News PCLinuxOS 2021.02: Distribution der alten Schule mit neuer Software

JDBryne schrieb:
Super unsympathisch! Ist ja nicht so das es nebst google keine alternativen gibt.
Ich finde es generell schwierig solche Fallbacks zu haben, weil man dann Konfigurationsfehler gar nicht merkt. Das das dann ausgerechnet noch zu Google geht setzt dem Ganzen sozusagen noch die Krone auf.

Es mag sicher Szenarien geben wo man das so haben will. Aber das Ganze so zum Default zu machen finde ich eher unglücklich.

Man muss aber sagen, das Distributionen (wie z.B. Debian) zwar die Fallback-Funktionalität drin lassen, aber wenigstens die Google-Server durch was Anderes ersetzen.
 
JDBryne schrieb:
Ist ja nicht so das es nebst google keine alternativen gibt.
Besonders schlimm da wenn nur google ausfällt man direkt den Eindruck haben könnte das Netz geht nicht.

An systemd finde ich aber gut das die Konfigurationsdateien in lesbarer Form vorliegen und nicht in Form von Scripten wo man dann erstmal sich einen Überblick verschaffen muss.
 
ModellbahnerTT schrieb:
An systemd finde ich aber gut das die Konfigurationsdateien in lesbarer Form vorliegen und nicht in Form von Scripten wo man dann erstmal sich einen Überblick verschaffen muss
Kann es sein, dass Du Konfigurationsdateien mit Init-Skripten verwechselst?
 
Cool, neben Ubuntu meine liebste Linux-Umgebung. Habe damit meine meine komplette Master-Arbeit gemacht, sowohl die Programmierung als auch die Dokumentation. Ist eine halbe Ewigkeit her.

Da ich Linux eigentlich nur noch für Server verwende, bin ich momentan nur mit CentOS zugange. Aber da werde ich nicht wirklich warm mit. Und der eigentliche Arbeitsplatz/Daddelkiste nur mit Windows. Weil Arbeitgeber Microsoft-Fanatiker und Spielen unter Linux macht auch keinen Spaß (ich zocke gerne Ark...kann man unter Linux komplett vergessen).
 
FatFire schrieb:
ich zocke gerne Ark...kann man unter Linux komplett vergessen)
Das einzige das an Ark nicht funktioniert ist BattleEye. Online spielen kann man trotzdem auf allen Servern die es nicht verwenden...
Ich hab mir das damals bei Epic gratis geholt und ich kann's spielen dank Lutris und Proton GE.
(Ich hoffe wir meinen beide Ark: Survival Evolved)
 
shinXdxd schrieb:
Das einzige das an Ark nicht funktioniert ist BattleEye. Online spielen kann man trotzdem auf allen Servern die es nicht verwenden...
Ich hab mir das damals bei Epic gratis geholt und ich kann's spielen dank Lutris und Proton GE.
(Ich hoffe wir meinen beide Ark: Survival Evolved)
Ja, ich meinte Ark: Survival Evolved. Tja, also mal abgesehen davon, dass ich eben auf BattleEye-Servern spiele war die Performance unter aller Kanone. Normal habe ich in dem Spiel 70-80 FPS (wenn nicht gerade in einer großen Basis mit vielen Viechern). Aber unter Linux kam er nicht über 40 hinaus und die Optik war auch bescheiden.

Okay, mag sein, dass es für alles eine Lösung gibt (anderes Framework, andere Treiber, nicht auf BattleEye-Servern spielen)...aber es ist ein Spiel. Ich will mich damit außer zum Zocken nicht großartig damit beschäftigen müssen.
Es mag sein, dass es schon viel besser als vor zehn Jahren aussieht mit Daddeln unter Linux. Aber es ist halt immer noch Mist.
 
Das Lustige ist ja, solange die Leute den Herstellern die Spiele trotzdem aus der Hand reißen, werden die natürlich eher zurückhaltend damit sein ihre Spiele auch auf eine alternative Plattform zu bringen.
Somit ändert sich die Situation kaum oder nur sehr langsam.

