Powl_0 schrieb:
? Das Publikum kommt aus ganz Deutschland bzw der Welt daher. Hat nichts mit dem Standort zu tun.
Der Standort einer Veranstaltung hat eine sehr große Auswirkung auf das Publikum, weil sie primär von Menschen im Einzugsgebiet besucht wird.
Leipzig hat sich gerade durch das familiäre Ambiente ausgezeichnet, was Köln nie erreichen konnte.
Dies lag zum einen an den Preisen, denn während du in Leipzig eine vierköpfige Familie versorgen konntest, war es nun meist schon zu teuer für 2 Personen.
Hinzu kamen die großen Wartezeiten, wo oft das Gesetz des Stärkeren dominierte. Denn der Standort hat auch einen Einfluss auf die Mitarbeiter vor Ort und die waren in Leipzig einfach netter und besser geschult, wobei die Herausforderungen auch andere waren.
Powl_0 schrieb:
Zu Zeiten der Leipziger GC gabs schlichtweg noch keine große Influencer Kultur und die Politik interessierte sich wenig für Förderung. Hat nichts mit dem Standort zu tun.
Vielleicht hast du noch nichts von GIGA gehört oder den WCG, aber es gab damals bei Weitem genug Menschen, die sich mit Spielen beschäftigt haben und auch sehr populär waren.
Johnathan Wendel war wohl der erste große Name, aber auch Deutschland hatte mit den FIFA-Zwillingen bekannte Spieler und GIGA hat täglich mehrere Stunden im TV über Spiele berichtet.
Trotzdem war die Messe nicht primär auf diese Leute ausgerichtet, sondern es ging um die Entwickler und deren Produkte. Auch deshalb war die Messe so beliebt, weil es noch eine Interaktion zwischen potenziellen Kunden und Verkäufern gab.
Powl_0 schrieb:
Soll heißen? Es dreht sich weiterhin alles um Spiele. Was diese Spiele sind und was dabei wichtig ist, hat sich mit der Zeit gewandelt.
Immer diese Behauptung, dass die GC ja in und wegen Leipzig besser gewesen wäre. Rosarote Brille, mehr nicht. Die Industrie, die Spieler, die Themen wandeln sich und somit auch die Messe. Und das ist erstmal gut so. Denn sonst hätten wir eine Gamescom, die völlig an den Interessen der Besucher vorbei organisiert wird.
Ich habe selbst damals mit Ausstellern gesprochen, die mir sagten, dass sie das neue Konzept in Köln und die hohen Preise als nicht vorteilhaft ansahen.
Leipzig stand für weltoffenes Gaming für die ganze Familie und es war ein sehr lockerer Umgang der Teilnehmer zu spüren, weil es nicht darum ging, besser beschenkt zu werden, sondern einfach eine gute und informative Woche zu haben.
In Leipzig war die Fachmesse primär für Journalisten der größeren Medien, in Köln durfte dann aber schon quasi jeder rein, der auch nur irgendwo einen Blog hatte oder einen Streamer kannte.
Dies führte zu Überfüllung und auch dem Bruch mit den Publishern die ihre Produkte nicht mehr richtig vorstellen konnten.
So liefen irgendwann nur noch Kinder auf der Fachmesse herum und man schlug sich um Merchandise oder Spielzeit, was ja nicht Ziel sein sollte.
Powl_0 schrieb:
Also so wie damals in Leipzig auch. War nicht einer der Gründe für den Umzug nach Köln, dass die Leipziger Messe mit der GC am Ende völlig überfüllt war?
Nein, der Umzug wurde von der BIU forciert, weil die Stadt Köln einen Ersatz für die ehemalige Musikmesse Popkomm wollte.
Es waren wirtschaftliche Interessen, welche nichts mit den internationalen Spieleentwicklern zu tun hatten, welche zum Großteil Leipzig favorisierten und kein Mitspracherecht hatten. Es gab ja auch den Spruch, dass die Gamescom nun aus der Provinz in eine Metropole ziehen sollte, was deutlich zeigte, wie man damals über Leipzig dachte und es vielleicht auch noch heute macht.
In Leipzig gab es ja bereits Pläne für den Ausbau und zusätzliche Bereiche, aber die BIU hatte ein zu großes Interesse, den Standort zu wechseln.
Die Entscheider waren Wirtschaftsbosse und sofern man dieser Theorie glauben will, auch Politiker, die Köln wieder international aufwerten wollten.
Bei solchen Umzügen geht es immer um sehr viel Geld, da verdienen ganze Wirtschaftszweige mit und entsprechend lohnt sich der Umzug auch für die Entscheider.