Partition mit defekten Sektoren klonen

MagicHonkMonk

Cadet 3rd Year
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Hallo,

meine Frage dreht sich um das Clonen einer Partition bzw. eines kompletten Laufwerkes.
Ich benötige ein Tool, das mir eine fehlerhafte Partition 'so wie sie ist' klonen und wiederherstellen kann.

Es handelt sich hierbei um eine ca. 10 Jahre alte 80GB Festplatte von WesternDigital.

Sie ist in 3 Partitionen aufgeteilt, wobei das Betriebssystem WinXP auf der mittleren liegt.
In Clonezilla sieht das so aus:
hdc1 fat 2GB primär Partition1
hdc5 ntfs 64GB logisch Partition2
hdc6 ntfs rest logisch Partition3

Diese Festplatte hat 'Schluckauf'. Vielleicht kennt ihr das Geräusch, wenn eine Platte demnächst aussteigt. Ansonsten funktioniert augenscheinlich noch alles, das Betriebssystem läuft.
Hardwareseitig sind auf Partition2 schon defekte Sektoren zu verzeichnen.

Ich habe die Platte ausgebaut, per USB an einen Windows7-Rechner angeschlossen und versucht, sie komplett zu klonen, um sie später auf eine andere Platte spiegeln zu können.
Die neue Platte habe ich schon da (Western Digital 320GB), habe aber nur einen IDE-USB-Adapter zur Verfügung.

Um das Image zu erstellen, habe ich bis jetzt die Tools 'Macrium Reflect' 'Acronis True Image' und 'Clonezilla' ausprobiert.
Die erste und die letzte Partition konnte ich mit jeden Programm erfolgreich sichern. Doch alle brechen die Erstellung eines Images von Partition2 mit Fehlermeldung ab, oder liefern ein unbrauchbares Image, das als RAW wieder hergestellt wird.
Die Einstellung 'defekte Sektoren irgnorieren' habe ich in den jeweiligen Tools gesetzt.


Könnt ihr mir weiter helfen?


danke fürs lesen!
mHm

edit:
Ach ja, die DatenrettungsFAQ und einiges über TestDisk habe ich hier im Forum schon gelesen. Aber das behandelt ja nicht ganze Partitionen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lass mal HDAT2 drüber laufen und die defekten Sektoren damit finden und "reparieren" bzw. ausblenden. Danach besteht zumindest die geringe Chance, dass sich deine Imaging-Tools leichter tun, weil sie nicht ständig hängenbleiben...

Ich gehe davon aus, dass die defekte Partition danach auch nur als RAW angezeigt wird. Hier helfen dann entweder Testdisk oder irgendwelche Datenwiederherstellungstools (z.B. O&O DiskRecovery).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja klar - mit Tools, von denen man keine Idee hat, was sie anstellen, auf der defekten Platte herumgurken, nennt man Datenrettung.

Anleitung ddrescue CD (statt der ganzen physischen Platte /hdx auch möglich, nur die Partition /hdx5 zB in eine Image-Datei zu retten, die kann man dann defekt- aber nicht fehlerfrei per GetDataBack, EASEUS Partition Master Home Edititon, testdisk oder sonst was auszulesen versuchen, wenn es unter Linux mit ntfs-3G auch nicht klappen will)
die ISO der CD gibts auf www.sysresccd.org zum download

UNBEDINGT den Logfile entweder auf eine Partition der anderen internen Platten oder einen USB-Stick legen - damit sind die Defektstellen lokalisierbar und nachbearbeitbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ernst@at schrieb:
Ja klar - mit Tools, von denen man keine Idee hat, was sie anstellen, auf der defekten Platte herumgurken, nennt man Datenrettung.

Anleitung ddrescue CD (statt der ganzen physischen Platte /hdx auch möglich, nur die Partition /hdx5 zB in eine Image-Datei zu retten, die kann man dann defekt- aber nicht fehlerfrei per GetDataBack, EASEUS Partition Master Home Edititon, testdisk oder sonst was auszulesen versuchen, wenn es unter Linux mit ntfs-3G auch nicht klappen will)
die ISO der CD gibts auf www.sysresccd.org zum download

UNBEDINGT den Logfile entweder auf eine Partition der anderen internen Platten oder einen USB-Stick legen - damit sind die Defektstellen lokalisierbar und nachbearbeitbar.

In der Anleitung steht leider nichts zu ddrescue sondern nur, dass du dazu noch was schreiben willst :) ;)
 
Also, wie man rudimentär mal das Programm über die ganze Platte jagt, ist doch beschrieben:
Um jetzt z.B. von der Platte an sdb auf die an sda zu klonen, ist in einem neuen Fenster
Ddrescue aufzurufen
ddrescue -B -n /dev/sdb /dev/sda /mnt/rescued.log
zur Nachbearbeitung der Fehlstellen dann
ddrescue -B -c 1 -C -d -r 100 /dev/sdb /dev/sda /mnt/rescued.log
...
Die Behandlungsstrategien kaputter Platten mit ddrescue sind ein eigenes Kapitel, welches ich bei Gelegenheit hier noch ergänze.
Jedenfalls war das Kopieren meiner 1GB Beispiel-Platte zu schnell, um einen Screenshot während der Arbeit zu machen, das war blitzartig fertig.
Den Logfile inspizieren und eventuell verändern kann man mit dem Editor
...
Mit Menü:„Open“ des Editors lokalisiert man den Pfad /mnt, wo der logfile angelegt wurde:
Damit ist für Linux-Unkundige alles da, um einen/mehrere Durchläufe zu absolvieren.
Das das ganze über den Logfile gesteuert wird, kann man durch dessen Veränderung auch nur partielle Bereiche bearbeiten.
Wenn Du in diesem Unterforum nach ddrescue suchst, gibt es da einige Themen, wo vorgehüpft wurde, wie im Falle von Fehlstellen in sensiblen Bereichen nachgearbeitet wird und nach dem Klonen die von den Fehlstellen betroffenen Dateien festgestellt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die hilfreichen Antworten, besonders an Ernst@at!
Edit: Am Ende ist mir doch noch eine Frage eingefallen.

