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Plattenspieler ... alter Tangential oder gleich Technics HighEnd?

MahatmaPech

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nabend!

ich spiele seit Langem mit dem Gedanken, wieder einen Schritt rückwärts bei der Klangerzeugung zu gehen ^^ ... vorhanden ist ein alter StereoReceiver Sony STR-GX290 von anno Zwieback, der aber nach wie vor zuverlässig herhält und dazu sind noch zwei Paar Boxen von Aiwa und Sony in Betrieb. der Receiver hat natürlich auch einen PhonoEingang in Cinchausführung. Hinzu kommen meine alten aber ebenfalls treuen Kopfhörer Sony MDR-CD770. (ja, ich hab der Firma damals noch vieles anderes mehr gegen mein sauer verdientes Geld abgekuddelt!)

jetzt soll halt u.U. ein Plattenspieler angeschafft werden. Ich habe ein paar schöne alte Platten bekommen und evtl bekomme ich noch einen Tangentialspieler LT CS 01. Wenn das aber nicht klappt, dann habe ich an einen Technics SL1210 oder 1200 gedacht. MK II aufwärts scheint es ja gerade in ausreichender Stückzahl gebraucht zu geben. ist das Overkill? es soll halt "ein Leben Lang" halten! der Tangential hat schon ein paar Dekaden auf dem Buckel - so gute 25 Jahre. aber die Technics gibt's erst ab 450€ aufwärts. Geräte mit 78/min oder auch 104/min wären rein infrormativ auch mal von Interesse, da ein Bekannter noch diverse mit 78 und eine alte Schellack mit 104 hat (spezielle Nadel nötig? ... Saphir?)

gehört wird querbeet ... Platten aus den 60ern bis aktuelles von "Nightmares on Wax", "Jungle", "of Norway". auch Nick Waterhouse oder Jack White sind vertreten.

Lohnt ein 1210er oder 1200er, weil "quasi-Referenz" oder ...?
Alternativen dürfen gerne genannt werden.

Preis: P/L muß stimmen. gerne gebraucht. neu darf's selbstverständlich auch sein.

... wenn noch ne Info fehlt, dann kurzes Break und ich versuch, sie zu liefern.
 
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Der Technics ist keine allgemeingültige Referenz. Ist aber ein vielseitiges Teil. Ich würde ihn für Geräte anderer Anbieter allerdings links liegen lassen. Wie ist Dein Status in Bezug auf den anderen Spieler? Nur weil der älter ist, muss der nicht schlecht sein, ganz im Gegenteil. Vom Klangbild her kann der netter sein als so manch aktuelleres Gerät. Außerdem bedeutet alt nicht, dass er nicht mehr zu warten bzw. nicht mehr reparabel ist. Hifi-Fachläden (die kleinen um die Ecke, nicht die großen Ketten und Discounter) können Dich da punktgenau beraten. Die checken auch die Geräte und sagen Dir dann, ob es sich noch lohnt und falls, welcher Aufwand nötig ist. Hatte mal einen Thorens 320 MKII - stand jahrelang rum. Ich hätte nur den Riemen ersetzen müssen und die Lagerflüssigkeit ersetzen müssen. Und evtl. die Nadel. Kostenmäßig sehr übersichtlich war das.
Im Zusammenspiel mit der vorhandenen Hardware bzw. den Geräten würde ich natürlich auch Maß halten. Hat ja keinen Sinn, wenn das Laufwerk High-End-Deluxe-Super-Duper-Ultra-Hammer-Toll ist, aber der Rest mehr oder weniger deutlich darunter liegt. Dann hättest Du vom tollen Laufwerk nämlich herzlich wenig und würdest Dich schon fragen, ob die vielen Euros echt nötig waren, weil man so wenig davon raushört.
Mein Rat wäre daher wirklich der, mit ner Fachwerkstatt die Geschichte mal zu bekakeln was das ältere Tangentiallaufwerk angeht. Die haben vielleicht auch noch Tipps, wie man das Umfeld mit wenig Aufwand aufwerten kann, z.B. Überprüfung und ggfs. Auswechselung der Verkabelung, sofern es Sinn macht und geldlich vertretbar ist.
Wenn's der nicht sein soll, ginge meine Empfehlung klar zu einem Thorens-Laufwerk. Die Dinger sind hochwertig, man bekommt dafür immer einen Menschen in der Fachwerkstatt und mit den Teilen hat man auch wenig Kummer.
 
