Organe gegen Geld

du darfst all deine organe verkaufen, von denen du denkst, du brauchst sie nicht. notfalls auch unter staatlicher aufsicht.

wann fängt es dann an, das wir uns kinder "züchten" , damit sie rechtzeitig, bevor sie eine eigen meinung entwickeln könne, ausgeschlachtet werden? oder wann fängt es an, das man dennen, die am rande der gesellschaft stehen, nachdrücklich nahelegen, wie sie ihre bedürftigkeit verringern können?

ich will die idee einfach mit schwachsinnig umschreiben.
 
Odium schrieb:
Organhandel ist aus einem guten Grund verboten: Der Spender kann die langfristigen Folgen nicht abschätzen. Und solange Organe nicht ersetzbar sind, ist jeder Verlust nicht zu ersetzen. Ich mag meine zweite Niere und ich glaube auch, dass ich später jede Zelle meiner Leber gut gebrauchen kann. Die meisten Menschen halten ihre Gesundheit für ihr wichtigstes Gut, ein legaler Organhandel bringt nur die Ärmsten in unserer Mitte auf die Idee, ihre finanziellen Probleme auf diese Art und Weise zu lösen.

Auf der einen Seite sind die Empfänger. Ja, da gibt es Nachholbedarf, aber so schnell wie sich die Klontechnik weiterentwickelt, werden wir innerhalb von 50 Jahren in der Lage sein, das Problem in den Griff zu kriegen. Herz, Lungenflügel, Niere, Leben und Magen könnten dann gezüchtet und verpflanzt werden.
Auf der anderen Seite die Spender. Hast du mal an die Crack-Süchtigen gedacht? Oder die, die sich gerne den neuen Toyota kaufen wollen und meinen, dass sie mit 70% ihrer Leber trotz regelmäßigen Alk-Konsums gut klarkommen?

Ich bin aus verschiedenen Gründen dagegen, hauptsächlich aber, weil ich einigen Menschen die Weitsicht für so eine Aktion abspreche.

Wie ich oben beschrieben habe, sollte es Menschen vorbehalten werden, die zu 100% gesund sind, physisch als auch psychisch. Die evtl. weiteren Folgen sollten ihnen klar gemacht werden, in der ärztlichen Voruntersuchung. Außerdem wird von dem Geld, was der "Verkäuer" bekommt, ein Teil in seine Krankenversicherung gesteckt, um eventuelle Folgen behandeln zu können, wie eben eine Dialyse.

Da ein gesunder Mensch auch mit 1 Niere prima lebt, sollte das kein Problem sein. Natürlich sollten Spender einer Niere keinen Alkohol trinken, generell nicht.

Daher würde ich dich doch bitten, das ganze Thema zu verfolgen, bevor du antwortest.
 
Guter Standpunkt, Odium. ABBBERRR....

Ein Cracksüchtiger würde bei der Voruntersuchung durchfallen. Und schlag mich tot, ich glaube aber zu wissen, dass bei der Leber der entnommene Teil regeneriert.
 
*--dEr_wAltA--* schrieb:
Wie ich oben beschrieben habe, sollte es Menschen vorbehalten werden, die zu 100% gesund sind, physisch als auch psychisch.

Was ist mit Menschen, die notorisch pleite sind? Verschuldet? Es gibt auch solche Fälle, wo jemand im Ausland seine Niere versteigert, weil die Tochter eine teure Operation braucht.

Ich weiß, dass man nur mit einer Niere leben kann oder die Leber sich über die Jahre hinweg regenerieren kann.

Zwischen 8.000-10.000 Dollar gibt es auf dem Schwarzmarkt für eine Niere, die Marge ist natürlich verlockend, wenn man sie für 100.000 Dollar absetzen kann. Möglicherweise gäbe es bei einem legalen Markt auch eine Preisobergrenze für den Spender, damit nicht zu viele auf eine dumme Idee kommen.
 
Odium schrieb:
Was ist mit Menschen, die notorisch pleite sind? Verschuldet? Es gibt auch solche Fälle, wo jemand im Ausland seine Niere versteigert, weil die Tochter eine teure Operation braucht.

Was die dann im Ausland machen, ist doch egal, wer seine Organe schnell verkaufen will um wenig Gewinn dafür zu bekommen, schafft das auch ohne, dass es legal ist. Um dieses "im Ausland verkaufen" geht es hier auch nicht. Es geht um die Legalisierung und die Absicherung von Spender und Empfänger um eben diesem illegalen "im Ausland verschachern" einen Riegel vorzuschieben. Und da alles unter staatlicher Kontrolle stünde und auch gutausgebildete Chirurgen aus Deutschland die Transplantationen vornehmen würden, gäbe es kaum ein Risiko für beide Parteien. Und um Spätfolgen vorzubeugen, muss der Spender einen Teil der Summe seiner Krankenkasse zahlen um eben für eine eventuelle Dialyse einzuzahlen. Da die Empfänger auch bereit sind, für eine illegale Transplantation um die 150.000$ zu zahlen, wäre das für eine legale Transplantation in Deutschland ein "guter Preis", da (ich geh mal von 1/3 der Summe aus) nur an die Krankenkasse, die Kosten für Ärzte etc. geht und der Rest der Lohn für das Organ ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich hab da nix dagegen, wenn das jemand freiwillig macht (also aus eigenem Willen) finde ich das in Ordnung. So kann man kranken Menschen helfen die neue Organe brauchen und ihnen so das leben zu erleichtern.
Ich denk ma, dass in den kommenden Jahren auch das künstliche Nachzüchten von Organen möglich sein wird. Das wird und sollte wohl die Zukunft sein.
 