Um das Thema abzuschließen schreibe ich euch, wie es bei mir doch noch geklappt hat.
Das wiederhergestellte Image läuft.
Vielelicht hilft es später jemandem weiter.

Das Tool, das ich benutzt habe, heißt drivesnapshot. Die Testversion funktioniert 30 Tage lang uneingeschränkt, das reicht für akute Probleme :).
Meine Version, die ich auf einer c't-DVD gefunden habe, läuft sogar ein Jahr.

Das Programm funktioniert ähnlich wie ddrescue, allerdings ist es einfacher zu bedienen, da es im laufenden Windows benutzbar ist, und ich kaum etwas mit der Konsole machen muss.
Per Konsolenbefehl ist es in der Lage, die defekten Daten anhand ihrer Position ausfindig zu machen.
(Bei mir leider größtenteils 'System Volume Information')
Tut also alles was es soll, nicht mehr, nicht weniger.

Nach der Wiederherstellung habe ich auf der Konsole 'chkdsk /f /r' ausgeführt, um das Dateisystem zu prüfen und ggf. zu reparieren.
Das hat ewig gedauert und viel zu melden gehabt, doch ich denke, das war die richtige Entscheidung. (?)
(Falls nicht: Das Image habe ich unangetastet gelassen :cool_alt:.)


Edit: um keinen neuen Thread aufmachen zu müssen

Der Rechner hängt nun manchmal. Kein Reset, er friert einfach ein und reagiert auf keine Eingaben mehr. Und zwar jedesmal dann, wenn ich längere Zeit nichts dran mache.
Ich nehme an, das hängt mit defekten Systemdateien zusammen, bin mir aber nicht sicher.

Wie kann ich herausfinden, was der Grund dafür ist? Ich möchte nicht wahllos 'herumreparieren'


nochmal danke fürs Lesen bis hierhin und gute nacht,
mHm
 
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Wenn drivesnapshot das geeignete Mittel zur Rettung gewesen wäre, hätte ich es empfohlen.
Dieses Tool ist nicht dafür gedacht, Rettung von tw. defekten Platten auszuführen, sondern eines von vielen einfachen image-creation-Tools.

Auch wenn die Furcht vor der Bedienung eines fremden Systemes groß und die Rettung nicht unter laufenden Win (außer in einer VM zB mit der Freeware VMware Player) ablaufen kann, bietet ddrescue wesentliche Zusatzfunktionen:
- Die Blocksize des Zugriffes kann gesteuert werden
- Die Anzahl der Wiederholversuche kann gesteuert werden
- Größere Defektstellen können übersprungen werden, so kann auch von schnell sterbenden Platten mehr gerettet werden, da bei Defektstellen nicht so oft eine Wiederholung stattfindet und daher der Zugriff die Platte weniger stresst.
- Defektstellen können nachbearbeitet werden, um die Ausbeute zu erhöhen. Bei Teilen extrem wichtiger Dateien kann danach noch mit allerlei Tricks versucht werden, den Inhalt doch noch zu lesen - bis zum endgültigen Tod der Platte oder den allerletzten Versuch mit der Tiefkühl-Methode
- Der Logfile gibt Auskunft über alle nicht übertragenen Sektoren auf den Klon, woraus sich eine genaue Liste der schadhaften Dateien und der Position und Größe des Fehlers innerhalb dieser erstellen lässt.

Im Systemordner "System Volume Information" sind mehrere wichtige Informationen gespeichert, so u.a.
- Restorepoint-Daten zur Wiederherstellung eines früheren Zustandes
- Datenbank des Access Control , wer auf welche Dateien zugreifen darf
- Datenbank des Indexing Services zur schnellen Auffindung
- Datenbank zur Reparatur fehlerhafter Shortcuts und Links
- Volume Shadow Copy Informationen, um auch den Zugriff auf gesperrte (in Benutztung befindliche) Dateien zu ermöglichen

Ohne einen Logfile des chkdsk-Reparaturprozesses ist es unmöglich herauszufinden, ob da etwas Essentielles beschädigt wurde.

Vielleicht liegt das Totstellen des Systemes aber auch an irgendwelchen veränderten Einstellungen zur Energieeinsparung, und das System legt sich schlafen.
Wenn nicht die entsprechenden Geräte, die es wieder aufwecken können (Tastatur, Maus) aktiviert bleiben, geht dann natürlich nichts mehr.

Bei einem derart beschädigten System mit dem Klon einfach weiterzuarbeiten, ist außerdem keine verlässliche Methode - schon gar nicht, wenn man keine Aufzeichnung mehr darüber besitzt, was chkdsk damit alles angestellt hat. Da wäre Neuinstallation und Übernahme der geretteten Benutzerdaten das Mittel der Wahl.
 
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