Office Rechner vs. Gaming-Rechner oder Kombigerät (mit Abstrichen)?

i5_GTX

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Hallo,

mich würde interessieren, wie ihr es handhabt, wenn ihr zu Hause am PC arbeiten müsst (Office-Anwendungen, Standardsoftware usw.) aber dennoch auch mal (aktuelle) Titel zocken wollt und die Kiste dementsprechend auch Grafikleistung haben muss.

Habt ihr dafür einen separaten Gaming PC und Office PC oder nur "einen Rechner für alles"?

Als reiner Office Rechner reicht ja prinzipiell auch so ein älterer Fertig-PC von HP oder Fujitsu oder sowas, z. B. ein alter I5 8500 (6-Kerner) mit 8GB Ram (der hat schon Win11 Support) genügt zum flotten Arbeiten und Surfen. An so einem Gerät sitze ich gerade, da merke ich wirklich keinerlei Unterscheid zu meinem 12400F im Desktop-Betrieb. Der HP hat sogar schon eine NVME SSD ab Werk und läuft dadurch echt flott. Die Dinger gibt es gebraucht für ca. 150 Euro bei Ebay.
Die OEM-Lüfter bei den HP-Rechnern sind mittlerweile schon sehr leise, außerdem haben die Office-Geräte oft nur 1-2 Lüfter (für CPU und ein für Gehäuse) und brauchen wg. sehr kleinem Netzteil so gut wie keinen Strom.

Ich habe im eigenen Rechner aktuell einen I5 12400F mit RTX 3060 TI. An den Komponenten merkt ihr schon, dass ich kein richtiger Gamer (mehr) bin, aber den einen oder anderen aktuellen Titel möchte ich dann schon genießen, wenn auch nur in Full HD und mehr als 60 FPS brauche ich auch nicht. Das reicht mir. Die Kiste ist halt irgendwie eine Kompromisslösung aus Office-Rechner und Gaming-Gerät. Das hat aber auch Nachteile:

  • Dieser PC braucht im Desktop-Betrieb mehr Strom, schon aufgrund der 4 Gehäuselüfter und wg. des größeren Netzteils.
  • Selbst wenn man die Lüfter runterregelt, so geräuscharm wie einen reinen Office-PC mit einem Lüfter bekomme ich den natürlich auch nicht.
  • Ich kann nie einfach mal basteln an der Kiste, weil ich sie ja täglich brauche.

Habe mir deshalb schon überlegt, ob ich mir einen Bildschirm mit 2x HDMI Eingängen hinstelle und wirklich zwei Rechner für unterschiedliche Anwendungszecke - Office und Gaming eben. Hätte dann aber wieder den Nachteil, dass ich zwei PCs "warten" müsste, was z. B. Updates, Treiber etc. angebelangt.

Früher, vor 10-20 Jahren, war das alles kein so großes Problem, man konnte die Rechner so ausstatten, dass diese relativ vielseitig zu gebrauchen waren. Aber mit diesen riesigen Grafikkarten, deren enormen Stromverbrauch und der notwendigen Gehäuselüftung bewegen sich Gaming-Rechner meiner Meinung nach immer stärker von den normalen Office-Rechnern weg, die das alles gar nicht haben / brauchen.

Was meint ihr? Gibt es heute noch sowas wie "Allround"-Geräte? Oder habt ihr zwei Geräte?
 
Man bekommt doch auch einen "Gaming-PC" absolut leise im Office Betrieb. Moderne Grafikkarten und CPUs verbrauchen bei niedriger Last zudem auch wenig Energie. Grob überschlagen müsstest du bei 9 h Betrieb am Tag und 220 Tagen im Jahr (also 100 % Homeoffice) 50 W sparen um in 5 Jahren auf die 150 € zu kommen. Unter realistischen Annahmen ergibt es aus ökonomischer Sicht also keinen Sinn.
 
