_sebi_ schrieb:
Wie krass ist der Leistungsabfall der Notebook CPUs im Vergleich zu den Desktop-Pendants?
Kann man sehr schlecht pauschal sagen. Das hängt sehr vom Workload, der CPU, und der Auslegung Kühlsystems des Notebooks ab.
Ich habe hier den direkten Vergleich zwischen einem Core i7-8650U in einem Notebook und einem Desktop Core I3-10100 im „Office-PC„ meiner Frau. Beide haben 4 „Skylake-Refresh“ Kerne, der i7 hat allerdings 8MB 3d Level cache, der i3 nur 6.
Bei gut skalierenden Multi-Core Lasten die länger als ein paar Sekunden dauern, ist der i3-10100 mehr als doppelt so schnell. In meinem Fall sind das mittelgroße C/C++ Builds wie z.B. MicroPython neu compilieren, natürlich mit -j Option bei make (für Paralellisierung) beides in einer WSL Linux VM.
Mein Desktop mit Ryzen 5-3600 ist dann ca 3 mal so schnell wie der Laptop, obwohl er von der Kernanzahl nur 1,5 mal so schnell sein dürfte.
Das entscheidende: Notebook und Desktop haben ungefähr das Gleiche gekostet.
Wenn man Office oder den Browser nutzt, sind alle drei Rechner ungefähr gleich schnell.
Das sind jetzt natürlich schon „uralte“ Systeme, die Mobil CPUs haben seitdem noch mal einen Sprung gemacht, und wenn man etwas mit H Prozessor nimmt, kommt man in den Bereich von Desktop Rechnern von vor 2 Jahren.
pseudopseudonym schrieb:
Etwas lauter ist er natürlich, wenn länger alle Cores auf Volllast sind, aber das hat man ja auch nicht 24/7.
„Etwas“ ist gut... Ich habe jahrelang auch so gedacht wie Du (ich hatte über 10 Jahre keinen Desktop mehr). In 2020 habe ich mir für meine privaten Projekte einen Desktop gekauft, weil der 8650U Notebook mit manchen Dingen (unter anderem FPGA Entwicklung, da läuft der Rechner schon mal eine Stunde unter Volllast) überfordert war. Man kann sich, sofern man mit der iGPU auskommt, für 600 EUR einen Rechner hinstellen, der um fast jede Mobil Workstation Kreise dreht, und das ohne dass man eine „Turbine“ auf dem Schreibtisch stehen hat. Trotzdem will ich auch nicht ohne Notebook sein. Aber da tut es dann eines der hier im Forum gerne verteufelten Consumer Geräte der 600 bis 800 EUR Klasse.
SuperHeinz schrieb:
Weil so ein PC modular aufgebaut ist und man ihn schneller, besser und nachhaltig aufrüsten kann. Beim Notebook muss man sich dann entweder ein neues Gerät kaufen, oder mit sich mehrenden Kompromissen klarkommen.
Finde ich jetzt in der Regel kein so wichtiges Argument. So Sachen wie RAM und SSD kann man auch bei den meisten Notebooks noch aufrüsten. CPU Upgrade lohnt sich eigentlich meist erst nach einigen Jahren, und dann wird man doch gleich den ganzen Rechner austauschen.
Wenn man nach 1 oder 2 Jahren CPU oder GPU tauschen muss, hat man am Anfang zu klein eingekauft…