Crowbar schrieb:
Nubert spart sich den Einzelhandel und streicht demnach schätzungsweise 30% mehr Geld ein als die Konkurrenz. Dieses Gewinn-Plus geben sie nicht an den Endverbraucher weiter, denn ihre Boxen müssten im Direktvertrieb demnach 30% günstiger sein (im direkten Vergleich mit jeweils ähnlichen Konkurrenzmodellen) oder aber 30 % besser klingen
Machen sie jedoch nicht, zum Teil sind Nuberts sogar teurer als die Konkurrenz.
Ein gut gehender Direktvertrieb ist die Lizenz zum Gelddrucken.
Audioliebhaber schrieb:
[...] Würden Nubert oder Teufel im Handel unter Preisdruck stehen, wären die Preise näher an der Realität.
Rein ökonomisch betrachtet machen eure Argumente nicht all zu viel Sinn. Wie kommt ihr darauf, dass Nubert nicht in Konkurrenz zu anderen Boxenherstellern steht, nur weil sie einen besonderen Vertriebsweg gewählt haben? Wenn die Preise im Handel sinken, erhöht sich auch für Nubert - Direktvertrieb hin oder her - der Preis- und Wettbewerbsdruck.
Und ob die Marge des Handels bei Lautsprechern wirklich den genannten 30% entsprechen, weiß wohl keiner von uns. Wenn aber die bloße Umstellung von Handel auf Direktvertrieb solche Gewinnsprünge erzeugen könnte und demnach "eine Lizenz zum Gelddrucken wäre", würde es sicher mehr Lautsprecher im Direktvertrieb geben und sich dieser Vorteil egalisieren. Gibt schließlich keine gesetzlichen oder sonstigen Hindernisse dies zu tun.
Bei den wenigsten Produkten zahlt man nur für die harten Fakten wie Leistung, Qualität und Funktionsumfang, sondern immer auch ein gutes Stück für die Marke und den Spirit, den der Verbraucher damit verbindet. Wenn also Nubert im Vergleich zu ebenbürtigen Lautsprechern im Handel teurer sein sollte, dann wohl eher, weil sie es schaffen, sich durch geschicktes Marketing von Wettbewerbern abzuheben und damit ihre Marge vergrößern, aber nicht, weil sie sich durch die Wahl des Vertriebswegs dem Konkurrenzdruck entziehen könnten.
Und welche Lautsprecher man als ebenbürtig, klassengleich oder wie auch immer ansieht, ist wohl auch geschmackssache. Pauschal zu behaupten, dass ein Direktvertrieb 30% zu teuer ist, halte ich daher für Unsinn.
Das schreibe ich nicht, weil in meiner Signatur auch eine Nubox zu finden ist, sondern weil die Argumentation ökonomisch nicht schlüssig ist und die Schlussfolgerung daher imho bei Beratungssuchende ein falschen Eindruck erweckt.