Evann schrieb:
kurz gesagt faked sync faking einfach Benchmark werte, indem es sagt das die daten bereits beschrieben wurden, obwohl sie es noch garnicht sind?
Genau, wobei es aber eben nur dann "erlaubt" ist, wenn die Daten auch bei einem plötzlichen Spannungsabfall nicht verloren gehen können. Das gewährleisten SAS/SATA Controller eben mit der BBU und SSD mit großen Stützkondensatoren, nur haben viele eben keine oder nur die kleine Lösung und können damit eben nicht gewährleisten, dass die Daten im Schreibcache erhalten bleiben, selbst wenn die Spannung plötzlich abfällt.
Evann schrieb:
Außerdem verfügt unter anderem meine Vertex (und vermutlich Trion) über kein Stützkondensatoren die den Cache nach einem PowerOff mit Strom versorgen, wodurch die Daten bei einem Stromausfall weg sind? (Also die im Cache)
Richtig, nach meinen Kenntnisstand hat von den OCZ Retail SSDs nur die Vector 180 welche und auch nur die kleine Lösung für Data-at-rest, also die Low-Pages und Verwaltungsdaten.
Evann schrieb:
Und wie ist das jetzt mit dem Herunterfahren.. ich hab das jetzt so verstanden das der PC herunterfährt, und weil er durch das fake syncing denkt, das der Cache bereits auf die SSD geschrieben ist kann es zu datenverlust führen?
Im schlimmsten Fall ja, aber beim Runterfahren schickt ein Rechner den Platten gewöhnlich noch einen Befehl (ATA 0xE0, STANDBY IMMEDIATE) um sie darauf hinzuweisen, dass gleich die Spannungsversorgung unterbrochen werden wird, sonst zählt diese einen unerwarteten Spannungsabfall. Es sollte also in der Praxis nicht wirklich ein Problem sein, trotzdem ist es zumindest für mich schon unverständlich, warum OCZ erst bei der Vector 180 die Stützkondensatoren eingeführt hat und dann auch nur die kleine Client-Lösung.
Evann schrieb:
Und ich verstehe den zusammenhang des fake syncings mit den 22TB TBW den du erwähnt hast noch nicht..
Da gibt es auch keinen Zusammenhang, allenfalls das Sync-Faking eben genau wie der Schreibcache allgemein hilft die Write Amplification zu senken, denn so kann der Controller die Daten erst dann schreiben, wenn genug Daten im Schreibcache stehen, die Pages sind ja heute größer als die übliche Clustergröße der Filesysteme und damit führen kleine Schreibzugriffe eben nicht dazu das eine ganze Page nur teilweise beschrieben wird. Aber der Effekt ist eher gering. Es ging mir auch nur darum, dass man wegen des Sync-Fakings die guten Benchmarkergebisse beim Schreiben eben etwas distanziert betrachten muss, da man schwer sagen kann, welchen Einfluss dies nun jeweils darauf hat. Ansonsten ist das nicht so kritisch, da man ja bei einem Spannungsabfall sowieso immer riskiert die Daten im Schreibcache von Windows zu verlieren, der ja normalerweise auch aktiviert ist. Nur wenn man den Deaktiviert weil man genau das nicht möchte, dann sollte man solche SSDs meiden oder noch besser eben auf SSDs mit einer Full-Power-Loss Protection setzen.
Evann schrieb:
Also sind es größtenteils "billig" SSD's - weil sie Benchmarks "faken" und unter anderem keine Stützkondensatoren haben?
Welche SSDs das machen, kann ich leider nicht sagen, ich weiß es eben nur von einigen und vermute die Vertex 460a gehört dazu, aber der Test ist eben leider nicht Standard in SSD Reviews.
Evann schrieb:
(welchen Vorteil hat das fake syncing..? Das versteh ich noch nicht wirklich)..
Benchmarks die ein fsync am Ende eines Schreibvorgangs ausführen und das sind nicht so wenige, warten bis die SSDs diesen beantwortet hat um die Zeit für den Schreibvorgang und damit die (Schreib-)performance zu ermitteln. Wartet die SSD nun mit der Beantwortung des Sync Befehls bis sie die Daten wirklich aus dem Schreibcache ins NAND geschrieben hat, so dauert das entsprechend länger und die ermittelten Ergebnisse sind schlechter als wenn sie das Sync fakt, also sofort beantwortet und damit nur so tut als wären die Daten schon ins NAND geschrieben. Besser in Benchmarks abzuschneiden ist natürlich für den Vertrieb ein Vorteil.
Evann schrieb:
also doch lieber ne Samsung?
Eine 850 Evo kostet aber auch einiges mehr, ich wollte Dir Dein Schnäppchen nicht madig machen, sondern eben nur auf diese Besonderheit hinweisen, wobei ich nicht einmal weiß wie besonders diese ist oder ob es nicht heute auch eine Menge anderer SSDs gibt, die sich so gute Benchmarkergebisse erschleichen. Vergiss auch was rg88 schreibt, die 460a ist ja schon aus der Zeit als die SSD Abteilung von OCZ schon von Toshiba aus der Konkursmasse von OCZ gekauft worden und damit eine Tochterfirma eines NAND Herstellers war. Bei denen gab es bisher noch nie Belege für NAND minderer Qualität in Form von Endurancetests in denen die NANDs viel zu früh schlapp gemacht hätten und 19nm MLC NANDs bekommt man sonst kaum noch, schon gar nicht für diesen Preis. Wegen der 22TBW würde ich mir also keine Gedanken machen, die NANDs dürften sehr sehr viel mehr aushalten.