Netzwerkkabel verlegen - Fragen

mike557

Cadet 2nd Year
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März 2012
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Hallo Leute,

nachdem in unserem Haus die Geräte, die ans Netzwerk / Internet angeschlossen sind immer mehr werden, will ich jetzt LAN-Kabel verlegen.

7 Räume sollen mit LAN versorgt werden.
Die Kabel sollen in dem Luftspalt zwischen Klinkermauer und Isolierung verlegt werden.
Das ist laut Elektromeister (nachbar), den ich gefragt habe auch in Ordnung. Er empfahl mir aber, die Kabel in Leerohren zu verlegen, damit sie nicht lose auf den Draht-Ankern, mit denen die Klinker an der Hauptwand befestigt sind, aufliegen und beschädigt werden.
Die Löcher für Dosen bohrt mir der Elektromeister, anschließen werde ich selber.

Es sollen angeschlossen werden:
5 PC, ein QNAP-Server, 2 TV, 2 Bluray, 2 Kabelreceiver, 2 Logitech Squeezeboxen.
Maximale Kabellänge zum weitest entfernten Raum ca. 30m.
Im Anschlussraum sollen stehen: Patchfeld, Switch, QNAP-Server und die Fritzbox.

Jetzt zu meinen Fragen:

Ich würde cat7 - Kabel nehmen, auch wenn das absolut überdimensioniert ist, aber die 35€ Mehrkosten pro 100m ersparen vielleicht mal in ein paar Jahren die Arbeit neue Kabel in die Leerrohre einzuziehen.
Spricht außer dem Preis noch etwas gegen cat7? Passen die Kabel in "normale" Patchfelder und in RJ45-Dosen (wenn man cat7 wirklich haben will, braucht man ja eigentlich spezielle)?

Wenn schon cat7, sollte ich dann teure nehmen (cat7+, 1500 MHz)? Dann liegt der Mehrpreis für 100m gegenüber einem cat5e SFTP Kabel bei ca. €65. Macht das bei ca. 30m max. Kabellänge überhaupt Sinn?
Gibt es zwischen den Herstellern (Ligawo, Draka etc.) große Qualitätsunterschiede?

Teilweise sollen mehrere Geräte angeschlossen werden, z.B. im Wohnzimmer TV, Bluray, Kabelreceiver, HTPC.
Gibt es Nachteile, wenn ich nur ein Kabel zum Raum lege und die Verteilung vor Ort mit einem Switch durchführe?
(Aktuell habe ich hinter meiner Fritbox 3 Switche im Einsatz; einen direkt, einen über ein offen verlegtes 15m-Kabel, einen über dLan, das klappt bisher problemlos).

Über Antworten, weitere Anregungen und Kritik würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße
mike557
 
Ich habe bei mir etwas ähnliches gemacht.

Statt normalem Kabel habe ich Verlegekabel genutzt. Das hat außen noch einen stabilen Mantel drum.

30 Meter am Stück waren bei mir kein Problem. Ich bin mir aber nicht mehr sicher, ob ich CAT 5, 6 oder 7 genommen habe.



Beim Switch teilen sich die Geräte die Bandbreite, die das Kabel zum Switch liefert.
 
Hi,

meine persönliche Meinung: wenn du wirklich zukunftsicher sein willst würde ich gleich LWL verlegen. Ist zwar ein Mehrpreis, aber den würde ich in Kauf nehmen. Dann musst du definitiv nicht mehr in die Wände rein um was zu tauschen, wenn das einmal sauber gemacht ist.

Ansonsten wäre es das mir persönlich nicht wert, den Mehrpreis für CAT 7 zu zahlen. Bei CAT 5/6 komme ich auch auf GBit. Das reicht im Normalfall auch noch in ein paar Jahren.

Wie gesagt, nur meine Meinung. Ich sehe es aber aktuell (Freundin ist für den Netzausbau an der Universität zuständig), dass wenn eine Investition gemacht wird fast ausschließlich Glasfaser verlegt wird. Würde ich heute bauen, ich würde definitiv auf Glasfaser setzen.

