Noctua NH-L9i Review
Vielen Dank an Noctua, für das Ermöglichen und Bereitstellen des Test Samples
Vielen Dank an Noctua, für das Ermöglichen und Bereitstellen des Test Samples
Einleitung und Spezifikationen
Noctua geht aus einer Kooperation der österreichischen Rascom Computerdistribution Ges.m.b.H. mit der taiwanesischen Kolink International Corporation hervor und verbindet mehr als dreißig Jahre Erfahrung in der Entwicklung, Fertigung und Vermarktung von high-end Kühlungskomponenten. Nach der Gründung im Jahr 2005 eroberte Noctua die Herzen der internationalen Silent-Enthusiasten wie im Sturm und entwickelte sich rasch zu einem der renommiertesten Anbieter von leisen Kühlungsprodukten in Premiumqualität. Heute ist Noctua rund um die Welt in über 30 Ländern präsent und arbeitet mit mehreren hundert Vertriebspartnern zusammen. Längst entscheiden sich nicht mehr nur lärmbewusste PC-Anwender, sondern auch Systemintegratoren und Industriekunden für Produkte aus dem Hause Noctua, das zu einem Synonym für makellose Qualität, exzellentes Kundenservice und Bestleistungen in Sachen leiser Premiumkühlung geworden ist.
Quelle: Über Noctua
Noctua hat ein breites Angebot an Kühler, welche in Größe und Bauform variieren. Das Angebot beschränkt sich dabei nicht nur auf den Retail, sondern auch auf den Server & Workstation Markt. Die kleinsten Kühler die Noctua im Angebot haben, sind der Noctua NH-L9i sowie der NH-L9a. Der NH-L9a deckt dabei die aktuelle AMD Plattform ab und der NH-L9i die aktuelle Intel Plattform.
Der NH-L9i weist mit seinem mitgelieferten 92x92x14 mm Lüfter eine gesamte Bauhöhe von 37mm auf. Damit ist er 10mm kleiner als der Cryorig C7. Zudem besitzt der NH-L9i zwei 6mm Heat-Pipes weniger als der C7. Die Heat-Pipes, als auch der Boden, bestehen aus Kupfer,während die Kühlrippen aus Aluminium bestehen. Die Bauteile sind dabei verlötet und vernickelt worden.
Spezifikationen im Überblick
Spezifikationen
Verpackung und Lieferumfang
Bei der Verpackung hat Noctua keine Kosten gespart. Beim Betrachten als auch Auspacken wird einem schnell klar, dass Noctua es mit dem „Premium“ Begriff ernst meint. Die Verpackung übermittelt alle relevanten Informationen und stellt den Kühler wunderbar dar.
Wenn man die Verpackung öffnet, wird man von dem schön verpackten Kühler und Zubehör begrüßt. Unter dem Verpackungsdeckel ist eine kleine „Begrüßungskarte“ eingelassen, welche gleichzeitig als Bedienungsanleitung fungiert. Allgemein war ich von der Verpackung wirklich sehr angetan. Im Vergleich zur Konkurrenz lassen diese kleine Details, wie die eingelassene Begrüßungskarte oder der „Schaumstoffabdeckung“, die Verpackung deutlich durchdachter und hochwertiger wirken.
Im Lieferumfang enthalten sind dabei 4 Befestigungsschrauben (welche kleine Kunststoff Unterlegscheiben beinhalten), einem Low-Noise Adapter, ein Noctua Case-Badge aus Metall (natürlich kein simpler Folienaufkleber), dem Kühler mit einem NF-A9x14 PWM Lüfter, sowie der Noctua NT-H1 Wärmeleitpaste. Ein Low-Noise Adapter, um die Drehzahl des Lüfters zu begrenzen, ist eine sinnvolle Beigabe.
Es macht das Gesamtpaket runder und man merkt, dass sich jemand Gedanken gemacht hat. Jedes Moderne Mainboard verfügt zwar über eine PWM Reglung, allerdings kann man nicht bei jedem Mainboard die max. Drehzahl in Abhängigkeit der Temperatur beschränken. Genau dafür ist der Low-Noise Adapter ein willkommenes Zubehör, um die Lautstärke angenehm zu halten. Der Lüfter wird dabei mit dem Low-Noise Adapter auf eine maximale Drehzahl von ca. 1800rpm begrenzt. Dabei wird die Geräuschkulisse im, Vergleich zur maximalen Drehzahl (~2500rpm), deutlich abgesenkt, während die Kühlleistung nur leicht abnimmt.
Kühler im Detail
Der Lüfter ist bereits auf dem Kühler montiert. Auch an diesem wird nicht gespart, selbst der Aufkleber des Lüfters ist aus Metall (vermutlich Aluminium). Zudem ist das Kabel sehr hochwertig gesleevt und wirkt nicht so billig wie bei anderen Lüftern. Der Lüfter wird mit 4 Schrauben fixiert und kann dementsprechend ausgetauscht werden. An jeder Ecke ist dabei ein Vibrationspuffer angebracht, um Vibrationen und somit Geräusche zu vermeiden.
