News Nvidia Driver 470 Series: Der letzte Grafiktreiber für Kepler unter Linux

foo_1337 schrieb:
Damals, 2003, als RTG noch ATI war, musste man unter Linux den proprietären fglrx Treiber nutzen (Unter FreeBSD hatte man was ATI betrifft, komplett verloren).

Mal wieder ein bisschen in alten Postings von mir und anderen nachgelesen, und mich erinnert: ATI hat fuer die R200-Generation (und wohl R100) Information hergegeben, und daraus kam der radeon-Treiber. Fuer R300 und R400 gab's dann lange keine Info, aber mit Hilfe der R200-Info wurde der radeon-Treiber dafuer weiterentwickelt. Dann kaufte AMD ATI, und beschloss 2007, die Informationen fuer R500 und R600 herzugeben, und dann sind sie dabei geblieben; das wurde dann zum radeonhd-Treiber. link1, link 2.

Und irgendwann hiess der aktuelle Treiber dann wieder radeon, und konnte alle Karten.

Hier ein paar Daten aus dem Jaenner 2005 mit einer Radeon 9250 (RV250):

Code:
glxgears:
Driver              fps
fglrx (proprietary): 1572 fps
radeon Xfree86-4.3:  1448 fps
radeon X.org-6.8.1:  1526 fps


ut2004:

fglrx: graphics errors during Nvidia commercial, waits while or after
loading level

radeon Xfree86-4.3: graphics errors during Nvidia commercial and
during play, hanged the machine after a minute of playing or so.

radeon X.org-6.8.1: graphics ok, but slow framerates (10fps) in some
places, even at 800x600 with low-normal settings.


tuxracer:

radeon Xfree86-4.3: graphics ok, but unplayably slow (1-2fps).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: foo_1337 und Bigfoot29
Bigfoot29 schrieb:
Selbst zu Zeiten der HD4850 waren die OSS ATI-Treiber noch nicht auf dem Performance-Level der fglrx-Variante.
Mit dem Zusatz, dass sie keine Lüftersteuerung hatten und die Karte immer mit Lüfter auf 100% lief. Das war mit den offenen Treibern sogar bei der HD5870 noch so. Einmal Hovercraft bitte...

Lange blieb fglrx der einzige Ausweg. Als damals Steam für Linux herauskam und kurz darauf SteamOS wurde damals noch geraten ATI/AMD zu meiden, um überhaupt annehmbare Performance zu erhalten und weil fglrx furchtbar problematisch und zickig war, leider. Wird wohl auch mit der Grund gewesen sein, warum man fglrx irgendwann aufgegeben hat.

Im Gegensatz dazu ist die "Leidensgeschichte" bei Nvidia vergleichsweise unspektakulär. Da hat sich eigentlich nicht viel getan an der grundsätzlichen Lage. Man nimmt ihnen wohl sehr übel, nicht auch offener zu sein. Die Treiber hingegen haben jedenfalls zumindest meist recht annehmbar funktioniert, mal besser, mal schlechter. Die richten sich halt nach der eigenen inneren Uhr und nicht nach der Community. Nicht ideal, aber umgekehrt ist es eben auch nicht so, dass die Karten unbrauchbar unter Linux wären. Und was die Unterstützungsdauer angeht, so ist die eigentlich für einen proprietären Treiber nicht zu beanstanden, zumal die auch die Legacy Zweige weiterpflegen. Da ist jetzt halt Kepler mit eingegangen. Eigentlich gar nicht so ne wilde Sache.
Ergänzung ()

FreddyMercury schrieb:
Intel macht uebrigens sehr viel fuer seine Grafiktreiber unter Linux. Meiner Meinung nach sind die Intel Linux Grafik treiber besser als die Windows Treiber.
Die Erfahrung habe ich auch gemacht, muss ich sagen. Minecraft mit Intel HD4000 ist ein Unterschied von der Performance her wie Tag und Nacht zugunsten des Linux-Treibers. Das gilt auch für andere Beispiele.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: screwdriver0815, foo_1337 und Bigfoot29
mae schrieb:
ATI hat fuer die R200-Generation (und wohl R100) Information hergegeben, und daraus kam der radeon-Treiber.