VG,
Mad
 
mike557 schrieb:
Jetzt zu meinen Fragen:

Ich würde cat7 - Kabel nehmen, auch wenn das absolut überdimensioniert ist, aber die 35€ Mehrkosten pro 100m ersparen vielleicht mal in ein paar Jahren die Arbeit neue Kabel in die Leerrohre einzuziehen.
Spricht außer dem Preis noch etwas gegen cat7? Passen die Kabel in "normale" Patchfelder und in RJ45-Dosen (wenn man cat7 wirklich haben will, braucht man ja eigentlich spezielle)?
Es spricht nichts gegen CAT7.
mike557 schrieb:
Wenn schon cat7, sollte ich dann teure nehmen (cat7+, 1500 MHz)? Dann liegt der Mehrpreis für 100m gegenüber einem cat5e SFTP Kabel bei ca. €65. Macht das bei ca. 30m max. Kabellänge überhaupt Sinn?
kann man nicht genau sagen, aber du wirst bei entsprechenden Endgeräten und Switchen wohl auch dann in Zukunft 10 Gigabit fahren können, was bei CAT5e nicht unbedingt gegeben ist. Vorteil ist, die Kabel liegen dann schon.
mike557 schrieb:
Gibt es zwischen den Herstellern (Ligawo, Draka etc.) große Qualitätsunterschiede?
Mir sind keine bekannt.
mike557 schrieb:
Teilweise sollen mehrere Geräte angeschlossen werden, z.B. im Wohnzimmer TV, Bluray, Kabelreceiver, HTPC.
Gibt es Nachteile, wenn ich nur ein Kabel zum Raum lege und die Verteilung vor Ort mit einem Switch durchführe?
(Aktuell habe ich hinter meiner Fritbox 3 Switche im Einsatz; einen direkt, einen über ein offen verlegtes 15m-Kabel, einen über dLan, das klappt bisher problemlos).
Nachteil wäre, dass sich dann ein paar Geräte die Leitung und Bandbreite teilen, solange sie ins Internet gehen, wird dieser Umstand kein Flaschenhals werden. Bei zeitgleichen LAN-Internen Übertragungen der Endgeräte kann es schon, aber 1 Gbit/s erreicht man aktuell nur bei Dateiübertragungen per SMB, für Streaming u.ä. ist 1 Gbit wie mit Kanonen auf Spatzen.

bzgl LWL: Man muss ggf. spleißen und dass kann man mal nicht so eben. Auflegen ist da schon einfacher. Daher ist LWL unrealistisch, gerade wenn man es selbst (kostengünstig) durchführen will.
 
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die cat7 sind auf jeden fall sinnvoll, da die anderen kabel deutlich empfindlicher gegen störungen z.b. stromkabeln in der nähe sind.
 
Hallo Mike,

ich habe vor fünf Jahren in meiner Wohnung ebenfalls CAT7 Kabel legen lassen und habe es nicht bereut!

In jedem Raum befindet sich eine Doppelnetzwerkdose, von dort laufen die Kabel im Büro in einem Patchfeld zusammen.
Dieses befindet sich in einem kleinen Netzwerkschrank, vom Patchfeld gehen jeweils acht kurze Kabel in einen Gigabit-Switch und an diesen ist an einer Buchse eine Fritzbox 7270 angeschlossen.

So wird durch die Fritzbox das gesamte Netzwerk mit Internet versorgt, das Gigabitnetz an sich ist aber dadurch nicht ausgebremst, da die Box nur an einem Ende hängt, alle anderen Dosen sind über den Switch per Gigabit miteinander verbunden.

Im Büro hängt das QNAP-NAS dran, im Wohnzimmer verwende ich einen einfachen separaten Gigabit-Switch, der meine Squeezebox, meinen BluRay Player, meinen AV-Receiver und meinen Fernseher versorgt.
Die Wii geht über WLAN ins Netz und wenn ich morgen das neue Gehäuse kriege, verschwindet mein Desktop als HTPC im Wohnzimmerschrank (mit neuer GTX 760 und 55" TV machen die Spiele gleich doppelt soviel Spaß :-D )

Wenn dein Nachbar ohnehin Elektriker ist, würde ich ihn das Anschließen, gegen ein kleines Trinkgeld, gleich mitmachen lassen (sofern genug Zeit).
Es erspart dir eine Menge Arbeit und wenn Fehler auftreten, hast du direkt einen Ansprechpartner, der dir helfen kann.

Ansonsten viel Spaß beim Basteln!

Gruß
Doc

EDIT:
Und ja, Verlegekabel sind deutlich besser. Die Adern sind fester als die von normalen Kabeln und damit besser für eine Klemmenmontage im Patchfeld geeignet.
Und Leerrohre würde ich auch nehmen, bei mir liegen die eingegossen im Estrich.
 
Zuletzt bearbeitet:
CAT7 ist furchtbar auf Stino RJ45 Dosen aufzulegen, kann ich dir aus Erfahrung sagen. Machen würde ich es trotzdem (in meinem Fall: wieder). Zwar ruiniert dir die RJ45 Dose die CAT7, aber die Dose später zu Tauschen ist das geringere Problem.
Damit bist du zukunftssicher bis mindestens 10GBit (und da 1GBit bisher nichtmal annäherend im privaten Gebrauch ausgereizt wird, sollte das ne Zeit lang vorhalten).