Die Bodenplatte des Kühlers ist exzellent verarbeitet und weist eine geringe Erhöhung in der Mitte auf (siehe Bild). Die Grundplatte hat dabei eine „Dreiecksform“, in der die Heat-Pipes sowie Kühlrippen verlötet sind.
Der Befestigungsrahmen des Lüfters kann dabei, nach Lösen von zwei Schrauben, entfernt werden und gewährt einen tieferen Einblick in die Konstruktion des Kühlers.
Weshalb die Grundplatte eine Dreiecksform besitzt, kann ich nicht genau sagen. Ich vermute, dass dadurch die Strömungsgeräusche verringert werden, da die Luft nicht auf eine horizontale „Platte“ strömt. In der Draufsicht des C7 lässt sich erahnen, dass dessen Luftwiderstand höher sein wird.
Cryorig C7 Draufsicht
Der Lüfter des Testexemplares drehte im Test mit max. 2400 rpm und besitzt einen 4pin Anschluss.
An der Verarbeitung des Kühlers gibt es nichts auszusetzen.
Die Montage des Kühlers ist relativ unkompliziert, wobei diese bei dem Cryorig C7 einfacher war. Bei dem Cryorig C7 hat man den Vorteil, dass die Befestigungsschrauben bereits am Kühler montiert sind. Dadurch hat man, in Zusammenhang mit den Mainboard Lochabständen, eine Führung.
Bei dem Noctua hingegen, wird der Kühler auf die CPU gesetzt und wird dann auf der Rückseite mit Kreuzschlitzschrauben verschraubt, welche in die Kühlerhalterung greifen. Dabei muss der Kühler natürlich so positioniert werden, dass er mit dem Lochabstand des Mainboards übereinstimmt, damit er verschraubt werden kann.
Kühlleistung und Lautstärke
Testsystem & Methode
Prozessor: Core i5 4670k @ stock
Mainboard: Asus Maximus VII Impact
Arbeitsspeicher: 16GB Crucial Ballistix Tactial
Grafikkarte: Sapphire R9 390
Gehäuse: Fractal Define S
Netzteil: BeQuiet E10 500W
Um die Kühlleistung zu beurteilen, verwende ich Aida64 um die CPU Auszulasten. Um ein „reales Szenario“ abzubilden, verwende ich bei Aida den „Stress CPU“ Stabilitäts Test. In diesem Test erhält man nicht die maximale Wärmeabgabe, allerdings ein realistisches Szenario wie es im normalen Gebrauch auftreten könnte.
Um die maximale Wärmeabgabe der CPU zu erzeugen, verwende ich als nächstes Szenario den „Stress FPU“ Test und Prime95. Dies ist eher ein unrealistisches Szenario, trotzdem ist es Interessant, die maximal auftretende Temperatur zu betrachten.
Beide Tests werden 20 Minuten durchgeführt und währenddessen werden die Temperaturen aufgezeichnet. Die Temperaturen werden mit HWMonitor ausgelesen. Im Bios, als auch in der Asus Software, werden 10°C niedrigere Temperatur gemessen, da dort andere Temperaturmessstellen ausgelesen werden.
Als Wärmeleitpaste wird die Artic Cooling MX-4 verwendet, um spätere Kühler vergleichen zu können.
Die Zimmertemperatur beträgt 25°C und wurde mit einem TMP36GZ Temperatursensor im Zimmer gemessen.
Die Gehäuseseitenwand ist offen und alle Gehäuselüfter sind ausgeschaltet. Dies sollte ein Mini-ITX Gehäuse am realistischsten abbilden.
Als Lüfterkurven wird die Standard Lüfterkurve des Mainboards verwendet (bezieht sich auf den Rainbow Six).
Noctua hat mir netterweise einen Noctua NF-A9 PWM Lüfter zur Verfügung gestellt, um diesen mit den Standard 14mm Lüfter vergleichen zu können.
Bilder und weitere Informationen zum Lüfter gibt es unten.
Temperaturen
Der Noctua hat sich ganz anders verhalten wie erwartet, im direktem Vergleich zum Cryorig C7. Ich bin davon ausgegangen, dass der C7 die Kühlleistung des NH-L9i übertreffen wird und die CPU zwischen 5 - 10°C kälter hält. Schließlich hat der C7 eine größere Kühlfläche und zwei Heat-Pipes mehr um die Wärme abzuführen.
Der Noctua kann, trotz seiner kleineren Bauweise, die Wärme genau so gut abführen wie der C7. In der Testreihe war die CPU mit dem Noctua, im Vergleich zum C7, ein wenig kälter. Ich würde dennoch sagen, dass beide Kühler eine identische Kühlleistung besitzen, da 1-2 Grad Varianz schnell durch den Stress Test und Messungenauigkeiten enstehen können. Bei einer zweiten Testreihe, zum validieren der Ergebnisse, war mal der C7 oder der NH-L9i vorne. Der Noctua NH-L9i ist bei der selben Kühlleistung allerdings merkenswert leiser als der C7. Sobald man den Noctua allerdings einen 25mm Lüfter verpasst, steigert dieser die Kühlleistung bei gleichzeitig niedrigeren Drehzahlen. Die Lautstärke nimmt somit bei gleicher Kühlleistung ab.
