News Nvidia Driver 470 Series: Der letzte Grafiktreiber für Kepler unter Linux

Ist auch ein bißchen schwierig, sich hier reinzudenken, denn zunächst sieht es ja wirklich so aus, als ginge es hier um 1 Thema, aber es sind aufgrund der besonderen Situation eben 2.
ModellbahnerTT schrieb:
Da setzt mein Ansatz an indem man Nvidia bei Käufen ausschließt wegen der Blockade des freien Treibers.
Warum sollte eine Firma, die NVIDIA Hardware zu HPC/Compute einsetzt, das tun? Bei NVidia haben die nämlich auch einen direkten Support-Ansprechpartner. In der Größenordnung, wie hier eingekauft wird, ist ein freier Treiber für diese Firmen nicht zwingend interessant, solange die vorhandene Lösung die Anforderungen erfüllt und die Leistung bringt. CUDA etc. sind hier die Zugpferde.

Die interessiert es nicht die Bohne, dass es für den lächerlich geringen Anteil an Spielern auf Linux bequemer wäre, wenn es einen freien Treiber auf Augenhöhe zum proprietären gäbe. Warum sollte es auch?
Und bequemer sage ich hier ganz bewusst, denn das kann mir echt keiner erzählen, dass wir es bei denjenigen, die nach dem offenen Treiber schreien, zum überwiegenden Teil mit Überzeugungstätern zu tun haben, denn schließlich geht es ja in aller Regel darum, Closed Source Spiele zu spielen ;)

Solange der Blobb die Leistung liefert, die abgerufen werden soll, solange sieht sich Nvidia nicht in Zugzwang. Entweder findet in diesem Hause ein Umdenken statt, oder eben nicht. Ist halt so. Deren Hardware, deren Firmenpolitik. Linux Consumer sind für die der geringste Marktanteil überhaupt, dennoch werden die Treiber regelmäßig gepflegt (Für Keppler offensichtlich länger als unter Windows bei manchen Modellen) und sind zumindest relativ gut brauchbar. AMD ist damals einen anderen Weg gegangen, eben weil fglrx alles andere als brauchbar war.

edit: Nicht falsch verstehen, ich würde mir auch einen freien Treiber wünschen. Aber ist halt nicht. Ob das jemals noch passiert, ist fraglich. Hoffentlich nicht unmöglich.
 
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Grimba schrieb:
Immerhin bekam man bisher auf Linux noch aktuelle Treiber. Für meine Quadro K2000M ist auf Windows Seite seit Version 426.78 Schluss.
BieneMafia schrieb:
Ältere Nvidia Karten werden unter Windows 10 doch nicht besser behandelt.
Es gibt da nur einen wichtigen Unterschied, "zur Not" läuft unter Windows 10 auch ein Windows 7 Treiber, unter Linux ist das hingegen nicht so einfach.
 
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Hä? Sorry, ich verstehe weder, was hier "wichtig" ist, noch was dein Punkt ist.
Legacy Treiber für Nvidia Karten gibt's unter Linux doch schon immer.
 
BieneMafia schrieb:
Versteht einer die Welt mit einigen von Euch. Ältere Nvidia Karten werden unter Windows 10 doch nicht besser behandelt. Da ist auch bei einer Treiber Version Schluss und den muss man nehmen und glücklich sein.
Da der Treiber closed source ist, kannst du keine Kernel Upgrades mehr durchführen, da du das Nvidia Modul nicht mehr kompilieren kannst. Sprich du hängst halt irgendwann an einer bestimmten Kernel Version fest. Es gibt ja das gleiche Problem bei jeder neuen Kernel Mainline Version, da muss man auch immer zunächst auf Nvidia warten.
Ich habe einen älteren i7 Quadcore Laptop mit einer Nvidia 440M GPU, und wenn ich das richtig gesehen habe läuft dafür nächstes Jahr der Support komplett aus. Und leider ist der freie Treiber keine Alternative, da der Laptop mit diesem den GPU Lüfter auf MAX stellt (klingt wie ein startender Jet) und auch extrem viel mehr Energie benötigt und das ganze leider auch bei ruhendem Desktop ohne das überhaupt 3D benötigt würde ...
 
