OCZ SSD's - niedrige TBW?

Evann

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Hallo,

ich interessiere mich im moment sehr für OCZ SSD's - und habe mir für je 100€ eine OCZ Trion 150 und eine Vertex 460A geholt (480GB). Da die Vertex MLC verwendet, dachte ich mir sie wird weitaus langlebiger sein, aber im gegenteil.

Die einfache Trion 150 hat, wenn auch langsamer eine TBW von über 150TB, während die Vertex nur 21,9TB hat - ein Rießen Unterschied. Vorallem hat mich das verwundert, weil das besondere an MLC SSD's ihre Langlebigkeit ist..

Auch bei dem aktuellen SATA Top Modell der Vector 180 sind mir die "niedrigen" (für MLC SSD's) c.a 90TB aufgefallen. (Meine aktuelle, 2 Jahre alte 120GB Kingston TLC SSD hat c.a 550TB...)

Bei 90TB würde ich mich ja nicht beschweren, aber die 21,9TB für eine mittelklasse-topmodell sind schon wenig..

Woran liegt das? Meint ihr die SSD's haben sich trotzdem für den preis gelohnt?

Dankeschön :)
 
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bei 25GB/Tag kommste nach 10 jahren auf deine 90TB. also wo ist das problem? oder ballerst du soviel jeden tag auf deine ssd? btw. stellst man solche fragen bevor man kauft!
 
20GB pro Tag schreiben x 3 Jahre = 21,9TB
Glaub kaum, dass das nicht ausreichen sollte.
 
yaegi schrieb:
@yaegi
Ich rede auch nicht von 90TB, sondern 21,9TB - was 20GB/tag für 3 Jahre sind. Meine frage ist, woran es liegt das solche MLC SSD's weit nicht so langlebig sind wie manche billigen TLC SSD's. Logischerweiße sollte die zellen bei MLC's weitaus länger halten.
 
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Die TBW Angaben bei Consumer SSDs sind oft künstlich geringer angegeben als es wegen der Haltbarkeit der NANDs möglich wäre, damit Enterprise Kunden vom Kauf solcher SSDs abgehalten werden, denn nur die würden es normalerweise schaffen die NANDs wirklich innerhalb der Garantiezeit kaputt zu schreiben. Wenn das dort passiert, dann sollen die in Enterpriseanwendungen genutzten Consumer SSDs wenigstens nicht auch noch auf Garantie ersetzt werden müssen.

Wieso OCZ für die 460A so wenige TBW angibt, kann ich aber ebensowenig verstehen, wie den Grund warum man sich aber nun noch eine uralte Vertex 460A kauft, die zumindest bei Geizhals nicht besonders billig gelistet wird.
 
Eine TBW von 21,9 TB ist viel zu niedrig, wenn man bedenkt, dass sich SSDs technikbedingt quasi selbst zerstören. Schau dich mal bei Samsung um, die können das besser :-)
 
Holt schrieb:
@Holt
Ich habe für knapp 100€ die 480GB Variante bekommen - diese gab es heute auf Notebooksbilliger für c.a 1 Stunde für den Preis (Ja, auch ich vergleiche viel auf Geizhals^^) - und für den Preis eine MLC SSD fand ich äußerst günstig. Mich hat nur die TBW und das nicht vorhanden sein vor reviews (jetzt mal chinesische und russische ausgenommen :P) skeptisch gemacht.
Ich habe die SSD heute per Überweisung bestellt, darum könnte ich das alles noch stornieren. Wenn du meinst das es ein schlechter "Deal" war. Dankeschön für deinen Rat, um diese Uhrzeit ^^

.. außerdem, die SSD gibt es seit ende 2014, so auch die Samsung 850 Evo .. die immernoch die beliebteste SSD ist.. ich dachte nicht das neue SSD viel besser sind..
 
