Planung: Netzwerk-Erweiterung in Nebengebäude

yogi25

Cadet 4th Year
Registriert
Mai 2007
Beiträge
65
Hallo zusammen,
ich habe mir für die Weihnachtsferien ein kleines Projekt vorgenommen.
Ich möchte zwei Nebengebäude mit stabilem Internet versorgen.

Ausgangssituation:
Der Router steht im Technikraum im Haupthaus (Haus 1) . Kabel-Internet kommt über eine 1000er Leitung von Vodafone.
Das Router-Modell ist eine Vodafone-Station (die aktuellste mit WiFi6 von Technicolor). Das W-Lan im Haupthaus ist "ok". In den beiden Nebengebäuden kommt trotz Repatern zur Unterstützung wenig an. Ich habe die Situation mal grob skiziert:
IMG_20241217_0001.jpg


Was möchte ich erreichen?
Primär stabiles W-Lan auch in Haus 2 und 3. Optional auch 1-2 Anschlussmöglichkeiten für Lan-Kabel in beiden Nebengebäuden. In Haus 2 wohnt meine Tochter. Hier sollte TV, Playstation, Tablet und PC versorgt werden. In Haus 3 richte ich gerade mein Büro und eine kleine "Man Cave" ein. Hier sollte PC, TV, Tablet versorgt werden. Eventuell soll im Haupthaus später auch noch ein Access-Point oder Repeater installiert werden. Bis dahin soll das W-Lan des Routers genutzt werden.

Bisherige Planung:
Idee ist, vom Router aus in Haus 2 und Haus 3 jeweils ein Lan-Kabel zu legen und daran einen Access-Point zu hängen. Das Kabel für Haus 2 müsste ca. 30 Meter lang sein. Das in Haus 3 ca. 15 Meter. Der Router steht ja im Technik-Raum im Haupthaus. Ich würde versuchen, in Fensternähe ein Loch zu bohren und da beide Kabel durchzuführen, die dann zu den jeweiligen Außengebäuden gehen.

Meine Fragen:
1) Ist der Vodafon-Router in der Lage, die beiden Access-Points zu "steuern"? Damit meine ich, das die Kapazität richtig verteilt wird und nicht ein Access-Point alles blockiert, wenn da z.B. gestreamt wird und dann der zweite Access-Point oder das Haupthaus nichts mehr abbekommt. Alternativ hat Vodafone noch zwei Kabel-Fritzboxen zur Miete. Oder brauche ich etwas ganz anderes.

2) Was kann ich bei der jeweiligen Kabel-Länge überhaut erwarten? Ist es überhaupt realistisch, das alle drei Häuser gutes Internet haben? Bzw. brauche ich noch eine Verstärkung?

3) Am Fenster des Technikraums würde ich gerne nur ein Loch bohren. Die beiden Kabel würden hier dicht zusammen liegen. Muss ich befürchten, dass die Kabel sich gegenseitig stören?

4) Müssen die Access-Point alle das selbe Modell bzw. vom selben Hersteller sein? Hintergrund ist, das ich vielleicht später erweitern möchte und es dann vielleicht schwierig ist, das Modell noch einmal zu bekommen.

5) Falls ich in Haus 2 und 3 nicht nur W-Lan, sondern auch feste Lan-Anschlüsse möchte, was brauche ich da?

6) Ist es prinzipiell möglich, so ein Projekt selbst zu installieren? Ich bringe vertiefte PC-Kentnisse mit und habe auch Lust, mich in das Projekt einzuarbeiten. In Netzwerk-Technik muss ich mich aber erst einarbeiten. Da bringe ich wenig Kentnisse mit. Oder sollte das lieber gleich ein Techniker machen?

7) Was für Access-Points sind empfehlenswert für mein Projekt?

Vorweihnachtliche Grüße
 
Bei unterschiedlichen Häusern und dadurch auch Hausanschlüssen (Strom) UNBEDINGT ein Glasfaser Kabel verwenden wenn das Netzwerk übergreifend sein soll.

