News Next-Gen-Speicher: Rambus entwickelt HBM3-Speichertechnologien

projectneo schrieb:
Also soweit mir bekannt ging es damals nicht darum, dass Rambus DDR Speicher gehört sonder sie Patente auf bestimmte Techniken haben. Und diese Infos waren gar nicht so ganz von der Hand zu weisen.

Ich zitiere einmal:

Wikipedia et al. schrieb:
In 2000, Rambus began filing lawsuits against the largest memory manufacturers, claiming that they owned SDRAM and DDR technology.

Rund ein Jahr später folgte dann:

Wikipedia et al. schrieb:
In May 2001, Rambus was found guilty of fraud for having claimed that it owned SDRAM and DDR technology, and all infringement claims against memory manufacturers were dismissed.

Also doch, man kann es von der Hand weisen. Rambus hat schlicht Betrug begangen und hat das Gesetz dazu missbraucht.

projectneo schrieb:
Glücklicherweise wurde damals anders entschieden.

Nach dem einige Hersteller bereits gezahlt hatten:

Wiki et al. schrieb:
Seven manufacturers, including Samsung, quickly settled with Rambus and agreed to pay royalties on SDRAM and DDR memory.

projectneo schrieb:
Wenn Rambus weiter entwickelt und eben Geld in R&D steckt sollen sie diese Patente / Entwicklungen durch ruhig lizenzieren.

Wenn die Weiterentwicklung Patentwürdig ist klar keine Frage aber einfach nur Weiterentwicklungen von vorhanden Standards ist meiner Meinung nach nicht wirklich Patentwürdig und wenn dann nicht für mehrere Jahre. Ich würde Rambus z.B. kein Patent für HBM3 zusprechen, da es einfach nur eine Weiterentwicklung ist. Da fehlt die Einzigartigkeit für ein Patent aber das US Patentamt lässt ja alles durch und es wird erst danach überprüft :freak:
 
Matthias B. V. schrieb:
Vlt. eine ziemlich teure Prosumer Karte jenseits der 2000 EUR...

Klingt fast schon nach einer nextGen Mittelklasse-Grafikkarte :rolleyes:
 
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Die Klitsche gibts noch ? :o
Achja, Rambus RDIMM... der kurzzeitig erhoffte Retter des P4.
Anfangs massivst zu teuer, und dann als man die Riegel damm mal halb hinterher geworfen bekam wars auch schon zu spät um gegen DDR333/400 im Dualchannel noch anstinken zu können.
Irgendwie einfach die Zeichen der Zeit falsch eingeschätzt; ähnlich wie 3dfx mit dem VSA100 oder später AMD mit dem Bulldozer.
 
Das ist eine schwierige Entscheidung:
.) Auf der einen Seite ist GDDR technologisch ziemlich am Ende. Mehr Bandbreite erreicht man nur mehr durch Codierungen mit mehreren Signalpegeln wie PAM-4 bei GDDR6X, was jedoch den Energiebedarf massiv erhöht. Es führt also kein Weg vorbei an einer Verbreiterung des Interfaces, was jedoch in der derzeitigen Form bei GDDR auch schwierig wird. HBM würde all die Probleme lösen und ist mit bis zu 4 Stapeln auch sehr gut skalierbar.
.) Auf der anderen Seite macht man sich hier komplett von Rambus abhängig, die für ihre Entwicklungen einen heftigen Anteil haben wollen. Dieser fällt bei GDDR weg, wodurch die Kosten/GB hier im Normalfall deutlich günstiger sein werden. Dieselbe Situation hatte Intel damals ja auch mit RD-RAM: Er war schneller aber auch doppelt so teuer, weshalb man endgültig doch wieder bei DDR gelandet ist.
 
PHY musste ich erst nachschauen. Für alle interessierten (Wikipedia):

PHY (ausgesprochen faɪ, eigentlich fɪ von Physical Layer) ist ein Begriff aus der Computer- und Nachrichtentechnik, mit dem ein spezieller integrierter Schaltkreis oder eine funktionelle Gruppe eines Schaltkreises bezeichnet wird, die für die Kodierung und Dekodierung von Daten zwischen einem rein digitalen System und dem Ausbreitungsmedium (engl. physical medium) zuständig ist. PHY steht dabei für physische Schnittstelle.
 