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@Evann
Keine Sorge, die TBW werden aus Garantiegründen so niedrig angesetzt. Die Garantie gilt nämlich immer nur für eine gewisse Zeitspanne UND eine maximale Schreibleistung (TBW). Das ist ähnlich wie beim Auto: Du hast ein paar Jahre Garantie, aber nach einer bestimmten Menge an gefahrenen Kilometern kann sie auch vorher weg sein (gleiches gilt auch für die Häufigkeit der Inspektionen etc.).
Das bedeutet, wenn die TBW vom Nutzer erreicht wurden, kann der Hersteller auf eine verwirkte Garantie verweisen. Tatsächlich halten SSDs aber sehr viel mehr aus, als die Hersteller angeben. Selbst Samsungs 150TB TBW sind wirklich sehr konservativ.
Da verweise ich mal auf diesen (12 Monate alten) Artikel: http://techreport.com/review/27909/the-ssd-endurance-experiment-theyre-all-dead
Das ist das Fazit eines 18-monatigen Tests von verschiedenen SSDs. Alle haben hunderte von TB ohne Fehler ausgehalten und kaputt gingen die ersten erst nach über 700 TB TBW. Die Leistung aller SSDs blieb IMMER gleich und ließ nicht nach!

Ich hoffe damit konnte ich dir helfen.
Gruß Leli196
 
100€ für ne vertex mit 480gb ist für meine begriffe n guter preis.

ich denke die tbw sind hier künstlich niedrig angesetzt. ich glaube nicht, dass die ssd bei 22 tb schreibleistung stirbt. OCZ ist toshiba - man könnte sagen, die haben ein bisschen erfahrung was ssds angeht.
 
duskstalker schrieb:

Das glaube ich, von allen Firmen sagen mir Samsung und OCZ am meisten zu, und da mir Samsung als massenspeicher zu teuer war, und es die OCZ Platten für einen guten Preis gab habe ich mich dafür entschieden. Aber warum die Schreibleistung SO niedrig angesetzt ist verstehe ich nicht.. viele andere SSD von Toshiba/OCZ haben mehrere 100TB, und diese nur 21,9TB? ... mh.
Aber ich bin mir sicher das er für meine bedürfnisse reichen wird, danke auch dir (:
 
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Bei allen Halbleitern gibt es Qualitätsunterschiede.
Vll verwendet Toshiba hier schlicht den "Ausschuss", also die schlechteren Chips und entsprechend werden die Zusicherungen eben niedriger angesetzt.
 
Evann schrieb:
Ich habe für knapp 100€ die 480GB Variante bekommen
Das passt dann schon, für weniger gibt es ja praktisch gar keine 480GB SSD.
Evann schrieb:
Mich hat nur die TBW und das nicht vorhanden sein vor reviews (jetzt mal chinesische und russische ausgenommen :P) skeptisch gemacht.
Die 240GB ist ja auch mit 21,9TBW angegeben, mit doppelt so viel Kapazität verteilen sich die Schreibzugriffe auf doppelt so viel NAND und daher müsste es bei der 480GB doppelt so viele TBW sein, nur wie schon von mir gesagt und Leli196 noch mal wiederholt, sind diese Angaben eben bei Consumer SSDs i.d.R. künstlich gering.
Evann schrieb:
.. außerdem, die SSD gibt es seit ende 2014, so auch die Samsung 850 Evo .. die immernoch die beliebteste SSD ist.. ich dachte nicht das neue SSD viel besser sind..
Die meisten neuen SATA SSDs sind nur noch auf geringe Kosten optimiert, die 850 Evo ist noch immer die SATA SSD mit dem besten Preis / Leistungsverhältnis, sofern man unter Leistung mehr als nur die Kapazität versteht. Die Vertex 460A ist von der Performance her nicht so gut, vor allem lesend hinkt sie hinterher, aber wie viel man davon merkt, hängt wie immer sehr vom System und der Nutzung ab. Die Stärke des Barefoot3 ist die Schreibperformance, wobei diese mit Sync-Faking etwas gepusht wurde und gerade deshalb machen nur 22TBW natürlich wenig Sinn.
 