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Also hier in der Notiz klang es für mich so, dass es, sobald dann im Jahr 2025 Kernel Version 8x draußen ist, der 470 Treiber nicht mehr mit dem neuen Kernel geht. Bei Phoronix klang es nur nach "Feature Freeze". Wenn dem so ist und man den Treiber dann auch immer noch mit neueren Kernel Versionen kompilieren kann, dann ist das für mich auch vollkommen in Ordnung. Ein VP9 Decoder oder gar ein AV1 Decoder kann die GPU ja eh nicht.

Ansonsten: Die 12 Jahre Support finde ich definitiv gut. Bei NVIDIA hat man zumindest unter Windows noch die Chance, dem neuen Treiber ältere GPUs beizubringen. Das hat AMD ja vor Jahren rausgepatcht um alten Schmodder loszuwerden (was auch deren gutes Recht ist). Nachteil ist da halt, dass man bei AMD im Zweifel aus mehreren Treibern was zusammen frickeln muss (da ist dann ein Teil vom neuesten Radeon 2021, vieles vom Catalyst irgendwas und ein Teil noch woanders her, weswegen ich bei der HD 5870 offiziell beim letzten Beta Treiber aus dem Jahr 2016 geblieben bin, weil ich kein Bock auf "Russisch Roulette" hatte mit so einem modded Driver). Hoffen wir mal, dass nach 2024 dann der Treiber sich doch noch mit neueren Kernel Versionen kompilieren lässt.
 
@frank99
Das ist auch nicht ganz wahr. Der aktuelle Nvidia kompiliert auf dem neustem Kernel. Hab das hier mit Fedora 34 und Xanmod Edge Kernel mit DKMS am laufen. Nvidia beschwert sich nicht. Aber hin und wieder gibt es da Probleme, das stimmt, aber nicht immer. Oft lassen die sich bereits durch einen kleinen Patch des Installers lösen, die Foren sind da ganz informativ. Wenn du einfach auf dem Distributions-Kernel bleibst, hast du in aller Regel da seltenst Probleme.

Und was deine 440 angeht, ich habe mir mal als Beispiel den 390er Legacy Treiber hergenommen. Der Unterstützt deinen Chipsatz, und ist z.B. in den aktuellen Ubuntu 21.04 Repositories enthalten und lässt sich dort ganz normal installieren. Der 390er wird in der Regel auch bei den anderen Distributionen angeboten. Dafür ist er eben da. Mit dem 470er haben wir dann halt in Zukunft einen neuen Legacy Zweig für Keppler abwärts.

Wenn du noch weiter runter willst, wird halt irgendwann der Kernel zu neu für die Hardware, da muss man dann auch vom Kernel runtergehen.
 
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Och nö, solche Nachrichten sind nicht gut für die Stimmung.
Mal gucken, wie's langfristig für mein Thinkpad W530 mit K2000M weitergeht. Gerade in der aktuellen Situation möchte ich den noch eine Weile benutzen ... und weil ich faul bin und somit keine Lust habe, mich mit der Suche eines Nachfolgers auseinanderzusetzen.
Hoffen wir mal, dass das auch noch mit Ubuntu 22.04 laufen wird!
 
pseudopseudonym schrieb:
Hoffen wir mal, dass das auch noch mit Ubuntu 22.04 laufen wird!
Ganz sicher. Wenn's ein neuer Legacy Zweig wird, wird er sowieso unterstützt und ich würde wetten, dass auch der 390er, mit dem die K2000M ja auch läuft, es auch nochmal ins Repo schafft. Damit würde dann auch frank99s 440m noch 6 Jahre von heute ab gesehen unterstützt :)
 
Grimba schrieb:
@frank99


Und was deine 440 angeht, ich habe mir mal als Beispiel den 390er Legacy Treiber hergenommen. Der Unterstützt deinen Chipsatz, und ist z.B. in den aktuellen Ubuntu 21.04 Repositories enthalten und lässt sich dort ganz normal installieren. Der 390er wird in der Regel auch bei den anderen Distributionen angeboten. Dafür ist er eben da. Mit dem 470er haben wir
dann halt in Zukunft einen neuen Legacy Zweig für Keppler abwärts.
Ich nutze einen 390er seit es die gibt, aber wenn der Support nächstes Jahr wegfällt kann ich keinen neueren Mainline Kernel mehr nutzen und bin am letzten funktionierenden gefangen.
 
