Netzwerkkabel auflegen: Wie wichtig ist Schirmung bis zum Ende?

Tarnatos schrieb:
Die Schuko Erdung ist erstmal besser als nix.
Die ist sogar schlimmer als nix, weil sie fälschlicherweise Sicherheit suggeriert.
Nocana schrieb:
Was kann im schlimmsten Fall passieren, wenn man das Patchfeld gar nicht erdet?
Als Beispiel mal 2 Horrorszeniaren:
  1. Keine SK1 Gerät an der Installation angeschlossen. Schluss einer Phase auf den Schirm (gar nicht so unwahrscheinlich durch defekte Geräte oder Kabel) Dann liegt an jeder Netzwerkdose und jedem Kabel mit geschirmtem Stecker 230V an. Was passiert? Elektrischer Schlag. Schlimmste Folge? Tod!
  2. Ein SK1 Gerät an der Installation angeschlossen. Schluss einer Phase auf den Schirm. Strom fließt undefiniert über den Schutzleiter des Geräts. Durch undefinierte Verbindung kann der Strom so niedrig sein, dass LS Schalter nicht auslösen aber so hoch, dass an der Stelle eines Widerstands (zum Beispiel Masseverbindung im PC) ein Brand entsteht. Schlimmste Folge? Deine Bude fackelt ab.

Am Ende kannst Du in deinen eigenen 4 Wänden veranstalten was Du willst. Willst Du es aber ordentlich machen, halte Dich an die Installationsanleitung des Patchfeld und an gängige Normen und Vorschriften. Frag einen Elektriker und lass am besten deine Installation von ihm abnehmen oder komplett durchführen.
Sichere Alternative wäre die Verwendung von ungeschirmten Leitungen. Wenn Du vorhast nie auf 10GBASE-T aufzurüsten, ist das gar kein Problem.
 
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Ich habe jetzt die Cat7 Kabel verlegt. Jezt fehlt noch die Erdung vom Patchpanel.

Muss ich da dann ein Kabel direkt zur Erdungsschiene ziehen und dort anklemmen?

Oder reicht es auch das Kabel nur zum Sicherungskasten zu ziehen und dort an die Haupterdungsleitung anzuklemmen? Diese hat 10 mm2.


Beides ist kein Problem, Rohre sind vorhanden.
 
Also wenn das keiner genau weiß, dann ziehe ich heute Abend das Kabel einfach direkt in den Keller. Sicher ist sicher :)
 
Die Horrorszenarien von Bender mal dahin gestellt.

Ich habe eine ähnliche Installation:
PoE Sicherheitskameras für draußen, Recorder auf dem Dachboden, CAT 7 Verlegekabel auf einem Patchpanel aufgelegt und an den Recorder angeschlossen, der gleichzeitig ein PoE Switch ist.

Die vom PatchPanel bis zum anderen Ende der Verlegekabel ist die Erdung (Ground) bei Messungen vorhanden. Interessanter Weise nutzen die PoE Kameras selbst CAT5e und haben keine Erdung.
Das PatchPanel ist auch nicht geerdet, da als passiver Teilnehmer die Erdung über den PoE Switch/ Recorder erfolgt, der über die Steckdose geerdet ist.

Nach Rücksprache mit unserem Elektriker ist die Erdung des Patchpanels in diesem Fall nicht notwendig. Wir sprechen hier auch nicht von einer Installation in der Industrie…. ;)
 
Du bringst da ein paar Dinge durcheinander und lieferst nicht alle Infos um das objektiv zu bewerten.
Das ganze POE Zeug hat mit elektrischer Sicherheit im Fehlerfall nur wenig zu tun.
Dacode schrieb:
Das PatchPanel ist auch nicht geerdet, da als passiver Teilnehmer die Erdung über den PoE Switch/ Recorder erfolgt, der über die Steckdose geerdet ist.
Ist der Rekorder denn überhaupt ein SK1 Gerät?
Wenn ja, bist Du potentiell Kandidat für mein Horrorszenario 2. Denn der PE am Rekorder hat die Aufgabe die Sicherheit des Rekorders im Kontext seines "bestimmungsgemäßen Gebrauchs" und nicht die elektrische Sicherheit deiner Netzwerkinstallation zu gewährleisten. Diese wird ganz bestimmt in der BDA zum Betrieb des Geräts an so einer Anlage vorausgesetzt.

