Planung Netzwerkkabel Verlegung im Neubau

philsc

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Hallo,

ich bin gerade mit der Planung und Rohinstallation vom Netzwerk im Neubau beschäftigt. Der Fußboden aus Betonestrich ist noch nicht gegossen, d.h. sämtliche Netzwerkkabel können noch in den Boden gelegt werden.
Die Situation ist wie folgt:
Im Keller gibt es einen Hauswirtschaftsraum, wo ein Glasfaseranschluss reingelegt wird (eventuell auch nur VDSL, das steht noch nicht so ganz fest, ist aber für diese Planung hier eher zweitrangig denke ich). Über dem Keller liegen 2 Etagen, Erdgeschoss mit Wohnzimmer, Küche und Bad, Obergeschoss mit Schlafzimmer, Kinderzimmer, Bad.
Mein anfänglicher Plan war es einfach, 3-4 Netzwerkkabel im Fußboden zu verlegen und diese direkt an einen Router anzuschließen. Nach etwas Recherche habe ich aber gelesen, dass man wesentlich mehr Kabel verlegen sollte um alle Eventualitäten in der Zukunft abzudecken. Das macht sicherlich auch Sinn, es sind nämlich schon 2-3 Schreibtischplätze und 3 Fernseher geplant, die am besten alle per LAN-Kabel angeschlossen werden.
Ich habe mich HIER etwas belesen und bräuchte scheinbar dafür ein Patchpanel und Switch, womit ich alle LAN Kabel an einen LAN-Anschluss des Routers bringen kann. Dieses Patchpanel müsste auf jeden Fall in den HAuswirtschaftsraum des Kellers, der Router ist aber meiner Meinung nach am besten im Erdgeschoss aufgehoben, um WLAN im ganzen Haus zu verteilen.
Ich habe also mehrere Möglichkeiten:
1. Maximal 4 Kabel im Haus verlegen und direkt an den Router anschließen
2. Beliebige Anzahl Kabel im Haus verlegen, in den Keller führen (das ist problemlos), dort an ein Patchpanel + Switch und dann den ein LAN Kabel vom Switch zum Router zurück ins Erdgeschoss
3. Wie 2., aber Router mit in den Keller, dann würde der Router direkt neben Patchpanel und Switch stehen, aber WLAN im Haus kann ich von dort aus vergessen

Für mich klingt Variante 2 am logischsten, allerdings wäre damit der Router ca. 5 Meter Kabellänge vom Glasfaser/VDSL Hausanschluss entfernt. Ich weiß nicht wie problematisch das wäre. Variante 3 hätte den Vorteil einer sehr kurzen Entfernung vom Glasfaser/VDSL Hausanschluss zum Router, allerdings muss ich dabei das WLAN zurück ins Erdgeschoss und Obergeschoss kriegen.

Ich würde mich sehr über eíne Einschätzung und Meinung eurerseits freuen. Ich muss jetzt auch zeitnah die Kabel bestellen, weil der Fußboden bald ins Haus kommt.

Vielen Dank vorab!
 
Man legt keine Kabel, sondern Leerrohre in ausreichender Anzahl und Grösse.

Zumal dir beim Gießen des Estrichs keiner garantiert, dass das Kabel heil bleibt.
 
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Der Router kommt in den Keller, pro Etage und Garten ein WLan Accesspoint per Kabel verbunden, und in jeden Raum min. zwei Lan-Kabel und Dosen.
 