Ihr habt es also mit dem eigenen Verhalten in der Hand.
 
ne oldschool-Distri... das ist es schon irgendwie wert, mal wieder getestet zu werden. Mein letzter Test von PCLinuxOS liegt ca. 10 Jahre zurück und da gab es irgendwelche gruselige Fehler mit dieser APT-rpm-Kombi in der Paketverwaltung, glaube ich.

Aber schon allein der Slogan "so cool icecubes are jealous" ist natürlich ein Argument für einen Test :D
 
ModellbahnerTT schrieb:
Einfach bei jeder Bewertung der Spiele als Nachteil schreiben solange bis die Hersteller denken damit den Absatz zu steigern.
Kann funktionieren (sollte man auch machen). Muss aber nicht. Erfahrungsgemäß reagieren Firmen am besten/schnellsten, wenn es auf der Einnahmeseite wehtut.
 
Manche meinen systemd ist der Grund warum Linux im Desktop Segment so weit hinten liegt..
 
Wobei systemd ja viel mitbringt, was auf dem Desktop nützlich ist.
Ereignis-gesteuert, schnelle Bootzeiten, Vereinheitlichung zwischen den Distributionen.
 
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andy_m4 schrieb:
Vereinheitlichung zwischen den Distributionen.
Nunja.. das ist es mehr oder minder erzwungen allein schon durch Debian z.B. eben das ist es ja was die Gemeinde stark gespalten hat. Klar bringt es Vorteile mit sich, aber letztlich ist dadurch mehr den Bach runter..

Wenn man sich dann vorstellt dass die Devs dort leitende Funktionen haben.. Bugs reports ignorieren etc..
 
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Was hier noch fehlt, wären Kommentare von Leuten, die PCLinuxOS auch aktiv nutzen. Dann schreibe ich eben mal ein paar Zeilen dazu ...

Ich benutze PCLinuxOS seit ein paar Jahren und kann nur sagen, dass es für Leute, die 'Old-School' nicht mit 'veraltet' oder 'uncool' verwechseln, eine echte Perle im Linux-Universum darstellt. Vor allem, wenn sie nicht gleich bei der allerersten Unebenheit schon wieder aufgeben. Das Motto der Distribution lautet übrigens 'Radically simple" und da ist was dran, wie ich im Gebrauch feststellen konnte.

Eigentlich bewege ich mich unter Linux auf der Debian-Ubuntu-Mint-Schiene. Doch was wäre, wenn dieser Ast mal wegbrechen sollte (aus welchen Gründen auch immer)?
Skeptiker wollen immer gern für Alles einen 'Plan B' parat liegen haben. Das alternative Anforderungsprofil sah etwa wie folgt aus. Ich suchte eine Distribution ...
  • ... aus dem RPM-Segment (statt DEB)
  • ... mit Rolling Release (statt LTS), um zu testen, ob so etwas längerfristig stabil bleibt
  • ... mit Erfahrung; also nicht unbedingt eine, die gerade 'hipp' ist und DistroWatch aufrollt
  • ... , die KDE standardmäßig als Desktop anbietet; um bei der Gelegenheit auch zu testen, ob KDE eine Alternative für Gnome oder Cinnamon sein kann

Anhand dieser Kriterien wurde ich damals ziemlich schnell bei PCLinuxOS fündig. Übrigens, dass PCLinuxOS zugleich auch einige der wenigen, größeren Distris ohne 'systemd' ist, wußte ich zu der Zeit noch nicht.

Für den Anfang wurde PCLinuxOS in einer VM installiert und gefiel mir dabei immer besser. Updates werden mit 3 Klicks im Synaptics-PaketManager angestossen: aktualisieren, auswählen, anwenden - und verläßlich ausgeführt. Vorinstallierte Desktops sind für meinen Geschmack oft häßlich oder nicht zweckmäßig genug. KDE erlaubt dagegen wie kein anderer Desktop, Aussehen und Verhalten den eigenen Wünschen anzupassen.

