Uh, das ist schon hart. Klären wir mal Schritt für Schritt ein paar Punkte auf:
1. Auflösung
Es handelt sich um einen Titel aus dem Jahre 2004, als 16:9-Auflösungen auf keinen Fall gängig waren. Dennoch bietet das Spiel dieses Auflösungsverhältnis. Eine kurze Recherche ergab, dass das Spiel auf der Xbox Classic in 480p mit einem Verhältnis von 16:9 gespielt werden konnte, also einer nativen Auflösung 854x480 Pixeln. Demnach ist klar, dass der Port sich hier lediglich einem Vielfachen der originalen Auflösung bedient, was zudem ermöglicht, das feste Auflösungsverhältnis von 16:9 beizubehalten. Selbst, wenn man das Seitenverhältnis der Render-Engine nicht auf die Schnelle verändern konnte, so hätte man wenigstens mit dem Auffüllen von schwarzen Balken links und rechts bzw. oben und unten arbeiten können. Auch, dass Zwischenschritte wie z.B. 2560x1440 (ebenfalls 16:9-Verhältnis) fehlen, ist im höchsten Maße verwunderlich, zumal es exakt dem dreifachen Wert des originalen 854x480-Bildes entspricht.
2. Wahl der Auflösung
Wenn das Spiel - wenngleich auch wenige, fragwürdige - verschiedene Auflösungen wählen lässt, so ist es im Jahre 2021 wohl nicht nur lächerlich, sondern geradezu eine Frechheit vom Entwicklerteam, dass diese über die Steam-Startparameter gewählt werden müssen. Dass man das Spielmenü nicht komplett neu programmieren will (darf?), kann ich noch nachvollziehen, aber das Mindeste, was man hätte tun können und meiner Meinung nach auch MÜSSEN ist, eine Exe-Datei vorzuschalten, die vor dem eigentlichen Spielstart wenigstens nach der gewünschten Auflösung fragt.
3. Vollbild bzw. Fenstermodus
Dass das Spiel immer wieder im Fenstermodus startet, ist ebenfalls auf eine sehr schlampige bzw. praktisch nicht erfolgte Programmierung zurückzuführen. Das Spiel wird - praktisch vor dem eigentlichen Start - in einen vorreservierten Windows-Prozess geladen. Dieser Windows-Prozess startet im Fenstermodus und es gibt genau einen Grund, wieso dieser zum Start des eigentlichen Spiels NICHT in den Vollbildmodus schaltet: schlampige Arbeit der Programmierer. Es ist kein Akt, einen Prozess zu integrieren, der die Anwendung automatisch in den Vollbildmodus schaltet, das sind Routinen, die praktisch jedes heutige Spiel besitzt und die nicht in den eigentlichen Gamecode geschrieben werden müssen, sondern in einem vorgelagerten Prozess ausgeführt werden können. Letzten Endes hätte man auch DAS über eine vorgeschaltete Exe-Datei abfragen können, damit der Spieler zusammen mit der gewünschten Auflösung wählen kann, wie das Spiel gestartet werden soll (siehe Punkt 2).
4. Keine Maus/Tastatur-Eingabe und kein DirectInput
Dass man auf eine Maus- und Tastatureingabe verzichtet, kann ich noch nachvollziehen. Es handelt sich schließlich um einen direkten Port der originalen Spieldateien eines Konsolenspiels. Dass man zusätzlich auf eine Implementierung von DirectInput verzichtet, ist ebenfalls auf fehlenden Einsatz der Programmierer zurückzuführen. Hobbyprogrammierer schaffen es z.B. in Form des "DS4Input", PS3/4-Controller unter Windows nutzbar zu machen - und zwar mit jedem Spiel.
Unter'm Strich kann ich mir kaum vorstellen, dass die sehr durchwachsenen Bewertungen auf Steam sich auf lange Sicht ins Positive ändern werden. Ich will nochmals betonen, dass diese Probleme nicht die SCHULD der Programmierer sind. Ein fähiger Programmierer kann all diese Probleme umschiffen oder mit vorhandenem Quellcode sogar sauber ausmerzen. Wenn jedoch der Publisher mit der Peitsche wedelt, es eventuell diesbezüglich noch klare Vorgaben gegeben hat, dann kann auch der beste Programmierer der Welt kein Wunder bewirken.
In der Programmierung gibt es einen sehr passenden Spruch zu diesem Thema:
"Garbage in, Garbage out"