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Der Support kann nächstes Jahr nicht wegfallen, solange es Distributionen gibt, die den 390er ausliefern. Beispielsweise hast du mit einer Ubuntu 20.04 Installation 5 Jahre Support, weil LTS. D.h. du kannst dort den 390er bis 2025 nutzen. Und das ist nur ein Beispiel.
Sollte der 390er es wieder zur 22.04 in die Repos schaffen, sind's dann halt weitere 5 Jahre, eben bis 2027.
 
Naja, Kernel bleibt ja, bis auf zwei oder drei Rückentwicklungen, der selbe. Der Treiber wird eh nicht aktualisiert. Also ist bis 2025 alles gesichert. Danach ist halt Sintflut angesagt
 
@Grimba : Du verstehst den Grund-Punkt möglicherweise nicht: Wegen der 440 wird @frank99 keine neueren Kernel mehr nutzen können, die von der nV-Software 390 unterstützt werden. Klar kann er weiter alte Kernel nutzen, die ja wegen deren LTS-Version auch noch lange mit Updates versorgt werden. Der 2020er LTS läuft noch ne Weile. Aber neuere Features neuerer Kernels, MESA- und Xorg-/Wayland-Software wird er nicht mehr nutzen können, weil er die nicht mehr installieren kann, ohne auf "nouveau" zurückzufallen. Der 390er Treiber wird schlicht/wahrscheinlich nicht mehr kompilieren/starten und damit das ganze restliche System mitreißen.

Und gerade in der Hinsicht fackelt Ubuntu nicht. Ich hab das 2012 - allerdings mit dem roten Lager - erlebt, als das erste Punkt-Release rauskam. Damals flog der fglrx-Support für die HD4850 raus, weil ATI den Support aufgab und fglrx nur bis zu einer bestimmten MESA-Version kompatibel war. Das Punkt-Release installierte aber einen neuen Grafik-Stack und damit fiel man statt der vollen 3D-Fähigkeit auf den "radeon"-Treiber zurück, der damals nicht VIEL besser unterwegs war als nouveau heute. Und man staunt nicht schlecht, wenn man nichtsahnend ein Update macht und nach dem Neustart die Hälfte der Spiele nicht mehr startet.

Übrigens: Die 5 Jahre Support für Ubuntu LTS-Versionen sind eine Mär. Lest euch mal die Dokumente genau durch. Im Prinzip läuft es auf 3 Jahre Desktop-Support heraus und dann nochmal 2 Jahre für Teile(!) des MAIN-Repos. Die vollen 5 Jahre Support gibts damit nur für Server (ohne GUI jenseits der Konsole).

@ Topic: Ich seh es mit gemischten Gefühlen. Die 6XXer-Serie ist alt, blöderweise für vieles noch genug. Und es ist die erste Generation von NV, die tatsächlich (nachträglich) Vulkan-Support bekam. So gesehen schade. Andererseits sind es am Ende 12 Jahre Support und es ist früh genug angekündigt. Kann man ihnen keinen Strick draus drehen. Schöner wäre es halt nur, wenn sie es so wie AMD lösen würden.

(Ich kaufe bei Grafikkarten nur noch welche, die auch halbwegs vollumfänglichen OSS-Support haben. Ich stimme also durchaus mit dem Portemonaie ab... Lediglich bei meiner 1080 bin ich schwach geworden. Auch, weil ich sie brauchte und es nichts annähernd brauchbares gab. Aber bereuen durfte ich das schon. Nicht jedes OS bringt dafür Treiber mit und neue Upstream-Kernel konnte ich lange Zeit ebenfalls knicken, weil die CS-Treiber hier oder dort dann doch wieder zickten. :/ )

Regards, Bigfoot29
 
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Bigfoot29 schrieb:
Andererseits sind es am Ende 12 Jahre Support und es ist früh genug angekündigt. Kann man ihnen keinen Strick draus drehen.
Das Timing ist gerade echt schlecht. NVIDIA schafft's gerade nicht, den Bedarf zu decken und schmeißt zusätzlich alte GPUs raus.
 