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Einen Rechner für alles. Und man bekommt sowohl die Rechner leise, als auch im idle ausreichend genügsam. Ich sehe da bei dir wirklich nicht den Sinn eines extra Office PCs.
 
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Aktuelle Grafikkarten schalten die Lüfter im Office-Betrieb aus.
Prozessoren takten im Office-Betrieb runter und können leise gekühlt werden.
Gefühlt war es nie einfacher, einen leistungsstarken PC leise zu bekommen.
Ich würde also auch empfehlen, nur einen PC zu nutzen.
 
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i5_GTX schrieb:
Früher, vor 10-20 Jahren, war das alles kein so großes Problem, man konnte die Rechner so ausstatten, dass diese relativ vielseitig zu gebrauchen waren. Aber mit diesen riesigen Grafikkarten, deren enormen Stromverbrauch und der notwendigen Gehäuselüftung bewegen sich Gaming-Rechner meiner Meinung nach immer stärker von den normalen Office-Rechnern weg, die das alles gar nicht haben / brauchen.
Das stimmt so nicht. Vor 20 Jahren hatten die PCs zwar eine geringe max. Leistungsaufnahme, aber eine viel höhere minimale: Ein Pentium 4 verbrauchte durchgehend 90W, im Idle wie unter Last, Netzteile hatten miesen Wirkungsgrad, man hatte mechanische Festplatten, usw.

Heute hat mal viel besseres Powermanagement. Die „dicke“ Grafikkarte braucht ja im Office Betrieb auch nur ein paar Watt. Natürlich wird es mehr, wenn man seine Excel Tabellen mit einem 240hz Monitor bearbeitet.

Mein PC verbraucht mit Monitor laut meiner Fritz Steckdose ca. 60W im Idle, mache ich was CPU intensives werden es natürlich auch 100W. Ist aber auch ein Ryzen 5 3600, mit Intel bekommt man etwas niedrigere Idle Verbräuche hin, dafür unter Last weniger Effizient.
Ich habe drei Gehäuselüfter, die im Desktop Betrieb mit 400 Umdrehungen/Minute laufen. Die hört man kaum. Die Drehzahl ist per Fancontrol an die GPU gekoppelt. D.h wenn die läuft und wärmer wird, drehen die höher. Der hintere Gehäuselüfter wird ausserdem von der CPU Temperatur beeinflusst.

Die Standard Lüftersteuerung der Mainboards steuert leider oft die Gehäuselüfter recht nervös an. Meist braucht man garnicht viel Drehzahl beim Gehäuse, es muss nur ein genug Luftstrom sein, damit die Luft im Gehäuse nicht zu warm wird.
 
Also ich meine, wenn der Punkt wirklich so wichtig ist mit dem „einfach mal Basteln“ und dabei nicht das Arbeitsgerät zu gefährden, dann ergibt es natürlich schon Sinn. Aber was stellst du dir denn da vor? Tust du das wirklich heute noch?
 
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Ich persönlich habe einen Gamingrechner, ein Surface Pro 8 sowie ein S24 Ultra mit Samsung DEX. Den Gamingrechner benutze ich fast ausschließlich zum Zocken, das Surface fast nur an der Uni und DEX für den alltäglichen Kleinkram, wie z.B. dieses Posting zu beantworten.

Ich habe für jedes Gerät eine dazu passende Dockingstation, außer für den Gamingrechner. Daher muss ich für die volle Funktionalität immer nur ein Kabel anschließen.

Wenn man wirklich kostengünstig, insbesondere was Energie betrifft, IT nutzen möchte, dann sollte man auch mal schauen, wie leistungsfähig inzwischen Mobiltelefone geworden sind, denn die aktuellsten Modelle müssen sich hinter den meisten klassischen nicht Spiele-PCs, außer sie kommen von der Firma Apple, nicht verstecken. Dabei meine ich nicht die Leistungsfähigkeit, sondern die Produktpolitik. Denn DEX bekommt man nur bei Samsung, Windows Phone nur bei Android und leider nichts, aber wirklich gar nichts, bei Apple.
 
