Irgendwie möchte ich noch nicht so recht glauben, dass die Pro Reihe so weit in Richtung der Airs geht.
Es entspricht einfach nicht der Firmenphilosophie zwei annähernd identische Produktreihen anzubieten.
Betrachten wir also mal die aktuelle Situation und die wahrscheinlichste Entwicklung:
Wir haben aktuell 2 Modellreihen, einmal extrem portabel und einmal (für Notebooks) sehr perfomant.
Damit können 98% der Zielgruppe bedient werden, einzig die absoluten Desktop-Replacements werden nicht angeboten.
(Netbook-Käufer gehören nicht zur Zielgruppe, ebenso wie die sub-900€-Käufer. Dafür gibts das iPad, alles andere wirft keine "ausreichenden" Margen ab.)
Und jetzt betrachten wir mal, was wir mit 90%iger Wahrscheinlichkeit über die kommenden Komponenten wissen:
Ivy Bridge: Wird minimal schneller als Sandy Bridge, aber nicht dramatisch. Dafür bringt die 22nm Fertigung (für Notebook-Verhältnisse) dramatische Einsparungen beim Stromverbrauch und der Wärmeabgabe.
Die Grafikeinheit der HD4k-Generation wird deutlich stärker, auch wenn sie für Spiele und High-End-Multimedia immer noch nichts taugt.
Apple hat in der Vergangenheit Spezialbrötchen bei Intel bekommen und beim mittlerweile existierenden Auftragsvolumen kann Apple sogar die HD4k-IGP mit nicht öffentlich geplanten Kernzahlen und Taktraten bekommen (was ja keine komplette Neuentwicklung bedeutet).
AMD/NVidia Grafikeinheiten: Beide haben das neue Silizium fertiggestellt und produzieren es bei TSMC (mit potentiellen Problemen in der Fertigung, die aber nicht vollumfänglich bestätigt und ohnehin bald behoben sind).
Keiner von beiden hat einen absoluten Meilenstein produziert, keiner von beiden hat komplett versemmelt.
-> Wir können nicht sicher sein, WELCHEN Hersteller Apple auswählt, das wird wohl eher auf Preise/Verfügbarkeit ankommen.
Gerüchte sprechen für NV, es gibt aber auch viele Argumente, die für AMD sprechen.
Schnittstellen: Wenn wir keine große Überraschung erleben, dann bekommen die MacBooks USB 3.0.
Wie das mit dem dritten USB-Port bei der 17" Variante aussieht ist nicht mit Sicherheit zu sagen, aber ein Zusatz-Controller wäre am Wahscheinlichsten.
(Wer ernsthaft glaubt, dass Apple ein MacBook Pro mit USB2/3-Mix anbietet, der glaubt auch daran, dass Steve Jobs nie gestorben ist.)
Ansonten sind weder für Thunderbolt noch für DisplayPort oder FireWire große Updates erschienen.
FireWire könnte potentiell gestrichen werden, wass kein großer allzu großer Verlust wäre.
(Im 17" Modell kann man es immer noch per Express-Card nachrüsten, USB3 ist annähernd gleich schnell, Thunderbolt viel schneller, Legacy-Support war noch nie eine Eigenschaft von Apple.)
Sonstiges:
Dsiplays: Es ist durchaus möglich, dass sämtliche Apple-Produkte 2012 ein mehr oder weniger substantielles Display-Upgrade spendiert bekommen.
Dieses Verkaufsargument hat sowohl beim iPhone wie auch kürzlich beim iPad hervorragend funktioniert.
Lediglich das "Retina"-Branding wird in der Schublade bleiben, so hochauflösende Displays sind wohl noch nicht erhältlich.
(Wobei die Macs im Verhältnis zum iPad/iPhone in winzigen Stückzahlen gebaut werden, ein "kleiner" Hersteller wie Sharp also alleine mit der neuen IGZO-Fabrik alle Macs ausstatten könnte, so denn die passenden Panelgrößen aus selbiger Fabrik kommen.)
Das würde durchaus zu den Andeutungen der iPad-Präsentation passen und High-Res-Icons sind auch schon in der OS X Software teilweise vorhanden...
Herstellungsverfahren:
Die LiquidMetal-Produktionstechnik sollte Apple mittlerweile für alle Produktkategorien erfolgreich adaptiert haben.
Bei den physikalischen Abmessungen der MacBooks macht es aber eher wenig Sinn.
(Solte nicht irgendwas radikales dafür sprechen, was man nie ausschließen kann.)
Welche Produkte werden wir also wahrscheinlich (!!!) sehen:
Zwei Modellreihen, einmal die MacBook Pro Reihe und einmal die MacBook Air Reihe.
Zu den MacBook Pro's:
Ivy Bridge, durch die Bank mit HD4000'er IGP, ganz überwiegend als Quadcore-Varianten.
Ab 15" mit dedizierte Next-Gen GPU der Mittelklasse.
USB3.0, Thunderbolt
Dank sparsamerer Komponenten und höherer Energiedichte pro Volumen bei den Akkus (siehe neues iPad) werden die Dinger dünner.
Ein flacheres Design lässt auf SSD's schließen, potentiell mit einer Slim-HDD als Erweiterung.
(Die Mischbestückung wird seit geraumer Zeit für den iMac und mit Notebook-Technik beim Mac Mini angeboten, das ist also weniger weit hergeholt als es zunächst erscheint.)
Das optische Laufwerk wird wahrscheinlich genauso gestrichen wie FireWire.
Potentiell hochauflösende Displays
Zu den MacBook Airs:
IvyBridge, ausschließlich als Dualcores, dafür ebenfalls mit HD4k-IGP
Keine dedizierte GPU
Ebenfalls USB 3.0
Potentiell ebenso hochauflösende Display, was durch die HD4k-IGP möglich würde.
Weiterhin SSD-Only
Längere Akkulaufzeiten auf Niveau der MacBook Pro-Serie
Alles andere wäre sehr überraschend.
Das ist zwar bei Apple nie auszuschließen (man denke an Thunderbolt), aber iPhone 4S, neues iPad und die letzten Updates zu allen anderen Serien lassen auf mehr Kontinuität und weniger Revolution schließen.
Preislich wird sich auch nicht viel tun, es werden lediglich die kleineren Modelle für viele Bedrüfnisse ausreichend sein.
Grüße vom:
Jokener
P.S.: Die Analyse hat nichts mit meinen Wünschen zu tun.
Ich WÜNSCHE mir ein 15" MacBook Pro mit 2,5GHz Ivy Quadcore, HD4k-IGP für Office etc, AMD HD7000'er Mobil-GPU in der GCN-Geschmaksrichtung und 1GB vRAM, 256GB SSD, 1TB HDD, kein optisches Laufwerk, hochauflösendes Display.
USB 3.0 wäre mir schon unwichtig, ich habe meinen USB-Stick schon nur noch aus Nostalgie, alles andere braucht (bei mir !!!) kein 3.0.
Da ich aber leider NICHT wirklich von der SSD/HDD Kombo ausgehe, werde ich wohl ein aktuelles 15" MBP im Abverkauf erstehen, weil man dort noch das SuperDrive gegen einen zweiten Massenspeicher tauschen kann...