Dacode schrieb:
Nach Rücksprache mit unserem Elektriker ist die Erdung des Patchpanels in diesem Fall nicht notwendig.
Nenne den Rekorder beim Namen, dann kann ich die Aussage deines Elektrikers prüfen und ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht stimmt.
Ich schieß mal nach blau und vermute
1. entweder der Rekorder ist ein SK2 Gerät: Zuleitung 2x0,75mm² auf Eurostecker und hat gar keine PE Verbindung
2. oder der Rekorder ist sogar ein SK1 Gerät mit Zuleitung 3G0,75mm² mit einer Stromtragfähigkeit von 6A bei Verwendung an Hausgeräten. Fehlerströme zwischen 6A und 16A würden vorgeschalteten LS nicht auslösen aber die Leitung abfackeln lassen.
Dacode schrieb:
Wir sprechen hier auch nicht von einer Installation in der Industrie…. ;)
Richtig, wir sprechen über den Ort wo deine Familie wohnt. Wenn Du wählen müsstest, welcher soll denn bevorzugt abfackeln?
 
Wem vertraue ich wohl mehr? Meinem Elekriker der die ganze Hausinstallation gemacht hat oder einem anonymen Forennutzer? Die Antwort ist recht einfach, wenn es um den Ort geht an dem meine Familie lebt ;)
 
Das steht dir natürlich frei.
Ich dachte Du wärst an einer zweiten Meinung interessiert, dabei wolltest Du wohl nur die Geschichte erzählen, wie Du mit Argumenten die Physik überlistet hast.
Nichts für ungut...
 
Der Beitrag ist jetzt schon 2 Jahre alt. Keine Ahnung, wie TOBIAS jetzt das für seine individuelle Installation gelöst hat. Ich habe ihm nur ein Beispiel gegeben, wie ich es gelöst habe unter Rücksprache mit meinem Elektriker.

Letztendlich muss jeder, wie du bereits geschrieben hast, selbst wissen was er in seinen eigenen vier Wänden veranstaltet.

Besser ist es von einem Fachmann mal die Installation begutachten zu lassen, als von anonymen Forenusern sich Horrorszenarien beschreiben zu lassen, die man sich mittels Informationsbeschaffung im Internet zusammenbasteln kann. Nichts für ungut, ich kenne deinen Hintergrund nicht. Es geht hier aber um „den Ort“ ;)
 
Dacode schrieb:
Ich habe ihm nur ein Beispiel gegeben, wie ich es gelöst habe unter Rücksprache mit meinem Elektriker.
Ich zweifle diese "Lösung" an und halte es für gefährlich, dass Du das als "Lösung" ansiehst und hier so darstellst.
Beispiel: Was sichert denn deine Netzwerkinstallation wenn der Rekorder in Reparatur ist?

Geb mir doch die Chance die Leser hier zu überzeugen und nenne das Gerät, dann werden wir sehen ob es dafür geeignet ist deine Installation zu sichern.

Dacode schrieb:
Es geht hier aber um „den Ort“ ;)
Genau. Ich hatte Dich in #45 so verstanden, dass man es "zuhause" ja nicht so genau nehmen muss wie in der Industrie. Ich sehe das bei Sicherheitsthemen nicht so. Das wollte ich damit ausdrücken.
 
Gerne Bender,

im Keller befindet sich der Netzwerkschrank mit zwei Patchpanels (jeweils 24 Ports). Von dort geht es in einem 48 Port Switch von Netgear (aktiv). Die Geräte sind über den Serverschrank geerdet. Dieser ist direkt mit der Potenialausgleichschiene verbunden (also alles nach Vorschrift ;) ).

Aktuelle sind von den Ports nur 7 belegt.
Mir war es aber wichtig in jedem Zimmer im Haus (Massivbau) Netzwerkdosen zu haben.

