USB-Kabeljau schrieb:
Es ging um private Nachrichten. Also keine öffentlichen.
Ah. Ok.
Da kann ich nachvollziehen, dass es keine Volksverhetzung ist. Sowas muss ja sinnvollerweise schon öffentlich passieren. Mit PMs erreicht man kein "Volk", das man verhetzen könnte.
Aber Beleidigung oder Androhung von Gewalt usw. kann selbstverständlich auch in einer privaten Nachricht illegal/strafbar sein, und das finde ich grundsätzlich auch richtig so. Ist ja außerhalb des Internets auch nicht anders. Ob die Beleidigung oder Drohung per Facebook, Telefon, Brief oder von Angesicht zu Angesicht erfolgt, spielt erstmal keine Rolle.
Allgemein finde ich es absolut schrecklich, dass Beleidigung unter Strafe steht.
Das hat mit Meinungsfreiheit für mich nichts mehr zu tun.
Meinungsfreiheit kann ihre Grenzen da haben, wo andere Grundrechte verletzt werden. Z.B. auch das Recht auf Achtung der Menschenwürde. Es ist kein Super-Grundrecht, das automatisch alles andere überwiegt. Es muss also in jedem Fall abgewogen werden.
Und ganz allgemein schützt die Meinungsfreiheit nicht davor, dass man die Konsequenzen für das tragen muss, was man äußert. Sowohl was im Fall von illegalen Äußerungen die Strafverfolgung angeht, als auch direkte Reaktionen der Mitmenschen auf die geäußerten Meinungen.
Es ist
Meinungsfreiheit, keine
Narrenfreiheit. Zu jedem Recht gehört auch Verantwortung.
Wenn durch die geäußerte Meinung Gesetze (die ebenfalls auf Grundrechten basieren) verletzt werden, muss der Staat bzw. die Justiz dafür sorgen, das eine entsprechende Strafe folgt. (Steht auch so im Grundgesetz.)
Aber auch wenn sich jemand "nur" gegenüber anderen ständig wie ein riesiges A*-Loch verhält, Leute beschimpft und herabwürdigt, Lügen verbreitet usw., dann darf man ihn halt auch "außergerichtlich" entsprechend behandeln, indem man ihn zum Beispiel aus einer sozialen Gruppe ausschließt, von einer Online-Plattform schmeißt, oder auch den Job kündigt, weil er für das Unternehmen untragbar geworden ist usw..
Da hilft es nichts, wenn sich das notorische A*-Loch hinter Meinungsfreiheit verstecken will. Meinungsfreiheit ist kein Schutzschild gegenüber sozialen Konsequenzen.
Wer also nicht so "bestraft" werden will, muss andere halt immer mit dem Respekt behandeln, den man auch für sich selbst beansprucht.
Manche meinen, dass das, was sie für "Meinungsfreiheit" halten, ihnen einen Freibrief gibt, ohne Konsequenzen Mitmenschen wie Dreck behandeln zu dürfen. Das ist definitiv nicht der Fall.