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Heute verlegt man immer 2 Lan Kabel in jedes Zimmer zu jeder Dose. Schon allein wg der Ausfall-Sicherheit.
Kann ja sein, das wenn Du alles in Betrieb nehmen willst, ein Kabel nicht funktioniert, weil es während der Bauzeit beschädigt wurde. Freilich alle in Leerrohre. Gerade bei Verlegung im Fussbodenbereich Pflicht.
Du solltest auch, wenn Du eine Minimal-Verkabellung machst, immer im EG einen Zentralen Punkt wählen, wo der Router plaziert wird. Dort sollten auf jeden Fall 2 LAN Kabel hin führen. Weil bei Glasfaser ein Kabel als WAN und bei xDSL dieses Kabel als Amtsleitung geschaltet wird. Das 2. LAN Kabel ist dann der Abgang zur Kellerverteilung. Alle Kabel dann im Keller auf Patchpanel in kleinen Netzwerkschrank laufen lassen. Dort kann dann ein Switch die anderen abgehenden LAN Kabel bedienen. Mit Router im EG kann man meist das Geschoss darunter und darüber versorgen. Es sei denn die Betrondecken sind besonders dick oder Fussbodenheizung mit Reflexionsblechen ist verbaut. In diesen Fällen kannst Du von je einem AP je Geschoss ausgehen.
Den Router in Keller zu plazieren, macht wenig Sinn. Man braucht dann einen AP mehr und mit DECT ist auch nach der 2. Betondecke schluss. Hinzu kommt, das Versorgungsräume im Keller nie in der Mitte des Hauses liegen.
Netzwerkschränke gibt es als 9 oder 19Zoll.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie schon erwähnt wurde, bitte denke an Leerrohre!
Und behalte im Hinterkopf, dass irgendwann auch mal Glasfaser kommt und du irgendwohin auch die GF ziehen musst.

Was @Twin_Four sagt ist vernünftig .. pro Raum eine Netzwerkdose .. und die mit 2 Kabeln.
Im ausreichend großen Leerrohr und dann ist das fein.
 
Ja natürlich kommen die Kabel in Leerrohre, danke noch mal für Hinweis. Trotzdem müssen die Kabel ja schon vorher rein, weil man die ja später niemals in die verlegten Leerrohre mehr reinbekommt.
@Blutomen Daher verstehe ich nicht ganz, wie ich eventuell später Glasfaser durch die Leerrohre bekommen soll, das ist doch ein Ding der Unmöglichkeit. Oder habe ich etwas missverstanden?
 
Twin_Four schrieb:
Der Router kommt in den Keller, pro Etage und Garten ein WLan Accesspoint per Kabel verbunden, und in jeden Raum min. zwei Lan-Kabel und Dosen.
Amen. Genau so und nicht weniger.

Es handelt sich offensichtlich um Neubau. Hier zu sparen beim Netzwerk wäre ein Schuss ins Knie sondergleichen...

Leerverrohrung ist das A und O. Besser zuviel als zu wenig.

Wenn Du Kabelei reduzieren willst/gute Optik haben willst kann man auch Decken oder Wand-Installation der APs andenken und die Teile mit PoE versorgen. Muss man sich halt vorher überlegen wohin damit.
 
philsc schrieb:
@Blutomen Daher verstehe ich nicht ganz, wie ich eventuell später Glasfaser durch die Leerrohre bekommen soll, das ist doch ein Ding der Unmöglichkeit. Oder habe ich etwas missverstanden?

Hängt ein bisschen von ab, wie du dein Haus planst.
Der Standort des Routers sollte ja am besten Fall, fürs WLAN, zentral im Haus sein. (nicht in so nem Multimedia Schrank im Keller)

Die LAN-Kabel führst du irgendwo zentral zu einem Switch zusammen, wo dann auch die Kabel zu den Räumen sind. Damit der Router an seiner zentralen Stelle funktioniert, brauchst du neben LAN hin/weg aber auch noch DSL/Glasfaser.

Heißt zum Router Standort würde ich folgendes einplanen:
  1. Steckdose
  2. Doppel-LAN-Dose
  3. Extra Leerrohr (für Kupfer Endleitung o. Glasfaser)

Wenn bei euch irgendwann Glasfaser kommt, zieht man das Kupferkabel wieder raus und die Glasfaser ein.
 
Blutomen schrieb:
Hängt ein bisschen von ab, wie du dein Haus planst.
Der Standort des Routers sollte ja am besten Fall, fürs WLAN, zentral im Haus sein. (nicht in so nem Multimedia Schrank im Keller)
NEIN!

Router != WiFi

WiFi kommt in größeren Setups (dazu zählt auch ein Haus) am besten über einen dedizierten AP pro Stockwerk.
 