Es besteht die Chance das die Gebäude unterschiedliche Potentiale haben und dadurch Gefahr für Leib und Leben besteht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Engaged, DevD2016, coolfabs und eine weitere Person
yogi25 schrieb:
1) Ist der Vodafon-Router in der Lage, die beiden Access-Points zu "steuern"? Damit meine ich, das die Kapazität richtig verteilt wird und nicht ein Access-Point alles blockiert, wenn da z.B. gestreamt wird und dann der zweite Access-Point oder das Haupthaus nichts mehr abbekommt. Alternativ hat Vodafone noch zwei Kabel-Fritzboxen zur Miete. Oder brauche ich etwas ganz anderes.
QoS Ist die Funktion. Quality of Service. Glaube nicht dass der VF Router es kann.

yogi25 schrieb:
2) Was kann ich bei der jeweiligen Kabel-Länge überhaut erwarten? Ist es überhaupt realistisch, das alle drei Häuser gutes Internet haben? Bzw. brauche ich noch eine Verstärkung?
Mit guten/vernünftigen Kabeln Cat.6/7 sind ~100m drin.

yogi25 schrieb:
3) Am Fenster des Technikraums würde ich gerne nur ein Loch bohren. Die beiden Kabel würden hier dicht zusammen liegen. Muss ich befürchten, dass die Kabel sich gegenseitig stören?
Nein passt. Die Stören sich nicht gegenseitig. Aber: Eher einen Graben buddeln und die Kabel samt stabilen Flexrohr unter die Erde und in die Wand (sodass im Inneren paar Zentimeter vom Flexrohr rausgucken).

yogi25 schrieb:
4) Müssen die Access-Point alle das selbe Modell bzw. vom selben Hersteller sein? Hintergrund ist, das ich vielleicht später erweitern möchte und es dann vielleicht schwierig ist, das Modell noch einmal zu bekommen.
Nein. APs könntest du variieren. Roaming aka Mesh wird dann aber sehr wahrscheinlich nicht funktionieren. Einfacher wäre überall das gleiche Modell zu verwenden.

yogi25 schrieb:
5) Falls ich in Haus 2 und 3 nicht nur W-Lan, sondern auch feste Lan-Anschlüsse möchte, was brauche ich da?
Switch im Haus (+ weitere Kabel & evtl. Daten-Dosen)

yogi25 schrieb:
6) Ist es prinzipiell möglich, so ein Projekt selbst zu installieren? Ich bringe vertiefte PC-Kentnisse mit. In Netzwerk-Technik muss ich mich erst einarbeiten. Oder sollte das lieber ein Techniker machen?
Definitiv. Kommt halt drauf an wie du es machen willst und kannst. Nur Kabel einstecken ist es ja nicht.

yogi25 schrieb:
7) Was für Access-Points sind empfehlenswert für mein Projekt?
Kommt drauf an, wie und wo du die APs hinpacken möchtest. Decke, Kommode, direkt in die Steckdose, jeweils mit oder ohne PoE, was wiederum beim Switch bedacht werden sollte.

Ich würde dir für die Anbindung von Haus 2 & 3 wirklich Glasfaser/LWL empfehlen. Sind dünner und (wie ich finde) leichter zu verlegen. Man muss nur etwas mehr aufpassen.
Gibts auch schon vorkonfektioniert mit Steckern. Bspw. https://www.amazon.de/Elfcam®-Gepanzerte-Glasfaser-kabel-Multimode-Außenbereich/dp/B097ZFMSJ8/
 
Zuletzt bearbeitet:
1. nein. Würde ich auch gar nicht mit rumspielen. Es sei denn da ist irgendwas Fremdes mit im Haus.
2. bis 100 Meter LAN geht. Aber verschiedene Häuser sollte man mit Glasfaser vernetzten. Messen, und konfektioniert liefern lassen. Stichwort Potentialausgleich. Wenn es nur Nebengebäude sind, geht es auch so.
3. da stört nix. Warum "in der nähe der Fenster"? Das ist nicht unbedingt der beste Weg. Eigentum?
4, JA! Gleicher Hersteller.
5. PoE Switche
6. ja.
7. Ubiquiti -> Kannst natürlich auch mit fritzBoxen und Repeatern als LAN-Brücke (AP) arbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet: (7. Option hinzugefügt)
ExigeS2 schrieb:
Bei unterschiedlichen Häusern und dadurch auch Hausanschlüssen (Strom) UNBEDINGT ein Glasfaser Kabel verwenden wenn das Netzwerk übergreifend sein soll.

