Ich möchte nur mal die "nouveau"-Treiber-Entwickler etwas protegieren: Die können nix dafür und "reverse engineeren" das alles in mühsamer Kleinarbeit. Wenn sie könnten, würden sie wohl ähnliche Arbeit wie die Leute das rund um die AMD-Treiber tun und taten. Auch der "radeon"-Treiber war zu Anfang Kraut und Rüben, weil AMD nur den fglrx-Treiber entwickelte. Und das auch noch eher schlecht als recht. Daher war es ja so ein Problem, 2012 von fglrx auf radeon zurückgeworfen zu werden. Aber einerseits hat AMD ihnen nie Steine in den Weg geworfen (signierte Blobs ohne Unterstützung) und andererseits gab es dann sogar nach und nach offene Specs bis irgendwann sogar einige Entwickler bezahlt wurden.
Aber das ist eben der Unterschied AMD <-> NV. Wenn bei AMD eine Karte obsolet wird, zucken die Nutzer (unter Linux) mit den Schultern. Gibts halt keine neuen Features mehr. Aber weiter im bisherigen Umfang werden sie funktionieren. Wenn bei NV eine Karte aus dem Support fällt, dann geht plötzlich nur noch sehr Rudimentäres. Taktänderungen? Nein. 3D-Beschleunigung? Nur das, was ohne signierten Code geht. Video-Beschleunigung? Vergiss es (vermutlich). Damit werden Grafikprozessoren deutlich entwertet.
@Grimba : Ich hab hier ein 13" Convertible, dass es abgesehen von der GPU-Performance vermutlich locker mit dem W530 aufnehmen kann. Ich verstehe sehr gut den Nostalgiefaktor. - Ich trauere selbst heute noch meinem T61 nach. Aber nur, bis ich mal wieder auf dessen Display gucken muss. Das neue kommt mit 1000 nits, DEUTLICH besserer Dynamik, wiegt nichtmal die Hälfte und hat die sechsfache Leistung. Nostalgie bremst einen manchmal recht stark.
@NoXPhasma : Also erstmal: Man vergleicht sich nie nach unten sondern nach oben. Kernkraftwerke bekommen 300.000 Jahre Support.
Und wenn wir den Flachs mal weglassen: Du erklärst gerade, dass es okay ist, dass NV für seine Chips nur X Jahre Support liefert, weil Qualcomm für seine Chips noch weniger bietet. (DAS ist der Hauptgrund, warum es keine Langzeitpflege geben kann.) Stattdessen sollte man hier eher auf NXP verweisen. Die zeigen mit den iMX-Chips, dass es auch anders geht.
Und wenn ich ehrlich bin: Mir wäre es anders herum lieber. Ich wünschte mir, die Linux-Welt würde der Android-Welt zeigen, wie Updates funktionieren. Du hast noch einen Pentium II? Kein Thema. Kannst Du mit ein wenig Arbeit weiter nutzen. Heute wurde ein Bug gefunden? Morgen ist wahrscheinlich schon ein repariertes Paket für Deine Distri da. Neue Kernel-Versionen? Kein Thema! Kommen mit dem nächsten Release. (Geht bei Android eben nicht so einfach wegen der nötigen, oft Kernel-gebundenen Blobs.)
Dieses ganze hersteller- und sogar gerätespezifische Paketieren und sonstig nötige Gedöns könnte wegfallen, wenn man ein Smartphone wie einen PC betrachten könnte. - Vorzugsweise mit Komponenten, die halbwegs quelloffene Treiber haben. Wir wären nicht nur Nutzer sondern endlich wieder Besitzer (mit sämtlichen Rechten über) unserer Geräte. Bootloader locked? Pech gehabt. Älterer SoC? Schulter zuck. Kein Flagschiff gekauft und damit nur unstetige Updates? Dein Problem.
Ich frage mich, wie wir als Konsumenten DAS zulassen konnten.
Regards, Bigfoot29