Der Recorder (von Bascom, SK1, zieht 48 Volt) ist auf dem Dachbodem platziert. Von dem Netzwerkschrank im Keller geht also ein Verlegekabel hoch auf den Dachboden. Dort ist eine Netzwerkdose. An diese ist der Recorder angeschlossen für Remote Zugriff (Unterwegs, heimisches WLAN). Wie bereits vorher geschildert: von dem Recorder gehen 8 Netzwerkkabel an den 8 Port Patchpanel (Digitus) an dem die Verlegekabel für die 8 PoE Außenkameras aufgelegt sind.

Deine Meinung, bitte :)
 
Dacode schrieb:
im Keller befindet sich der Netzwerkschrank mit zwei Patchpanels (jeweils 24 Ports). Von dort geht es in einem 48 Port Switch von Netgear (aktiv). Die Geräte sind über den Serverschrank geerdet. Dieser ist direkt mit der Potenialausgleichschiene verbunden (also alles Nachvorschrift ;) ).
Dacode schrieb:
Von dem Netzwerkschrank im Keller geht also ein Verlegekabel hoch auf den Dachboden. Dort ist eine Netzwerkdose.
Damit ist die Anlage bis zu diesem Punkt sicher.
Dacode schrieb:
Der Rekorder (von Bascom, SK1, zieht 48 Volt) ist auf dem Dachbodem platziert.
...ist kein SK1 sondern ein SK2 SK3 Gerät, wird über ein Steckernetzteil versorgt und hat keine Verbindung zu PE.
Verbindest Du den über ein geschirmtes Kabel mit deiner Netzwerkdose wird großflächig Kontakt zur Anlage hergestellt. Da die Schirmanschlüsse der Netzwerkleitungen über das Gehäuse des Bascom verbunden sind gilt das auch für alle daran angeschlossenen Geräte und Anlagenteile. Damit ist ausreichender Schutz gewährleistet.
Somit ist deine Anlage auch ab hier sicher, allerdings nicht aus dem Grund, den Du hier ursprünglich angeführt hast:
Dacode schrieb:
da als passiver Teilnehmer die Erdung über den PoE Switch/ Recorder erfolgt, der über die Steckdose geerdet ist.
 
Zuletzt bearbeitet: (Schutzklasse korrigiert - siehe Beitrag unten)
bender_ schrieb:
...ist kein SK1 sondern ein SK 2 Gerät und wird über ein Steckernetzteil versorgt.
Auf dem Recorder selbst ist das Symbol für SK1 abgebildet, daher ordne ich das Gerät diese SK ein.

Das Netzwerkkabel von der Netzwerkdose zum Recorder ist ebenfalls geschirmt.
bender_ schrieb:
omit ist deine Anlage auch ab hier sicher, allerdings nicht aus dem Grund, den Du hier ursprünglich angeführt hast

Super, danke für die Aufklärung - damit hätten wir ja dann alles geklärt.. Also ist der anonyme Forennutzer mit meinem Elektriker des Vertrauens einer Meinung. ;)
Ergänzung ()

Nachtrag: jetzt habe ich aber eine Rückfrage an dich bzgl. :
bender_ schrieb:
Das ganze POE Zeug hat mit elektrischer Sicherheit im Fehlerfall nur wenig zu tun.

Wie sind die die PoE Geräte gesichert? Dann ebenfalls über Schirmung zum Patchpanel und von dort aus dann weiter, wie du geschildert hast?
 
Zuletzt bearbeitet:
Dacode schrieb:
Auf dem Recorder selbst ist das Symbol für SK1 abgebildet
Tatsächlich hab ich Blödsinn verzapft. Der Recorder ist SK3, wird ja über das Steckernetzteil versorgt. Das von dir genannte Symbol zeigt die Anschlussmöglichkeit einer Funktionserde.
Ergänzung ()

Dacode schrieb:
Wie sind die die PoE Geräte gesichert?
Gar nicht. PoE spielt sich innerhalb der Grenzen für Sicherheitskleinspannung ab und bedarf somit keiner zusätzlichen Schutzmaßnahmen. Den Fehlerfall auf die Leitung dorthin fängt deine Anlage ab.
 
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Super. Danke für die Aufklärung, auch wenn wir zwei einen holprigen Start hatten. ;)
Möge der Nächste, der hier im Forum die selbe Frage hat, hier die nötige Antwort(en) finden.

Dir alles Gute.
 
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