News Neuer Kopierschutz für E-Books

Als das Frauenhofer Institut das MP3 Format aus dem Nichts gestanzt hat war ich begeistert über soviel Innovativität und Fortschritt, jetzt bei dieser News hier kann ich nur den Kopf schütteln das sich das FI zur DRM Schl***pe macht und dann auch noch auf so plumpe weise. Ich glaube die sollten ihr Talent und ihren Erfindungsgeist in sinnvollere Sachen stecken. Ausserdem zweifel ich mal pauschal an das findige Hacker das Ding nicht knacken und dann dafür Tools zur Konvertierung auf den Markt schmeissen. Es gillt die Devise "Sicherheit ist nur eine Illusion".
 
Und bei Bildern gibt's dann DRM, indem man einfach mal an ein paar willkürlichen Stellen den Weichzeichner drüber laufen lässt und bei Filmen ändern wir einfach die Reihenfolge der einzelnen Frames, natürlich nachdem ein "intelligenter" Algorithmus wenigstens festgestellt hat, ob die zu vertauschenden Frames wenigstens noch zur selben Szene gehören.

Hoffentlich setzt sich das nicht durch. Und hoffentlich liest hier niemand, der an den Hebeln sitzt, mit und wurde gerade auf noch mehr dumme Ideen gebracht.
 
"Der Käufer soll, so die Verantwortlichen, so „zu einem verantwortungsvollen Umgang“ mit seinem Buch angehalten und „und vor illegaler Weitergabe abgeschreckt“ werden"


Was ist bei einem Virus der das digitale Buch kopiert, wäre der ehrliche Käufer dann auch zu belangen?

Registrieren zu lassen welche Bücher ich kaufe geht für mich und viele andere gar nicht. Erst wenn das Bargeld verboten worden ist und damit auch der physische Buchkauf gespeichert wird macht es keinen Unterschied mehr.
 
Ich habe gerade das Gefühl ziemlich auf dem Schlauch zu stehen... Inwiefern hindert mich diese Form von Kopierschutz daran, das Buch irgendwo illegal herunter-oder hochzuladen? Und wenn ich, angenommen es funktioniert fehlerfrei, tatsächlich eine sinngemäße, nur im Wortlaut leicht veränderte Version des Textes illegal irgendwo herbekomme, was kratzt mich das, wenn da "still" statt "nicht hörbar" steht, ich kann es ja trotzdem lesen?
 
Schaut euch doch auch bitte die Quelle an.
https://www.sit.fraunhofer.de/fileadmin/dokumente/Projektblaetter/SiDiM_de.pdf

Funktionsweise:
Ein Vertrieb verkauft Max ein eBook mit entsprechenden Markierungen, also speziell für sein Exemplar erstellten/geänderten Worten im Text. Damit ist sein eBook einzigartig.
Macht Max eine Kopie und stellt es ins Internet, kann man dann diese Kopie zurückverfolgen zu Max. Max ist dann am Arsch.

Aber um eine Kopie bis zum ursprünglichen Käufer zurückverfolgen zu können, müsste man ja JEDES eBook separat markieren.
Das ist ein hoher Aufwand und braucht Speicherplatz für ALLE verkauften Exemplare. Nicht sehr wirtschaftlich.
Wird sich finanziell aber wohl lohnen müssen, wenn man Max dann auf Schadensersatz verklagen kann, wenn sich seine Kopie x-mal verbreitet hat.

Nur würde ich als Rechteinhaber/Autor es nicht wollen, dass mir da irgendeiner im Inhalt pfuscht.

Wie das wohl bei Kochbüchern mit Rezepten aussehen würde?
"50 Gramm Backpulver" -> "5 Dekagramm Backpulver" :D
 
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zwieback_shakur schrieb:
und zum zurückverfolgen: schon der abgleich bzw. austausch eines mit einer solchen "markierung" versehenen exemplars mit einem anderen reicht, damit es nicht mehr eindeutig auf eine quelle zurückzuverfolgen ist.
Kommt drauf an wie Umfangreich diese Invidualisierungen wären.
Wenn sie bei jedem Exemplar unterschiedliche Änderungen vornehmen und nicht die selben Wörter austauschen. Dann könnte das Ganze schon umfangreicher werden.

Und auch wenn man die geänderten Passagen findet, dann weiß man ja nicht genau welche Passagen nun genau geändert wurden in dem jeweiligen Exemplar. Auch wenn ich 10 gleiche Bücher hätte und jedes würde sich woanders von den anderen Büchern unterscheiden. Dann müsste man eine Gegensoftware entwickeln die man dann mit x Buchversionen versorgt, die dann alle unterschiedlichen Textpassagen automatisch umschreibt.