Akustisch war der Technics nie auf gleichem Niveau wie andere Geräte in seiner Preislage. Er ist ein Arbeitsgerät, extrem robust und mit einigen Featuren wie dem schnellen Start/Stop ausgestattet, die für den DJ-Betrieb wichtig sind und bei Heimgeräten wie Thorens, Dual, Linn, Acoustic Research, etc. nicht vorhanden sind. Vom Klang ist er eher metallisch, ein höherwertiges MC-System ist bei ihm herausgeworfenes Geld.

Den RFT-Tangentialspieler kenne ich nicht. Es gab sehr gute RFT-Geräte wie die Lautsprecher, die für die damalige Zeit ein exzellentes Preis- Leistungsverhältnis boten. Tangential ist jedoch so eine Sache. Die Steuerung, damit der Spurfehlwinkel wirklich geringer als bei einem Drehtonarm bleibt, ist aufwändig. Ob der RFT in der Lage ist, einen Tonabnehmer mit einer scharfen Nadel wie einem Van-den-Hul-Schliff korrekt zu führen? Wenn ich mir diesen Post durchlese, dann habe ich meine Zweifel, dass dies eine gute Wahl wäre.

Empfehlen würde ich einen gebrauchten Dreher wie z.B. den schon genannten Thorens 320 oder seinen noch etwas besser klingenden Bruder 160 MK IV oder V. Die gibt es in Deutschland wie Sand am Meer und brauchen nur alle paar Jahre einen neuen Riemen und einen Tropfen Öl. Alternativen wären ein Rega Planar 2 oder 3, ein Acoustic Research EB-101, ein Linn Axis, solche Sachen. Alle ohne größere Elektronikanteile wie so manche Japaner aus der Zeit, was sie extrem reparaturfreundlich macht, sollte tatsächlich mal ein Bauteil kaputt gehen.

Aufstellung ist bei einem Plattenspieler sehr wichtig. Ideal für die meisten genannten Modelle ist ein stabiles Brett an einer tragenden Wand, will man es perfekt machen, nimmt man einen speziellen Halter wie den Pro-Ject Wallmount. Dazu einen von den Werten passender (wichtig! Beraten lassen wegen Resonanzfrequenz) Tonabnehmer bis zu 400,-€ und man ist schon nahe am akustischen Nirvana. Einbauen sollte den Tonabnehmer ein Profi, für den Schön-Schablone und Tonarmwaage keine Fremdwörter sind. Der kann bei den Subchassislaufwerken auch gleich dafür sorgen, dass sie sauber schwingen.
 
Ich hatte Ende der 80er mal kurze Zeit einen RFT Tangential Plattenspieler, habe ich aber schnell wieder abgegeben, weil die Tonarmsteuerung gern mal verrückt gespielt hat. Würde ich meinen heiß geliebten Vinyl Schätzen nicht antun. Wenn heutzutage Tangential, dann höchstens einen gut gewarteten Revox.
Schaue doch mal hier rein, da sind viele schöne Geräte bei. Direktantrieb ist nicht verkehrt, keine Riemenprobleme und hohes Drehmoment. Und es gab viele gute Direkttriebler. Beim verlinkten Händler ist auch für die markentreue Anlage etwas von Sony dabei. Der dort angebotene Sony PS 515 für 139€ wäre sicher keine schlechte Alternative. Und da gewerblicher Anbieter, gibt es Gewährleistung dazu. Bei den Technics 1210 wollen viele gewerbliche Anbieter Mondpreise (wie bei allen Vintage Geräten).
 