Ein Beispiel für einfache Handhabung von PCLinuxOS: bei der Installation wird im Gegensatz zu Windows, Ubuntu & Co nur ein Benutzer mit eingeschränkten Rechten angelegt. Zusätzlich wird aber ein root-Passwort bestimmt. Bei allen kritischen Aktionen (vom Desktop oder vom Terminal aus) wird dieses 'root'-Passwort abgefragt. Ein Wechsel zu einem privilegierten Benutzer (Passwort eingeben), über den man die Aktion mittels 'sudo' lanciert (Passwort nochmals eingeben), entfällt.

Schon bald liebäugelte ich damit, PCLinuxOS auch nativ zu installieren. Aber wo? Die interne Boot-Platte war voll. Daher wagte ich den Versuch mit einer schnellen (portablen) USB3-HDD. Zu diesem Zeitpunkt liefen meine intern auf dem Hauptrechner (UEFI mit CSM) installierten Linux-Systeme im Legacy-Modus. Die externe HDD hatte ich aber für UEFI als GPT mit ESP-Partition vorbereitet. Da kamen dann PCLinuxOS sowie die neuesten LTS-Versionen von Ubuntu und Mint drauf. Alle 3 Systeme funktionierten auf Anhieb und haben nach knapp 3 Jahren Betrieb auch den Wechsel des Hauptrechners überlebt (, der zwar ebenfalls auch 'Legacy' noch kann, aber derzeit nur noch reine UEFI-Systeme starten muß).


Auf zwei potentielle Fallstricke sei an dieser Stelle hingewiesen:
  • wenn man ein Linux-Betriebssystem (in UEFI !) auf einer externen Disk installieren möchte und es soll von dieser Disk selbstständig booten können, so ist darauf zu achten, daß keine andere EFI-Partition während der Installation sichtbar ist. Man muß aber die interne Bootdisk nicht unbedingt manuell deaktivieren; es genügt, deren ESP-Partition temporär zu verstecken (Bootflags deaktivieren). Andernfalls schreibt der Linux-Installer nämlich den Bootstarter auf die erste vorgefundene ESP-Partition (normalerweise also die interne). Ich hatte in dieser Hinsicht Glück gehabt, da mein damaliges Hauptsystem keine EFI-Partitiion besaß und daher der Eintrag wie gewünscht automatisch auf der externen EFI-Partition landete.
  • Einträge von Linux-OSen in das UEFI (NVRAM) werden gerne vom Rechner wieder vergessen. In meinem Fall sah das so aus: nach der Installation waren Einträge für Ubuntu (Mint nutzt ebenfalls den Ubuntu-Eintrag) und PCLinuxOS vorhanden. Jedoch nur solange wie die externe HDD beim Hochfahren angeschlossen war! Ein einziges Hochfahren ohne Anschluß bewirkt, daß beim nächstem Rechnerstart mit wiederum angeschlossener, externer HDD, der Eintrag für PCLinuxOS verschwunden ist. Das läßt sich zwar korrigieren (manchmal macht es das OS auch automatisch während eines Updates), doch das ist keine wirkliche Lösung, da es beim nächsten Mal wieder passiert. In meinem Fall ist das jedoch nicht weiter tragisch, da das Boot-Menü von Ubuntu automatisch auch die beiden anderen externen Linuxe zur Auswahl anbietet. Denn der Eintrag für das externe Ubuntu ist manifest. Wird die HDD wieder angeschlossen, bietet das UEFI den externen Ubuntu-Eintrag auch stets wieder an. Daher der sarkastische Rat: wenn Sie extern ein non-ubuntuoides Linux installieren wollen, installieren sie zuvor dort erstmal Ubuntu :cool_alt:.

