Lipovitan schrieb:
Es gibt kein Recht im Grundgesetz, dass dir garantiert auf Facebook oder Twitter deine Meinung teilen zu dürfen.
Im Grundgesetz nicht, allerdings hat der Nutzer hier auch ein Vertragsrecht, denn er bezahlt Facebook und Co mit seinen Daten.
In etwas vergleichbar mit einem Geschäft, du hast zwar Hausrecht, darfst aber nicht grundlos Leuten den Zutritt verweigern nur weil dir die Nase der Leute nicht passt. Angenommen Person A ist Filialleiter vom örtlichen Aldi, der Mann seiner Schwester hat sie übelst betrogen, nun darf Person A nicht einfach hingehen und dem Mann Hausverbot erteilen.
Insbesondere hat Facebook auch vertraglichen Vereinbarungen zu erfüllen bei Personen im E-Commerce. Facebook kann nicht einfach nur deren Daten abgreifen und ansonsten löschen und sperren wie sie wollen. Da haben diese Personen nunmal auch sehr wohl Rechte ggü Facebook und bei Accountsperrungen oder Pausierungen ist es durchaus schon Realität dass hier auch Leute klagen gegen Facebook, denn es geht um Geld.
Wenn sich dann am Ende noch herausstellt der betroffene Nutzer hat gar nichts schlimmes geschrieben, weswegen er aber gesperrt wurde, so kann Facebook ihm ja schön den entgangenen Gewinn zahlen und Schadenersatz.
Was bringt dem Opfer eine lange Klage mit wenig Aussicht auf Erfolg wenn es wie im oben genannten konkreten Fall auf Grund der Verleumdung bereits bedroht wird?
Und? Problem exisiert so schon seit Jahrzehnten. Sehen wir bei der metoo Kampagne sicherlich anders oder? Da ist es auf einmal okay wenn Frauen irgendwas behaupten. Wer setzt sich hier für ein Redeverbot ein? Man misst schon mit zweierlei Maß
Da hat sich ein Rentner einen Fake Account erstellt um Anonym zu hetzen. Nächster Schritt ist VPN dann ist es vorbei mit der Abschreckung, da nicht mehr ermittelbar.
Erste einmal wirst du immer irgendwen finden der ein Weg findet, ABER es ist nicht die Masse. Man solle lieber Facebook dazu bewegen die Identität seiner Mitglieder festzustellen, anstatt stumpf alles zu löschen.
Obendrein sollte man sich auch immer so die Frage stellen wer davon profitiert an solchen "Regelungen" wie das NetzDG.
Denkst du es geht darum dass der eine gesagt hat, Person xy kann nicht Rückwärts einparken, und der Staat nicht will dass die Person sich nun ganz ganz schlecht fühlt?
Es geht um viel mehr, nämlich politische Hintergründe. Sieht man doch auch an den letzten Wahlen dass offenbar immer mehr Menschen checken was eigentlich gespielt wird. Man will in erster Linie verhindern dass sich hier Gruppen bilden, eine einzelne Person ist machtlos mit seiner Meinung, wenn man ihm dann noch den Eindruck vermitteln nur er denkt so, alle anderen denken anders, dann wird der auch schon nicht aus der Reihe tanzen. Nur wenn er ins Netz geht und unzählige Gleichgesinnte finde, dann wird die Person zum Problem.
Und nochmal dass sich eine Lüge schnell verbreitet und die Masse dann an der Wahrheit nicht mehr interesiert ist, das ist schon seit zig Jahrzehnten so. Komisch dass es aber jetzt auf einmal das riesen Problem sein soll. Kämen CDU+SPD auf zusammen 80% wie einst, hätte es so ein Gesetz mit absoluter sicherlich gar nicht gegeben. Obwohl das Problem ja nach wie vor existieren würde
Darum geht es doch gar nicht, natürlich haben Platformbetreiber das "Hausrecht" selbst zu entscheiden, welche Beiträge bei sich gelöscht werden und welche nicht.
Das wäre dann Zensur, würde ich daher nicht eindeutig unterschreiben dass man dieses Spiel grenzenlos betreiben kann als Plattformbetreiber. Wie gesagt im RL kannst du auch wenns dein Geschäft ist nicht grundlos Leuten den Zutritt verweigern, da biste schon bei Diskriminierung.
Diskrimierung wäre es seitens Facebook auch wenn die rein nach deiner Hautfarbe, oder politischen Ansichten entscheiden was dort stehen darf und was nicht.
Verweigere mal allen Schwarzen zutritt zu deinem Geschäft und beziehe dich dann aufs Hausrecht. Viel Spaß damit. Oder gewähre ihnen zutritt, aber mache ihnen zur Auflage sie dürfen in deinem Geschäft nicht reden.
Sowas kannste höchstens in deinen eigenen 4 Wänden machen im Privaten Umfeld, aber nicht im Öffentlichen Bereich.
Die Meinungen/Thesen der User (Menschen) ändert oder verschwindet dadurch ja nicht.
Tun sie auch nicht, es ist ja auch schon klar der Trend zu erkennen dass viele Menchen mit regierungskritischen Stimme für sich selber keine Zukunft bei Facebook mehr sehen. Ist ja nicht so dass die einfach jetzt tatenlos aufgeben sondern sich eben was anderes suchen sprich was eigenes Gründen.
Ist vergleichbar mit den Tauschbörsen und Seiten wie Kino.to. Kannst eine dicht machen, dann kommt halt was neues. Obendrein bestätigt man durch ein Verbot solche Dinge ja nur noch. Bessern wird man gar nicht, was auch kein Wunder ist weil man gar nicht an die Ursache rangeht.
Man vergleiche auch mal die Politik damals und heute: Damals sind Leute zurückgetreten wegen den allerkleinsten Verfehlungen um Schaden von der Partei abzuwenden. Heute legt selbst bei richtig dicken Dingern jemand in hoher Position nicht zwangsweise sein Amt nieder, es sei denn der Druck wird immens groß. Die Politik von Merkel vor 30-40Jahren, die Frau wäre schon lange(!!!) aus ihrem Amt raus.
Merkel und die Opfer vom Breitscheidplatz sind wieder so ein Beispiel, die Leute waren der Politik da komplett egal. Die Angehörigen haben dafür aber recht schnell Post bekommen, was drin war war ne Rechnung von der Autopsie die man bitte zahlen solle. Ich weiß nicht wie man den Menschen hätte noch mehr in die Fr***e treten könnte.