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Die MX200 ist nicht die beste Referenz bzgl. Performance und diese Userbenchmarks sollte man sowieso mit Vorsicht sehen, dann man weiß nie welche System die jeweiligen User haben.
 
Holt schrieb:

.. kannst du trotzdem bitte erklären was du mit diesem Satz meintest?

"wobei diese mit Sync-Faking etwas gepusht wurde und gerade deshalb machen nur 22TBW natürlich wenig Sinn."
 
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rg88 schrieb:
Bei allen Halbleitern gibt es Qualitätsunterschiede.
Vll verwendet Toshiba hier schlicht den "Ausschuss", also die schlechteren Chips und entsprechend werden die Zusicherungen eben niedriger angesetzt.

ich weiß nicht wie die aufstellung von ocz damals war, aber vertex dürte doch nie die niedrigste klasse gewesen sein um dort die schlechten chips zu parken. allerdings hat ja toshiba selbst noch ssd unterm eigenen namen produziert (und tut das auch jetzt noch). ob die aber den chip-abfall aus der eigenen produktion in die marke packen, die sie gerade gekauft und wieder aufbauen wollen - puh. schwer vorstellbar.
 
Ich habe vergessen anzumerken, dass in dem verlinkten Test auch eine SSD von Intel dabei war, die auch eine TBW von exakt 21,9 TB und MLC hatte. Die ist erst nach über 700 TB ausgefallen, also weitaus haltbarer als angegeben.

Gruß Leli196
 
Sync-Faking, da kommt er aber zu einer Zeit mit dem Thema an.....

Also es kommt von den RAID Controllern, hier kannst Du schon mal was dazu lesen: http://peter-zaitsev.livejournal.com/12639.html
Hier steht auch noch was:
Programmierer nennen es auch fsync-faking, weil die C-Standardfunktion fsync für das Leeren des Caches verwendet wird, bei Linux (und auf sysinternals auch für Windows) ist sync aber ein Befehl um das Leeren von Schreibcaches des Systems und auf den Laufwerken auszulösen. Auf SATA Ebene wären das die Befehle FLUSH CACHE - E7h oder FLUSH CACHE EXT - EAh (bei Laufwerken die 48bit Adressierung unterstützen) und darf maximal 30s dauern.

Datenbanken und auch Benchmarks (wie der AS-SSD Benchmark) führen nach Schreibvorgängen einen sync aus um der Datenbanken eben die Konsistenz der Daten sicherstellen zu können, weil sie sicher sind, dass die Daten so auf dem Datenträger stehen, wie sie geschrieben wurden. Das Faken besagt, dass der Befehl sofort als ausgeführt behandelt wird, ohne die Daten wirklich auf die Datenträger zu schreiben und es kommt von den RAID Controllern mit BBU, die einen Datenverlust auch bei plötzlichen Stromausfall nach Ende des Befehls wegen der BBU vermeiden können (eine Zeitlang wenigstens). Dann ist das dann auch erlaubt, eben weil sichergestellt ist, dass die Daten nach dem sync auch bei plötzlichen Spannungsabfälle eben nicht verloren gehen und daher haben SAS/SATA RAID Controller mit BBU eben auch per Default andere Schreibcacheeinstellungen als ohne und schreibend mehr IOPS und schaffen vor allem bei Datenbankanwendungen mehr Performance.

SSDs machen das aber auch, z.B. viele von OCZ und auch SSDs mit Sandforce Controllern (keine Ahnung ob alle und auch die von Intel es haben) haben das auch, nur haben die keine Stützkondensatoren, zumindest nicht die Consumerversionen und damit ist es dann eben nicht "erlaubt" bzw. wird eben u.U. problematisch, weil der Rechner denkt, ob die Daten sind geflusht, der Strom kann aus. In Benchmarks bringt das auch viel, weil diese eben wie viele reale Programme auch oft am Ende ein fsync absetzen und dann erst nach dessen Ende die Timer stoppen. Wird das sync gefakt, ist die Schreibrate im Benchmark natürlich höher.