Denn wenn man nur einige Passagen umschreibt und nicht alle dann könnten die nicht geänderten Passagen gegebenenfalls ausreichend sein um das Exemplar trotzdem zu indentifizieren. Ich denke gerade an eine CRC Funktion. ( Auch wenn einige Daten fehlerhaft sind kann man aus den noch vorhandenen Daten die veränderten Daten wiederherstellen )

Und was ist wenn derjenige einfach sagt, dass er seine eBooks auf einem USB Stick hatte den er verloren hat? Wie sollte da ein Rechteinhaber das Gegenteil beweisen können? Das geht nicht...

P.S.
Gegen reine Schwarzkopien bringt dies nichts. Aber man könnte zur ursprünglichen Quelle gelangen und versuchen denjenigen zu belangen.

*Edit*
Das ist ein hoher Aufwand und braucht Speicherplatz für ALLE verkauften Exemplare.
Nicht sehr wirtschaftlich.
eBooks sind eigentlich HTML Dateien also alles Text. Und wenn man nur die geänderten Passagen speichert oder noch einfacher aus den geänderten Wörtern wird ein indiviueller Hashtag generiert, dann ist der nötige Speicherplatz um diese "ID's" zu speichern einfach lächerlich gering. Sprich kein Problem auch wenn du 100 Millionen Exemplare verkaufen solltest.
 
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freshprince2002 schrieb:
Das ist ein hoher Aufwand und braucht Speicherplatz für ALLE verkauften Exemplare.
Man müsste ja nicht immer das ganze Exemplar speichern. Man hätte einmal das richtige Buch, dann würde man nur speichern, wo man welche Änderung vorgenommen hat. (Bspw. Anfangsstelle entweder einfach nur in der Datei selbst oder in Form der Seite/Zeile usw., Länge der Änderung bzw. alter Text und neuer Text)
Wären schlimmstenfalls ein paar kB pro Buch.
 
freshprince2002 schrieb:
Aber um eine Kopie bis zum ursprünglichen Käufer zurückverfolgen zu können, müsste man ja JEDES eBook separat markieren.
Das ist ein hoher Aufwand und braucht Speicherplatz für ALLE verkauften Exemplare. Nicht sehr wirtschaftlich.

Falsch. Wenn man - wie bisher - ein EBook zum gleichen Preis verkauft, wie ein gedrucktes Exemplar, liegt der Profit nahe 100% des Kaufpreises, weil der Aufwand verschwindend gering ist. Zudem werden solche Ebooks sicher online, verbunden mit dem Account des Käufers zwischengespeichert. Etwa, um dem Käufer einen erneuten Download (mit denselben Individualisierungen) zu ermöglichen. Und solche Kopien sind recht klein. Bzw. muß ja jedesmal nur eine Datei gespeichert werden, die die Unterschiede zum Original beschreibt. Da reichen wenige Kilobyte pro Buch und Nutzer....
 
"Chemie für Anfänger - Grundlagen"

[...]Füllen Sie zuerst das Wasser in das Becherglas, anschließend die Säure[...]



Nach Anwendung des Kopierschutz-Algorithmus:

[...]Füllen Sie zuerst die Säure in das Becherglas, anschließend Wasser[...]



Läuft würde ich sagen....sehr durchdacht....:volllol:
 
Und wenn es einem Verlag dann richtig schlecht geht, wird es nicht lange dauern bis einer auf die Idee kommt individualisierte Exemplare ins Internet zu streuen um seine nichtsahnenden Kunden dann mit Schadenersatz Klagen zu überziehen ...
 
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Man kann das Verfahren ziemlich sicher machen und vor Veränderungen schützen. Das hängt nur von der Länge des Textes und damit der Variationsmöglichkeiten ab.

Angenommen:
300 Seiten Buch
Pro Seite 4 Stellen, an denen was verändert werden kann
=> insgesamt 1.200 Variationsmöglichkeiten im Buch
Pro veränderbare Stelle sind 3 Variationen möglich, zB durch Vertauschung von Wortreihenfolgen oder Ersetzung durch Synonyme.
=> 1.200^3 = 1.728.000.000 Möglichkeiten

D. h., diesem Buch kann man knapp 2 Mrd verschiedene Markierungen vergeben. Das ist schon ganz ordentlich.
Denkt man jetzt aber mal darüber nach, dass ein Wort, insbesondere Verben, oft mehr als nur drei Synonyme haben, dann werden die Kombinationsmöglichkeiten unüberblickbar.

