Nvidia scheint seine Marktmacht recht optimistisch einzuschätzen zur Zeit.
Nach dem starken Comeback, das ATI mit dem RV770 gezeigt hat, bleibt aber abzuwarten, ob die Boardhersteller sich Nvidias Produktpolitik noch lange gefallen lassen. Die ständigen Facelifts an der Produktpalette sorgen dafür, dass die Partner immer wieder Altbestände mit niedrigen Gewinnmargen verkaufen müssen, und durch die aktuell extrem geringe Yield-Rate sind die Chips zu teuer.
Mit der Unilateral Minimum Advertised Price Policy verlangt Nvidia übrigens keinen minimalen Verkaufspreis, sondern einen minimalen Werbepreis. Eine Grafikkarte mit einem bestimmten Chip darf also in der Shop-Übersicht nicht mehr für weniger als x US-$ beworben werden; was sie letztendlich nach Abzug von Mail-In-Rebates und ähnlichen Abschlägen kostet, bleibt aber dem Anbieter/Hersteller überlassen. (Quelle:
HardOCP)
Auch wenn man "seitens des Chipentwicklers wohl schon mit einer Ausbeute von über 40 Prozent zufrieden wäre", sind die Chips auch dann noch zu teuer, und wenn ATI einen Highend- (nicht Enthusiast!) Chip mit besserem Preis-Leistungs-Verhältnis anbietet, muss man sich fragen, wie viel Sinn eine exklusive Partnerschaft mit Nvidia zur Zeit macht.
Der Kunde jedenfalls kann nur davon profitieren, was sich am Grafikkartenmarkt derzeit abspielt. Die Entwicklung findet in verschiedenen Richtungen statt (massive Rechenleistung pro Kern bei Nvidia, Parallelität bei ATI), es gibt hohen Innovationsdruck bei den Chipherstellern und hohen Preisdruck bei den Partnern, das bedeutet in letzter Konsequenz schnelle Karten für wenig Geld. Gut gemacht, ATI, wurde auch Zeit!