Der Wechsel des Hauptrechners war zugleich auch DER Härtestest für die extern installierten Linuxe schlechthin. Ohne Vorwarnung waren die OSe beim Hochfahren einer komplett neuen Hardware ausgesetzt (nur die Grafikkarte war gleich), aber alle 3 meisterten den Wechsel ohne Schluckauf und vor allem ohne Eingriffe des Benutzers. Erschwerend kam jedoch hinzu, dass in den 7 Monaten davor die Systeme nicht benutzt worden waren. Die ersten Updates in der neuen Umgebung waren dann zwar sehr umfangreich, aber auch erfolgreich. Das ist nicht unbedingt selbstverständlich, vor allem bei einer Distri mit Rolling Release. Zum Vergleich: ich probiere derzeit (sozusagen als Plan C) auch eine Distri mit Arch-Basis innerhalb einer VM. Es handelt sich um RebornOS mit MATE-Desktop. Diese war nach einem halben Jahr Update-Pause aber unrettbar kaputt und mußte neu aufgesetzt werden. Distris mit Rolling Release sollten auch aus einem zweiten Grund relativ häufig aktualisiert werden: es laufen schnell größere Mengen an Megabytes auf, weil nämlich nicht nur System und sicherheitskritische Anwendungen (Browser, Email) updated werden, sondern auch alles was sonst noch versionsmäßig angehoben wurde.


Kein Betriebsystem der Welt ist immer und jederzeit gegen Ungereimtheiten gefeit. Die 'Und was jetzt?'-Frage bleibt also niemanden erspart. Bei PCLinuxOS fiel mir nach der Wiederinbetriebnahme auf, dass sich das System nicht mehr offline schalten ließ. Die Internet-Recherche offenbarte jedoch, daß PCLinuxOS während meiner Pause den NetzwerkManager gewechselt hatte. Man verwendet nun einen leistungsstärkeren, welchen auch Ubuntu/Mint benutzen. Das erste System-Update hatte jedoch einen winzigen Abhängigkeitskonflikt nicht gänzlich auflösen können, sodass der alte NetzwerkManager nicht vollständig deinstalliert worden war (daher der Fehler). Nach einem erneuten manuell angestossenen System-Update war das Problem aber bereinigt. Die nachträglichen Schraubereien, die ich mir schon zurecht gelegt hatte, kamen daher nicht mehr zum Einsatz, weil nicht mehr nötig.


Zuletzt sei noch ein Alleinstellungsmerkmal von PCLinuxOS erwähnt.
Manch einer wird schon mal den Gedanken gehabt haben: wäre es nicht schön, wenn man von der laufenden Installation ein Live-System ziehen könnte? Also ein individuell gefertigtes, mit allen nachträglich installierten Programmen (und das sind auf meinem PCLinuxOS ziemlich viele), allen nachträglichen Konfigurationsanpassungen und optional allen Benutzerdaten. Daraus eine ISO und ggf. das dann auf einen USB-Stick. Macht sowas überhaupt Sinn, wenn man doch das installierte System alternativ auch auf eine weitere externe Disk klonen könnte?

Doch, das kann Sinn machen! Vor allem, wenn das Live-System zusätzlich auch noch über einen persistenten Speicher verfügt. Live-Systeme sind ja zunächst einmal per se nur 'Read only'. Auch wenn sie statt auf einer CD-ROM auf einem USB-Stick lagern. Das Live-Medium 'vergisst' alles, was während einer Session gespeichert wurde (außer natürlich das, was es explizit auf externe Medien schreibt). Das ist einerseits so erwünscht, andererseits erschwert es die Verwendung eines Live-Mediums als Ersatz für eine Installation (interessant, weil es auf 'modernen' Rechnern immer schwieriger wird, überhaupt etwas zu installieren außer Windows). Mithilfe eines zusätzlichen, persistenten Speichers auf dem Medium kann ein Live-System optional aber auch wie eine Installation betrieben werden.

Die Idee und die daraus abzuleitenden Verfahren sind eigentlich schon ziemlich alt, sind auf ubuntoiden Systemen aber entweder obsolet oder nur vage in Planung. PCLinuxOS bietet hingegen eine durchgängige Komplettlösung mithilfe zweier Tools (MyLiveCD, MYLiveUSB). Das erste generiert das individuelle ISO-Image, das zweite macht daraus ein startbares USB-Medium (geeignet für Legacy und UEFI). Vor Kreationsstart empfiehlt es sich, Datenmüll aus der laufenden Installation zu entfernen und diese nochmals zu updaten (ggf. auch neueren Kernel wählen, falls man noch einen Uralt-Kernel in Benutzung hat). Beim Kreationsprozess werden dann automatisch alle unsinnigen Pfade herausgefiltert (z.B. eingehängte, externe Medien). Ob man die Daten und Konfigurationseinstellungen des Home-Verzeichnisses in das Live-System übernehmen will, muß der Benutzer entscheiden.