Wenn man jetzt nicht alle Stellen, an denen man was verändern kann, nur für die Identifikation sondern zB auch für die Robustheit des Verfahrens verwendet, dann kann man auch mit dem Vergleich von 10 Exemplaren des selben Buches niemals alle Stellen finden.
Und falls man was findet, was macht man dann, wenn in jedem der 10 Exemplare was anderes steht? Einfach die betreffenden Stellen austauschen? Das hier vorgestellte Verfahren schluckt das ohne Probleme.



Und an die Leute, die was von "Gewinnmaximierung" etc. schreiben: Würden alle Leser ihre Bücher auch kaufen, dann wäre der Gewinn auch maximal und kein Bedarf an Wasserzeichen und DRM-Technik da. Man würde dann keinen einzigen Cents darin investieren. Aber die Realität sieht nun mal anders aus.


@Fuddelbaer
Das ist bereits heute schon möglich. Was denkst du denn, wie viele Filme und Musikstücke bereits mit Wasserzeichen versehen sind? Da würden die die Augen ausfallen. zB ist jede DVD in Ton und Film mit Wasserzeichen gespickt.
 
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Mal ganz ehrlich. Wenn das Verfahren eingeführt wird, können "Wiederverwerter" schnell ähnliche Algorithmen anwenden. Zusammengesetzte Wörter im Wechsel mal mit Bindestrich oder wirklich zusammenzuschreiben würde dabei schon ausreichen, dass es nicht mehr dem Original entspricht, schlimmstenfalls triffts den falschen weil bewusst die Texte geändert wurden und zufällig ein anders "Original" produziert wurde. Ich sehe darin keinen sicheren Schutz, da ein weiterverfälschen nicht verhindert wird.

Ganz davon abgesehen finde ich es nicht in Ordnung wenn ein Originaltext verändert wird. Nicht jeder Autor wird sein Wort auf die Goldwaage legen, aber einige schon. Und jedes Buch hat wichtige Passagen und Aussagen, die auch mit gleichbleibender grundsätzlicher Aussage bei Umstellung von Worten nicht mehr die Intention des Autors hinter der Aussage wiedergeben können. Ich denke da vor allem an "schöne" Literatur, es gibt Bücher, die lest man wegen ihrer genialen Sprache sehr gerne... bei einem Twilight wird das nicht stören.. bei einem Patrick Rothfuss schon eher.
 
liegt der Augenmerk auf eine genaue Wiedergabe des Originals, sodass Wissenschaftler
...funktioniert wohl hier schon :D

@die billiger-fraktion
http://de.wikipedia.org/wiki/Buchpreisbindung

doet müsste angesetzt werden. aber stammtischparolen rumplärren ist einfacher als sich erstmal über die hintergründe zu informieren...

@news
interessiert mich nicht. ich lese noch richtige bücher und werde auch nicht auf ebooks umsteigen - 2000 bücher nochmal kaufen wäre dann doch zu nerdig ;)

und meine bücher ändern auch nicht ihren inhalt, wenn ich sie verleihe oder verkaufe
 
astrein schrieb:
Ich sehe darin keinen sicheren Schutz, da ein weiterverfälschen nicht verhindert wird.
Mit Sicherheit wird das Verfahren entsprechend robust gegen solche Änderungen gemacht. Da so ein Buch normalerweise nicht gerade kurz ist, ist mehr als genügend Platz da, um Checksummen und ähnliches unterzubringen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich stelle mir gerade die Konsequenzen für die Plagiatsforschung vor: Kein Copy&Paste-Doktor würde mehr auffliegen, weil ein Durchsuchen der Arbeiten nach Übereinstimmungen ins Leere liefe. Schließlich entspräche keine Kopie mehr inhaltlich dem Original! Wenn das Original überhaupt online verfügbar wäre, da dort ja auch nur verfälschte Kopien im Umlauf wären...

Guttenberg wäre Kanzler!
Ergänzung ()

e-Laurin schrieb:
Mit Sicherheit wird das Verfahren entsprechend robust gegen solche Änderungen gemacht. Da so ein Buch normalerweise nicht gerade kurz ist, ist mehr als genügend Platz da, um Checksummen und ähnliches unterzubringen.