Wie man bei phoronix nachlesen kann, haben sie die Information nur an einige Entwickler hergegeben, und zwar unter NDA, und haben spaeter keine weiteren Entwickler mehr so unterstuetzt, sodass diese Informationen nach einiger Zeit effektiv nicht mehr fuer die Entwicklung zur Verfuegung standen. Und die Information umfasste auch nur Teile der Funktionalitaet. Naja, jedenfalls war damit schon einiges moeglich, aber was dann ab der AMD-Uebernahme kam, war wesentlich besser.
 
Iapetos schrieb:
Kein automatisches Reclocking, also weitgehend unbrauchbar.
Kauft euch AMD-Grafikkarten. Die geben quelloffene Treiber heraus und Dokumentation.

Hardware ist dann überlegen wenn sie nutzbar ist und da punktet AMD. Auf dem Laptop sind integrierte Lösungen von AMD oder Intel sowieso die problemlose, effizientere und sichere Wahl. Und wenn es für Nvidia dick kommt, gibt Intel nächstes Jahr leistungsfähige dedizierte Grafikkarten heraus.

Bei Ihrem ARM-Chips legt sich Nvidia nicht so quer. Sind deren quellgeschlossene Grafiktreiber so voller Workarounds und fremden Code - dass die alleine keine Leistung abliefern können?

AMD hat es hinbekommen, über mehrere Jahre und mit teilweise desolater Finanzlage. Und es ist jetzt nicht so, dass die freie Gemeinschaft nicht helfen möchte.

stinkefingerlinus

Was ist schlimmer als Nvidia? Laptop mit Intel/AMD und dazu eine Nvidiakarte! Dreifache Komplexität, nichts standardisiert und dann noch das extra Silizium bezahlen…boah. Entweder es geht halbwegs von selbst (ist auch oft so!), sofern man nicht Pech hat mit den Monitorausgängen. Oder nicht, dann wiegt das Laptop auch noch mehr.

Ich kaufe ja auch keine Windowslizenz wegen der guten Linuxunterstützung. Damit mache ich ja das Problem eher noch schlimmer. Und so kauft ich auch keine Nvidia. Da denken die noch „Boah. Wir machen alles richtig. Weiter so!“.
 
flaphoschi schrieb:
Ich kaufe ja auch keine Windowslizenz wegen der guten Linuxunterstützung. Damit mache ich ja das Problem eher noch schlimmer. Und so kauft ich auch keine Nvidia. Da denken die noch „Boah. Wir machen alles richtig. Weiter so!“.
Ich verstehe ja deine Intention. Aber schau dir mal die Zahlen von Nvidia an. Denen bist du und andere Linux user recht egal. Deren Hauptzielgruppe im Linux Kontext sind die Prosumer oder Unternehmen. Und die nutzen irgendeine LTS Distro und haben daher keine wirklichen Probleme mit dem nv Treiber und dem shim.

flaphoschi schrieb:
Hardware ist dann überlegen wenn sie nutzbar ist und da punktet AMD. Auf dem Laptop sind integrierte Lösungen von AMD oder Intel sowieso die problemlose, effizientere und sichere Wahl.
Ich bin mir recht sicher, dass auch die Nvidia Hardware nutzbar ist. Und der Anteil an Linuxgamern im Mobilebreich dürfte deutlich unter 1% liegen.

flaphoschi schrieb:
Und wenn es für Nvidia dick kommt, gibt Intel nächstes Jahr leistungsfähige dedizierte Grafikkarten heraus.
Und AMD betrifft das nicht? Die haben ohnehin schon einen sehr geringen Marktanteil im PC Bereich. Da dürfte Intel noch mehr schmerzen.

flaphoschi schrieb:
Entweder es geht halbwegs von selbst (ist auch oft so!), sofern man nicht Pech hat mit den Monitorausgängen. Oder nicht, dann wiegt das Laptop auch noch mehr.
Na wie gut, dass Notebooks grundsätzlich nie Probleme haben und keinerlei Basteleien erfordern. Selbst bei Notebooks mit Option auf ein vorinstalliertes GNU/Linux geht nicht gerade selten OOTB irgendwas nicht oder erst Monate/Jahre später durch community efforts.
flaphoschi schrieb:
Und es ist jetzt nicht so, dass die freie Gemeinschaft nicht helfen möchte.
Nvidia hat der 'freien Gemeinschaft', sprich Nouveau, ja auch geholfen. Ich gehe mal davon aus, dass es diverse Dinge gibt, die sie ggf. gar nicht offen legen dürfen. Und das zu reimplementieren kann halt ein riesen Aufwand sein und der ROI wäre kaum vorhanden. Aber das ist pures Guessing.
Ich finde es viel schlimmer, dass Nvidia im Gegensatz zu AMD überhaupt keine Dokumentation zu ihren GPUs rausgibt. Leider hat sich da, anders als erhofft, auch durch den Kauf von Mellanox nix geändert.
 