Die Persistenzoption wird bei der Erstellung des USB-Mediums abgefragt. Das gestaltet sich viel simpler als ich mir das vorgestellt hatte. Es wird nämlich weder eine Extra-Partition noch ein reserviertes Objekt vordefinierter Größe angelegt. Wenn man das erzeugte Medium nämlich erstmals, und zwar normal, gestartet hat und es sich anschließend in einem File-Tool anschaut, sieht man, dass sich überhaupt nichts verändert hat. Im Wurzelverzeichnis der Live-Partition befinden sich nach wie vor nur ein paar Boot-Objekte und das gepackte, unveränderliche Image des Live-Systems. Das ändert sich aber, sobald man die Disk erstmals im Persistenz-Modus hat laufen lassen. Dann hat sich dort ein Ordner namens 'changes' hinzugefügt. Alle Objekte, auf denen während einer Persistenz-Sitzung geschrieben wurde, befinden sich nun hier und zwar in der gleichen Pfadstruktur wie im Original. Jedesmal wenn man nun die Live-Disk im Persistenz-Modus startet, werden zu lesende Objekte zunächst im 'changes'-Ordner gesucht. Nur wenn ein Objekt auf einer früheren Session niemals neu geschrieben wurde, kommt es unverändert aus dem Bestand des originalen Image.

Das hat folgende Konsequenzen:
  • man kann das Live-Medium jederzeit wieder OHNE alle nachträglichen Änderungen starten
  • man kann das Live-Medium jederzeit wieder MIT allen nachträglichen Änderungen starten (Stand jeweils letzte Persistenz-Sitzung)
  • Persistenz bezieht alle Ordner-Pfade ein, nicht nur HOME (Änderungen am System sind persistent, sofern sie nicht beim Hochfahren neu berechnet werden)
  • der persistente Speicher ist als normaler Ordner realisiert und nimmt sich den benötigten Platz selbstständig, solange noch Speicher auf der Disk frei ist
  • persistenter Speicher vermag auch zu schrumpfen; wenn nämlich in einer Session mehr gelöscht als neu beschrieben wurde
 
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Das wär ja die Grundlage für einen offiziellen Erfahrungsbericht.
Erfahrungsberichte zu Distributionen, wie ich sie hier in CB desöfteren schon gelesen habe, finde ich recht nützlich. Die Ausgangslage ist jedoch in der Regel eine andere. Der Verfasser hat mit der Distribution gerade angefangen bzw. ist im Begriff dies erst zu tun und weiß in dem Moment meist selbst noch nicht so recht, was da auf ihn zukommt. Sozusagen Entdeckungsreise in Echtzeit. Neue Erkenntnisse, aber auch Irrtümer und Enttäuschungen fließen im Laufe der nächsten Wochen und Monate in den Bericht so nach und nach mit ein.

Mein Einstieg in PCLinuxOS liegt aber schon ein paar Jahre zurück. Die meisten Erfahrungen (angenehme, aber auch ein paar nicht so schöne), hätte ich längst wieder vergessen, wenn ich nicht die Angewohnheit hätte, Protokoll zu führen (in Text und Screenshots). Auf diese Weise dringt man tiefer in die Materie ein und vermag sich später auch mal die ein oder andere Unsicherheitsfrage selbst zu beantworten.

Viel hat sich seit dem Aufsetzen der Installation nicht mehr getan. Alltag ist eingekehrt und es gibt nicht mehr so viel zu erzählen, wenn alles einfach nur läuft wie es soll. Dennoch könnte man noch einiges ergänzen bzw. näher ausführen, was im Ausgangspost bereits angerissen wurde. Also solche Aspekte wie:
  • Handhabung (Schwierigkeitsgrad) von PCLinuxOS
  • Beschaffung und Aktualiserung von Software
  • Hardware-Kompatibilität
  • (eigenes) Live-Medium und Installation
Und was einem sonst noch so einfallen könnte.

