Bradley Manning
Haftbedingungen[Bearbeiten]
Manning wurde zunächst im Camp Arifjan in Kuwait festgehalten und dann Ende Juli 2010 in ein Gefängnis auf der Marine Corps Base Quantico verlegt.[18] Dort war er unter sehr scharfen Haftbedingungen in Einzelhaft. Er musste sich 23 Stunden am Tag in seiner Zelle aufhalten und hatte auch in der restlichen Stunde keinen Zugang zu Nachrichten und aktuellen Informationen. Bettlaken oder Kissen wurden ihm verwehrt.[19] Die Bedingungen entsprachen denen eines Supermax-Gefängnisses mit Isolationshaft,[20] die zu psychischen, kognitiven und körperlichen Schäden führen können.
Im März 2011 wurde über seinen Verteidiger David Coombs bekannt, dass Manning ohne Erklärung seine Kleidung abgenommen worden und er gezwungen worden sei, nachts sieben Stunden lang nackt in seiner Zelle auszuharren. Danach habe er nackt vor seiner Zelle antreten müssen. Die gleiche erniedrigende Form der Behandlung werde bis auf weiteres wiederholt. Brian Villiard, ein Sprecher des Gefängnispersonals, bestätigte den Vorfall unter Berufung auf die Gefängnisregeln.[21][22][23][24] Eine schriftliche Beschwerde Mannings selbst über seine Haftbedingungen wurde sechs Monate später abgelehnt.[25][26]
Im April 2011 teilte das amerikanische Verteidigungsministerium mit, Manning in Hinblick auf einen kommenden Prozess auf seinen Geisteszustand untersuchen zu lassen und verlegte ihn in die United States Disciplinary Barracks, ein Militärgefängnis in Fort Leavenworth, Kansas. Dort verbesserten sich seine Haftbedingungen, er durfte Besuch empfangen und Kontakt zu anderen Gefangenen haben. Unterstützer Mannings kritisierten zunächst, er sei nun weiter von seiner Familie und seinem Anwalt entfernt, zeigten sich dann jedoch zufrieden mit der Verlegung.[27][28][29][30][31] Die psychologische Untersuchung ergab seine Prozessfähigkeit.[32] Im Verlauf seiner Gerichtstermine in Fort Meade wurde Manning Anfang 2012 an einen unbekannten Ort in der Nähe dieses Militärstandortes verlegt.[33]
Im Januar 2013 erhielt Manning auf Grund der außergewöhnlichen Härte seiner Haftbedingungen im US-Stützpunkt Quantico eine Reduzierung seiner möglichen Haftstrafe um 112 Tage.[34]