flaphoschi schrieb:
Auf dem Laptop sind integrierte Lösungen von AMD oder Intel sowieso die problemlose, effizientere und sichere Wahl.
Im PC hab ich AMD, ganz klar. Da ist die GPU eine beliebig tauschbare Komponente.
Aber am Laptop? Soll ich überall sonst Kompromisse eingehen, nur damit's ne AMD GPU ist?


flaphoschi schrieb:
Was ist schlimmer als Nvidia? Laptop mit Intel/AMD und dazu eine Nvidiakarte! Dreifache Komplexität, nichts standardisiert und dann noch das extra Silizium bezahlen…boah.
Wirkliche Probleme hatte ich mit meinen Thinkpads mit NVIDIA Quadro bisher nicht. Distro drauf => läuft.
Klar, AMD-Treiber wären netter, aber dafür hole ich mir keinen Laptop, der mir ansonsten nicht passt.
 
flaphoschi schrieb:
Kauft euch AMD-Grafikkarten. Die geben quelloffene Treiber heraus und Dokumentation.
Bevor wir hier AMD noch heilig sprechen muss ich sagen, auch bei AMD ist nicht alles Gold was glänzt. Es ist zwar richtig das AMD quelloffene Treiber liefert aber gleichzeitig gabs auch einen klaren Trend hin zu Firmware. Die ist immer größer geworden und Du musst sie heutzutage reinladen, weil Du sonst mit Deiner AMD-Grafikkarte nicht viel Freude haben wirst. Und diese Firmware ist halt ein Closed-Source-BLOB in den Du halt nicht reingucken kannst und wo man im Zweifelsfall auch nix fixen kann.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: flaphoschi und Bigfoot29
Da mir die Forenleitung nahe gelegt hat, meine Kritik doch etwas weniger Salopp und vielleicht etwas präziser zu formulieren, mag ich das gerne tun. Also auf ein Neues:

flaphoschi schrieb:
Kauft euch AMD-Grafikkarten. Die geben quelloffene Treiber heraus und Dokumentation.
Immerhin 1 durchaus valider Punkt. Ganz nüchtern betrachtet.

flaphoschi schrieb:
Hardware ist dann überlegen wenn sie nutzbar ist und da punktet AMD.
Die Nutzbarkeit steht hier gar nicht in Frage. Sicher definiert da jeder seine Schmerzgrenze für sich selbst, aber de facto sind Nvidia Karten unter Linux eben nutzbar. Sicher ist es bequemer, wenn man offene Treiber hat, was wirklich viele Probleme löst. Auf der anderen Seite unterstützt Nvidia seine Produkte unter Linux regelmäßig und auch sehr lange bei völlig annehmbarer Performance. Das dieser Ansatz mit Problemen verbunden ist, keine Frage. Aber weder kann man hier Untätigkeit vorwerfen, noch Unnutzbarkeit attestieren.

flaphoschi schrieb:
Auf dem Laptop sind integrierte Lösungen von AMD oder Intel sowieso die problemlose, effizientere und sichere Wahl.
Ja, und was machst du, wenn du einen Workflow hast, für den du eine mobile Workstation brauchst, die CUDA kann? Oder wenn du ein Desktop Replacement Laptop haben möchtest, mit dem du ernsthaft gamen willst?

Im ersten Fall brauchst du zwingend was mit Nvidia Hardware, und dieser Fall ist SEHR populär. Was meinst du denn, warum es jetzt den WSL Treiber gibt? Eben weil sehr viel mit CUDA auf Linux Basis gemacht wird.

Und beim Gaming wird es zumindest NUR mit AMD bei Laptops schwierig, denn es bleibt aktuell ja auch mangels Auswahl nix anderes als die APU und das reicht einem vielleicht nicht. Thunderbolt fehlt AMD Systemen, so wird das auch mit einer externen GPU nix, wenn man eine dedizierte schon nicht im Gerät haben will. Also müsste in so einem Fall zumindest eine Intel CPU her. Und auch externe Grafikkarten sind nicht der Weisheit letzter Schluss, denn das bedeutet, dass man einen zusätzlichen Kasten da stehen hat und betreiben muss, was weniger Mobilität bedeutet, und dann fährt das Ganze, insbesondere am Laptop Monitor betrieben, auch noch mit angezogener Handbremse.