Es besteht die Chance das die Gebäude unterschiedliche Potentiale haben und dadurch Gefahr für Leib und Leben besteht.
Wie ist das gemeint? Die Sicherungskästen der Nebengebäude hängen am Hauptsicherungskasten des Haupthauses. Was bedeutet "übergreifendes" Netzwerk=?
 
@thealex Ich wäre da nicht so so sicher, das Thema hast du z.b. auch bei einer Gartenhütte wo du schon unterschiedliche Potentiale haben kannst weil die Gebäude nicht gleich geerdet sein müssen. Wenn sie auf die gleiche Erdung gehen ist es aber tatsächlich unproblematisch. -> Elektriker fragen.

Ein Glasfaserleiter hat keine elektrische Verbindung zwischen den beiden Standorten die er verbindet und ist wie ein Isolator und damit 0 Risiko.

So ein Leiter kostet fast nix mehr heute, auch Switche mit SFP Ports und fertig Konfektionierte Multimode Leiter sind erschwinglich und zudem noch viel leichter zu verlegen als ein Kupferkabel. Die Datenrate ist auch wesentlich höher, auf die Entfernung schaffen die Minimum 10Gbit, was für die kommenden Jahrzehnte besser ist als jetzt irgend ein CAT7 Kabel zu legen und trotzdem nur max. 1Gbit zu haben.
 
yogi25 schrieb:
Falls ich in Haus 2 und 3 nicht nur W-Lan, sondern auch feste Lan-Anschlüsse möchte, was brauche ich da?
Du nimmst je Haus einen Switch mit SFP-Port … dazwischen dann Glasfaser-Kabel. In dem Haus, in dem zwei Kabel liegen, braucht der Switch zwei SFP-Ports. So hast Du automatisch Deine LAN-Ports. Und Du könntest auch Haus 1 → 2 → 3 gehen, Du musst nicht direkt von Haus 1 in beide Häuser.
yogi25 schrieb:
Müssen die Access-Point alle das selbe Modell bzw. vom selben Hersteller sein?
Ich würde erstmal verlegen und dann schauen. Du kannst dann am Ende ganz normal irgendeinen WLAN-Punkt nehmen. Der kann auch über Schalt-Netzteil seinen Strom bekommen. Also das mit WLAN eher als Extra-Projekt sehen, z.B. wenn Du den WLAN-Punkt an die Decke setzen könntest, dann böte sich PoE statt Schalt-Netzteil an. Dann kannst Du direkt einen PoE-Switch (mit SFP-Port(s)) nehmen oder PoE-Injektor.
yogi25 schrieb:
Haus 2: Tochter. Haus 3: Man Cave.
Anstatt einem Heimnetz könntest Du auch drei Heimnetze bilden. Du würdest die Vodafone Station in den Bridge-Modus versetzen und dahinter dann einen Router mit Multi-LAN. Dann könntet Ihr in Euren Heimnetz komplett machen was Ihr wollt, ohne die anderen zwei Netze zu stören.

Daher würde ich das trennen. Im Moment darauf konzentrieren Glasfaser zu legen. Keinen Bock und es muss unbedingt CAT sein? Dann können wir Dir nur sagen: Elektriker hinzuziehen und wegen Potentialausgleich fragen.
yogi25 schrieb:
Müssen die Access-Point alle das selbe Modell bzw. vom selben Hersteller sein?
Aber um dem vorzugreifen: Weil die WLANs sich nicht überlappen, brauchst Du weder WLAN-Mesh noch -Roaming. Daher völlig egal, welche WLAN-Punkte Du nimmst. Wolltest Du unbedingt doch WLAN-Mesh, dann müssten wir schauen, ob Du den Ansatz mit mehr als einem Heimnetz verfolgen willst. Dann landest Du bei so Lösungen wie UniFi …
 
Ja klar kann man das so machen. Man kann auch einfach nur ein Kabel zu Haus 3 legen und von dort zu Haus 2 gehen. Dann braucht man in Haus 2 entweder einen Access Point mit 2 LAN Ports oder einen Switch. Dann kann man dort Abzweigen.
Unterschiedliches Potenzial braucht man nicht zu befürchten. Weil ja alle an einer Hauptverteilung hängen.
Mit cat7 ist man da sicherlich für 10Gbit gerüstet.
Würde man die Netze trennen wollen via vlan, wird die Investition sicherlich 4stellig und es muss jemand administrieren der sich gut auskennt.
 
Zurück
Oben