Wirst du Hohlraumdosen (die Orangen) oder welche zum Eingipsen (schwarz) in die Wand setzen? Wenn du welche zum gipsen nimmst, dann nimm die tieferen. Die sind ungefähr 1 bis 1.5 cm tiefer als die normalen (die man für Steckdosen etc nimmt) und für diesen cm wirst du beim auflegen und einbauen der RJ45 Dosen unendlich dankbar sein ;)

Ansonsten empfehle ich einen Kabeltester mit abnehmbarem Remote-Teil zum "durchklingeln" der Kabel nach dem Auflegen. N billiger tuts, aber ist Gold wert um Fehler zu finden (und die passieren ziemlich leicht :freak: )
 
Ich würde Cat.7 SFTP Verlegekabel nehmen, auch wenn es momentan nur Cat.6 Dosen und Patchpanels gibt. Ist auf jeden Fall zukunftssicherer.

Hab ich bei mir ebenfalls gemacht.
 
Ja, so ein "Kabel Tester" ist schon ein muss und das mit den tieferen Unterputzdosen kann ich so bestätigen. Es wird bereits so oder so ein ziemliches gefummel.
 
Das kabel was du meinst ist das:

Kategorie 7/7A
Globaler Standard außer in den USA. Kategorie 7 (Klasse F) ermöglicht Betriebsfrequenzen bis 600 MHz, Kategorie 7A (Klasse FA) bis 1000 MHz.
Cat-7-Kabel haben vier einzeln abgeschirmte Adernpaare (Screened/Foiled shielded Twisted Pair S/FTP) innerhalb eines gemeinsamen Schirms. Ein Cat-7-Kabel erfüllt die Anforderungen der Norm IEEE 802.3an und ist damit für 10-Gigabit-Ethernet geeignet.


Beispiel Cat-7 Stecker
Der RJ-45-Stecker (siehe vorige Kategorien) kann diese Spezifikationen aufgrund der engen Kontaktanordnung nicht erfüllen; alle RJ-45-CAT-7-Patchkabel sind ein Etikettenschwindel (wie auch RJ-45-CAT-7-Netzwerkdosen und -Panels). Um Netzwerkkomponenten gemäß CAT-7 herzustellen, wurden eigens neue Steckverbindungen konzipiert, die im Wesentlichen den Abstand zwischen den Adernpaaren vergrößern.
Während der Normierungsphase zur ISO/IEC11802:2002 und EN50173 wurden verschiedene Steckertypen zur Wahl gestellt. Die Entscheidung fiel auf 2 unterschiedliche Stecker-/Buchsentypen, die heute als einzige zugelassene Kategorie 7/7A-Anschlusskomponenten definiert sind.
Nexans GG45 (laut Norm aufgrund seiner Abwärtskompatibilität zu RJ45 bei Officeverkabelungen zu bevorzugen)
Siemon TERA (laut Norm für multimediale Applikationen zu bevorzugen)
Nicht genormt wurden die Komponenten
MMC 3000pro
Auf dem Markt führen alle diese Steckverbindungen jedoch noch ein Nischendasein, da derzeit alle gängigen Endgeräte RJ-45-basierend sind, so dass ein solcher Umstieg an jedem Endgerät einen entsprechenden Adapter erfordern würde – außer bei GG-45, der neben dem GG-45-Stecker auch „normale“ RJ-45-Stecker und damit Patchkabel aufnimmt. Heute wird oftmals für qualitativ hochwertige Netzwerkverkabelungen eine CAT-7-Leitung in Verbindung mit CAT-6-Netzwerkdosen/-Patchpanels genutzt, was die gesamte Netzwerkstrecke ungeachtet der „guten“ CAT-7-Leitung auf Klasse E oder EA Niveau (CAT-6) degradiert.
Derzeit evaluiert die IEEE mit dem Standard 802.3ba die nächste Generation des Ethernet, 40- und 100-Gigabit-Ethernet. Die Erfolgsaussichten, dass diese Geschwindigkeiten noch mit Kupferverkabelungen auf RJ45-Basis oder Cat-7-Anschlusstechnik mit Reichweiten bis zu 100 m erreicht werden können, ist äußerst gering. Eine Entwicklung in diese Richtung wird derzeit auch nicht vorangetrieben.
Quelle Wikipedia

Ist eine Teure Sache aber sicher Zukunft sicher nur ob und wann ein Cat 7/7a Kabel einmal benötigt wird könnte schon längst eine andere Technik kommen oder zum stand art werden ( Glasfaserkabel)
Ich rate sicherlich nicht davon aber jedoch musst du dir eine Rechnung machen wie hoch sind die Mehrkosten auf das ganze Haus. wen der wirklich nur 35€ beträgt dann ist das ok aber ich vermute das wird sicherlich mehr werden.
 