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Ich habe vor ein 4 Jahren einen mittlerweile 35 Jahren alten Sony PS-X50 bei Ebay gekauft, läuft immer noch absolut rund.
Leider sind die Preise bestimmter Marken steil nach oben gegangen und Schnäppchen-Chancen werden immmer seltener, der Sony war damals noch eins und nur 20km fahrt :)
Versand ist bei Plattenspielern immer kritisch, wenn dann nur von jemandem kaufen, der weiß wie er zu verpacken hat oder selbst abholen.
Abstand halten sollte man von den Elektronikwundern aus den frühen 80ern. Wenn es da Defekte gibt, kann man meistens nichts mehr machen (RIP Pioneer PL630 :( )
Der Hitachi PS 38 vom verlinkten Händler ist übrigens echt gut und weil er ein Hitachi ist und damit bei vielen unter dem Radar liegt auch noch preiswert.
 
na da hab ich doch gleich die nächsten Fragen:

-Thorens: je kleiner die Typenbezeichnung, umso höherwertiger bzw. früher mal höher angesiedelt?
-Link zum Analog-Forum: ok, er scheint nicht das Optimum zu sein. gibt es für den alten RFT eigentlich noch Nadeln, und wenn ja, wo? worauf sollte man bei Nadeln und dem Tonarm achten?
-Link zu Analog-Revival: Hitachi und Sony sehen schick aus, die Repeat Funktion ist etwas, das mich aufhorchen läßt. zuviel Elektronik? oder doch (elektro-)mechanisch?
-was macht den Hitachi zu einem möglichen P/L-Champion?


wie ihr merkt, kann ich sehr wohl auf anderen Gebieten mal ne DIN "zitieren", aber bei dem Thema Plattenspieler bin ich doch auf vielmehr Input angewiesen, als ich mir vorgestellt hatte. natürlich würde ein Preis z.B. von 139€ beim Sony nicht die Welt bedeuten, aber ärgern würde ich mich schon, wenn ich nach zig Platten keine neue Nadel mehr bekomme! die Technik ist für mich Retro und Zukunft zugleich.

ich habe außerdem einen sehr guten Bekannten, der sich sowohl mit schnöder Elektronik und auch mit Mikroelektronik beschäftigt hat in seiner beruflichen Laufbahn. daher sollte bei älteren Spielern ein später mal platztender Elko oder ne lose Spule bei guter Ersatzteillage eigentlich kein Ausschlußgrund sein. er hat mir schon Grakas und vor langer Zeit auch meinen Router repariert. SMD Bausteinchen, die beim Luftholen leicht verschluckt werden können. ^^
 
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Für den Sony bekommst Du Dank Headshell mehr als genügend hervorragende Tonabnehmer. Am Besten, sollte er es werden, im HiFi Forum beraten lassen, was an dem Arm gut klingt.
Hier noch ein Thread, in dem es auch um den Sony und geeignete TAs geht: http://www.hifi-forum.de/viewthread-26-14153.html
Ich habe hier auch noch einen Direkttriebler aus den 80ern, einen Technics SL-DD33. Unverwüstlich, der läuft wie am ersten Tag. Und ist ein Vollautomat, erkennt auch, bis auf Exoten wie 10" und 11" die Plattengröße automatisch, Repeat Funktion hat er zwar auch, aber so etwas ist bei Plattenspielern so nötig, wie ein Kropf. Und die Teile gibt es selbst im Top Zustand häufig sehr günstig, weil den viele nicht auf dem Radar haben, alle wollen die "großen" Technics. Dazu wird er gern als "Plastikdreher" bezeichnet, obwohl fast keine Plastikteile dran sind, das meiste, von ein paar Knöpfen und Blenden abgesehen, ist Metall, also sehr solide. Das trifft auch auf die Elektronik zu.
 