Das mag ja sein, auch ich bin für die Organspende im eigentlichen Sinn, aber dafür müsste ich erst sterben um Menschen mit meinen Organen zu helfen.

Freiwillig würde ich keinem Menschen den ich nicht kenne, ein Organ spenden, das ich nicht benötige. Dafür bin ich zu egoistisch ^^. Aber jemandem aus meinem Verwandtenkreis oder auch einem sehr guten Bekannten würde ich unentgeldlich eine Niere geben, eine Freundschaft/Beziehung ist nicht mit Geld aufzuwiegen.
 
Ich denk ma, dass in den kommenden Jahren auch das künstliche Nachzüchten von Organen möglich sein wird. Das wird und sollte wohl die Zukunft sein.
das glaub ich auch, sind sie auch schon dabei. momentan im tierversuchsstadium. wenn die das hinbekommen, wird es möglicherweise enorm billig sein, weil man ehr oder weniger nur noch eine petrieschale brauch. die ganze teure apperatemedizin wird es evtl (!) in zukunft nimmer geben
 
An einen Organspendeausweis kommt man ausgesprochen unbürokratisch. Ich hab auch so einen im Geldbeutel, aber im Gespräch mit anderen bekommen die eher Zweifel. Es geht nicht so um den Aufwand einen zu bekommen, sondern um das Eingeständnis, dass wir sterblich sind, glaub ich.
 
10tacle schrieb:
Allein in Deutschland sterben täglich mehr als 2000 Menschen, da ist viel Potenzial.
Nicht jeder Tote ist tauglich ^^.
Ich weiß jetzt nciht wie das ganze so genau abläuft, aber kann man Organspenden nciht nur nehmen wenn der "Tote" noch nicht ganz tot ist?
Wenn ja, dann würden wohl viele direkt ausscheiden. Auch Leute die durch Altersschwäche sterben würde wohl ausscheiden, dazu werden wohl auch noch Unfälle kommen wo die Organe schlicht weg so "kaputt" sind, dass man sie nicht mehr verwenden kann.
Zum Spendenausweis, ich würde mir keinen zu legen, ganz einfach aus dem Grund, dass wenn ich Tod bin dann auch Tod sein möchte und nicht in Einzelteilen durch die Welt laufen. Mag sich zwar sehr altertümlich an hören, sehe es aber trotzdem so.
 
natürlich ist nicht jeder davon Organspender dennoch...
topnews.de schrieb:
Einer Umfrage des Wort&Bild-Verlags zufolge wären eigentlich 68 Prozent dazu bereit, nach ihrem Ableben Organe zu spenden aber nur etwa 16 Prozent haben einen entsprechenden Ausweis. Dies entspricht etwa 10 Millionen Menschen.

Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation sterben von etwa 12.000 Menschen, die auf ein Spenderorgan angewiesen sind und warten müssen jedes Jahr etwa 1.000. Nur rund 4.000 Organe stünden demnach pro Jahr zur Verfügung. Im ersten halben Jahr haben zudem nur rund 586 Menschen nach ihrem Tod Organe gespendet. Durch eine Erhöhung der Organspender in Deutschland wäre es möglich, die Zahl der Toten aufgrund von fehlenden Organspendern erheblich zu senken.

Focus schrieb:
Nur ein kleiner Teil der deutschen Bevölkerung besitzt einen Organspendeausweis. Allerdings wünschen sich fast alle Bundesbürger, bei einer schweren Erkrankung auf Herz, Niere oder Leber eines Spenders zurückgreifen zu können.
....
Das zeigt eine Forsa-Umfrage unter 1 000 Bundesbürgern im Auftrag der Techniker Krankenkasse. So gibt lediglich jeder siebte Befragte an, einen Organspendeausweis bei sich zu tragen. Im Gegensatz dazu sind 86 Prozent der Umfrageteilnehmer aber bereit, im Krankheitsfall das Organ eines Spenders anzunehmen.
 
Das mag sein, aber Geld ist immer ein Anreiz. Ich muss keinem erzählen, dass wir in einer kapitalistischen bla bla bla ... Es ist einfach so, jeder muss zusehen, wie er mit dem Arsch an die Wand kommt. Geld löst die meisten Probleme, so auch dieses.

