. Wenig von dem was die machen sieht danach aus das es Material für Upstream wäre, die Neptune Scripts sind zumindest in dem jetzigen Status unbrauchbar für Debian, alleine das viele der Befehle noch ein ".sh" hinten dran haben :D aber auch sonst ist alles sehr spezifisch.

remaster-kit scheint mir auch nicht sinnvoll sind auch keine Sourcen verlinkt, weiß nicht ob das ein gebrandeter Fork ist oder was sonst.

Die Themes sind auch Distrospezifisch.

Encode oder 3ncode ist auch nur ein Fork deren Github mit nur sehr minimalen Änderungen die ins upstream Repo nicht übernommen wurden. Das Paket ist auch viele Jahre alt und nicht in Debian, da der letzte Commit von 2019 ist und davor 2017 sieht es auch nicht nach einem richtig maintainten Paket aus und ist nebenbei unter der bsd Lizenz aber sollte ja nichts ausmachen.

Recffmpeg ist auch nur ein Fork eines anderen Projektes, das urspruengsprogramm ist in Debian dieser Fork nicht. Der letzte Commit von dem Projekt ist 9 Jahre alt.

Also klar es besteht immer die Chance bei Opensource das jemand nen Patch oder irgendwas wo anders verwendet die ist nie 0 aber halte es für recht unwahrscheinlich und selbst wenn für sehr geringer Nutzen.

Aber ja der erste Job sollte sein das sie ne Niesche finden wo sie Leuten nutzen, eine Zielvorstellung, wenigstens ne Art Vision, so das sie vielleicht andere Nutzer anlocken können die das umsetzen und wenn sie dann groessere Brötchen backen, ist das Potenzial auch eher da wieder an Upstream was zurück zu geben.

Es gibt auch sehr wenig Distro-kommunikationswege also vorallem nach oben, Derivate beeinflussen selten deren Mutterdistro direkt, man muss upstream in Projekten wie Gnome oder hier KDE was ändern und dann kommt es über den Umweg zu Debian, das scheint mir der zumindest deutlich üblichere Weg. Nicht mal ein deutlich groesseres wichtigeres Projekt wie PopOS scheint mir Ubuntu genötigt zu haben von denen irgendwas direkt zu uebernehmen, kann mich aber auch täuschen?

Für mich scheitern sie schon fast an der Vision, sie sind weder Fisch noch Fleisch, auf der About Seite sticht das USB Zeug ins Auge sie vermarkten es aber nicht wie Knoppix, da ist klar welche Nische das Produkt hatte, sie beackern irgendwie alles und nichts.

In solchen Listen tauchen sie nirgends auf:
https://www.fossmint.com/best-linux-distros-to-install-on-usb/

Ich versteh das man sich nicht völlig auf dieses Szenario versteifen will und exklusiv USB-Stick Linux anbieten will, aber nichts desto trotz würde ihnen Marketingtechnisch sicher ein schon modifiziertes USB-Stick Iso file nutzen, das z.B. persistenten Speicher schon eingerichtet hat, das mit mit "dd" oder nem gängigen windows tool auf Sticks einfach drauf packen kann, oder wenn das nur nen unwichtiges Nebenfeature ist, würde ich es nicht mit 50% des ersten Paragraphen mit 2 Sätzen erwähnen.

Peppermint OS was auch gern genannt wird wirbt gar nicht auf der Seite mit Usbstick und Knoppix geht dann so weit das man sogar usbsticks mit bestellen kann, also noch einen deutlichen Schritt weiter als nur ein spezielles Iso bereit zu stellen.

Auch Linux Mint erwähnt nirgends auf About oder Download USB-Faehigkeiten. Mx Linux hat auch ne kde version, sie werben auch mit Snapshot tools, extra themes, ich seh nicht wie viel Leute im Team gesamt arbeiten nur die "leader" dort sind aber 8 Leute und das sind nur "leader" also theoretisch gibts da noch mehr Entwickler. Wollen halt wahrscheinlich nicht jeden auffuehren der irgendwo in nem Repo mal nen Schreibfehler korrigiert hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tanzmusikus und Termy
Gibt es eine halbwegs einfache Möglichkeit Distributionen zu vergleichen ohne ausprobieren oder direkt deren Pakete zu vergleichen? Das was ich gefunden habe war eher unbrauchbar.
Ich bin wie so oft etwas ratlos was nun der Unterschied ist. Stock Debian aber mit einigen eigenen Paketen oben drauf und dem Kernel aus testing?
PegasusHunter schrieb:
Danke für Deine Linuxcommunitytypischen freundlichen Worte.
Also besser als die typische Windowshilfe die mir so begegnet ist es allemal.
Beispiel
Der Anzeigebug im Beispiel liegt an Windows btw, weder an Ashampoo, noch Norton etc
Besser eine genaue Fehlerbeschreibung anfordern als unzusammenhängende Lösungsvorschläge zu empfehlen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tanzmusikus
kann man das auf einem rapsberry pi auch installieren??
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Bigeagle
SI Sun schrieb:
Ob das vertrauenerweckend ist?
Na ja, "viel größer" ist Mint auch nicht aufgestellt. Und am Ende bestimmt Lefebvre eh alles alleine.