MahatmaPech schrieb:
na da hab ich doch gleich die nächsten Fragen:

-Thorens: je kleiner die Typenbezeichnung, umso höherwertiger bzw. früher mal höher angesiedelt?
-Link zum Analog-Forum: ok, er scheint nicht das Optimum zu sein. gibt es für den alten RFT eigentlich noch Nadeln, und wenn ja, wo? worauf sollte man bei Nadeln und dem Tonarm achten?
Das ist bei Thorens leider nicht so einfach, der 280 ist z.B. ein kleineres Modell als der 320, 320 und 160 standen auf einer Stufe, ein 316 ist ein abgespeckter 320, dito das Verhältnis zwischen 146 und 160. Ein 124, 125 oder 126 jedoch ist ein erheblich größeres Modell.

Gute Anlaufstelle für Plattenspieler allgemein ist HiFi-Wiki. Und hier eine sehr informative für Thorens.

Die Art der Nadeln, die bei RFT im Original verwendet wurden, dürfte nur noch gebraucht zu bekommen sein, wenn überhaupt. Die Werte sind sehr ungewöhnlich, da passt kein handelsübliches System.

Zum Verständnis empfehle ich die Lektüre der Seiten von PhonoPhono. Dort werden sehr anschaulich die beiden wichtigsten Typen MM und MC erklärt, wie auch der Zusammenhang zwischen Tonarm und Nadelnachgiebigkeit, die Compliance.



MahatmaPech schrieb:
-Link zu Analog-Revival: Hitachi und Sony sehen schick aus, die Repeat Funktion ist etwas, das mich aufhorchen läßt. zuviel Elektronik? oder doch (elektro-)mechanisch?
-was macht den Hitachi zu einem möglichen P/L-Champion?
Vollautomaten wurden meist in eher preiswerten Geräten verbaut, Hitachi ist nicht so angesehen bei den Japanophilen, die mehr auf JVC, Denon oder Kenwood schauen, die sich prestigewirksam in höheren Preislagen ausgetobt haben. In den frühen 80ern begann in Japan der Siegeszug der Elektronik mit bedämpften und geregelten Armen. Es gab tolle Modelle wie z.B. den JVC QL-Y55F. Sehr beeindruckend, toll verarbeitet, aber wenn dir einer der integrierten Chips darin kaputt geht, war es das. Die bekommt man nämlich nicht mehr. Ein anderes Beispiel der Sony PS-X 800. Tolles Teil, aber die Drehzahlsteuerung kann einen wahnsinnig machen. Wenn er läuft, ist alles prima. Wenn. Die älteren Japaner aus den späten 70ern sind dagegen unproblematisch.


MahatmaPech schrieb:
wie ihr merkt, kann ich sehr wohl auf anderen Gebieten mal ne DIN "zitieren", aber bei dem Thema Plattenspieler bin ich doch auf vielmehr Input angewiesen, als ich mir vorgestellt hatte. natürlich würde ein Preis z.B. von 139€ beim Sony nicht die Welt bedeuten, aber ärgern würde ich mich schon, wenn ich nach zig Platten keine neue Nadel mehr bekomme! die Technik ist für mich Retro und Zukunft zugleich.

ich habe außerdem einen sehr guten Bekannten, der sich sowohl mit schnöder Elektronik und auch mit Mikroelektronik beschäftigt hat in seiner beruflichen Laufbahn. daher sollte bei älteren Spielern ein später mal platztender Elko oder ne lose Spule bei guter Ersatzteillage eigentlich kein Ausschlußgrund sein. er hat mir schon Grakas und vor langer Zeit auch meinen Router repariert. SMD Bausteinchen, die beim Luftholen leicht verschluckt werden können. ^^
Sehr hilfreich so jemanden zu kennen. Er wird aber auch nichts mehr machen, wenn er keine Bauteile bekommt. Ich kenne ein paar wunderbare Laufwerke, die in der Ecke verstauben in der Hoffnung, einmal ein ähnliches Modell mit einem anderen Fehler zu finden.
 
