dumbmute schrieb:
... Wer also so "dumm" ist sich diverse oben als Beispiel angeführte Sendungen, aber eben auch Bücher, Zeitungen, Journalien etc. anzutun, kann doch garnicht verdummt werden. ...
Doch kann er, weil auch das Informationsaufnahme ist, die verarbeitet wird. Schwäbisches Sprichwort: "Dumm darfscht soi, aber net bläd!" (eingeberlinert: Dumm darfste sein, aber nich blöde!) In der Anwendung auf Verdummung in diesem Thema würde ich mal schwer daon ausgehen, dass, wie im schwäbischen Sprichwort, eindeutig Wissen und nicht Intelligenz angesprochen wird, und dabei nicht unbedingt meint Nichtwissen, sondern Falschwissen. Wenn ich mich auf die halben Wahrheiten von Klaus Kleber und Karen Mioska beschränke, ist der Schluss auf die Richtigkeit bestimmter Regierungshandlungen nicht fern.
dumbmute schrieb:
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Ich persönlich finde es durchaus begrüssenswert , wenn diese opportunistische Regierungscamarilla auspioniert wird. Nur müsste die NSA auch das Abgehörte veröffentlichen.
Vielleicht würden wir mehr über diverse Sauereien erfahren.
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Diskussion der Diskussion wegen, oder warum hast du nicht bereits selbst eingeschränkt, dass es wohl ziemlich unhaltbar wäre, wenn jedes Gespräch der Kanzlerin veröffentlicht würde. Was das Ausspionieren der Kazlerin an sich angeht, sehe ich dafür auch gute Gründe - alle politisch Handelnden in Konflikten (und dabei spielen eben auch
Nebenschauplätze wie das überall vermittelnde Deutschland eine Rolle) zu kennen, sich in die Augen aller
auch mittelbar (also Nebenschauplatz) beteiligten versetzen zu können (McNamara sagte: "... put yourself in the mind of [sbd.]", das triffts vielleicht besser), verhindert Eskalationen von diplomatischen Verhandlungen, produziert also wahrscheinlich die friedliceren Ergebnisse und das ist sinnvoll. EineVeröffentlichun solcher Erkenntnisse sollteaberimmer eine Folter haben, damit wir von er Uterosenpräferez von Frau Merkel oder Herr Gabriel verschont bleiben und eben nicht die Informierung als Verdummung angewendet werden kan, indem dann tatsächlich Ratenschwänze untersuct hhaen, die mit der Ratte wirklih nichtszu tu haben - wie etwa die Frage, ob RegierungschefInXY in seinem/ihremLeben schon einmal fremdgegangen ist, wasdann al argumentum ad hominem genutzt wird, die Politik einer Person unwählnar zu machen ohne die Politik anzugreiffen.
Die Nebenbedingungen "Medien" aufzumachen ist also eben doch nicht Off Topic. Ums mal klipp und klar zu sagen: Sozialisierung, Bildsamkeit uä. betreffen keine unidirektionalen Vorgänge, da ist nicht eins nur Ursache und das andere nur Wirkung, sondern hier gibt es immer Wechselwirkungen. Und dass Medien, die gerade erst dem drohenden Tod durch Zetenwende entronnen sind (bspw. durch die Einführung des App-Abo), die nach wie fvor um Leser kämpfen und die Masse der Bevölkerung in vielen Themen ähnliche Meinungen vertreten ist vielleicht auch beiM Kanzlerhandy nicht so ganz ohne. Man könnte es ja geradezu bedenklich finden, dass das Bevölkerungsecho auf das Ausspionieren der Kanzlerin stärker ausfällt, als auf die Vorratsdatenspeicherung - aber vielleicht hat das auch mit den Massenmedien zu tun. Bei anderen Themen wurde das ja auch deutlich, wenn man für eine alternative Berichterstattung über Griechenland englische oder amerikanische Medien oder Blogportale (telepolis) lesen musste oder dass man über Varoufakis' authentische Wissenschaftlichkeit im Denken nur in nichtdeutschen Medien erfährt (seine Kritik an Piketty). Bei der NSA-Affäre sind sich deutsche und amerikanische Medien aber einig und die britische Presse ist eher schweigsam - weil dort die gleiche Nebenbedingung der Gegenseitigkeit von Presse und Bevölkerung gilt, nur dass eben die Engländer ganz prinzipiell mehrheitlich Überwachung toll finden. Naja, immerhin hat der Guardian auf eine internationale Domain umgestellt, nachdem seine Redaktionsstuben das letzte mal von Scottland Yard durchforstet wurden.
P.S.
Das ausspionieren der anderen politisch handelnden ist natürlich nur solange sinnvoll, wie man diese Informationen auch wohlwollend verwendet. Also zum Beispiel so, wie McNamara die Lösung der Kubakrise beschrreibt, bei der unausgesprochen Chruschtschow zugeprochen wurde, sich selbst im Ostbklock als den großen Kriegsverhinderer zu feiern. Wenn man hingegen so, wie auch Marietta Slomka gelegentlich reagiert, nämlich immer schön:
"Nein! Doch! Oh!", wirkt das natürlich eher eskalierend als deeskalierend.