Aber auch hier wieder ein gutes Beispiel, wie man in dem Linux Ökosystem mit wenig Kosten und Aufwand was Gescheites auf die Beine stellen kann.
Ergänzung ()

Bigeagle schrieb:
Gibt es eine halbwegs einfache Möglichkeit Distributionen zu vergleichen ohne ausprobieren oder direkt deren Pakete zu vergleichen?
Nein!
Dafür ist das auch viel zu komplex! Als Einsteiger kann ich nur raten, sich zunächst auf die wenigen großen Distros zu beschränken und dafür das jeweils führende des entsprechenden Unterbaus zu nutzen. Also Debian, Ubuntu, Suse, Fedora, Manjaro. Dazu die persönlich gefälligste GUI.
Wenn man das Grundprinzip bzw. den Baukasten gecheckt hat ohne hingeschmissen zu haben, kann man zu neuen Ufern aufbrechen. Aber etwas Zeit lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Backfisch und Marflowah
@mo schrieb:
Nein!
Dafür ist das auch viel zu komplex!
Das und die unmengen unterschiedlichen Ansichten welche Dinge/Unterschiede relevant sind. Aber ich dachte fragen schadet nicht, vielleicht gibts ja doch was.
Abgesehen davon dass ich faule Socke praktisch bei Debianoiden kleben geblieben bin (apt install kann ich mir merken ^^) sind relevante Punkte über die ich so gestolpert bin anforderungen an RAM (idle, update peak), wie aktuell sind Kernel, gcc und einige tools wie ffmpeg/libav, stabilität
Debian läuft auf meinem Homeserver an sich gut, nur einige male bin ich schon etwas daran verzweifelt dass ich aktuelle tools garnicht oder nur mit viel mühe zum laufen bekommen habe. Paketverwaltung nutzen ist da schon einfacher als selber bauen. Doch stabilität > aktualität. Deshalb kein Debian testing.
Bei irgendeiner sparsamen Distro bin ich auch mal in ein Problem mit dem updater gerannt, der nahm sich unerwartet sehr viel RAM. Unsicher ob das ein Mint oder lubuntu war. Seitdem gucke ich nicht nur auf die RAM Auslastung nach Ankunft auf dem Desktop >.>
Aber vermutlich ist aufgrund der komplexität und der unterschiede in der Handhabung samt persönlichem Geschmack ausprobieren das einzig sinnvolle wenn man es genauer wissen will.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: @mo
Und eine weitere Distro, bei der ich bedaure, dass die Dev-Power nicht direkt in das Mutterprojekt geflossen ist.

Ein Theme für VIM, Timeshift und was noch? Das begründet eine neue Distro? Ein Installationsscript für diese Anwendungen wäre ein schönerer Beitrag und vermutlich einfacher zu pflegen und aktuell zu halten.

Nach dem Motto:

Hey Leute, ihr wollt aus eurem Debian eine Multimediastation machen? Hier, dieser quelloffene Installationsscript ist up to date und setzt alles passend auf. Von der Installation bis zum Erstellen der Theme-Configs.

Soll es ein Bürorechner werden mit allen möglichen Multifunktionsgerätunterstützungen, Kalendern und Meetingprogrammen? Hier, dieser Script machts möglich.

Es ist NICHTS verwerfliches, Geltungsdrang zu befriedigen. Man möchte ja beitragen und dafür auch gerne Anerkennung was ja nur fair ist. Aber ne ganze Distro nur wegen dieser Paar Dinge?

Ich will nicht haten aber manchmal fühlt sich das an, als könnte ich an meinem BMW hinten die Kennzeichenbeleuchtung von gelb auf weiß umrüsten und das Ding als mein ganz eigenes Auto verkaufen. Nein, Tuningfirmen verkaufen genau das. Tuning. Ob in Form der Teile oder als Dienstleistung am bestehenden Urprodukt!

Ein gut strukturierter und problemlos ablaufender Script oder gar eine Kette von Scripts die miteinander nicht kollidieren und du hast einen WUNDERBAREN Service an die Gemeinschaft gebracht. Quasi der Distro-Tuner und als solcher kann man sich sicherlich einen Namen machen.