war dann erstmal am lesen. ich hab die ganze nacht kein auge zugetan. die ganzen links von Brimbamborum bedürfen wohl eingehenderen Studiums. (womit hab ich mich da eingelassen :D ich wollte doch nur nen PS! ^^ )

ich schau mir auch noch mal die seite von Analog-Revivals an. da gab es zwei Thorens für je 349,-. mal schauen, wo der sich "einordnet". drückt mir die Daumen, daß ich nicht komplett am Verständnis scheitere. und mit viel Glcük und etwas Schlaf würde ich heute oder Morgen mal versuchen, ein-zwei-drei Auserwählte zu benennen. Ihr dürft mir dann nochmal den Marsch trompeten und wir haben möglicherweise nen erstplatzierten, wenn ihr mir nicht gleich alle zerredet! :D
 
Zuletzt bearbeitet: (Preiskorrektur)
Der Dual CS-5000 dort ist auch nicht verkehrt. Das verbaute System ist ein guter Einstieg und der Plattenspieler hat viel Potenzial. Zudem ist er nicht so schwer zu warten, schönes Teil.
 
Brimbamborum, schön erklärt, heute fast zu kompliziert. Wer will noch Plattendreher? Thorens und Konsorten kennt doch kein Schwein mehr im MP3 Zeitalter, von 50 kg schweren Drehern mit separatem Riemenantrieb reden wir nicht. Hab auch noch eine ganz netten halbautomatischen Direktläufer von Kenwood aus den 80zigern, natürlich nicht ganz "Highend", aber nicht schlecht, hat keine schlechte Armmechanik. Leider hat sich mein AKG Super Nova in den Jahren abgeseilt und Retipping für 180 Euro schmerzt dann schon. Ansonsten wäre das noch ein nettes Laufwerk fast ohne Elektronik für altes Vinyl. Mit Sicherheit besser, als die Laufwerke, die man heute meist so kaufen kann.
 
@knallfix ... was kostet denn son Paket Porto ausm Strahleland?

also bezüglich Auswahl ...
wenn ich auf AnalogRevival aussuchen müßte, dann wohl doch nur ein Thorens für 349,--. mit sehr wahrscheinlichen klanglichen Abstrichen würde wohl auch der Sony ...515 für 139,-- ne gute Basis als Einsteiger bieten.

bei den Thorens: 147 oder 320?
@DUAL: welche Vor-/Nachteile ggü meiner kleinen Auswahl hat der?
@all: Tonabnehmer-Ersatz ... wie ist da die grobe Marktlage überhaupt? ist die Lage eher: "kauf dir Hersteller xy", der paßt (klanglich) immer oder muß ich mir gleich nen LifeTime-Vorrat zulegen, weil EOL?

Gute Nacht!
 
TAs gibt es in großer Menge und sie werden noch lange verfügbar sein, sagt die Glaskugel. Das Vinyl Revival sorgt dafür.
Ein TA sollte zu allererst zum Tonarm passen. Hier spielt u.A. das Gewicht des Arms und des TA eine maßgebliche Rolle. Zum Anderen sollte seine Klangcharakteristik zur gehörten Musik passen. Sobald Deine Entscheidung zum Plattenspieler selbst gefallen ist, würde ich mich an Deiner Stelle entweder im HiFi Forum beraten lassen, dort finden sich sehr viele User mit einem reichen Erfahrungsschatz, oder bei einem guten Händler, im WWW wäre das als ein Beispiel PhonoPhono, die quatschen Dir auch nicht das teuerste auf, sondern das, was am besten Deinen Anforderungen entspricht, ich habe dort jedenfalls sehr gute Erfahrungen gemacht.
 