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i5_GTX schrieb:
Dieser PC braucht im Desktop-Betrieb mehr Strom, schon aufgrund der 4 Gehäuselüfter und wg. des größeren Netzteils.
Jain, das dürfte nicht ins Gewicht fallen. Ein Lüfter braucht herunter geregelt unter 0,5 W. Und auch ein großes Netzteil kann in niedrigen Lastbereich effizient sein. Da kommt es eher auf die Qualität als auf die Watt an.

Ich bin mal in der gleichen Serie von einem Dark Power 550W auf 850 W gewechselt und das waren im Idle 2W mehr und unter Vollast 20W weniger Verbrauch.

Was einen riesen Einfluss auf den Stromverbrauch im niedrigen Lastbereich hat, ist das Mainboard und ob du da noch HDDs, Wasserpumpen, LEDs usw. im System hast....und bei AMD, ob das eine CPU mit extra IO-Die ist, oder eine, die nur einen Chip unter dem Heatspreader hat.

Gerade was das Mainboard angeht, kann man das super schlecht vorhersagen und es wird auch praktisch nie irgendwo getestet....aber als Faustregel ist ein billiges Board, dass nur das nötigste bietet sparsamer als das Gaming Modell mit X Zusatzchips.
i5_GTX schrieb:
Selbst wenn man die Lüfter runterregelt, so geräuscharm wie einen reinen Office-PC mit einem Lüfter bekomme ich den natürlich auch nicht.
Die benötigte Menge an Gehäuse Lüftern wird einen Gaming PC nur schwer lautlos werden lassen, aber da kann man schon nah dran kommen.

Die Grafikkarten haben inzwischen oft einen Zero-Fan-Modus, wo die Lüfter aus gehen und eine starke CPU braucht im Idle nicht unbedingt mehr als ein Einstiegsmodell.

Das kann man mit einer passenden Lüftersteuerung schon extrem leise bekommen.
i5_GTX schrieb:
Ich kann nie einfach mal basteln an der Kiste, weil ich sie ja täglich brauche.
Ein valider Punkt.
i5_GTX schrieb:
Was meint ihr? Gibt es heute noch sowas wie "Allround"-Geräte? Oder habt ihr zwei Geräte?
Natürlich gibt es "Allround Geräte"....einen Gaming PC, denn der kann auch mit leichtigkeit Office.

Das wird mehr Strom im Alltag brauchen als ein simpler Office PC ohne dedizierte GPU, aber wenn man die Anschaffungskosten und Ressourcen für die Produktion anguckt, wird sich ein zweites System weder finanziell, noch ökologisch lohnen.

Trotzdem habe ich zwei Systeme. ;)

Mein Gaming PC brauchte im Idle absurd viel Energie und ich habe eh noch diverse Hardware herumliegen gehabt und mir dann einen Frankenstein PC aus Hardware-Resten gebaut.

Der Spiele PC hatte grob 90-100W im Idle gebraucht....der Frankenstein PC liegt nach diversen Optimierungen im Bereich von 16-18 W mit einem Voltcraft energy Check 3000 an der Steckdose oder bei 20W mit einem Elmor PMD an den Kabeln gemessen....keine Ahnung, was der "richtige" Wert ist, aber die Unterschiede sind das was zählt.

Auch den Spiele Rechner konnte ich massiv drücken, aber die Möglichkeiten sind nunmal beschränkt.