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philsc schrieb:
1. Maximal 4 Kabel im Haus verlegen und direkt an den Router anschließen
4 Kabel für ein ganzes Haus? Viel zu wenig, späteres nachrüsten kommt immer teurer und ist aufwendiger. Im Minimum entsprechende Leerrohre vorsehen
philsc schrieb:
3. Wie 2., aber Router mit in den Keller, dann würde der Router direkt neben Patchpanel und Switch stehen, aber WLAN im Haus kann ich von dort aus vergessen
Es gibt auch noch andere Geräte (zB Accesspoint) die eine Wlan aufspannen können, das ist nicht nur Routern vorbehalten.
philsc schrieb:
Trotzdem müssen die Kabel ja schon vorher rein, weil man die ja später niemals in die verlegten Leerrohre mehr reinbekommt.
Nein müssen sie nicht. Der Sinn und der Vorteil von (Leer)Rohren ist das dadurch der Austausch oder das nachträgliche einziehen von Kabeln in Leerrohren theoretisch jederzeit möglich ist.
Die nötigen Kabel werden ja nicht bereits vor dem betonieren von Wänden, Böden etc bereits in die Rohre eingezogen. Erst danach wird dies gemacht.
 
Ich kenne mich beim Hausbau nicht aus, aber du redest immer nur von Fußboden.
Die Netzwerkdosen kommen aber ja in die Wände.
Sind diese schon "fertig" oder können dort noch die Leerrohre verlegt werden ?
Du solltest nämlich die komplette Kabelstrecken im Leerrohr machen - alles andere ist sinnlos.
 
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Bei den Rohren solltest Du auch nicht sparen und so etwas https://www.fraenkische.com/de-DE/product/ffkus-em-f-grau benutzen. Die sind Trittfest und dürfen sogar im Beton liegen. Die sind etwas steifer als normale Leerrohre und haben daurch etwas größere Biegeradien, aber das ist später ein Vorteil, wenn mal eine Leitung ausgewechselt werden muss.

... ... ...

Im vom HBRSC verlinkten Video wird am Anfang nur ein normales Rohr gezeigt.
 
@HBRSC Das sieht durchaus interessant aus, ich würde aber die Kabel doch schon vorab in die Leerrohre einbringen, weil ich es mir auf größeren Entfernungen von z.B. 10 Meter doch ziemlich kompliziert vorstelle. Wenn da schon ein Kabel vorinstalliert ist, dann bin ich erst mal auf der sicheren Seite und könnte später immer noch Änderungen vornehmen. Oder hätte das irgendeinen Nachteil?
@meph!sto Die Dosen an den Wänden sind noch nicht fertig, dementsprechend beginnt das Leerrohr direkt an der Netzwerkdose und endet am Patchpanel.
 
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Thema Router und Position: Kommt einfach drauf an wie dus genau machen möchtest. Das Modem muss ja dort sein, wo auch die Glasfaser bzw. der Telefonanschluss ist. Befindet sich das Modem im Router (wie bei den meisten Fritzboxen) dann muss im Grunde auch der Router dort sein. Verwendest du für die Funktionen jeweils getrennte Geräte dann kann der Router im Grunde überall dort stehen, von wo eine direkte Verbindung mittels Netzwerkkabeln möglich ist.
Ein Hinweis noch: Man kann auch ein Netzwerkkabel als Telefonkabel "missbrauchen".
 
philsc schrieb:
ich würde aber die Kabel doch schon vorab in die Leerrohre einbringen, weil ich es mir auf größeren Entfernungen von z.B. 10 Meter doch ziemlich kompliziert vorstelle.
Es gibt Einziehhilfen, genau für diese Anwendung, die schiebt man ins Leerrohr und zieht daran die Leitungen dort durch, das macht man also in der Regel immer erst nachher.
Child schrieb:
dann muss im Grunde auch der Router dort sein.
Der Router muss aber nicht für das (ganze) WLAN zuständig sein.
 
HighTech-Freak schrieb:
NEIN!

Router != WiFi

WiFi kommt in größeren Setups (dazu zählt auch ein Haus) am besten über einen dedizierten AP pro Stockwerk.
Komm halt in der Realität an .. EFH verbaut keiner dedi WiFi APs.
Da stellt sich jemand nen Router hin der auch WiFi macht .. egal wie sehr du dich im Kreis drehst und nein nein nein rufst.