Nur liefe das ins Leere, da der "Schutz" ja darauf beruht, die jeweilige Kopie via Individualisierung auf den ursprünglichen Käufer zurückzuführen. Ändert man die Kopie nun noch einmal nach denselben Regeln, entstünde ein neues "Original", das im günstigsten Fall als illegale Kopie entlarvt werden könnte - was aber nichts bringt.
 
e-Laurin schrieb:
Man kann das Verfahren ziemlich sicher machen und vor Veränderungen schützen. Das hängt nur von der Länge des Textes und damit der Variationsmöglichkeiten ab.

Und an die Leute, die was von "Gewinnmaximierung" etc. schreiben: Würden alle Leser ihre Bücher auch kaufen, dann wäre der Gewinn auch maximal und kein Bedarf an Wasserzeichen und DRM-Technik da. Man würde dann keinen einzigen Cents darin investieren. Aber die Realität sieht nun mal anders aus.

Eigentlich sind es soger sehr viel mehr Variationen möglich - denk an die Länge der Leerzeichen zwischen den Wörtern...
Wie dem auch sei, ein gutes Buch besteht aus Papier...

Was die "Gewinnmaximierung" angeht, natürlich würden die Rechteverwalter auch dann weinen, wenn man jedes Buch an jeden Menschen auf diesem Planeten verkaufen könnte - spätesten dann gäbe es ein Nutzzeit-DRM.
 
So ein Nutzzeit-DRM gibts ja längst. Online-Bibliotheken verleihen Bücher so. Und zwar gemeinerweise mit deutlich kürzeren Fristen als die echten Bücher! Man ist benahe gezwungen, den Schutz zu entfernen, weil man das Buch sonst gleich nochmal ausleihen muß - was oft genug mangels "Exemplaren" nicht möglich ist.
 
Robo32 schrieb:
Eigentlich sind es soger sehr viel mehr Variationen möglich - denk an die Länge der Leerzeichen zwischen den Wörtern...
Wie dem auch sei, ein gutes Buch besteht aus Papier...

Was die "Gewinnmaximierung" angeht, natürlich würden die Rechteverwalter auch dann weinen, wenn man jedes Buch an jeden Menschen auf diesem Planeten verkaufen könnte - spätesten dann gäbe es ein Nutzzeit-DRM.

Natürlich, ein gewöhnliches Buch verfällt ja auch mit der Zeit. Sonst könnte man das Gerät auf dem man das Buch lesen darf einfach tauschen... fast so schlimm wie bei den echten Büchern... schon Frech, dass man die sogar kostenfrei weitergeben kann.
 
@e-Laurin:
Natürlich können dort kryptologische Checksummen angebracht werden. Aber was bringen die?
Im Zweifel überschreibt man die auch und schwupps kann eben nicht mehr gesagt werden, wer die Kopie verbreitet hat.

@Klassikfan: Ein neues Original? Wenn du nicht weißt, wie die Checksummen zu berechnen wären, wärst du chancenlos. Wirklich chancenlos. Da wäre das Abtippen des Buchs dann die bessere Variante.
Über Digitale Signatur kann man leicht erkennen, ob ein Dokument manipuliert wurde. Aber ist das überhaupt wichtig? So lange die Software, die das Buch darstellen soll, damit keine Probleme hat, stört das nicht wirklich.


Das könnte evtl auch die Absicht sein:
Buch-"Permutation" bilden. Merken, welcher Kunde diese Permutation bekommt. Buch signieren.
Buch ausliefern.

Wenn jede App zum Darstellen nun zwingend ein signiertes Buch bräuchte, könnte es klappen... aber dann hätte man auch einfach ne Käufer-ID mit in die Signatur aufnehmen können, macht also nicht wirklich Sinn, das so wie von mir beschrieben zu machen...
 
1668mib schrieb:
@Klassikfan: Ein neues Original? Wenn du nicht weißt, wie die Checksummen zu berechnen wären, wärst du chancenlos. Wirklich chancenlos.

Wieso? Es ginge doch nur darum, das Buch soweit zu verändern, daß es nicht mehr zweifelsfrei auf den Käufer zurückzuführen ist. Dazu genügt Wissen über die Funktionsweise, kombiniert mit ein paar Kopien mit echten Änderungen, um eine neue Kopie (also ein weiteres "Original") zu erstellen. Daß am Ende keine stimmige Checksumme herauskommt, ist nebensächlich. Denn mehr als die Aussage, daß es sich nicht um eine lizensierte Kopie handelt, wäre nicht möglich.
 
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