Japan hat ein 100V-Stromnetz. Wenn die Geräte also nicht bereits entsprechend vorbereitet wurden, wäre ein Umbau oder Vorschalttrafo fällig. Und beim Import müssen zumindest 19% Mehrwertsteuer bezahlt werden, zusätzlicher Zoll sollte zwar nicht anfallen, aber da kann ich mich irren.

Der 147 bei Analogrevival ist interessant wegen der Modifikationen von Phonosophie. Ingo mag zwar mit seinem heutigen Programm in Esoterikland abgewandert sein, seine Mods für Thorens waren jedoch wirklich spannend. Das Gerät wird ein sehr anspringendes und mitreißendes Klangbild haben, ein Dreher zum Mitschnippen. So kenne ich zumindest die Brüder, die ich gehört habe. Aber wie immer bei Mods: Man weiß nie genau, was man bekommt. Wer hat das zusammengestellt und -gebaut? Macht das Ganze Sinn oder ist es Humbug? Das kann man leider nur im Vergleich herausfinden, wenn nicht gerade offensichtliche Fehler unüberhörbar sind. Wie geschrieben, die unter dem Phonosophielabel verkauften Thorens sind toll, waren aber auch eine deutlich höhere Preislage als der jeweilige Ursprungsdreher. Dies wird ein Selbstumbau mit Einzelteilen sein, dessen Erfolg ich nicht beurteilen kann. Nach der Beschreibung könnte, wie geschrieben -könnte- dies aber eine echte Verbesserung darstellen.

Der Dual ist so etwas wie der Schwanengesang von Dual. Er kam als Rettungsanker ganz zum Ende der großen Produktion, als der CD-Hype die Plattenspieler massiv unter Druck setzten. Aber da noch die ganzen Kapazitäten vorhanden waren, ist er noch nach industriellen Maßstäben gebaut und dies meine ich durchaus positiv. Der gleiche Plattenspieler würde aufgrund der geringeren Stückzahl und dementsprechend teureren Produktionsmethoden heutzutage ein mehrfaches kosten. Dies ist bei allen Gütern so, ein VW Golf wäre auch mindestens 3-4x mal teurer, wenn VW davon nur ein paar tausend Stück absetzen würde.

Der CS5000 ist gut verarbeitet und hat den besten Tonarm, den Dual damals gebaut hatte. Die anderen Arme waren sehr leichtgewichtig und nur mit wenigen Tonabnehmern kompatibel, das ist hier anders. Er ist sinnvoll ausgestattet, verzichtet aber auf anfälligere Dinge wie Vollautomatik. Käme er heutzutage von einer kleinen englischen Firma, wäre die Aufregung groß, denn ich würde ihn klanglich eher etwas höher als einen Thorens 320 mit Standardarm und in die Nähe eines Linn Axis mit Basik einstufen. Die kann man mit anderen Tonarmen natürlich noch stark verbessern, aber mit einem TP90 hält der von Dual locker mit.

Tonabnehmer sind aufgrund der geringeren Stückzahlen insgesamt teurer geworden. Aber es gibt sie weiterhin und es ist kein Ende abzusehen. Für ein wirklich gutes System muss man zwischen 200 und 400,-€ rechnen, darüber sind die Preise offen, aber im Verhältnis zum Dreher unverhältnismäßig. Eine gute Auswahl von noch bezahlbaren Modellen gibt es bei Phonophono, die bieten zudem eine kompetente Beratung, wenn es um die Compliance mit einem bestimmten Tonarm geht.
 