Ich frage mich immer: was kann diese neue tolle Distro, was ihre Mutterdistro nicht auch kann oder innerhalb von 10 Minuten genauso kann?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: andy_m4 und Backfisch
blackiwid schrieb:
Pop!_OS wurde allerdings sogar auf dieser Seite im Zusammenhang mit ihrem USB-Tool "Popsicle" erwähnt:
https://www.fossmint.com/popsicle-multiple-usb-file-flasher-for-linux/


fipsi1 schrieb:
kann man das auf einem rapsberry pi auch installieren??
Leider nicht, da es nur x86_64-Systeme unterstützt.
Das geht aber z.B. mit Pop!_OS 22.04: https://pop.system76.com/

Hier gibt's noch weitere:
https://www.fossmint.com/operating-systems-for-raspberry-pi/
https://q4os.org/ -> KDE (Plasma + Trinity)

Wenn Du Dir ein Debian-basierendes Linux für den Pi wünscht, welches auch Windows+MacOS Design bietet:
https://twisteros.com/

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Neptune 7.5 ähnelt stark MX Linux 21 (Wildflower) mit KDE. Was natürlich nicht weiter verwunderlich ist, da beide Systeme als Unterbau Debian 11 (Bullseye) haben. Die KDE-Version liegt mit 5.20 noch vor der Kastration der Desktop-Animations-Effekte seitens der KDE-Entwickler. Dies ist für mich ein zusätzlicher Grund, Neptune mal in einer VM zu begutachten, um zu sehen, ob es gegenüber MX irgendwelche Vorteile mit sich bringt. Wenn es welche geben sollte, können sie ja nur in den Spezial-Tools der Distri zu suchen sein. Denn Unterschiede bei den vorinstallierten Programmen sind ja letztendlich ohne großen Belang, da die jeweils anderen (fehlenden) bei Bedarf aus den Repos nachinstalliert werden können.

Der erste Eindruck ist jedenfalls der, dass MX (für mich) deutlich mehr zu bieten hat (Spezialprogramme, Dokumentation bzw. Hilfen).

Das merkt man schon beim Installieren. So läßt sich bei MX da schon wählen, ob man 'systemd' oder das vorab initialisierte 'sysVinit' haben will. Oder ob man 'root' aktivieren will, oder stattdessen nur einen 'normalen' Admin-User (Systemverwalter) generieren möchte. Neptune kommt fix mit 'systemd' und 'root'-Account.

Aber vielleicht finden ja Andere bei den Spezial-Tools von Neptune irgendwas für sie Essentielles. Ansonsten würde ich jedoch eher zum 'größeren' MX raten.

Nicht ganz klar war mir bisher der Support-Zeitraum. Ein amtlich verbürgtes EOL-Datum habe ich auch nicht bei der Debian-Basis finden können. Wenn man aber die Support-Zeiträume der bereits abgelaufenen Debian-Versionen zugrunde legt (jeweils 3 Jahre), dann errechnet sich als Ablaufdatum August 2024 (sowohl für MX 21 als auch Neptune 7.5). Was ich noch gar nicht wußte: es gibt auch bei Debian eine LTS-Erweiterung, die von der Community gepflegt wird. Das ergibt in der Regel zwei zusätzliche Jahre (also dann bis 2026). Darüber hinaus gibt es eventuell noch ELTS-Support für weitere Jahre. Dieser wäre dann aber kostenpflichtig. Summa Summarum verhält es sich also ähnlich wie bei den LTS-Versionen von Ubuntu und Co.
 
7vor10 schrieb:
Die KDE-Version liegt mit 5.20 noch vor der Kastration der Desktop-Animations-Effekte seitens der KDE-Entwickler.
Die Frage ist ja, wie sieht die Zukunft von sowas aus. Ewig auf der alten Version hängen geht ja nicht. Jeweils die neuste Version nehmen und mit Patches versehen wird langfristig auch in Arbeit ausarten.
Ohne irgendwelche längerfristigen Pläne ist das allenfalls eine Für-den-Augenblick-Lösung.

7vor10 schrieb:
So läßt sich bei MX da schon wählen, ob man 'systemd' oder das vorab initialisierte 'sysVinit' haben will.
Was eine eher bescheidene Wahl ist. Man kann ja von systemd halten was man will, aber SysIV-Init ist inzwischen eigentlich außerhalb jeglicher Diskussion. Wenn die Alternative wenigstens sowas wie OpenRC wäre. Aber so macht das alles nur begrenzt Sinn.
 
KDE ...
andy_m4 schrieb:
Die Frage ist ja, wie sieht die Zukunft von sowas aus. Ewig auf der alten Version hängen geht ja nicht.
"Ewig" heißt in dem Fall: bis 2024 bzw. 2026.
Und das ist in einer Zeit, in der man ohnehin nur von Woche zu Woche planen und handeln kann, schon eine verdammte Ewigkeit. :cool_alt:
Zu den Vorteilen von statischen Distris gehört es ja, dass am installierten Desktop während der Laufzeit der OS-Version nicht mehr herumgeschraubt wird (Ubuntu hatte beispielsweise 5 Jahre lang das gleiche Unity oder Gnome).

Für mich war das jedenfalls einer der Hauptgründe, MX mit ins Boot zu nehmen. Wozu sich jetzt schon über eine aktuelle KDE-Version ärgern, wenn ich das auch in Zukunft noch kann!? :rolleyes:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: andy_m4
Zurück
Oben