Parlamentarier verklagt Gott

T

Tankred

Gast
In den USA hat ein Parlamentarier eine Strafanzeige gegen Gott eingereicht:

http://www.tagesschau.de/schlusslicht/strafanzeige2.html

Was sich zunächst nach einer News für den Funbereich liest, ist in Wirklichkeit ein ernstes Thema. Der Kläger Ernie Chambers möchte auf Fehler im US-amerikanischen Rechtswesen aufmerksam machen, die auch bei uns in Deutschland immer wieder Häme gegenüber den "Amis" und ihren Schadensersatzklagen mit Millionen-schweren Summen hervorgebracht haben.

Aber sehen wir einmal von dem weltlichen Grund des Parlamentariers ab, ist eine Klage gegen Gott denn nicht eigentlich völlig legitim? Wenn man wirklich an Gott glaubt und ein Staat sich auf christliche Werte, den Glauben und die Bibel beruft bzw. sich dazu bekennt, müsste man dann nicht auch die negativen Seiten des von Gott gegebenen vor weltlichen Gerichten ahnden können? Okay, es klingt abstrus, aber denkt doch mal darüber nach, was späche denn dagegen, Gott offiziell vor Gericht für die Probleme auf dieser Welt zur Verantwortung zu ziehen? Anwesend müssen Angeklagte ja nicht zwingend sein.
 
In Deutschland wäre das kompliziert, weil Gott wahrscheinlich als Obdachloser ohne festen Wohnistz gelten würde. Wie sollte man ihm da eine gerichtliche Vorladung zukommen lassen? Interessant wäre zudem, ob er sich gerichtlich vertreten ließe, ob er auf Kaution freikäme oder in welcher Währung er eine Strafe bezahlen würde.
 
Ist eine Ladungsadresse von Gott bekannt?
Wenn nein, ist die Klage sowieso sinnlos und herausgeschmissenes Geld. ;)

Tut mir leid, aber das ist für mich abstruses, mittelalterliches Denken.
Der Mensch handelt selbstverantwortlich, und u.a. die Auswüchse des Rechtssystems sind von Menschen gemacht.
"Prachternten" bei "Bilderbuchwetter" als normal ansehen, oder gar als selbst geleistetes. Für Wirbelstürme usw. aber eine höhere Macht verantwortlich machen. Diese Mentalität ist das Kontraproduktive.
Selbst Gläubige können ihre Verantwortung nicht an irgend jemanden - also auch nicht an Gott - abgeben. Weder im "Guten", noch im "Bösen".

Ich kann weder den Mann, die Meldung noch den Thread ernst nehmen.
 
Um Gott verklagen zu können, müsste man erstmal festlegen, wer oder was Gott ist, glaube nicht, dass sich Herr Chambers oder ein US-Gericht anmaßen möchten/können, diese Frage zu klären.

Zudem steht Gott doch nach vorherrschender Meinung an der Spitze der "Nahrungskette". Den kann man gar nicht verklagen! Die Verklagbarkeit hört imho sogar schon eine ganze Ecke vorher auf. Oder hat von euch schonmal jemand versucht das Bundesverfassungsgericht zu verklagen. :D

Vor allem dieser Satz:
Gott habe hingegen Wirbelstürme, Überschwemmungen und Tornados verursacht, erklärte Chambers. Dies wolle er jetzt per Einstweiliger Verfügung stoppen.
Bin mal gespannt, wie der das anstellen möchte!? :daumen:
 
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Tankred schrieb:
Wenn man wirklich an Gott glaubt und ein Staat sich auf christliche Werte, den Glauben und die Bibel beruft bzw. sich dazu bekennt, müsste man dann nicht auch die negativen Seiten des von Gott gegebenen vor weltlichen Gerichten ahnden können?
Wenn man sich auf die Bibel beruft, kann man schon auf den ersten Seiten lesen das Gott
noch nie die Verantwortung für das Handeln der Menschen übernommen hat. Schon Adam
und Eva waren für ihr Handeln selbst verantwortlich. Hat Gott ihnen den Apfel gereicht?
In der gesamten Bibelgeschicht sind die Menschen selbstständig, denkende Wesen. Nie hat
Gott einen Menschen zu einer Handlung gezwungen.
Warum sollte er gerade jetzt Menschen zur terroristischen Drohungen anstiften? Worauf beruft
sich der gute Mensch? Die negative Seite ist nicht Gott, es ist der Mensch.
 
laut SWR geht es ihn aber um was ganz anderes:

Gott per Einstweiliger Verfügung stoppen?

Der US-Politiker möchte mit seiner Klage auf die abstrusen Seiten des amerikanischen Rechtswesens hinweisen, in dem jeder jeden verklagen könne. Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe unglaublicher Urteile...... rest siehe hier.
 