Bei den Messungen wurde die Zimmertemperatur kontrolliert und die Testbedingungen waren bei beiden Kühler gleich!
Zusätzlich habe ich wieder Rainbow Six Messungen mit den Standard Lüfter gemacht. Auch hier ist zu sehen, dass der Noctua die CPU besser kühlt und deutlich langsamer dreht als der Cryorig C7. Dieser Test wird allerdings nochmals wiederholt, da der Unterschied zum C7 zu hoch erscheint
(Der unterste Verlauf ist die CPU Auslastung)
Wen genaue Werte interessieren oder andere Messgrößen, kann sich das ganze hier genauer angucken
http://webeddie.ch/hwilog/rn/hwlog.php?fil=log_zgubrgql_6600406783.csv
Lautstärke
Der Noctua NH-L9i ist im Allgemein mit dem Standard Lüfter etwas leiser als der Cryorig C7. Dies ist auch in den Soundfiles deutlich zu hören. Ich bin wirklich erstaunt, wie leise der Kühler ist. Wer die Lautstärke noch weiter senken möchte, dem kann ich zu einem höheren Lüfter raten. Der getestete Noctua NF-A9 PWM kann die Geräuschkulisse nochmals senken und somit ist einen fast flüsterleisen Betrieb ermöglich, da dieser selbst bei niedrigen Drehzahlen einen ausreichenden Volumenström fördern kann. Die Temperaturmesswerte bei Aida zeigen, dass der Noctua mit dem NF-A9 PWM bei 850rpm, dieselbe Kühlleistung erzielt, wie mit dem Standard Lüfter unter 1300rpm. Dies resultiert natürlich in einem deutlich leiseren Betrieb. Den Unterschied kann man sich auch unten in den Soundfiles anhören.
Die Mikrofon Aufnahmen stammen von einem Großmembran Mikrofon aus 20 cm Entfernung. Um spätere Vergleiche mit anderen Kühler machen zu können, wird die Position des Mikrofons genau festgehalten.
Soundfiles
Soundcloud Playlist (Noctua NH-L9i und Cryorig C7)
Fazit
Der Noctua NH-L9i zeigt eine bemerkenswert Kühlleistung für seine kompakte Bauweise. Selbst bei höherer CPU Last wird dieser nicht störend. Dennoch ist es möglich mit einem 25mm hohen Lüfter das Lautstärkeniveau deutlich zu senken. Die Möglichkeit einen anderen Lüfter montieren zu können, ist ein großer Pluspunkt für den Kühler. Denn für Systeme, welche auf leisen Betrieb ausgelegt sind, kann die Lautstärke deutlich gesenkt werden, ohne die Kühlleistung zu verringern. Der Noctua ist im Handel 10€ teurer als der Cryorig C7
Postiv
- sehr kompakte Bauweise
- 6 Jahre Herstellergarantie und das ohne eine Registrierung
- schnelle und leichte Montage
- sehr gute Kühlleistung für die Größe
- sehr hochwertiger Kühler
- sehr hochwertige Verpackung
- gute Ausstattung mit netten Gimmicks
- sehr leiser Betrieb möglich
- Lüfter kann ersetzt werden
Negativ
- Fällt beim Aida "Stress FPU" Test durch (auch bei Prime 95)
- beschränkte Sockel Kompatibilität
- (Preis)
Persönliche Meinung:
Im Vergleich zum C7 ist der Noctua NH-L9i meiner Meinung nach der bessere Kühler. Er hat durch seine kompaktere Bauweise eine höhere Kompatibilität und er ist im Betrieb deutlich leiser. Doch das Hauptargument für mich ist der wechselbare Lüfter. Nachdem der Test vorbei war, hatte ich wieder meinen C7 montiert und ich war von ihm plötzlich enttäuscht. Das Geräuschniveau das Noctuas ist schon mit dem Standard Lüfter deutlich geringer. Montiert man einen 25mm Lüfter, wird das System selbst unter Last angenehm leise, während der C7 störend wirkt.
Ist der Noctua den Aufpreis im Vergleich zum C7 Wert? Dies ist Ansichtssache, da jeder seinen Kühler nach anderen Kriterien aussucht. Für mich, ist die Möglichkeit, den Lüfter ersetzen zu können (beim C7 nicht ohne weiteres möglich) und der leisere Standard Lüfter den Aufpreis Wert. Durch die Durchdachte Verpackung und dem Zubehör ist der Noctua einfach wertiger und ist meiner Meinung nach das bessere Produkt.
Für mich ist daher der Noctua NH-L9i der Sieger.
Sobald das Dan Case A4 SFX ankommt, werden der C7 und der Noctua NH-L9i neu getestet.
Dieser Test soll nur einen ersten Eindruck vermitteln, wie sie abschneiden.
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