Die Anzahl der Spender würde steigen, die Anzahl der Toten, aufgrund von fehlenden Organen, würde sinken. Und auch wenn sich nicht jeder Patient ein Spenderorgan leisten kann, gibt es ja immer noch die Möglichkeit, ein unentgeldliche gespendetes Organ zu bekommen.

Nun steht aber die Frage im Raum, wieviele der Transplantationspatienten sich ein neues Organ finanziell leisten können und wer das kontrolliert.
 
Zuletzt bearbeitet:
die anzahl der toten mit fehlenden organen wird steigen. das fehlt in deiner liste. wer solls kontrollieren? die kurze erwähnung von kapitalismus und dem arsch an der wand ist wichtig. letztendlich wird das ein unkontolliertes, mafiöses geschäft. und so nebenbei wird der eintritt des totes ähnlich us-amerikanischen vorgaben definiert und nicht mehr an hand der standards, die in diesem land gelten. ein wahrlich blöde idee von dir. welche organe würdest du verkaufen, wenn dein allerwertester an die wand muß? und wenn du es als nachteil empfindest, das du erst anderen menschen mit deine organen helfen kannst, wenn du tot bist, dann ziehe diesen zeitpunkt einfach vor. und allen ist geholfen. dir als spendenwilligen, den empfängern als empfängern und mir. ich muß das nicht mehr lesen.

besser, jeder mensch dieses landes wird per gesetz zum spender erklärt. fast ausnahmslos sozusagen.
 
Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder man bezahlt so ein Organ aus eigener Tasche und dann würde der Hartz4-Empfänger oder der alleinerziehende Vater ewig auf das Organ warten. Sein Nachbar, der Unternehmensberater, bekommt drei Wochen nach der Diagnose die rettende Operation und wünscht ihm alles Gute.
Zweite Möglichkeit ist, dass die Krankenkasse die Kosten übernimmt und den Spender bezahlt. Wieviel zahlt sie? Werden gesetzliche Krankenkassen weniger zahlen als private? Käme der Preis über Angebot/Nachfrage zustande, hätten wir die höchste Verteilungseffizienz, aber mit gravierenden Einschnitten in der sozialen Gerechtigkeit. Gäbe es eine Preisobergrenze, gibt es auch wiederum einen Schwarzmarkt für jene, die bereit sind, mehr zu zahlen.

Was machen wir mit Unfallopfern und deren Organen? Die sind heute kostenlos zu haben. Sind die auch dann noch kostenlos, wenn andere Nieren Geld kosten? Was, wenn so ein Unfallopfer gar nicht wollte, dass seine Organe gegen Bares verpflanzt werden?

Es gibt einen Haufen Fragen, sie tauchen alle erst dann auf, wenn man das System auf Lücken untersucht. Wie fairy ultra schon sagt, gibt es zu viele Tücken, als das mich das ganze überzeugen könnte. Ich bin sicher, die Öffentlichkeit würde es nicht hinnehmen, dass man für Organe Geld bekommt. Insbesondere entsteht dann ja ein Druck auf verschuldete Menschen, ihre Organe zu verkaufen. In so einer Gesellschaft möchte ich nicht leben.
 
Ich muß gestehen, so langsam werden mir diese Tücken auch offensichtlich. (hätt ich aber auch selbst drauf kommen können)
Am Ende würde man die Leiche vom Opa oder dem überfahrenen Bruder bei eBay (teilweise) einstellen. <---Artikel 1 GG

Na dann warten wir mal lieber auf die Gentechnik und die Stammzellenforschung.
 
Ein weniger problematischer Ansatz besteht darin, jeden volljährigen Bürger in Deutschland automatisch zum Spender zu erklären, und zwar unter den gegenwärtigen Bedingungen. Zusätzlich bekommt jeder das Recht, sich zum Nichtspender zu erklären und von dieser Regelung ausgenommen zu werden. Die träge Masse der Unentschlossenen dürfte die Zahl der verfügbaren Organe drastisch ansteigen lassen.

Ansonsten gilt wohl, dass ein Multi-Millionär keinen Grund haben dürfte, sich gegen Geld von einer Niere zu trennen. Für arme, von Armut bedrohte oder verschuldete Menschen stellt sich die Situation bereits anders dar.
 
Zitat: "Ansonsten gilt wohl, dass ein Multi-Millionär keinen Grund haben dürfte, sich gegen Geld von einer Niere zu trennen. Für arme, von Armut bedrohte oder verschuldete Menschen stellt sich die Situation bereits anders dar"

Sehr lobenswert die humane Anstrengung so vieler Gutmenschen, das Leben der 'Armen' zu verbessern. Die Sache hat nur einen Haken: Sind die 'Gutmenschen' scharf auf deren Nieren oder wollen sie ihnen aus der Armut helfen? Das ist auch nicht so klar hier. Ausserdem wäre für mich noch eine grundlegendere Frage zu klären: Warum werden die Leute arm?
 
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