@Luthredon Ähm, was?
Denk über deine Aussage, dass Apple vor den M-SoCs keine CPUs entwickelt hat nochmal genauer nach
Seit dem Apple A4 aus dem Jahr 2010 ist Apple involvierter bei der SoC-Entwicklung und spätestens mit dem A7 von 2013 aus dem iPhone 5s war man beim CPU-Teil bei einer Vorreiterroller mit eigener (aber natürlich weiterhin ARM-basierter) Architektur angekommen.
Diese Prozessoren entwickelte man über die Jahre immer weiter und es kam schnell die Frage auf, wann Apple wohl auch die Macs auf diese Architektur wechseln würde - als es dann schließlich geschah und der M1 angekündigt wurde, war das Entwicklersystem ja sogar eines auf Apple A12Z-Basis!
Das macht es für Apple auch so sinnvoll auch die Macs auf ihr eigenes Silicon zu wechseln, denn man muss für die Smartphones eh eigene SoCs entwickeln und verkauft mehrere Hundert Millionen jährlich davon, da ist eine etwas aufgebohrte Version davon für die Macs fast schon als Abfallprodukt zu sehen.
Microsoft kann hier nicht konkurrieren, sie haben einfach kein Hardwareprodukt welches sich auch nur annähernd so verkauft wie das iPhone - aktuell verkauft Apple etwa 240 Mio iPhones pro Jahr und Microsoft als wahrscheinlich am häufigsten verkauftes Produkt 8 Mio Xbox-Konsolen pro Jahr - damit verkauft Apple in zwei Wochen mehr iPhones als Microsoft Xbox-Konsolen im Jahr!
Selbst wenn Microsoft also die nächste Generation der Xbox auf eigene ARM-CPUs umstellen würden, würde sich diese Investition in CPU-Entwicklung (eine Xbox kostet 250-500€, die Verteilung ist wohl 50/50 oder sogar noch mehr zum günstigen Modell verschoben, während der durchschnittliche Verkaufspreis eines iPhones
bei über 900$ liegt!) niemals so einfach amortisieren.
Es gelingt Apple viel einfacher die Kosten für die CPU/SoC-Entwicklung auf viele Produktkategorien (iPhone, iPad, MacBook, iMac, Mac Studio/Pro, Watch (nutzt die iPhone-Effizienzkerne im SiP), AppleTV und bald sogar die VR-Brille) mit teils enorm hohen Stückzahlen zu verteilen. Als Softwarefirma mit ein paar Hardwareprodukten hat Microsoft dem nichts entgegenzusetzen.
Es macht für Microsoft viel mehr Sinn das Geld hier Firmen zu geben, deren Geschäft es ist Prozessoren zu entwickeln bzw. einfach Software für die Hardware anderer Firmen anzubieten.
Und was Microsoft aus Windows machen könnten wenn sie ihre eigene Hardwareplattform hätten:
Dafür diente das Surface ja immer, es sollte als Vorbild dienen, welches andere Hersteller imitieren sollten.
Aber: Auch da rächt sich wieder die Größe und Schwerfälligkeit von Windows als Ökosystem.
Was passiert, wenn Microsoft aus Windows alles herausholen will sehen wir an Windows 11, welches unbedingt ein TPM braucht und deshalb ungewöhnlich neue Hardware benötigt, obwohl ältere Hardware sehr oft eigentlich ausreichend Leistung bieten würde.
Da sind Leute nicht so happy drüber und das könnte leicht dazu führen, dass mehr Leute sich mit Linux auf dem Desktop beschäftigen. Oder die Leute bleiben auf dem alten Windows hängen und wir haben wieder die Windows XP-Situation, wo in den Augen der Öffentlichkeit im Endeffekt Microsoft Schuld daran ist, wenn deren Systeme unsicher werden und ersetzt werden müssen usw. usw.
Ich habe mich in den letzten Jahren nicht mehr besonders mit den Surface-Produkten beschäftigt, aber zumindest beim Surface Pro sehe ich aktuell keine Flaggschiff/Vorbildrolle mehr, alle Dinge die Microsoft damit (etwas) verbreitet hat sind das 3:2-Format, Stifte/Convertible als Konzept und HiDPI, aber das ist alles auch schon aaaaalt.
Neue Besonderheiten würden mir nicht einfallen, mit Ausnahme des Surface Pro X, welches aber so viele Kompromisse durch den ARM-Prozessor einging, dass es (anders als das iPhone X, welches auch mit vergangenen Konzepten brach) eher als einmaliges Experiment denn als Weg der Zukunft gesehen werden konnte.