Hayda Ministral schrieb:
Dieser Argumentation folgend wäre die Firma dann ein Betrüger, aber immer noch kein Patent-Troll.
Eben.

Zumal Patente ein recht schwieriges Thema sind. Ob und was nun verletzt oder geschützt wird ist nicht immer so 100% klar. Hier sind sicher auch viele Grauzonen vorhanden und es kommt auf den Richter an.

Denke wenn gar nichts dran gewesen und es 100% klar wäre hätten Samsung etc. sicher keine schnelle Einigung akzeptiert.
Ergänzung ()

andr_gin schrieb:
Das ist eine schwierige Entscheidung:
.) Auf der einen Seite ist GDDR technologisch ziemlich am Ende. Mehr Bandbreite erreicht man nur mehr durch Codierungen mit mehreren Signalpegeln wie PAM-4 bei GDDR6X, was jedoch den Energiebedarf massiv erhöht. Es führt also kein Weg vorbei an einer Verbreiterung des Interfaces, was jedoch in der derzeitigen Form bei GDDR auch schwierig wird. HBM würde all die Probleme lösen und ist mit bis zu 4 Stapeln auch sehr gut skalierbar.
.) Auf der anderen Seite macht man sich hier komplett von Rambus abhängig, die für ihre Entwicklungen einen heftigen Anteil haben wollen. Dieser fällt bei GDDR weg, wodurch die Kosten/GB hier im Normalfall deutlich günstiger sein werden. Dieselbe Situation hatte Intel damals ja auch mit RD-RAM: Er war schneller aber auch doppelt so teuer, weshalb man endgültig doch wieder bei DDR gelandet ist.
Wieso sollte man sich von Rambus anhängig machen? Rambus bietet diese IP an, es gibt aber auch andere Anbieter wie Cadence oder Synopsis und man wählt aus wen man nutzen will.

HBM selbst ist ein JEDEC Standard wie DDR, GDDR etc. mit Ausnahmen wie GDDR5X und GDDR6X von Micron und LPDDR4X von Samsung. Wobei GDDDR5X und LPDDR4Xspäter von JEDEC übernommen und standardisiert wurden. HBM1 wurde damals von Hynix und AMD entwickelt und für alle freigegeben...

Auch ist dies nicht spezifisch für HBM sondern gilt auch für DDR und GDDR - Hier werden IP Blöcke von vielen Unternehmen lizenziert und nicht selbst entwickelt. Es würde also keinen Unterschied machen ob man GDDR oder HBM verwendet.

Das Problem bei HBM ist eher die Kostenstruktur und das komplexere Packaging.

Kleine Notiz am Rande: Bei Zen wurde damals ein PHY von Rambus spekuliert.
 
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Cool Master schrieb:
Wenn die Weiterentwicklung Patentwürdig ist klar keine Frage aber einfach nur Weiterentwicklungen von vorhanden Standards ist meiner Meinung nach nicht wirklich Patentwürdig und wenn dann nicht für mehrere Jahre. Ich würde Rambus z.B. kein Patent für HBM3 zusprechen, da es einfach nur eine Weiterentwicklung ist. Da fehlt die Einzigartigkeit für ein Patent aber das US Patentamt lässt ja alles durch und es wird erst danach überprüft :freak:
Es geht dich gar nicht um die Weiterentwicklung von Standards, so den konkret um den Aufbau von DRAM. Da hat Rambus nun mal viel Entwicklungsarbeit geleistet. Nicht umsonst zahlen so gut wie alle Speicherhersteller Lizenzgebühren. Aber sie haben es vor 10-15 Jahren einfach komplett übertrieben. Heute setzen sie realistische Zahlen an und dann erkennt die Gegenseite das auch an.
 
der Takt würde demnach bei 5,2 Gbit/s liegen. Rambus will das übertreffen und 1,075 TByte pro Sekunde Bandbreite liefern, das sind 8,4 Gbit/s an Takt.
@Volker: Entweder gibst du den Takt in Hz als Frequenz an oder die Bandbreite als Bit/s.
Gbit/s Takt ist sachlich falsch, da Bandbreite alleine keinen Takt definiert.
Ergänzung ()

andr_gin schrieb:
Dieselbe Situation hatte Intel damals ja auch mit RD-RAM: Er war schneller aber auch doppelt so teuer, weshalb man endgültig doch wieder bei DDR gelandet ist.
Das entscheidende hier war nicht der Preis sondern der fehlende Vorteil gegenüber DDR.
Verglichen mit SDR war Rambus deutlich schneller und hat damit für einige Käufer den Aufpreis gerechtfertigt.
 