Ich weiß, in nem Techlastigen Forum wie das hier bei der Computerbase hast nur den einen 1% der Bevölkerung der immer nach Technik schreit (oder wie bei dir nach HighTech). Die 99% anderen nehmen einfach den 0815 Standard und sind damit glücklich.

Da steht ne Fritz!Box zentral und es werden evtl. noch irgendwo Fritz!Repeater gesteckt.
Und da ist AVM sogar hoch eher die bessere Wahl, als irgendwas vom Grabbeltisch was der Typ im Mediamarkt endlich los werden wollte.

Da musst de froh sein, wenn mindestens 1-LAN-Anschluss in nem Raum ist.
Und ims Glücksfall sogar noch im Leerrohr.

Der @philsc ist hier schon sehr gut aufm Weg.
 
Blutomen schrieb:
Komm halt in der Realität an .. EFH verbaut keiner dedi WiFi APs.
Schwer zu verstehen dieser Satz, aber Repeater als LAN-Brücke, wie es AVM nennt, sind in größeren Wohnungen und erst recht mehrstöckigen Häusern gang und gäbe. Dass da nur ein Router als einziger WLAN-Sender genutzt wird, eher die Ausnahme.
 
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Twin_Four schrieb:
Der Router kommt in den Keller
Das ist ein Privathaushalt und kein Rechenzentrum.
Der Router/CPE kommt zentral in den Wohnraum, denn dafür sind die meisten Consumer Router ausgelegt.

Wenn die Kabel in Rohren liegen braucht man auch kein zusätzliches Kabel für Ausfallsicherheit, diese Kabel sind mit überschaubarem Aufwand austauschbar. Außer da wo der Router im Wohnraum steht. Dort sollten unbedingt 2 Leitungen sein (WAN/Internet und LAN).

Ebenso braucht man auch nicht in jedem Raum LAN. Alles was als "Zimmer" definiert wird ja. Jeder Raum ganz sicher nicht.

Am wichtigsten ist, dass man jedes Stockwerk per Kabel versorgt.
Wenn irgendwo 2 Zimmer aneinander grenzen ist da auch in 5 Jahren schnell ein Loch durchgebohrt und ein Kabel rüber gelegt. Nur Stockwerkübergreifend wird meist nervig.
Ergänzung ()

philsc schrieb:
ich würde aber die Kabel doch schon vorab in die Leerrohre einbringen, weil ich es mir auf größeren Entfernungen von z.B. 10 Meter doch ziemlich kompliziert vorstelle.
Üblicherweise macht man ein Zugseil oder Zugdraht rein, mit dem man dann später das Kabel durchzieht. Aber klar, du kannst auch gleich das Kabel reinlegen.
 
Tatsächlich handelt es sich bei dem Haus auch um Ständerbauweise, d.h. es gibt keine dicken Betonwände zwischen den Räumen. Deshalb wird es ziemlich sicher auch ausreichen, wenn von einem zentralen Punkt aus im Haus das WLAN Signal verteilt wird. Lediglich der Keller hatte Betonwände und eine massive Stahlbetondecke, weshalb von dort aus das WLAN Signal sicherlich nicht das Obergeschoss erreicht wird. Daher war ja meine Idee, dass man im Hauswirtschaftsraum des Kellers alle Netzwerkkabel zusammenlaufen lässt, dort an Patchpanel und Switch anschließt und von dort aus ein LAN Kabel und den Hausanschluss in das Erdgeschoss führt. Das wäre die Variante 2 aus dem Post #1.
 
h00bi schrieb:
Am wichtigsten ist, dass man jedes Stockwerk per Kabel versorgt.
Wenn irgendwo 2 Zimmer aneinander grenzen ist da auch in 5 Jahren schnell ein Loch durchgebohrt und ein Kabel rüber gelegt.
Das kann man auf verschiedene Arten sehen. Wenn man im Rohbau die Möglichkeit hat, sollte man meiner Meinung nach eher mehr, als weniger Leerrohre legen. Da jetzt zu sparen bringt später mehr Aufwand, Geld und Dreck.
 
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