Gleicher Text wie bei Tankred.
Ist es im US-amerikanischen Recht tatsächlich möglich gegen nichtmenschliche Wesen zu klagen? Dann
ist das Rechstwesen durchaus kurios. In den Bespielen wird jedoch gegen juristische Personen geklagt.
 
Na da bin ja mal gespannt was da rauskommen wird.
 
Also wenn ich mir angucke was in Amerika schon für Urteile gefällt wurden z.B. der Typ der nicht wusste das er von Zigaretten Lungenkrebs bekommen kann, ist jawohl das beste Beispiel ich finde den Ansatz des Typen gut alleine das er damit schon ne Strafanzeige stellen kann zeigt jawohl schon auf das bei den Amis irgendwas nicht stimmt.
 
Brigitta schrieb:
Ist eine Ladungsadresse von Gott bekannt?

Es ist doch fraglich, ob man diese überhaupt benötigt. Gerade in der Zeit nach dem letzten Weltkrieg sind doch so einige in Abwesenheit zu Strafen verurteilt worden. Warum also nicht auch hier?

blümli schrieb:
Um Gott verklagen zu können, müsste man erstmal festlegen, wer oder was Gott ist ... Oder hat von euch schonmal jemand versucht das Bundesverfassungsgericht zu verklagen.

Das hängt wahrscheinlich miteinander zusammen. Verklagt man Gott als Privatperson, als Organisation, als Institution oder was?

phil. schrieb:
Wenn man sich auf die Bibel beruft, kann man schon auf den ersten Seiten lesen das Gott noch nie die Verantwortung für das Handeln der Menschen übernommen hat. Schon Adam und Eva waren für ihr Handeln selbst verantwortlich. Hat Gott ihnen den Apfel gereicht?

Im Prinzip schon, er hat den Apfel erschaffen. Die Zigarettenhersteller in den USA wurden auch mehrfach zu horrenden Strafen verurteilt. Haben die den Käufern die Zigaretten gereicht? Die Raucher haben doch auch selbstverantwortlich entschieden, dass sie Jahre lang jeden Tag mehrere Schachteln rauchen wollen und das, obwohl jedes Kind weiß, dass Rauchen schädlich ist. Da würde es nicht sonderlich wundern, wenn Gott wegen einem Apfel schuldig gesprochen wird und wenn es nur wegen grober Fahrlässigkeit ist, weil er so einen Apfel inklusive gefährlicher Schlange im verpachteten Garten herumliegen ließ. ;)

Brigitta schrieb:
Tut mir leid, aber das ist für mich abstruses, mittelalterliches Denken. Der Mensch handelt selbstverantwortlich, und u.a. die Auswüchse des Rechtssystems sind von Menschen gemacht...

Das ist schon klar. Ich finde nur das gedankliche Experiment interessant. Ich meine, Bush Junior ist nicht zuletzt in weiten Teilen des Landes so beliebt, weil er zu Gott gefunden hat und dadurch von seinem Alkoholismus weggekommen ist. Geh' mal in den Suburbs in eine der vielen riesigen Kirchen, die da stehen und vielfach sehr gut besucht sind. Da erlebst Du alles, was Dir als aufgeklärten Menschen eine heiden Angst einjagen kann. Und wenn man dann dort hört, dass Gott überall ist, in einem, einen bei der Hand nimmt und Dein Schicksal bestimmt, dann kann er doch auch dafür verantwortlich gemacht werden, nicht wahr!? Es ist doch abstrus, wie sich manche moderne Menschen einerseits in religiösen Dogmen suhlen und andererseits bei der Rechtssprechung davon ausgehen, dass Gott eigentlich nicht existiert.

Ich bin jedenfalls gespannt, wie mit dieser Klage umgegangen wird.
 
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Gegen welchen Gott möchte er denn eine Einstweilige Verfügung erwirken? Wenn es um jenigen aus der Bibel geht, sehe ich die Hinduisten, Buddhisten etc. aber aber ganz klar im Nachteil, denn in dem Falle bleiben die dann auf ihren Naturkatastrophen sitzen. Sollte er also damit durchkommen, wäre es sinnvoll über eine Gegenklage nachzudenken. Was noch erschwerdend hinzu käme: Die Katastrophen in den angesprochenen Gebieten (abseits des Bibelglaubens), dürften dann auch immens zunehmen, denn irgendwo wollen die armen Erdbeben, El Ninos, Taifune usw. ja auch aufgenommen werden. D.h. für die ganzen Andersgläubigen (Kommunisten, Daoisten, Schamanen etc. pp..): Schlagt schonmal das Holz für die Arche Noah V2.0!

Oh, oh!
 