Damit das Ganze nicht so einschüchternd lang gerät, am besten in überschaubaren Häppchen.
Also wenn ich sehe, dass mindestens ein CBler den gerade jüngsten Happen verdaut bzw. gelesen hat, kommt eventuell jeweils ein weiterer hinzu.


Für den Anfang geht es erstmal um die Frage, wo finde ich weitere Infos. Jede halbwegs größere Distri hat natürlich seine eigene Homepage und mindestens ein Benutzerforum. Das ist nichts besonderes und wird jeder auch ohne Hilfestellung finden. Aber nicht jede Distri hat auch ein eigenes Magazin.
Das PCLinuxOS-Magazin ist dabei schon recht kurios. Leute, die vor allem Wert auf schicke Formen legen, kriegen da womöglich einen Schock. Diese Fanzine ist das heterogenste Dokument, das mir je untergekommen ist.

Es ist als ob man eine Computerzeitschrift mit dem Neuen Blatt, Essen & Trinken, dem Spiegel und einem Rätselheft gekreuzt hätte. Man muß aber nicht alles lesen oder gar mögen, rollt dann eben weiter. Wer Tipps zur Bedienung von Programmen und Problemlösungen sucht, findet hier reichlich. Applikationen wie z.B. Gimp oder Inkscape werden nicht einfach kurz vorgestellt, sondern es wird in Tutorials mit ihnen gearbeitet. Am besten man lädt sich alle Ausgaben der letzten Jahre herunter und kann dann bei Bedarf in Ruhe und offline den passenden mehrteiligen Kurs am eigenen Rechner durchexerzieren.

Aufgrund der Corona-Pandemie hat sich in den letzten beiden Jahren ein nicht ganz uninteressanter Nebenaspekt ergeben. Der Herausgeber ist nämlich beruflich im Gesundheitswesen tätig. In seinen Editorials (sowie teilweise auch an anderen Stellen im Heft) erfährt man daher so manches Detail über den Umgang mit der Seuche in den USA (auch nicht so viel anders als bei uns). In den letzten Monaten bis einschließlich Dezember war vergleichsweise wenig davon die Rede. Entweder hat man sich schon zu sehr daran gewöhnt, oder die Delta-Variante ist noch nicht so recht im Mittelwesten (Kansas) angekommen.

So, machen wir an dieser Stelle erstmal einen Punkt.
 
Auch in Sachen Software ist die Distribution, typisch für ein Rolling Release, auf dem neuesten Stand. Neben dem Browser Mozilla Firefox 85.0.1, der jetzt noch besser gegen Supercookies schützt...

@SV3N Kam da nicht eben Version 95 von Firefox
Ergänzung ()

@SV3N Ignorier den Beitrag - hab nicht geblickt, dass das ein altes Thema ist -.- lol
 
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Dann fangen wir mal an mit den Erfahrungsbericht-Happen ...

Thema heute:
  • Handhabung (Schwierigkeitsgrad) von PCLinuxOS

Laut 'Linux Basics 1.0: Distributionen, Derivate und Desktops' von @SV3N wird PCLinuxOS neben Ubuntu und Linux Mint als eine von drei Einsteiger-Distributionen klassifiziert. Das trifft es genau! Und ließ mich etwas schmunzeln: denn genau zu diesen drei Distris hatte ich einstmals instinktiv gefunden. Tiefenpsychologisch heißt das: ich liebe es bequem (bin also eher faul) und habe nicht die Ambition mich allzu tief in die Materie einarbeiten zu müssen.
Simples Funktionieren rangiert vor ausgiebigem Studieren. Umgekehrt vermag Effizienz aber meinen Enthusiasmus zu wecken, wodurch dann wiederum der Stachanow in mir durchbrechen kann.