Man sucht das Gerät doch nach dem Zweck aus, und nicht umgekehrt. Daher ist es in vielen Fällen eben nicht problemloser, effizienter oder...warum auch immer... sicherere Wahl, wenn dadurch das Gerät hinterher Sachen einfach nicht kann, wie's gebraucht wird.

flaphoschi schrieb:
Und wenn es für Nvidia dick kommt, gibt Intel nächstes Jahr leistungsfähige dedizierte Grafikkarten heraus.
Wie bereits erwähnt ist dann Intel auf dem gleichen Markt wie AMD auch, und das sind auch noch immer Konkurrenten. Warum es da speziell dicke nur für Nvidia kommen soll, erschließt sich mir nicht. Nur weil Intel dann ein Modell auf dem Markt hat, ist es noch lange nicht in den Marktsegmenten vertreten, die richtig Geld bringen, wie z.B. der professionelle Sektor. Die Lösungen, die da von Nvidia und eben auch AMD angeboten werden, muss Intel erstmal aus dem Boden stampfen. Mit der Consumer GPU ist es nicht getan.

flaphoschi schrieb:
Bei Ihrem ARM-Chips legt sich Nvidia nicht so quer. Sind deren quellgeschlossene Grafiktreiber so voller Workarounds und fremden Code - dass die alleine keine Leistung abliefern können?
Vor allem ist der Treiber erstmal voll mit IHREM Code, und den wollen sie schützen. Warum soll der voll von fremden Code sein, oder voll mit Workarounds? Hier unterstellst du sehr viel, wo doch alle nur vermuten können, eben weil es geschlossen ist. Ja wir haben verstanden, das gefällt dir nicht, aber der Rest ist dann was für die X-Akten.

flaphoschi schrieb:
AMD hat es hinbekommen, über mehrere Jahre und mit teilweise desolater Finanzlage. Und es ist jetzt nicht so, dass die freie Gemeinschaft nicht helfen möchte.
Hat was hinbekommen? Weiter zu existieren? Klasse! Und sonst? Dass fglrx gestorben ist, war letztendlich auch aus eben jener Not geboren. Es beweist zwar trotzdem, dass das mit Sicherheit der bessere Weg ist für alle beteiligten, und Nvidia sollte auch meiner Meinung nach den Schritt endlich machen, aber dennoch ist so ein Schritt auch nicht ohne Risiken und vermutlich ist bei Nvidia aber auch der Leidensdruck noch nicht groß genug. Schließlich haben sie bisher alles selbst gestemmt und können das auch weiterhin. Muss man ja nicht richtig finden. Tu ich auch nicht btw. Aber sie haben das Geld und sie haben seit je her auch die Leute dafür.

Dass das in vielen proprietären Lösungen endet (CUDA, G-Sync, DLSS, der Treiber selbst) bleibt natürlich ein Kritikpunkt, dennoch liefern sie ja reife Produkte ab die dann eben auch nutzbar sind, während AMD häufig dann auf den offenen Standard setzt, der dann aber noch nicht so weit ist. Das war beispielsweise bei CUDA so, da war OpenCL noch nicht so ausgereift. Nvidia schafft sich seit je her solche Märkte und Lösungen selbst und hat damit Erfolg.
Vermutlich entsteht deswegen nicht das Gefühl, sich von der Community helfen lassen zu wollen geschweige denn zu müssen.

flaphoschi schrieb:
stinkefingerlinus
Aber ich werde wegen meiner Ausdrucksweise gewatscht, weißte? Die ganze Geschichte um diese Geste ist zwar zum Beömmeln, aber man darf nicht vergessen, dass der Mann eine Auszeit genommen hat, weil er selber gemerkt hat, dass er sehr häufig zu persönlich Leute direkt angegriffen hat und damit dem Klima in seiner eigenen Entwicklergemeinde geschadet hat. Sich das immer so zu eigen zu machen, weil es irgendwie gerade cool ist auf Nvidia zu schimpfen, finde ich immer etwas unreflektiert, was die Person angeht, aber gut. Nur meine Meinung.

