Alle, die nun mit Schadenfreude auf Meta, Alphabet und co zeigen, vergessen hier die kleinen Dienstleister und Start-ups.
Und denkt ja nicht, dass all die Game-Plattformen verschont werden (überlegt euch mal, was das für Steam alleine schon bedeuten würde und GOG wird dann kaum billiger)
Das Leistungsschutzrecht hat auch in erster Linie nur die Kleinen getroffen. Die Grossen bekamen Sonderregelungen und Tarife (welche dann teilweise vor Gericht als unzulässig entschieden worden sind)
Zur Rechnung
- Wir als Nutzer bezahlen Gebühren (Anschluss + Internet Tarif ohne Traffic Limite, aber Fair-Use Regel)
- Die Dienstleister bezahlen Gebühren (Anschluss + Traffic)
- Je nach Anbieter stellt der sogar mehrere Cache-Server, damit die grossen Telkos kein Peerring betreiben müssen
- Wie eingangs erwähnt stellen sie auch teilweise eigene Netze, wo die Telkos sich anschliessen können.
- Gäbe es kein Streaming, würde auch niemand eine 100Mbit+ Leitung brauchen
- Gäbe es kein Social Media, würden die meisten auch keine Internetverbindung irgendwo am A... der Welt brauchen, um zu zeigen, wo man gerade ist und was man cooles macht.
Also egal, ob jetzt jemand die Dienstleistungen persönlich mag oder nutzt. Am Ende sind die Dienste ein Grund, wieso Leute mehr Leistung wollen und auch bereit sind zu zahlen.
Und für Leute, welche nicht wissen, was mit "Peering" gemeint ist:
Jeder Telko hat sein eigenes Netz. Solange der Traffic in diesem Netz stattfindet, sind das interne Kosten. Sobald jedoch er aus seinem Netz rausmuss (was ja eher die Regel ist) werden die Daten über eine oder mehrere andere Netze geleitet, jedes involviertes Netz muss untereinander einen Traffic-Ausgleich machen (du überträgst 2 GB von mir, also gewähre ich dir 2 GB durch mein Netz oder bezahle dir Betrag X -> extrem Simpel erklärt)
Wenn also Netflix und Co eine Cache-Infrastruktur den Telkos "schenkt" (gibt keine Details, ob und wie viel die Telkos vielleicht bezahlen müssen), dann bedeutet es auch für die entsprechenden Telkos eine Kostenreduktion (weil die meistgesehenen Filme/Episoden nur einmal durch das externe Netz ins Eigene eingespeist wurden und danach läuft es intern).
Das Thema mit den Steuern:
Da die meisten Netze nicht verstaatlicht sind, würde es heissen, dass man einfach die Telkos subventionieren würde, damit die wieder ihre Gewinne einfahren und trotzdem jammern, dass es zu wenig gibt.
Hier sind wir eigentlich beim Thema, dass jede Infrastruktur staatlich sein müsste (was aber wieder das Risiko birgt, dass viel Bürokratie und Beamtenstatus die Kosten hochtreibt und Innovation/Investition ausbremst)
Und TLDR:
Es wird durchgeboxt wie das Leistungsschutzrecht.