Hier der Vergleich im tiefen Idle(gar nichts offen und keine Interaktion) und Semi-Idle(ein paar Programme, Browser, Spiele-Launcher sind offen aber minimiert und keine Interaktion):
https://www.computerbase.de/forum/attachments/idle-update-voll-png.1408872/

Und hier beim Abspielen eines YT Videos:
https://www.computerbase.de/forum/attachments/youtube-update-voll-png.1408873/

...Achtung! Der Wert des 5600G sieht hier viel höher aus, da ich ihn wie die anderen Systeme mit der gleichen dedizierten Radeon VII getestet habe. Der könnte das YT Video auch mit unter 30W Gesamtverbrauch wiedergeben, wenn er die GPU nicht am Bein hätte.
Ergänzung ()

Um das kurz zusammenzufassen:
Simples Board, ohne HDDs, LEDs, Pumpen und eine gedrosselte CPU mit iGPU kann ein super Office-PC sein.
Mach das wenn du Lust dazu hast. Aber rechne dir mal aus, was du wirklich sparst und rechne aus, wie lange es braucht, bis sich das amortisiert hat.

In meinem Fall war das bei 7 h täglich, den Frankenstein PC statt des Spiele PCs zu nutzen ein Amortisationszeitraum von 3,4 Jahren....bei nur 180€ Investition.
 
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i5_GTX schrieb:
Dieser PC braucht im Desktop-Betrieb mehr Strom, schon aufgrund der 4 Gehäuselüfter und wg. des größeren Netzteils.
Dieser Teil ergibt keinen Sinn.

Lade ein Energiespaar Profil, schalte alle lüfter auf minimaldrehzahl(kurz vor dem stehenbleiben) und gut.
"Aktuelle" Marken Netzteile(nicht diese Chinaböller) sind nicht wirklich ineffizienter im niedrigen Lastbereich als die von Officekisten.

Wenn mein Rechner grad nur im "Trödelbetrieb" ist(Surfen, Office, Video gucken/YT) dann ist er völlig geräuschlos.(Ryzen5800X3D, RTX 4070S).

Die (auch 4) Gehäuselüfter sind dann bei ~450-550 U/min. Grakalüfter stehen und die CPU Lüfter drehen auch bei ca 550-600 U/min.
 
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Mein PC (5800x3d Tuf 7800xt) ist im idle unhörbar. Zero Fan Mode bei der Grafikkarte und die Lüfter sind bei zirka 400rpm. Ziehen sollte das System um die 50 Watt. Da lohnt sich kein reiner Office Rechner.
 
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the_ButcheR schrieb:
Moderne Grafikkarten und CPUs verbrauchen bei niedriger Last zudem auch wenig Energie.

Sehe ich absolut nicht so.

Ein System, das eine CPU und GPU für Gaming hat, verbraucht leider idR nicht wenig im Idle und bei Niedriglast.

Ich finde das nicht wenig (um z.B. ein Textdokument zu bearbeiten):
https://www.computerbase.de/2023-04...#abschnitt_leistungsaufnahme_im_leerlauf_idle

- zumindest in Relation zu nem sparsamen Office-PC oder Laptop. Der Stromverbrauch vom Monitor kommt da auch noch oben drauf.


Ich persönlich erledige einfache Office-Sachen am Laptop. Ob die Anschaffung eines extra Geräts sinnvoll ist, hängt m.E. davon ab, wie viel Zeit man mit solchen Niedriglast-Anwendungen verbringt. Das kann man pauschal schwer beantworten.
Ergänzung ()

i5_GTX schrieb:
Früher, vor 10-20 Jahren, war das alles kein so großes Problem,

Was sicher auch mit den damaligen Strompreisen zu tun hat. ;)
 
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Wenig ist relativ. Wie gesagt bekommt man für 150 € (Preis des zusätzlichen Geräts) Strom für fünf Jahre 100 % Vollzeit Homeoffice, unter der Annahme, dass man mit dem zusätzlichen Gerät eine durchschnittlich 50 W niedrigeren Leistungsaufnahme hat (bei 30 Cent/kWh). Den externen Monitor würde ich in diesem Szenario so oder so verwenden.
 
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Danke für eure Ideen / Ratschläge / Berechnungen, das ist alles sehr hilfreich und hat mich nun überzeugt, bei nur einem Gerät zu bleiben.
 
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