flaphoschi schrieb:
Was ist schlimmer als Nvidia? Laptop mit Intel/AMD und dazu eine Nvidiakarte! Dreifache Komplexität, nichts standardisiert und dann noch das extra Silizium bezahlen…boah. Entweder es geht halbwegs von selbst (ist auch oft so!), sofern man nicht Pech hat mit den Monitorausgängen. Oder nicht, dann wiegt das Laptop auch noch mehr.
Hier ist so viel auf einmal falsch, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll... führen wir es doch auf das bereits gesagte zurück: Du kaufst das Gerät passend zum Einsatzzweck, nicht umgekehrt!
Einem leichten Ultrabook für den mobilen Büroeinsatz wird nicht mal eben böswillig 'ne dedizierte Nvidia GPU untergeschoben, und der Kunde würde sich dementsprechend auch sowas nicht aussuchen. Der Markt bietet genug alternativen an, NIEMANDEM wird diese Komplexität aufgezwungen.

Das tonnenschwere extra Silicium hast du wenn überhaupt ganz bewusst genauso gewollt, weil du entweder etwas Leistungsstärkeres zum Spielen oder für professionelle Anwendungen brauchtest. Ansonsten hast du sowas halt nicht im Laptop, wozu auch? Und Gewicht spielt bei Gaming bzw. Workstation-Notebooks eine untergeordnete Rolle, wobei sich natürlich auch niemand über weniger beschweren würde. Nein, aber man weiß doch, worauf man sich da einlässt von vornherein. Brauchst du es nicht, hast du es nicht. Ist doch eigentlich ganz einfach. Woran soll Nvidia denn noch alles schuld sein?!

Dass Optimus nicht optimal (hihi) funktioniert unter Linux ist bekannt. Das geht sicher besser und wäre es auch wenn der Treiber offen wäre.

Aber Hersteller wie System76 zeigen, dass es sehr wohl sehr gut integrierbar und nutzbar ist auf reinen Linux-Plattformen, die auch nur dafür designt wurden. Die Kritik bleibt berechtigt, aber umgekehrt ist auch in der offenen Treiberwelt anderer Hersteller bei switchable GPUs nicht alles grün. Da braucht man gar nicht lange googlen.

Es ist eben kompliziert, insbesondere wohl unter Linux, soweit ich das lesen konnte. Liegt auch etwas am System selbst. Windows hat hier wohl ein paar Vorteile, so wie ich das verstanden habe, dass sich sowas dort leichter umsetzen lässt. Aber tief eingestiegen bin ich in das Thema nicht.

flaphoschi schrieb:
Ich kaufe ja auch keine Windowslizenz wegen der guten Linuxunterstützung. Damit mache ich ja das Problem eher noch schlimmer. Und so kauft ich auch keine Nvidia. Da denken die noch „Boah. Wir machen alles richtig. Weiter so!“.
Abgesehen davon dass der Vergleich nicht mal das Hinken hinbekommen würde, das ist mehr ein Kriechen, wurde ja schon richtig gesagt, dass die Wirkung im Consumer Bereich Nvidia auf Linux zu meiden bei Notebooks MAXIMAL begrenzt ist. Nach wie vor kauft die absolute Mehrheit ein solches Gerät um damit auf Windows zu spielen. Und solange sich das nicht ändert, und es ist gut möglich dass es das tut, erzielst du hier genau gar keine Wirkung mit dieser Art von "Erziehung".

Von dem Anteil an Linux-Spielern haben aber eben auch nicht alle Probleme, somit bleibt von etwa 1% Spielern, die Linux verwenden, ein Bruchteil, der Nvidia Hardware verwendet, davon ein Bruchteil, der mobile GPUs dafür verwendet und davon ein Bruchteil, der wirklich ernsthafte Probleme damit hat, dass es Showstopper sind. Wenn die jetzt erbost kein Nvidia mehr kaufen, fängt in China der Sack Reis nicht mal an zu kippeln, denn Nvidia hat seinen Schnitt da schon längst gemacht.

Vom Prinzip her ist es für dich natürlich die richtige Vorgehensweise. Aber um Nvidia zum Umdenken zu bringen, bräuchte es ganz andere Problemsituationen oder eine ganz neue Firmenphilosophie. Beides will ich ja nicht ausschließen, aber zum aktuellen Zeitpunkt werden die auch weiter denken "Boah, wir haben alles richtig gemacht. Weiter so!"
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: pseudopseudonym und KitKat::new()
Ja. nVidia bietet Lösungen. Und kurzfristig ist es auch total nachvollziehbar wenn man darauf setzt. Langfristig schneidet man sich aber schon ins eigene Fleisch. Weil sobald eben so eine Lösung etabliert ist, hält dann die Firma die dahinter steht eben die Hand auf und macht andere Dinge die jetzt nicht unbedingt im Sinne der Nutzer sind. Das erleben wir ja in anderen Bereichen auch ständig.