Moin,

ich als ebenfalls selbstständiger Elektrotechnik Meister und Planer, würde auf jeden Fall pro Gerät eine separate Leitung zu einem Punkt verlegen lasse. Das hat zu Einen den Vorteil, dass es nur einen Switch gibt ggf größeren Switch gibt. Denn wenn man wieder Switche in den Räumen Verteilt, steigt pro Switch auch der Energieverbrauch des Netzwerkes, und man hat mehr Fehlerquellen.

Zur Installation:

Es gibt z.B. von der Fa. Reichle und Demasari eine 30jährige Garantie, sofern man die gesamten Komponenten aus ihren Portfolio einsetzt. Ob andere Hersteller sowas auch anbieten weiß ich grad nicht. Als Leitung würde ich eine CAT7 1000MHz Leitung verwenden, da sie gängiges Material ist. Für Dosen und Patchfeld dann CAT6, so hast Du volles 1Gbit. Ggf CAT6A da wären dann auch bereits 10Gbit möglich, allerdings sind die Komponenten erheblich teurer.

Wichtig wäre nur, dass der Elektriker der die Löcher oder auch Dosen bohrt, die Löcher entsprechend wieder verschließt und keine Kältebrücken entstehen, bzw. winddichte Schalterdosen einsetzen!
 
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Das geht aber schnell mit den Antworten.
Danke schon mal an alle.

Ich werde natürlich auf jeden Fall ein Verlegekabel nehmen.

Da hier die meisten cat7 empfehlen, werde ich dabei bleiben. Ich denke (nach etwas googeln) ich werde ein 900MHz oder 1000MHz Kabel nehmen (1500MHz brauche ich für max. 30m wohl nicht).

Mit Glasfaser kenne ich mich überhaupt nicht aus, braucht man das nicht hauptsächlich für große Entfernungen (wie die 1500MHz bei cat7)?

Bezüglich der Anzahl der Leitungen werde ich dann einen Kompromiss wählen, und jeweil 2 Leitungen legen und an eine Doppeldose anschließen. Die PC's werde ich dann direkt anschließen, den Rest über Switche.

Kabeltester und Auflegewerkzeug habe ich, bisher aber nur Aufputz gearbeitet.
Wenns sehr fummelig wird, dauerts halt länger:). (Kann man das Kabel eigentlich zum Anschließen ein Stück rausziehen und dann, wenn die Dose angeschlossen ist von der anderen Seite des Leerrohres wieder vorsichtig zurückziehen?.)

Mein Nachbar hat mir auch schon die tieferen Dosen empfohlen. Er will die selbst anbringen, da er auch Sorge hat, dass ich als Laie Kältebrücken schaffe:(. (Seine Aussage: Das Loch für die Dose soll nur so tief wie nötig sein, die Bohrung zum Hohlraum nur so groß, dass das Leerrohr durchpasst, dann Abdichten, auf keinen Fall den kompletten Durchbruch in "Dosendurchmesser").
 
Wenns sehr fummelig wird, dauerts halt länger. (Kann man das Kabel eigentlich zum Anschließen ein Stück rausziehen und dann, wenn die Dose angeschlossen ist von der anderen Seite des Leerrohres wieder vorsichtig zurückziehen?.)
Ein wenig "Fleisch" zu haben ist sogar zu empfehlen. Nicht irgendwie nur 5cm Restlänge aus der Dose hängen lassen und das dann versuchen anzuschließen, sondern ruhig ein wenig mehr. Kann halt etwas eingerollt und zurückgeschoben werden.

Glasfaser in der Inhausverkabelung ist zur Zeit bissl sehr übertrieben - find mal Endgeräte die du als Privatperson einsetzt die damit um können ;) Da müsstest du dann mit Medienkonvertern kommen und das ist Bullfug.
Mit Leerohren bist du gut genug gerüstet. Wenn die Zeit irgendwann mal kommt, ziehst du halt das alte Kabel raus und das neue rein.

Bezüglich der Anzahl der Leitungen werde ich dann einen Kompromiss wählen, und jeweil 2 Leitungen legen und an eine Doppeldose anschließen. Die PC's werde ich dann direkt anschließen, den Rest über Switche.
Unterschätz das nicht. Zieh lieber groooßzügig Kabel ein bevor du ein wenig später feststellst, dass du jetzt doch mit Switchen arbeiten musst. Vorzugsweise hast du nur einen (großen) Switch, den im Keller.
Mit den überzähligen Dosen kannst du noch was anderes anfangen, bspw. Telefonie nach unten verkabeln. Mit Switches geht das nicht.
 
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