Hallo brimbamborum,
du scheinst mit den Drehern noch ziemlich fit zu sein, wenn ich dein Beiträge lese. Vielleicht kann ich dich nach einer kleinen Einschätzung fragen. Hab hier noch meinen alten Kenwwod KD-770 halbautomatischen Direktdreher, sicher kein HighEnd, aber nicht so schlecht. Dürfte so Ende 80iger um 90 rum sein. Am Arm hatte er ein AKG Super Nova P8ES vdh. Leider hats mir mit den Jahren den Nadelträger zerstört. Nun gibts ja so einen Nadelspezi, der auch für das AKG ein sogenanntes Retipping, allerdings mit anderem Nadelschliff macht. Diesen van den hul Schliff gibts wohl nicht mehr für alte Systeme. Wirtschafltich sinnvoll, das System zu sanieren? Vinyl ist noch vorhanden. Bin da schon seit geraumer Zeit gedanklich am kämpfen. 180 Euro nur fürs System ist natürlich ne Hausnummer. Ne Menge Alben hab ich mittlerweile natürlich als CD, aber noch ne Haufen Maxis so von 80 - 90. Wobei ne Menge sogenannte Remastered CD Alben aus den 80igern relativ gruselig klingen.
 
Wenn du es zu den guten Händen von Axel gibst, kommt ein wirklich ordentliches System wieder zurück. Ist aber ein Biest, was die Justage angeht. Das er keinen reinen VDH-Schnitt macht, finde ich gut. Das ist noch schwieriger zu justieren und durch das tiefe Eintauchen in die Rille nur Leuten mit Plattenwaschmaschine zu empfehlen. Wobei Shibata schon relativ extrem ist.

Ansonsten ist das alleinige Retipping von AKG sinnlos. Ich hatte vor ein paar Jahren (~2005) ein noch ungenutztes ATR AC1 aufgetrieben. Das war unbenutzbar, die Lager waren bockhart geworden. Und damals gab es niemanden, der dies hätte ersetzen können. Es muss also immer ein kompletter Neuaufbau her. Deshalb machen Ersatzeinschübe auch keinen Sinn und gebraucht würde ich mir kein AKG holen. An deiner Stelle würde ich das AKG so wie es ist verkaufen. Es gibt Fans der Marke und die suchen entsprechende Bodys, um sie wiederaufzubauen. Denn auch mit neuer Nadel bleibt das Problem, dass dies ein System ist, dass anspruchsvoll zu justieren ist. Und da Axel alles per Hand macht, kann man auch nicht von festen Werten ausgehen und man muss sich vom Antiskating über Auflagekraft bis zum Azimuth alles erarbeiten. Kaufe dir lieber ein AT-95 und verbaue dies.

Dein Kenwood ist ein ordentlicher und gesuchter Dreher. Die Unterschiede zum 990 waren IIRC sehr gering. Bei gutem optischen Zustand würdest du für ihn einen sehr guten Preis erzielen können, insbesondere, wenn der Deckel fehlerfrei und die OVP vorhanden ist. Reaktiviere ihn, er ist ein echtes Schmuckstück. Und wenn du zu den Leuten gehörst, die sich wirklich hinsetzen, um konzentriert Musik zu hören, dann wirst du feststellen, dass die ganze Prozedur vom Platte auspacken bis zum Nadel aufsetzen, das große Cover und die sichtbare Bewegung der Maschine einen nicht unerheblichen Anteil am Vergnügen bedeuten kann. Und wenn du in einem Jahr feststellst, dass du wieder viel Spaß an deinem KD770 hast, kannst du ohne großen Verlust das AT95 ersetzen.
 
