News Netzpolitiker fordern Milliarden für den Breitbandausbau

Ich finde ja das der Glasfaser ausbau durch Steuerfreiheit finanziert werden sollte. Wer Glasfaser verlegt spart beim Einkauf des Material 19% MWST usw... Ich finde ja lustig das man veraltete Kupfertechnik als neu verkauft. Eigentlich sollte jedes Neubaugebiet Glasfaser bekommen. Aber man legt jetzt Kupfer in die Erde um dann in ein paar Jahren alles aufzugraben und dann Glasfaser in die Häuser zu bekommen :freak: Passiert hier in Neuenkirchen (NRW) im Neubaugebiet gerade. Straße ist erst wenige Jahre alt und wird wieder aufgerissen...
 
Toron schrieb:
Ich würde den Großteil zwar in Universitäten, Schulen und (bessere) Lehrer investieren, aber nun gut, die Festnetz-Internetgeschwindigkeit hat im Mobil-Zeitalter anscheinend höchste Priorität

Konsum und Unterhaltung hat höchste Priorität. Die allerhöchste Priorität für die Industrie haben aber grundsätzlich Konsumprodukte, die es gar nicht gibt. Sprich: Content, den man nicht "speichern, d.h. wiederverwerten kann. Den man immer neu bezahlen muß.
 
Wenn man Zukunftssicher ausbauen will sollte man auf Glasfaserkabel setzten. In den meisten Fällen ist dazu nicht einmal das öffnen der Betondecke notwendig. Auch wenn die Telekom und andere etwas anderes erzählen.

Achja? Erzähl mir bitte mehr von deiner Theorie Glaskabel ohne Rohrtrassen unter Betondecken zu verlegen, ohne diese Aufzureissen ! Da kann ich nur milde lächeln :D

Da sitzen mehr als genug Erbsenzähler dran und die Telekom weiss genau, wo Rohre liegen und wo nicht.

Es gibt inzwischen Groß angelegte Zusammenschlüsse (Infrastrukturatlas) http://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Breitband/Infrastrukturatlas/infrastrukturatlas-node.html von Energieversorgern und anderen Unternehmen, die ihre eigenen Rohrnetze den anderen Unternehmen anzeigen und somit anbieten können.

Das das nicht umsonst ist, dürfte klar sein.

Fazit: Ausbau auf dem Lande ist teuer, da dort in der Regel keine/wenig Rohre liegen. Ausbau in der Stadt weniger teuer, weil es vorhandene Kabelkanalanlagen gibt.
 
Brutus5000 schrieb:
Aber warum sollte man das aus staatlichen Mitteln finanzieren? Und wenn doch, bis zu welchem Grad 6Mbit? 16Mbit? 50Mbit? Hier mit der Gießkanne Geld zu verteilen halte ich für wenig sinnvoll und das Geld an anderer Stelle besser aufgehoben.

Bis zu 16 MBit geht problemlos mit uralten Telefonleitungen. Es müsste nicht viel Geld ausgegeben werden, um wenigstens flächendeckend auf diesen Mindeststandard zu kommen.
Dass es noch zig Gemeinden gibt die sich mit max. 1 MBit zufrieden geben müssen ist daher unverständlich.
 
Maldweister schrieb:
Und wann zahlen sich die Milliarden für z.B. Griechenland mal aus? "So, da habt ihr 400 mrd, nun kauft kräftig deutsche Produkte", wird nicht von heute auf Morgen gehen, das spielt sich im Zeitraum von Jahrzehnten ab, wenn überhaupt.

Das lustigste ist, die Griechen haben bereits die deutschen Produkte gekauft. Das Geld dafür haben sie ebenfalls (unter anderem) von deutschen Banken geliehen... Deutschland hat Geld nach Griechenland geschickt, damit die ihre Schulden bei deutschen Unternehmen und Banken zahlen können...

Was glaubst du warum dieser Geldfluss so schnell aufgedreht wurde?

Es ist natürlich etwas komplizierter, da auch amerikanische Banken mitspielten, dort waren aber auch deutsche und andere europäische Banken und Unternehmen mit drinnen und hätten bei Totalausfall viel Geld verloren...
So verliert eben jemand anders das Geld, rate mal wer ;)
 
fürs Ausland haben sie Gelder,für Verschwendungen haben die Gelder. Für den Breitbandausbau im eigenden Land haben sie kein Geld, da wird gejammert das es 4 oder 5 Milliarden kosten würde.
Frag ich mich od der Staat überhaubt noch was für uns Bürger Tut.
 
Tuetensuppe schrieb:
Bis zu 16 MBit geht problemlos mit uralten Telefonleitungen.