Es gibt ja immer noch so ein bißchen die Legende, wonach Linux nur was für Nerds wäre (vor 25 Jahren sicherlich). Es ist aber eher so, dass die meisten Leute am Computer vorwiegend Standardsachen machen (Browsen, Mailen, bißchen Office) und da ist es weitgehend egal, welches OS man benutzt. Zumal oft auch noch dieselben Programme benutzt werden. Firefox, Thunderbird und Libre Office habe ich unter Windows kennengelernt. Wer mit Windows klarkommt, kann das auch unter Linux. Und umgekehrt, wer an Linux scheitert, ist meist auch nicht in der Lage, selbstständig mit Windows umzugehen. Vorausgesetzt man sucht sich für den Einstieg auch eine einsteigerfreundliche Distri aus: wie eben zum Beispiel PCLinuxOS. Die einzige echte Herausforderung ist die Installation; hier muß man vor allem unter UEFI aufpassen. Windows ist ja in der Regel schon vorinstalliert und zudem besitzergreifender (Du sollst keine anderen Götter neben mir haben).

Eine weitere Legende (Schauermär) ist das Terminal. Was Windows mit einsteigerfreundlichen Linux-Distris gemeinsam hat: sie lassen sich vollständig über die grafische Benutzeroberfläche bedienen. Bedienhilfen oder Analyseanforderungen in Benutzerforen werden aber in der Regel als einzugebende Kommandos angegeben. Das führt dann zu dem Mißverständnis, dass Linux grundsätzlich nur über Script-Kommandos voll zu beherrschen sei. Natürlich vergrößert ein gewisses Grundlagenwissen über Terminalkommandos den eigenen Aktionsradius; aber das ist unter Windows (mit dem Taskwindow oder gar der Powershell) auch nicht anders. Ich für meinen Teil kenne gerade einmal eine Handvoll solcher Kommandos auswendig; der Rest ist bloß Copy&Paste aus irgendwelchen Anleitungen.

Gibt es in Sachen Bedienung irgendwas, was typisch PCLinuxOS ist (verglichen mit Ubuntu/Mint)?
So spontan fällt mir da nur der Verzicht auf 'Sudo' ein. (Hatte ich letztens schon erwähnt.) Es bedeutet, dass man vorher (im Terminal nach dem Kommando 'su' oder per 'Öffnen als Administrator') das root-Passwort einzutippen hat, bevor eine sicherheitskritische Aktion gestartet werden darf. Das Prozedere ist somit geringfügig bequemer als die 'Sudo'-Methode.

Die Qualität der Handhabung wird bis zu einem gewissen Grad natürlich auch durch die Wahl des Desktops beeinflußt. PCLinuxOS hat in dieser Hinsicht keine Präferenzen. KDE, XFCE oder Mate ist Geschmacksache. Ich persönlich bevorzuge derzeit noch KDE, weil ich, sowie meine Hardware, es eher etwas opulenter als zu spartanisch haben wollen. (Man kann aber aus jedem Desktop bei adäquater Konfiguration mehr herausholen, als auf den ersten Blick machbar erscheint.)

Zuletzt noch etwas Psychologie. Ob man sich in eine neue Distri einzufinden vermag, hängt weniger von besonderer Intelligenz als von hinreichender Motivation ab. Motivation wiederum hängt vom Grad positiver Erwartungshaltung oder negativen Leidensdruck ab. Ist man aber gerade gefühlsmäßig in Sachen Computer eher ausgeglichen und auch nicht sonderlich neugierig, wird es, was Neues betrifft, schwierig, da man auch schon bei kleinen Schwierigkeiten geneigt ist, die Brocken hinzuschmeissen. Schwierigkeiten ergeben sich aber garantiert hinter irgendeiner Biegung (bloß wo, ist nicht vorhersehbar).

Bei Problemen ist es aber wichtig, zuallererst immer die Sache zu durchdenken, bevor man sich vor lauter Ungeduld zu Aktionen hinreißen läßt, die man noch nicht mal im Ansatz verstanden hat.

Summa Summarum gibt es eigentlich nicht viel über Besonderheiten bei der Handhabung von PCLinuxOS zu berichten. Und gerade das macht eine einsteigerfreundliche Distribution aus!
 
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