Pfadgröße maximal 255 Zeichen - auch noch unter Win 11?

MichaelBer

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Soviel ich weiß, gab es in den älteren Windows Versionen immer die Begrenzung von maximal 255 Zeichen für einen Pfad.

Ist das unter Windows 11 auch immer noch so?
 
Jein.
Das NTFS-Dateisystem unterstützt im Gegensatz zu den alten Vorgängern auch längere. Windows ist von sich aus aber auf 260 bzw 255 Zeichen begrenzt.
Aber das ist nicht in Stein gemeißelt.
Hier von MS selber was zu lesen, wenn es dich wirklich interessiert und wie man das umgehen kann:
https://learn.microsoft.com/de-de/windows/win32/fileio/maximum-file-path-limitation?tabs=registry

Aber hättest eigentlich durch googeln selbst gefunden.
Und eine gute Idee ist es sowieso nicht, dass man das umgeht, weil viele Programme damit Probleme haben werden. Die Einschränkung ist zwar historisch aber nicht ohne Grund beibehalten
 
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Hatte tatsächlich letztens erst ein paar Bugs deswegen, also ja muss noch beachtet werden.
 
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Wird sich auch nie ändern glaub ich, zumindest unter Windows und in absehbarer Zeit.

Haltet euch an die Grenze und es gibt keine Probleme.
Meistens ist der Grund, dass man mehr "braucht" einfach eine falsche Datenordnung bzw. -haltung, keine technische Einschränkung
 
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Problem ist auch nur teilweise bei Windows zu suchen :). Selbst, wenn Windows damit umgehen kann, heißt das noch nicht, daß Programme das auch können. Ich nutze Total Commander, der weist mich drauf hin beim Kopieren und fragt, ob ich das so lassen will. Der hat keinerlei Probleme mit überlangen Pfaden.

VLC z.B. zeigt dann einen Fehler für die Datei und XnView stürzt reproduzierbar ab (muß man drauf kommen).
 
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mae1cum77 schrieb:
Der hat keinerlei Probleme mit überlangen Pfaden.
Überlang ist es ja nicht. Technisch haben sie damals bei Windows NT eigentlich eine moderne Basis gesetzt und mit NTFS 65.535 Zeichen erlaubt. 255 wäre die maximale Länge für den Dateinamen.

Nur eben sind wir jetzt 30 Jahre später noch nicht durchgesetzt. Weder bietet es MS in Windows per Default an, noch sind die meisten Libraries für Windows-Programme darauf ausgelegt. Ist halt so ein Henne-Ei-Thema.

Vielleicht auch ein Mitgrund, dass Microsoft bis heute kein modernes Dateisystem eingeführt hat, wenn sie noch nicht mal das Potential des Systems nutzen, welches sie 1993(!) entwickelt haben.
Sowas kann man sich halt auch nur erlauben, wenn man einen Markt konkurrenzlos beherrscht (und ja, MS ist im Desktop konkurrenzlos bis heute. Nicht aus Gründen, sondern aus Marktanteilsicht und das wird sich auch nicht ändern in absehbarer Zeit, auch wenn Leute das immer wieder orakeln. Eher stirbt das Segment der Desktop-Rechner/Notebooks auf x86-Technik aus).

Falls jemand noch mehr zur Sache wissen will, dann googelt mal nach ReFS.
War geplant als Nachfolger von NTFS, in der Praxis findet es aber kaum Anwendung und man kann es auch nicht mehr für normale Windows-Installationen nutzen, nur für spezielle Windows-Versionen, woran man sieht, das MS hier selbst kein Interesse hat, dass man NTFS überhaupt ablöst.
 