Brimbaborum,
ich danke dir, konkrete Antworten auf meine Frage. Es ist tatsächlich der Axel, so viele Axels wirds wohl nicht geben, die alte Tonabnehmer sanieren. Die Justierungsprozedur damals mit dem AKG ist mir noch schwach in Erinnerung, mit Schablone für den Plattenteller und anderen Prozeduren wie Auflagekraft, Antiskating und natürlich Wasserwaage. Vielleicht sollte ich den Kenwood tatsächlich reaktivieren, wenn auch nicht mit dem AKG. Er ist ja optisch noch ein nettes Gerät, eigentlich zeitlos und hat noch eine schöne japanische Feinmechanik. Der Deckel ist leider nicht mehr ganz schön, da hat mir so ein blöder umgefallener Strahler mal ne leichte Delle rein geschmolzen. OVP? Bei hochwertigen Geräten hebe ich die Verpackung lange auf, aber keine >25 Jahre. Wer hat nach der Zeit noch ne OVP? Deinen letzten Absatz kann ich nachvollziehen. Ende der 80ziger hatte ich mich zum Yamaha M85 mit CX1000 Vorverstärker hochgearbeitet und besagtem Kenwood. Eine Freude, dass Zeug bei der Arbeit zu sehen und zu hören mit passenden LS, auch die M85 mit ihrem StarTrek Pegel Display.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du magst dich an die Einstellung des Original-AKGs erinnern, aber da hattest du Vorgabewerte für Auflagekraft und Antiskating. Die kannst du mit einem Neuaufbau so ziemlich vergessen. Jetzt sind die richtigen Werte entweder mit Messschallplatte oder per Gehör zu ermitteln. Das ist durchaus machbar, aber eben aufwändiger.

Zumindest bei Plattenspielern kann ich nur dringend dazu raten, den Karton zu behalten. Verstärker oder CD-Spieler kann man bedenkenlos auch in einer selbstgebastelten Verpackung versenden, aber zumindest die Haube überlebt dies bei einem Dreher fast nie. Deshalb wirst du bei Gebrauchthändlern meist den Passus finden, dass die Haube zwar mitgeschickt wird, dafür aber keine Garantie übernommen wird. Und da die Hauben nur mit Chloroform wieder vernünftig zu kleben sind, ist dies keine gute Option für den Normalanwender. Aber ohne klingt es sowieso besser, insofern ist der Verzicht durchaus konsequent.

Eine Delle hatte ich mir auch einmal in einen Spieler gemacht. Allerdings hatte ich beim Hochklappen die Lampe über dem Rack eingeschaltet und das war schon zu viel. Dummerweise war dies ein Yamaha PX-2, bei dem die Haube für den Look fast unverzichtbar ist. Das hat mir beim Verkauf richtig Geld gekostet. Kratzer kann man fast alle auspolieren, danach fallen einem zwar die Arme ab, sieht aber klasse aus.

Jetzt aber genug diesen Thread gekapert. Wenn du Leidensgenossen zu deinem AKG suchst, kann ich die das Analogforum empfehlen, sehr kompetente Leute dabei. Da der Body im Preis nicht mehr fallen wird, kannst du ihn auch behalten und später entscheiden, was du damit tun willst.
 
MahatmaPech schrieb:
@knallfix ... was kostet denn son Paket Porto ausm Strahleland?

...
Gute Nacht!

Also persönliche Erfahrung hab ich nicht, aber vom mitlesen pauschal: :)
Je nach Artikel und Versandart können das viele hundert Euros werden, die dann auch nochmal versteuert werden.
Mittlerweile ist wohl auch der Versand per Schiff möglich, dauert dann zwar ne ganze Weile aber ist auch deutlich günstiger als Luftfracht.

Ist zwar Ebay.com aber als "abschreckendes" Beispiel sehr geeignet :)
Die Mutter aller Receiver:
http://www.ebay.com/itm/Vintage-Pio...pt=Vintage_Electronics_R2&hash=item540e7374e8
Shipping:
$1,066.55 UPS Worldwide Express

Ganz interessant um böse Überraschungen beim Zoll zu vermeiden, ist das Global shipping Programm von Ebay.
http://pages.ebay.com/buy/globalshippingprogram/
Alle zu erwartenden Kosten auf einen Blick und der Kauf ist auch "all inclusive"
Nur als Beispiel:
http://www.ebay.com/itm/Technics-SL...pt=Vintage_Electronics_R2&hash=item233f0de8c3
 
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