Es ist aber auch eine Problematik die sich zugegebenermaßen schwer lösen lässt. Erstens ist halt auch der Druck da, genau jetzt Lösungen für meine Probleme zu haben. Morgen bin ich vielleicht ohnehin pleite.
Und andererseits weiß man halt auch nicht, was letztlich die Zukunft wirklich bringt und ob man da wirklich aufs richtige Pferd gesetzt hat. Offene Standards allein sind halt kein Garant dafür das die sich auch durchsetzen. OpenCL ist da ja ein Beispiel für, welches es gegen CUDA nach wie vor schwer hat.

Grimba schrieb:
Der Markt bietet genug alternativen an, NIEMANDEM wird diese Komplexität aufgezwungen.
Die Aussage finde ich interessant, weil oben drüber sagst Du:
Grimba schrieb:
Und beim Gaming wird es zumindest NUR mit AMD bei Laptops schwierig, denn es bleibt aktuell ja auch mangels Auswahl nix anderes als die APU und das reicht einem vielleicht nicht.

Was denn nu? Gibts jetzt Alternativen oder nicht? :-)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: flaphoschi und x37
Der Kontext der beiden Zitate ist unterschiedlich. Beim zweiten steht der Einsatzzweck schon fest, beim ersten nicht. Wenn man Nvidia nicht will, muss man es nicht kaufen. Beim zweiten Zitat ist es keine Frage des Willens sondern des Brauchens. Und damit ist der Kontext ein anderer.
 
Das macht es ja nicht gerade besser. Wenn schon bei Unbestimmtheit AMD keine Alternative ist, dann ist es ja erst recht unwahrscheinlich das ich was Passendes finde wenn meine Auswahl durch die Aufgabe sogar noch eingeschränkt ist.

Wobei ich jetzt nicht ausschließen kann Dich falsch verstanden zu haben. :-)
Allerdings: Wenn ich Dich schon falsch verstehe, dann vielleicht ja auch Andere. Insofern hoffe ich Du fasst das eher als konstruktiven Einwand auf, denn als (negative) Kritik.
 
pseudopseudonym schrieb:
Wirkliche Probleme hatte ich mit meinen Thinkpads mit NVIDIA Quadro bisher nicht. Distro drauf => läuft.
Klar, AMD-Treiber wären netter, aber dafür hole ich mir keinen Laptop, der mir ansonsten nicht passt.

Gefallen dir Laptops aus dem Clevo-Baukasten mit vorinstallierter Linux-Distribution nicht?
 
andy_m4 schrieb:
Wobei ich jetzt nicht ausschließen kann Dich falsch verstanden zu haben. :-)
Da ich dir nicht mehr folgen kann, gehe ich davon aus, dass du hiermit richtig liegst :D

Ich nähere mich einfach von zwei unterschiedlichen Seiten der gleichen Aussage: Der Zweck bestimmt das Gerät.

Bei der ersten geht's darum, der pauschalen Aussage zu widersprechen, dass integrierte Lösungen von Intel und AMD sowieso immer besser sind. Daher das Gegenargument mit dem Einsatzzweck. Wenn diese den nicht erfüllen können, fallen diese Geräte nun mal durch, ganz egal, wie toll die sonst sind.

Im zweiten Fall geht mir darum zu sagen: Wenn dir das zu kompliziert ist, dann kauf's halt nicht. Weil die Ursprungsaussage ja so klingt, als käme man fast gar nicht drumrum (von wegen extra für das doofe Silicium bezahlen). Doch, tut man. Zum einen wenn man's nicht braucht und zum anderen wenn man es bewusst nicht kauft oder das Problem anders löst.

Dass das Angebot für manche Einsatzzwecke begrenzt ist, ist nicht der Fehler von Nvidia. Schließlich sind die diejenigen, die in fast jedem Bereich etwas im Angebot haben. Wenn man das allerdings zwingend braucht, hast du natürlich dann kaum Alternativen, das liegt dann irgendwo in der Natur der Sache. CUDA -> Nvidia, machste nix. Dem wollte ich damit aber nicht widersprechen.