Bei den Stützkondensatoren muss man auch zwischen den Lösungen für Enterprise SSDs, also den Full-Power-Loss Protections und denen für Client SSDs unterscheiden, letztere haben kleinere Kondensatoren und schützen nur die Data-at-rest, nicht aber wie die Full-Power-Loss Protection auch die Userdaten im Schreibcache und natürlich dürfen nur letztere Sync-Faking betreiben. Von den Retail SSDs haben nur die Intel 730 (wenn auch nicht offiziell) und die Intel 750 eine Full-Power-Loss Protection, die Crucial mit Marvell Controllern ab der m4 und auch die OCZ Vector 180/VR180 haben nur die kleinen Client Lösungen, die Vertex460A und die anderen OCZ mit dem Barefoot3 Controller haben gar keine Stützkondensatoren.

Wie kann man das nun feststellen? Indem man die Schreibcacheeinstellung von Windows für die SSD ändert. Normalerweise sieht die so aus:

schreibcache-png.536222


Bencht man so die SSDs mit dem AS-SSD, dann kommen da die normalen Schreibraten raus wie man sie aus Reviews kennt, nimmt man den Haken raus (beim Systemlaufwerk ist dann erst Reboot nötig damit die Einstellung übernommen wird), kommen viel schlechtere Schreibwerte raus, vor allem bei 4k Schreibend sind es nur weniger MB/s. So sieht es bei einer MX100 aus:

mx100_sync-faking_test-png.574901


(Bildquelle)


Die macht also kein Sync-Faking, dagegen macht die OCZ Vertex4 es, den wie man sieht liegen die Unterschiede bei den Schreibraten im Rahmen der Messtoleranz und weit über dem, was NANDs ohne Schreibcache schaffen können:



(Bildquelle)

MX100_sync-faking_test.png

Vertex4_sync-faking.jpg
 
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Holt schrieb:
Die macht also kein Sync-Faking, dagegen macht die OCZ Vertex4 es, den wie man sieht liegen die Unterschiede bei den Schreibraten im Rahmen der Messtoleranz und weit über dem, was NANDs ohne Schreibcache schaffen können:

.. wow - danke für den Roman :D ... ich bin mir nur nicht sicher ob ich das alles verstanden habe..

kurz gesagt faked sync faking einfach Benchmark werte, indem es sagt das die daten bereits beschrieben wurden, obwohl sie es noch garnicht sind?

Außerdem verfügt unter anderem meine Vertex (und vermutlich Trion) über kein Stützkondensatoren die den Cache nach einem PowerOff mit Strom versorgen, wodurch die Daten bei einem Stromausfall weg sind? (Also die im Cache)

Und wie ist das jetzt mit dem Herunterfahren.. ich hab das jetzt so verstanden das der PC herunterfährt, und weil er durch das fake syncing denkt, das der Cache bereits auf die SSD geschrieben ist kann es zu datenverlust führen?

Habe ich das so richtig verstanden? Wann tritt so etwas auf.. mir wäre es zumindest noch nicht aufgefallen.

Und ich verstehe den zusammenhang des fake syncings mit den 22TB TBW den du erwähnt hast noch nicht..

Also sind es größtenteils "billig" SSD's - weil sie Benchmarks "faken" und unter anderem keine Stützkondensatoren haben? (welchen Vorteil hat das fake syncing..? Das versteh ich noch nicht wirklich)..

... danke für deinen Rat um die Späte Stunde, ich würde verstehen wenn du keine Lust mehr hast meine Fragen zu beantworten..

.. nach all dem was ich jetzt hier lese, faked die SSD gute benchmark werte... hat keine Stützkondensatoren und und und... also doch lieber ne Samsung? Um ehrlich zu sein hat mich das alles hier jetzt sehr gewundert.. hätte nicht gedacht das die Unterschiede in den Details so viel ausmachen..

Und nochmals vielen vielen dank.:)
 
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