WOW - danke für diesen lustigen Beitrag hab schon lange nicht mehr so gelacht...****
>keshkau >besonders dein Komentar ist der Brüller schlechthin - einfach super !

vielleicht solten sich die AMI's auch ne KLAGEMAUER bauen - da können sie dann auch gleich böse
Terroristen öffentlich hinrichten im namen von Gott oder seinem Vollstrecker Busch...

aber das dieser "Kläger" nur die Öffentchkeit aufmerksam machen möchte werden wohl die meissten naiven AMI's eh nicht erkennen - denn sonst würden sie ja nicht so viele lächerliche Prozesse führen...

btw >der Typ erinnert mich vom Aussehen an >Evan allmächtig< war das Absicht..?
 
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Mich wunderts das noch kein Nicht-Christ auf die Idee gekommen ist, den Geldscheindesigner bzw die Regierung zu verklagen die den Dollar-Schein in den Umlauf gebracht hat.
"In God we trust" steht auf jedem Geldschein.
Als Extremist der zb Kopfgeld auf einen Karikaturisten austellt wäre ich extrem angepisst, dass auf den Scheinen nicht auch Mohammed oder Häuptling Große Feder drauf steht ;)

Aber geile Aktion von dem Typen.
Nur ich hätte gleich den Vatikan mitangelklagt :evillol:
 
Hallo,

ich kann mir nicht helfen:
Irgendwie sieht Ernie Chambers aus, wie Morgan Freeman in Bruce Allmächtig/Evan Allmächtig. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja nicht nur die Klage ist ziemlich Sinnfrei sondern man sollte auch ernste Zweifel haben ob der Herr Chambers bei klaren Verstand ist.

Mal angenommen diese Klage käme durch dann müsste man Gott auch wegen anstiftung zum Völkermord anklagen bzw. seine Propheten und seine gesamte anhängerschaft die in seinem Namen gehandelt haben. Ich rede von Sodom und Gomorrah, Moses, und sämtliche stellvertreter Christi.

Aber wie gesagt ziemlich Sinnfrei und nicht ernstzunehmen.
 
Absolut typisch, dass man damit in den USA fast vors Gericht kommt. Das ergibt keinen Sinn, Gott zu verklagen. Warum nimmt die Polizei eigentlich so eine Klage auf?

"Ja Guten Morgen! Ich will jemanden verklagen!"
"Alles klar, sagen Sie mir bitte den Namen des Angeklagten"
"Och da gibts viele, ich persönlich bevorzuge Gott"
"Wohnhaft?"
"Himmelreich 2a-c"

Aber sowas gibt es nur in den USA. Da wurde ja auch ein Ehepaar auf 45 Millionen Dollar verklagt, nur weil in ihrer Reinigung eine Hose verschwunden ist. Da Gott ja anscheinend überall ist und alles weiß, könnt ich auch zur Polizei gehen und sagen, "Hey der verfolgt mich andauernd, ders überall" oder "Der hat beim Pokern geschummelt, der wußte meine Karten!".
 
Tankred schrieb:
Im Prinzip schon, er hat den Apfel erschaffen. Die Zigarettenhersteller in den USA wurden auch mehrfach zu horrenden Strafen verurteilt. Haben die den Käufern die Zigaretten gereicht? Die Raucher haben doch auch selbstverantwortlich entschieden, dass sie Jahre lang jeden Tag mehrere Schachteln rauchen wollen und das, obwohl jedes Kind weiß, dass Rauchen schädlich ist. Da würde es nicht sonderlich wundern, wenn Gott wegen einem Apfel schuldig gesprochen wird und wenn es nur wegen grober Fahrlässigkeit ist, weil er so einen Apfel inklusive gefährlicher Schlange im verpachteten Garten herumliegen ließ. ;)
Im Gegensatz zu den Zigarettenhersteller hat Gott von Anfang an gesagt, sogar verboten
"den" Apfel zu essen. Haben das die Zigarettenhersteller gemacht?

Bitte seht die Klage, diesen Thread als interessantes Gedankenspiel. Wenn ich schon
wieder die ersten Beiträge lese, indem es um dumme "Amis", weltfremde Gläubige und
machtgierige Kirchen (Glaubensgemeinschaften) oder was auch immer geht, zuckt der
Finger zuerst über dem Aquabotton mit Tendenz in Richtung Schloß.
 
phil. schrieb:
Bitte seht die Klage, diesen Thread als interessantes Gedankenspiel. Wenn ich schon wieder die ersten Beiträge lese, indem es um dumme "Amis", weltfremde Gläubige und machtgierige Kirchen (Glaubensgemeinschaften) oder was auch immer geht, zuckt der Finger zuerst über dem Aquabotton mit Tendenz in Richtung Schloß.

Und so begab es sich, dass Gott sprach:
"Er soll den Fingern freien Lauf lassen, denn er soll seinem Zwang keinen Einhalt gebieten".

WAS erwartest Du denn?
Welche "ernsten" Kommentare soll man denn bei dieser offensichtlichen Naivität an den Tag legen?
 
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