Passendes Equipment für begleitendes Filmen

Mexdus

Lt. Commander
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Nov. 2008
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Hallo zusammen,

unsere kleine Arbeitsgruppe in wird demnächst einige Zeit damit verbringen, Lokalpolitiker unterwegs zu begleiten und diese Inhalte später zu kurzen Videos zusammenzuschneiden. Diese werden hauptsächlich draußen gedreht und sollen einen begleitenden Charakter haben, wie viele Formate im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Wir möchten die Personen auch ab und zu laufend im Gespräch aufnehmen. Als Zielformat reicht uns FullHD und es wäre klasse, wenn wir eine gute Filmqualität und möglichste sanfte Bildläufe (also keine Verwacklungen oder dauerndes sichtbares Scharfstellen) haben. Dazu wünschenswert wäre aufgrund des öfteren Interviewcharakters eine saubere (im Optimalfall getrennte) Tonaufnahme bei zwei Personen (idealerweise kabellos). Abends soll es dazu auch stationär Livestreams geben, die auch im besten Fall mit der Kamera aufnehmbar/übertragbar sind.

Aktuell stellt sich uns die Frage, ob wir extra Equipment (Kamera + Zubehör) dafür kaufen/leihen sollten oder auf meiner privaten Kamera aufbauen sollten. Diese ist bei mir die 6D Mark II. Hier bräuchten wir von erfahrenen Hobby-/Amateurfilmern Meinungen, ob wir in dem Fall lieber in eine bildstabilisierte gute Digitalkamera investieren sollten oder uns um die bestehende 6D Mark II zusätzliche Ausrüstung (Gimball etc.) beschaffen sollten.

Ich persönlich habe bisher nur früher mit klassischen Camcordern gefilt und frage aufgrund der rasanten Entwicklung, welche Systeme für das oben beschriebene Filmen bzw. Vlogging passt, ohne dass man direkt in den Semi- bzw. Profibereich rutscht.

Ich freue mich dazu über gute Empfehlungen (auch Referenzen zu Seiten, die mir dort eine gute Übersicht geben können).
 
Ohne Budget können wir nicht qualifiziert beraten, ich kann dir nur sagen, was wir verwenden und damit gut fahren (kleiner Nachrichtensender):

  • Cam: Sony PXW-X70. Am Anfang haben mich die Kameraleute zwar gefragt, ob ich blöd bin, sowas zu kaufen - sie haben sich immer große Schulterkameras gewünscht. Nur erstens haben wir kein unlimitiertes Budget, zweitens liefern diese Dinger ein vergleichbares Bild und drittens sind sie extrem kompakt und leicht, ohne professionelle Features zu streichen. XLR, SDI, alles vorhanden. Mittlerweile sind alle happy, nach einer 8h-Schicht keine Rückenschmerzen mehr zu haben.

    Afaik kann die Kamera über WLAN oder optional Ethernet auch direkt streamen, wenn ihr keine Grafiken etc. einblenden wollt...

  • Ton: Sennheiser AVX. Je nachdem, was ihr konkret benötigt, gibts verschiedene Sets mit Handmikro, Anstecker oder beiden Sendern + Empfänger. Extrem zuverlässig, lange Akkulaufzeit und idiotensicher zu bedienen. Einschalten, bei Sender+Empfänger "Pair" drücken und fertig. Außerdem sind die Empfänger einfach kleine XLR-Sticks und blockieren keinen Blitzschuh. Alternativ die RodeLink-Serie, die ist deutlich günstiger, aber der Bedienkomfort leidet drunter - der Empfänger der AVX ist so groß wie eine Streichholzschachtel, der von Rode entspricht eher einer Zigarettenschachtel - und ihr habt ja dann zwei davon montiert.

  • Stativ: Sachtler Ace. Ohne gutes Stativ bringt die beste Kamera nix, und ihr wollt ja scheinbar auch stationär aufzeichnen. Nix aus dem Fotobereich nehmen, damit kann man Schwenks vergessen.
Die Kamera kostet netto ca. 1.600€, jede Funkstrecke im "Vollausbau", also Handmikro, Ansteckmikro+Taschensender und Empfänger ca. 800€ und das Stativ würde ich 2nd Hand kaufen, da gibts teilweise was unter 400€, wenn ihr Glück habt. Ist natürlich alles nicht billig, nur wenns gescheit sein soll, ist das das sinnvollste.

Von DSLR rate ich ab, weil diese Dinger einfach nicht zum Filmen gemacht sind. Weder ergonomisch, noch vom Featureset (keine ND-Filter, kein Motorzoom, kein XLR, kein SDI, kein elektronischer Sucher, teilweise keine Abhörmöglichkeit).
 
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Verzeihung für die späte Antwort. Wir hatten einen Trauerfall zwischendurch zu bewältigen, darum nicht fokussiert gewesen.

EIn genaues Budget haben wir nicht. Es soll einfach ein gutes Preis-Leistungsverhältnis haben. Wenn es wirklich auch (mittelfristig) Zukunftssicher ist, reiten wir da nicht auf ein paar Hundert herum.

Der Vorschlag mit der Sony ist auf jeden Fall interessant. Derjenige mit dem ich zusammenarbeite hat auch Berufserfahrung aus der Filmproduktion. Am Ende müssen wir uns immer nur klar sein, dass wir damit nicht sehr oft arbeiten würden. Darum stand auch eine Miete im Raum.
 
Ich bin mal so frei und geh vom "dicken Equipment" weg: Wie steht's mit dem Gegenteil - einer Osmo Pocket? Das Teil hat zwar nur eine Brennweite, ist aber stabilisiert, unauffällig kann verfolgen und Mikrofone können über Klinke adaptiert werden und die Bildqualität ist nicht ohne.
 
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