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Cool Master schrieb:
Den Patent-Troll gibt es noch?
Jupp, soweit ich weiß sind die auch noch fleißig am entwickeln.
Also nicht ganz Patenttroll, eher im Hintergrund - Hidden Figures
Ergänzung ()

Nagilum99 schrieb:
sondern der fehlende Vorteil gegenüber
Nein?
Du hast dir Leiterbahnen eingespart, da es nur 16Bit pro Speicherriegel war.
Man sieht das schön auf Grafikkarten mit RD RAM.

Microsoft plante für eine Grafikkarte gar nur 8 Bit, dafür aber bei 600 MHz mit 1,2 GB/s - kein Schlechter Wert für 1997/98
 
andi_sco schrieb:
Jupp, soweit ich weiß sind die auch noch fleißig am entwickeln.
Also nicht ganz Patenttroll, eher im Hintergrund - Hidden Figures
Ergänzung ()


Nein?
Du hast dir Leiterbahnen eingespart, da es nur 16Bit pro Speicherriegel war.
Man sieht das schön auf Grafikkarten mit RD RAM.

Microsoft plante für eine Grafikkarte gar nur 8 Bit, dafür aber bei 600 MHz mit 1,2 GB/s - kein Schlechter Wert für 1997/98
Wo ist da der große Vorteil für Intel? Primär der Mainboardhersteller spart sich damit Arbeit beim Layouting. Andererseits stiegen damals schon die Anforderungen, weil weniger breite Verbindungen hochfrequenter sein müssen.
Der Vorteil muss natürlich dem Aufpreis angemessen sein.

Du siehst wo die Frequenzen heute liegen - das equivalent auf 8 Bit ist aktuell wohl Utopie.
 
andr_gin schrieb:
) Auf der anderen Seite macht man sich hier komplett von Rambus abhängig, die für ihre Entwicklungen einen heftigen Anteil haben wollen
Ich wüsste nicht wo man sich da von Rambus abhängig macht:

Wikipedia: schrieb:
"High Bandwidth Memory (HBM) is a high-speed computer memory interface for 3D-stacked synchronous dynamic random-access memory (SDRAM) initially from Samsung, AMD and SK Hynix. "

Außerdem ist HBM längst JEDEC Standard und fällt damit unter die FRAND Regeln. Da ist also für Rambus sowieso nix zum melken mehr übrig.

Edit: Da war Matthias schneller.
 
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Bei HBM und HBM2 mag das so sein, bei HBM3 kann ich mir das kaum vorstellen.

Wenn ein RAM Hersteller wie Hynix, der den Speicher selbst fertigt eine neue Technologie entwickelt, hat er Interesse daran, diese als Standard durch zu drücken mit dem Hintergedanken, dass er dann trotzdem ein paar Jahre Vorsprung hat und diesen dann fertigen kann, was besser ist als zu warten, bis ein Mitbewerber mit seiner eigenen Lösung auf den Markt kommt, diese standardisiert und dort eine technologischen Vorsprung hat.

AMD hingegen hat das Ganze mit dem Hintergedanken mitentwickelt, dass sie damals massive Bandbreitenprobleme bei ihren Grafikchips hatten und dringend auf schnelleren Speicher angewisen waren. Mittlerweile hat man das Ganze mit dem Infinity Cache gelöst, da HBM zu teuer war.

Rambus hingegen fertigt keinen RAM selbst und hat auch sonst keine Vorteile von schnellerem RAM im Markt wie AMD.
Die müssen das Geld für die Entwicklung über den Verkauf ihrer Patentrechte rein holen und wer die Firma Rambus kennt, der weiß, dass sie da keine Möglichkeit auslassen ihre Patente zu verwerten und wenn das Geschäft einmal nicht so läuft wie geplant, dann bewegen sie sich auch gerne abseits der Legalität.
 
projectneo schrieb:
Technisch war RDRAM auch der absolute Hit
Speicher, der nur paarweise installiert werden kann und in ungenutzten Slots Dummy-Module braucht? Danke nein. RDRAM war eher die Brechstange in Sachen Technik - kein Wunder, dass Intel drauf stand.
 
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