Nein, auch 16 Mbit sind nicht "problemlos" wenn es sich um einen Weiler mit 4 Häusern in 12 Km Entfernung zum nächsten aktiven Netzknoten handelt. 16 Mbit könnte man durchaus als "Problemlos [machbar]" ansehen bei einer Kleinstadt mit 100.000 Einwohnern und Vermittlungsstelle die bereits per Glasfaser erschlossen ist. Irgendwo zwischen "100.000 Einwohner@Glasfaser" und "4 Häuser@12km Kupferkabel" gibt es eine Grenze wo es anfängt problematisch zu werden. Nicht unmöglich, aber eben problematisch.
 
dcc22 schrieb:
Am besten die Regierung heuert die Hartz4 Leute zum buddeln an.

Das ist eine gute Idee. Kann mir keiner sagen, dass dann der flächendeckende Glasfaserausbau 90 Mrd Euro kosten würde.
 
hallo7 du hast es verstanden. Wir retten nicht die Griechen, wir retten unser Geld in Griechenland und die Gemeinschaftswährung gleich mit.

Durch staatlich finanzierte Slaverei (Niedriglohnsektor,Aufstocker,Hartz 4 etc) und dem Weglassen von sozialen Grundprinzipien der Marktwirtschaft hat unser Deutschland andere Staaten in Grund und Boden gewirtschaftet.
Diese Aussage ist leider falsch. Sollten wir anderen Ländern quasi die Arbeit "weggenommen haben", dann müssten sich die geleisteten Arbeitsstunden in Deutschland ja drastisch gesteigert haben.

Schau mal auf die Statistik:
http://www.vgrdl.de/VGRdL/tbls/tab.asp?rev=RV2011&tbl=tab19&lang=de-DE

Eine Steigerung um 0,5% im Bezug auf das Jahr 2000, kann man wohl nicht als "Arbeit wegnehmen" bezeichnen.
Es wurde keine zusätzliche Arbeit in Deutschland geschaffen, die bestehende Arbeit wurde nur gerechter auf die Leute aufgeteilt, so dass die Leute jetzt von reinen Arbeitslosen zu Arbeitslosen mit Arbeit wurden, sprich zu 5 Millionen Aufstockern. Aus 8 Millionen Arbeitslosen wurden 3 Millionen Arbeitslose + 5 Millionen Aufstocker.

Wenn man wissen will wo die Arbeit hin verschwunden ist, dann muss man nicht auf Deutschland schauen sondern nach Asien. Will man diese Art von Arbeit wiederhaben, dann müssen die entsprechenden Länder billiger werden. ( Und zwar drastisch! ) Aber es ist halt einfacher auf Deutschland zu schimpfen. Wo du zum Teil Recht hast ist, dass wir uns nicht an das vereinbarte Inflationsziel von 2% halten und damit auch anderen Ländern Probleme bereiten.
 
Für diese Diskussion gibt es passende Themen im allgemeinen PuG. Hier bitte mal wieder btt!
 
@Suxxess - Rundfunkgebühren 2013 waren genau 7.681,2 Mio. €, also fast 7,7 Milliarden.

Ich denke das Kernproblem an der Sache ist, das durch die Privatisierung der Telekom 1995 und durch Öffnung des Marktes für Mitbewerber erst das Problem richtig enstanden ist. Der bis heute anhaltende Preisdruck, gegenseitige Konkurrenz und Kampf um die wenigen Subventionen beeinflusst doch nur negativ die erforderliche Nachhaltigkeit, die das Thema eigentlich erfordert. Hier wurde seit 20 Jahren die kaum noch ausbaufähige Kupfertechnik künstlich am Leben erhalten, anstatt mit Nachdruck zukunftsfähige LWL zu verlegen. Man hat letztendlich die technische Entwicklung auf Grund "nachhaltiger Einsparungen" verschlafen, dem Markt das Feld überlassen und streitet sich jetzt mit Telekom, Vodafone, Kabel Deutschland und Konsorten darüber, wer letztendlich den Stillstand der letzten 20 Jahre zu bezahlen hat. Super.
 
Morrich schrieb:
Da wir den Breitbandausbau so oder so bezahlen (ob nun über Internetgebühren oder per staatlicher Unterstützung durch unsere Steuergelder), isses letztlich doch egal.

Der Unterschied ist gravierend und zwar bei der Frage, wer am Ende Eigentümer des Netzes ist.

Die sollen nur endlich mal anfangen mit dem Netzausbau und nicht nur ewig quatschen. Ansonsten haben wir 2030 noch immer die heutigen Zustände.