Es gibt die Alternativen, wurden ja eben mit den integrierten Lösungen genannt, oder eben externe GPU. Aber, von dieser Seite kommend, kommt es eben auch drauf an, was man will und nicht nur braucht. Sprich wenn einem solche Lösungen nicht zusagen aufgrund des komplizierten Mechanismus, dann ist es eben keine Lösung. Ob das dann noch mit dem Einsatzzweck vereinbar ist, steht auf einem anderen Papier.
 
Zuletzt bearbeitet:
Atalanttore schrieb:
Gefallen dir Laptops aus dem Clevo-Baukasten mit vorinstallierter Linux-Distribution nicht?
Nö, nicht meins. Das fängt schon beim fehlenden Trackpoint an.
 
andy_m4 schrieb:
Bevor wir hier AMD noch heilig sprechen muss ich sagen, auch bei AMD ist nicht alles Gold was glänzt. Es ist zwar richtig das AMD quelloffene Treiber liefert aber gleichzeitig gabs auch einen klaren Trend hin zu Firmware. Die ist immer größer geworden und Du musst sie heutzutage reinladen, weil Du sonst mit Deiner AMD-Grafikkarte nicht viel Freude haben wirst. Und diese Firmware ist halt ein Closed-Source-BLOB in den Du halt nicht reingucken kannst und wo man im Zweifelsfall auch nix fixen kann.
Japp. Leider eine Problematik bei Intel, AMD und Nvidia. Korrigiert mich, aber beinahe alle Chips haben eine Firmware. Bei Bluetoothchips (Broadcom) kann man eine Firmware nachladen oder es bei der im Chip vorhandenen belassen. Das Paket „linux-firmware“ wächst beständig. Bessere wäre auch hier quelloffene bzw. spezifizierte Firmware!
Microcode für Intel/AMD CPUs bewerten einige teilweise wie Firmware, weil nicht dokumentiert ist wie es funktioniert.

Neben quelloffene Software ist auch quelloffene Hardware ein Ziel. Aber da ist der Weg noch weit. Ich habe mit quellgeschlossenen Anwendungen außerhalb der Kernsystem weniger Probleme, auch dank Flatpak. Im Kernsystem ist das für mich nicht akzeptabel und der Zweck heiligt dann eben nicht die Mittel. Kernelemtwickler auch „tainted“ und es gibt keine Unterstützung bei Fehlern. Grimba sieht das anders und scheint kurzfristig den Einsatzzweck höher zu gewichten als langfristige Folgen (Firmenpolitik, Unterstützung). Und es erklärt warum Monopolstellungen relativ einfach realisierbar sind.




Ich weiß übrigens nicht was da zuvor Stand, mir auch egal. Und Linus ist nicht wegen einem Stinkfinger ein schlechter Mensch, Peer Steinbrück auch nicht, Armin Laschet nicht wegen einem Lächeln. Und sollte sich Grimba im Ton vergriffen habe - auch nicht. Alles gut ;)

Denkt mal nicht im BWLer-Modus in Marktanteilen, der von Linux liegt bei Steam derzeit bei gut einem Prozent. So ändert sich nie etwas und die Realität zeigt immer wieder, dass man solche Lagen (bei richtiger Herangehensweise) ändern kann. Und Valve? Engagiert sich genau deswegen. Und 1% von Steams Markt ist gigantisch, das ist vielleicht der komplett Markt für Computerspiele aus 1995? Wenn man da als Unternehmer gezielt rein geht, hat man erstmal weniger potenzielle Kunden - und womöglich einen sehr sicheren Marktanteil ohne Konkurrenz. Marktnischen sind bei uns in Deutschland sogar relativ beliebt. Warum auch mit Weltkonzernen anlegen, wenn man sein Spezialgebiet haben kann.


Mal eine Frage, sind Extrafeatures wie CUDA und OpenCL der breiten Masse so wichtig? Ich lege mehr wert auf OpenGL- und Vulkan-Leistung, Energieeffizienz, Hardwarecodes sind nützlich und optional FreeSync.

PS: Laptops nur mit TrackPoint bzw. Nippel. Dank Red Hat wird die bisherige Linuxunterstützung zumindest für die Intelmodel noch besser. Soll nichts gegen Purism, Tuxedo oder System76 sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass der Zweck die Mittel heiligt habe ich nirgends geschrieben. Eigentlich war ich völlig unpolitisch unterwegs. Wir können ja gerne den BWLer ausblenden, aber das tun alle hier genannten Firmen gewiss nicht trotz aller Offenlegungen oder Engagement für Linux.