Bigfoot29 schrieb:
Du verstehst den Grund-Punkt möglicherweise nicht:
Doch, das habe ich schon verstanden, da mach dir mal keine Sorgen. Aber zum einen ist bei 10 Jahre alter Hardware Kompromissbereitschaft irgendwo etwas Selbstverständliches und zum anderen bringen ihm bei seiner Hardware Kernelupdates jenseits des LTS und/oder Distributionsgepflegten Kernels nicht wirklich mehr viel, wozu also ständig den Mainline Kernel händisch nachziehen?

Security-Patches und Bugfixes werden zurückportiert. Wenn man Glück hat ggf. auch seitens des Distributors auch mal einzelne Feature. Wayland ist von der Nutzbarkeit her (noch) kein Verlust und was MESA angeht braucht man das ja nicht mit dem proprietären Treiber von NVIDIA.

Und was die 5 Jahre angeht: Für den Kernel gilt's und der Treiber ist in der Distribution nunmal auch drin. Das ändert sich 5 Jahre nicht. Hand anlegen kann man ja auch immer, ist ja Linux. Und selbst, wenn der HWE irgendwann erzwungen wird, wird man dafür wohl entsprechend patchen, oder man wechselt halt händisch auf den LTS Kernel, der wohl noch eine ganze Weile bei 5.10 bleiben wird, oder geht auf die vorherige Version zurück.

Es ist keinesfalls ausgeschlossen, dass der 390er sich auch in neueren Distributionen installieren lässt (er wird ja aktuell auf 5.11er Kernelbasis gebaut), ggf. nicht mehr aus den offiziellen Repos, sondern per PPA, etc. Der Bedarf dafür wird da sein und Lösungen mit sich bringen. Solange da nichts grundlegendes im Kernel an Schnittstellen gebrochen wird gibt's eigentlich keinen Grund, warum es nicht gehen sollte, und X wird es neben Wayland auch noch weiter geben, sofern die kommenden Versionen kompatibel bleiben versteht sich.
Lösungen außerhalb des Ubuntu Universums sind ja auch noch vorhanden.

Also ich bin sicher, für die nächsten Jahre ist gesorgt, trotz dieser Nachricht. Danach sprechen wir dann langsam von bald 15 Jahre alter Hardware. Irgendwo ist da einfach auch eine natürliche Grenze. Offener Treiber hin oder her. Auch der offene AMD oder Intel Treiber wird vermutlich nicht mehr alle neusten Spiränzchen auf 15 Jahre alter Hardware unterstützen.
 
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Mehr kann ich dazu nicht sagen. Das Problem ist ja nicht seit gestern mit dem Verein.
 
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frank99 schrieb:
Da der Treiber closed source ist, kannst du keine Kernel Upgrades mehr durchführen, da du das Nvidia Modul nicht mehr kompilieren kannst. Sprich du hängst halt irgendwann an einer bestimmten Kernel Version fest.
Warum muss das Nvidia Modul hierfür nochmal kompiliert werden?
 
KitKat::new() schrieb:
Warum muss das Nvidia Modul hierfür nochmal kompiliert werden?
Im Gegensatz zu Windows ist die Treiber API/ABI bei Linux nicht stabil. Ein Treiber funktioniert also immer nur gegen genau die Kernel Version gegen die er geschrieben/kompiliert wurde. Es kann natürlich trotzdem funktionieren wenn sich nichts geändert hat aber das ist dann schon ein Spiel mit dem Feuer.
 
rippz schrieb:
Im Gegensatz zu Windows ist die Treiber API/ABI bei Linux nicht stabil.
Naja, dann ist das ja mindestens eine Teilschuld seitens der Linuxentwickler, dass ältere Software schnell die Grätsche macht, wenn sie die API ständig ändern.

rippz schrieb:
Es kann natürlich trotzdem funktionieren wenn sich nichts geändert hat aber das ist dann schon ein Spiel mit dem Feuer.
Und da Linux halbswegs freie Software ist (Open Source und Modifikationen unter gewissen Aufladen erlaubt), kann doch jeder der möchte dafür sorgen, dass neuere Kernel weiterhin eine Variante mit Binärkompatibilität bekommen, oder?
Das ist doch das gute an Linux. Power to the user!
 
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