Das gilt der Telekom. Es kann doch nicht sein, dass die staatliche Unterstützung braucht, um die Infrastruktur zu bauen, die IHRE Geschäftsgrundlage ist. Die Politik soll sich nicht von Konzernen einlullen lassen. Wenn die behaupten, sie könnten keine kostendeckenden Investitionen machen, dann machen die Konzerne generell etwas falsch, z.B. ihre Preiskalkulationen. Da der Bund aber dummerweise Anteilseigner der Telekom ist, fällt es natürlich umso schwerer, dem Lobbyismus zu widerstehen.
 
karamba schrieb:
Das gilt der Telekom. Es kann doch nicht sein, dass die staatliche Unterstützung braucht, um die Infrastruktur zu bauen, die IHRE Geschäftsgrundlage ist.

Geschäftsgrundlage der Telekom kann es aber nicht sein extrem teure Investititonen in Infrastruktur zu tätigen die dann zwangsweise für 'n Appel und 'n Ei an sogenannte Mitbewerber, in Wahrheit einfach nur Schmarotzer, weitervermietet werden muss. Sicher steckt hinter dem Gejammer auch eine Menge Heuchelei (lerne Klagen ohne zu leiden), im Kern sehe ich das Argument aber als stichhaltig an. Nun dreht sich gerade das Blatt, die Schmarotzer zetern und klagen als ob man ihnen das letzte Hemd vom Leib ziehen würde nur weil sie per Bitstrom keine Gewinnmargen im dreistelligen Bereich einfahren können. Die Ärmsten!

Und zum Kupfer: Die über Kupfer auf den letzten 400 Metern erzielbare Leistung war doch bisher noch nie das Limit. Das Limit war die Wirtschaftlichkeit der Glasfaserstrecke die bis auf 400 Meter zum Haus ran muss. Siehe oben.
 
Kenneth Coldy schrieb:
Geschäftsgrundlage der Telekom kann es aber nicht sein extrem teure Investititonen in Infrastruktur zu tätigen die dann zwangsweise für 'n Appel und 'n Ei an sogenannte Mitbewerber, in Wahrheit einfach nur Schmarotzer, weitervermietet werden muss. Sicher steckt hinter dem Gejammer auch eine Menge Heuchelei (lerne Klagen ohne zu leiden), im Kern sehe ich das Argument aber als stichhaltig an. Nun dreht sich gerade das Blatt, die Schmarotzer zetern und klagen als ob man ihnen das letzte Hemd vom Leib ziehen würde nur weil sie per Bitstrom keine Gewinnmargen im dreistelligen Bereich einfahren können.

Und das Problem daran sind die staatlichen Investitionen!

Denn sobald der Staat Geld auf den Markt wirft, fallen die Unternehmen auf dieses Geld wie Heuschrecken her und jedes(!) dieser Unternehmen ist am Ende natürlich das Benachteiligte, weil es nicht 110% des Kuchens bekommen hat. Die Telekom jammert rum, weil es weitervermieten muss und die Mitbewerber jammern rum, weil sie Geld fürs Mieten zahlen müssen.

Man hätte das Netz als solches nie Privatisieren dürfen. Infrastruktur gehört in die öffentliche Hand und nicht in die Private. Es hätte schon gereicht, wenn man der Post das Netz nur weggenommen und einer neuen Behörde anvertraut hätte. Aber das ist ein andere Thema...
 
Toron schrieb:
Man hätte das Netz als solches nie Privatisieren dürfen. Infrastruktur gehört in die öffentliche Hand und nicht in die Private. Es hätte schon gereicht, wenn man der Post das Netz nur weggenommen und einer neuen Behörde anvertraut hätte.

Korrekt. Damit wären einige Probleme gelöst worden.

Die Firmen wären glücklich. Denn sie könnten über Lobbyarbeit und Ausnutzen der Verwaltungsstrukturen 300-400 Prozent Gewinne sichern.

Die Politiker wären glücklich. Sie könnten nach Rücksprache mit dem Schatzmeister ihrer Partei endlich mal wieder etwas für die Wirtschaft tun, müßten dafür nur ab und zu mal unaufhörlich einen Geldkoffer auf Ehrenwort in Empfang nehmen und sich einen *sehr* guten Hausarzt leisten der ihre Gesundheit trotz ständiger Arbeitsessen gewährleistet. Außerdem könnten sie endlich wieder ihren wohlverdienten Amigos was gutes tun.

Ich wäre allerdings ein Verlierer. Weder fände ich es prickelnd das der Ausbau des Breitbandinternet dort am schnellsten voran geht wo die Kommunalpolitik das richtige Parteibuch hat, noch das es im Ausbautempo des BER voran geht, noch das ich für ein Zehntel der Leistung das 10fache zahlen würde. Aber was nimmt man nicht alles in Kauf um Industrie und Volksverkäufer glücklich zu machen. 8 Mbit für alle bis 2020 - besser als nichts.

Aber das ist ein andere Thema...

Korrekt.
 
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