Zur anderen Frage: CUDA ist z.B. wichtig für Tensorflow.
 
Zuletzt bearbeitet:
flaphoschi schrieb:
Mal eine Frage, sind Extrafeatures wie CUDA und OpenCL der breiten Masse so wichtig?
Ja. Jeder der Fotos bearbeitet, Videos schneidet, mit Blender oder ähnlichen 3D-Programmen arbeitet, also quasi die gesamte digitale Kreativbrance wird von den beiden APIs beschleunigt. Bzw. wurde, OpenCL ist mittlerweile fast komplett in der Versenkung verschwunden. AMD mit OpenCL ist ein Trauerspiel, unter Linux mehr noch als unter Windows. Wer also so was unter Linux machen möchte, muss zwangsweise auf Nvidia setzen.
 
flaphoschi schrieb:
Japp. Leider eine Problematik bei Intel, AMD und Nvidia. Korrigiert mich, aber beinahe alle Chips haben eine Firmware. Bei Bluetoothchips (Broadcom) kann man eine Firmware nachladen oder es bei der im Chip vorhandenen belassen.
Ja. Ich wollte damit auch nicht sagen, das das nur ein Problem ist das AMD betrifft. Ich wollte halt nur dem Ruf etwas entgegen setzen, den AMD genießt so a-la "alles ist schön offen und dokumentiert".

Und grundsätzlich macht ja nvidia den Treiber aus bestimmten Gründen closed. Man könnte ja denken, das ist denen wurscht. Weil die verkaufen Hardware und nicht Software. Aber über die Software bekommt man halt auch gewisse Einblicke in die Interna der Grafikkarte was dann auch der Konkurrenz nutzen würde.
AMD hat das Problem auch. Die lösen es halt dadurch, in dem sie Sachen in die Firmware schieben.

flaphoschi schrieb:
Bessere wäre quelloffene bzw. spezifizierte Firmware!
Ja. Vor allem wäre es gut, sie minimal zu halten. Es gibt bestimmte Dinge, die musst Du halt in Firmware machen. Es gibt hier und da auch gute Gründe die bestimmte Sachen einfacher machen.
Richtig problematisch wirds dann, wenn man es aus politischen Gründen macht.

flaphoschi schrieb:
Neben quelloffene Software ist auch quelloffene Hardware ein Ziel. Aber da ist der Weg noch weit.
Es ließe sich da schon mehr machen. Aber das ist halt auch nicht wirklich gewollt. Der Trend geht eher dahin, Systeme weiter zu vernageln.
Hinzu kommt das der Bereich durchaus auch patentverseucht ist. Das heißt, selbst wenn der Wille, das Know-How und die Ressourcen da sind kann man nicht einfach hingehen und drauf losbauen.

flaphoschi schrieb:
Grimba sieht das anders und scheint kurzfristig den Einsatzzweck höher zu gewichten als langfristige Folgen (Firmenpolitik, Unterstützung).
Eine Position die auch durchaus nachvollziehbar ist. Es gibt ja auch meist nicht die eine Wahrheit.

Um noch mal auf AMD zurückzukommen. Man mag ja von nvidia halten was man will aber immerhin schaffen sie es seit Jahrzehnten (bis heute) auch FreeBSD-Grafiktreiber zur Verfügung zu stellen. Gut. Dort sind nicht alle Funktionen verfügbar die Du auch bei der Linux-Variante hast. Aber immerhin.
AMD schafft das bis heute nicht. Inzwischen ist das eh obsolet, weil FreeBSD einfach die notwendigen Infrastruktur des Linux-Kernel nachgebaut hat und man daher die Linux-Treiber portieren kann.

Leider gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den Linuxentwicklern nicht immer problemlos. Man ist ja im Linux-Lager immer ganz schnell mit Forderung nach Interoperabilität dabei, wenn es zum eigenen Nutzen ist. Wenn es um andere Projekte geht zählt das dann plötzlich nicht mehr so.

Man kann jetzt sagen, das ist alles noch nicht so schlimm als das was nvidia abzieht. Da wäre ich durchaus auch bereit mitzugehen. Doch täten die anderen Protagonisten - bei aller berechtigten Kritik - gut daran auch hin und wieder vor der eigenen Tür zu kehren,
 
Zurück
Oben