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rg88 schrieb:
War geplant als Nachfolger von NTFS, in der Praxis findet es aber kaum Anwendung und man kann es auch nicht mehr für normale Windows-Installationen nutzen, nur für spezielle Windows-Versionen, woran man sieht, das MS hier selbst kein Interesse hat, dass man NTFS überhaupt ablöst.
Wird immernoch weiterentwickelt. Wikipedia sagt (kann mich erinnern, das als Artikel gesehen zu haben):
Starting with Windows Server 2022 and Windows 11 v21H2, its bootx64.efi natively supports the ReFS boot feature, and allows the system to be installed and run in a special way on a volume formatted with ReFS v3. If it is a volume formatted with ReFS v1, it cannot be booted with ReFS.

Bietet halt noch nicht in jedem Fall Vorteile. Da aber die Insider-Builds von Win 11 immer wieder neue ReFS-Features unterstützen (Volume-Encryption u.a), ist das noch nicht 'abandoned'.

Bei Client-Systemen wird das iirc von Professional For Workstations/Education/Enterprise unterstützt.
 
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mae1cum77 schrieb:
Bei Client-Systemen wird das iirc von Professional For Workstations/Education/Enterprise unterstützt.
Ja, aber ich schrieb deswegen ja auch explizit, dass es "kaum Anwendung" findet.
Eben auch aus dem selben Grund, warum NTFS nicht voll ausgenutzt wird. Man hätte weniger Limits, aber die Software ist nicht dafür ausgelegt und wird potentiell Probleme machen. Darum nutzt das in der Praxis quasi niemand
 
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rg88 schrieb:
War geplant als Nachfolger von NTFS, in der Praxis findet es aber kaum Anwendung
Kaum Anwendung ist an dieser Stelle falsch, du solltest nicht von Desktop Systemen ausgehen, wo das Dateisystem kaum Vorteile, aber einige Nachteile bietet.

Ich wüsste übrigens auch keine Stelle wo ReFS jemals als "Nachfolger" für NTFS beworben worden wäre, es ist stark in Richtung Storage Spaces entwickelt worden und die finden in Desktops ebenso selten Verwendung.

Es ist ein spezielles Dateisystem für spezielle Anwwndungsszenarien und wird vermutlich wie BTFRS genauso wenig als "Universalsystem" Verwendung finden. Die ursprüngliche Überlegung seitens Microsoft war NTFS durch ein datenbankbasiertes WinFS zu ersetzen, was aber schon bereits vor vielen Jahren verworfen wurde.
 
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xexex schrieb:
Ich wüsste übrigens auch keine Stelle wo ReFS jemals als "Nachfolger" für NTFS beworben worden wäre,
Es war für Longhorn aka Windows Vista als Standard-FS geplant um NTFS abzulösen. Dann hat MS aber doch wieder einen Rückzieher gemacht und seither das Thema nicht weiter verfolgt.
Dadurch fehlt halt leider heute ein modernes Journaling-FS das auch wie eine Datenbank arbeiten würde und instant Ergebnisse zurückliefern könnte, ohne die Platte zu indexieren.
xexex schrieb:
Kaum Anwendung ist an dieser Stelle falsch, du solltest nicht von Desktop Systemen ausgehen, wo das etem kaum Vorteile, aber einige Nachteile bietet.
Es war aber als allgemeiner Nachfolger nunmal eine Zeit lang angedacht. Echte Nachteile hat das System eigentlich nicht, oder welche fallen dir ein? Es ist komplexer, aber damit hat der Benutzer unter Windows doch eh keinen Kontakt in der Regel. Dafür bietet windows eine gute Abstraktionsschicht.

Bei einem Linux-System muss man eventuell schon mehr Ahnung und Erfahrung mit den FS haben, wobei auch hier mittlerweile die Anwendungszwecke gut abgesteckt sind und der "Kampf" um die Vorreiterrolle nicht mehr so präsent ist wie früher.
Im Grunde hat das ganze Thema FS an Fahrt verloren, seit sie den Reiser eingesperrt haben und ReiserFS damit beerdigt war. Dann gabs für den Normalfall eben EXT und die anderen FS haben sich ihre Nischen in ihren Spezialfeldern gesucht.
 
rg88 schrieb:
Es war für Longhorn aka Windows Vista als Standard-FS geplant um NTFS abzulösen.
Nein war es nicht! Für Vista hat Microsoft mit einem "WinFS" experimentiert, dessen Basis ein SQL Server sein sollte. Sowas was die Firma Windream seit vielen Jahren für Windows anbietet, mit ReFS hat es rein gar nichts zu tun.

rg88 schrieb:
Dadurch fehlt halt leider heute ein modernes Journaling-FS
NTFS ist ein Journaling-Dateisystem und war es schon von Beginn an, Ergebnisse sofort zurückliefen kann das System problemlos, wie diverse Suchtools beweisen, wobei man dafür kein Journal benötigt. Die Aufgabe eines solchen Journals ist jede Änderung am Dateisystem zu protokollieren und nicht irgendwelche Inhalte zu speichern.

rg88 schrieb:
Echte Nachteile hat das System eigentlich nicht, oder welche fallen dir ein?
Jede Menge! Es fehlt jegliche Möglichkeit einer Reparatur weg, ein "chkdsk" gibt es schlichtweg nicht mehr und jegliche Selbstreparatur erfordert den Einsatz von Storage Spaces und gespiegelter Datenträger. Das sich natürlich durch die geringe Unterstützung seitens Drittanbieter diverse praktische Probleme ergeben, sollte zudem klar sein. ReFS lässt sich weder unter Linux lesen noch kann irgendeine mir bekannte Datensicherungssoftware damit direkt umgehen, was meist zu eingeschränkten Wiederherstellungsfunktionen führt.

Die Features die NTFS aktuell noch bietet, wie Verschlüsselung einzelner Dateien oder Quotas, die dürften denke ich noch nachgereicht werden.
 
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Die Grenze gibts definitiv noch, mein OneDrive meckert da jedes Mal, wenn der Pfad zu lang ist, das es nicht syncronisiert werden kann.
 
xexex schrieb:
Nein war es nicht! Für Vista hat Microsoft mit einem "WinFS" experimentiert, dessen Basis ein SQL Server sein sollte. Sowas was die Firma Windream seit vielen Jahren für Windows anbietet, mit ReFS hat es rein gar nichts zu tun.
okay, dann hatte ich das falsch in Erinnerung
 
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@rg88
WinFS natively recognizes different types of data, such as picture, e-mail, document, audio, video, calendar, contact, rather than just leaving them as raw unanalyzed bytestreams (as most file systems do). Data stored and managed by the system are instances of the data type recognized by the WinFS runtime. The data are structured by means of properties. For example, an instance of a résumé type will surface the data by exposing properties, such as Name, Educational Qualification, Experience. Each property may be a simple type (strings, integers, dates) or complex types (contacts).[8][10] Different data types expose different properties. Besides that, WinFS also allows different data instances to be related together; such as a document and a contact can be related by an Authored By relationship.[
https://en.wikipedia.org/wiki/WinFS

Wer sowas haben will, von Ansatz ist es sehr genial, dem empfehle ich Windream.
https://www.windream.com/en/software/top-solutions/document-management
 
xexex schrieb:
Wer sowas haben will, von Ansatz ist es sehr genial, dem empfehle ich Windream.
https://www.windream.com/en/software/top-solutions/document-management
10000 €?😳
1693518292788.png
 
nutrix schrieb:
Kann gut sein, zumindest früher gab es aber auch eine "Solo" Version. Es ist halt mittlerweile ein ausgewachsenes DMS und Prozessmanager geworden. Der Preis bezieht sich allerdings auf ein Bundle mit der BPM Lösung und 5 Clients.
 
Die Soloversion ist in der HP vom Hersteller leider nicht ersichtlich. Die wird ja dann vermutlich auch nicht ganz günstig sein und lohnt sich für private Anwender eher nicht bzw. ist zu teuer.
 
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