Powerline Störung durch Nachbarn

Mojo1987 schrieb:
Kann man in modernen Powerline Adaptern nicht einen VDSL Modus aktivieren, der die Störungen auf ein Minimum reduzieren sollte? Vielleicht kann man da mal mit dem Nachbarn zusammen ansetzen.
Kann man. Oft genug probiert, oft genug nix gebracht. Das Frequenzband wird in diesem Bereich dann bedämpft, aber nicht komplett ausgeblendet. Außerdem leidet die Datenrate darunter, was dem Nachbarn womöglich nicht gefallen wird.
 
@PieczonyKurczak

Ich hatte das Glück, die KVA (Kabelversuchsanlage) letztes WE besichtigen zu können - über das Thema Störungen durch Powerline wurde dabei auch diskutiert. Während ich eine relativ rigorose Meinung zu den Adaptern habe, musste ich allerdings akzeptieren, dass es auch gemäßigtere Stimmen gibt. Die Telekom hat einen Messaufbau, wo der Einfluss der Adapter auf verschiedene Kabeltypen geprüft wird. Am besten sind wohl derzeit die Magic Adapter von devolo, die, wenn sie an einem geeigneten Router betrieben werden, mit diesem kommunizieren, um die Beeinflussung möglichst gering zu halten.

Bringt aber natürlich nichts, wenn die Adapter beim Nachbarn laufen. Und ich halte es auch für realitätsfremd, die Elektroinstallation von einem Gebädue grundlegend prüfen/ändern zu lassen, um Beeinflussungen zu reduzieren. Bei solch einem Aufwand kann auch direkt LAN-Kabel verlegt werden.

Sofern die BNetzA bei dir keine Möglichkeit sieht, die Adapter stillzulegen (weil sie die Grenzwerte einhalten), sieht es nicht gut aus. Am besten wäre wohl, nochmal den Vorschlag von @pufferueberlauf anzugehen: Gespräch mit dem Nachbar und versuchen eine Lösung zu finden. Du könntest ihm anbieten, ein WLAN-Mesh System zu schenken und einzurichten.
 
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Welche FritzBox wird verwendet, welche Powerline Adapter verwendet der Nachbar?
PS: hab eine 250Mbit DSL, FB7590 und 3x TP-Link 1200 im Einsatz --> aber störungen keine.
Das Netzteil der FB kann gut strahlen, dann steigen die powerline Adapter aus.
Die sind auch eingestellt das sie geringere VDSL Interferenzen erzeugen sollen. Alle 3 Adapter müssen dann so eingestellt werden.
 
PieczonyKurczak schrieb:
@Telekom hilft könnte man seitens der Telekom nichts dagegen unternehmen? Bzw. ist man wirklich absolut gegen Powerline machtlos?

Da habe ich @eifelman85|s ausführlicher Antwort leider wenig hinzuzufügen. Wie er bereits schrieb, gibt es wenig, bis gar nichts, was wir da direkt unternehmen können. Ebenso stimme ich ihm zu, dass sämtliche potentiellen Schritte, den Einfluss der Powerline auf dein Netzwerk zu minimieren, aufwändiger sind, als das mit dem Nachbarn zusammen zu klären und bei ihm dann vernünftig LAN-Verbindungen innerhalb der Wohnung/des Hauses zu verlegen.

Viele Grüße
Jonas Bl.
 
Bei PLCs den SISO Modus zu aktivieren, bringt nur in wenigen Fällen Abhilfe.

Auch wenn die Beobachtungen den Eindruck erwecken, die Störungen müssen nicht vom Nachbarn kommen. PLCs und defekte Schaltnetzteile können durchaus ganze Ortsteile oder Dörfer stören. Dazu kommt, daß nicht 100% intakte Leitungen der DSL Anschlüsse einerseits selbst EMV Störungen besser einfangen können, andererseits diese auch in das TK Netz "einspeisen" können.

Jeder Telekom Techniker hat die Möglichkeit, bei der Störungssuche den gesamten Anschlußbereich eines Outdoor MSAN nach solchen Fehlerquellen (PLCs, unsymmetrische Anschaltungen, schlechte Kontaktstellen) abzusuchen. Die Technik erkennt zwar nicht alle möglichen Fehlerquellen, ist dennoch sehr hilfreich.

Die wenigsten PLCs verstoßen gegen die geltenden Regeln, das Problem sind die Regeln selbst, die den Betrieb im Frequenzbereich, den die DSL Anschlüsse nutzen, erlauben. Die Telekom hat nicht ohne Grund alle PLCs aus dem Portfolio genommen und rät auch aktiv von ihrem Betrieb ab.

Aber wie schon erwähnt, es muß keine PLC die Störungsursache sein, defekte Schaltnetzteile sind genau so häufig Ursache. Der Klassiker sind Netzteile für Fitz!Boxen, das Original ist nach einem Gewitter defekt, für Ersatz von AVM wollen Viele kein Geld ausgeben und kaufen 5€ Billigteile bei aliexpress & Co. Und mit denen legen sie eben die DSL Anschlüsse ganzer Dörfer lahm, weil die Dinger schon mal keine (vorgeschriebene) wirksame PFC haben, wie auch viele LED Beleuchtungen aus dem Baumarkt.
 
bluebox schrieb:
Die wenigsten PLCs verstoßen gegen die geltenden Regeln, das Problem sind die Regeln selbst, die den Betrieb im Frequenzbereich, den die DSL Anschlüsse nutzen, erlauben. Die Telekom hat nicht ohne Grund alle PLCs aus dem Portfolio genommen und rät auch aktiv von ihrem Betrieb ab.
Naja, weder PLC noch VDSL sind die lizensierten Hauptnutzer dieser Frequenzen... d.h. wenn die sich gegenseitig Stoeren ist das doof fuer die Betroffenen, aber halt kein klarer Handlungsbedarf fuer den Regulierer. Sollte sich aber mittelfristig zu Gunsten des relativ praktischen PLC entwickeln, einfach weil DSL in FTTH ueberfuehrt wird und Photonen in Glasfaser fuer die PLC-Emissionen komplett unempfindlich sind. (Das soll nicht heissen, dass ich persoenlich PLC grossartig finde, aber ich sehe halt, dass es fuer einige Anwendungen extrem attraktiv ist.)
 
pufferueberlauf schrieb:
Naja, weder PLC noch VDSL sind die lizensierten Hauptnutzer dieser Frequenzen... d.h. wenn die sich gegenseitig Stoeren ist das doof fuer die Betroffenen, aber halt kein klarer Handlungsbedarf fuer den Regulierer.
Jedes Produkt muß so gestaltet sein, daß es den Betrieb anderer Produkte oder Technologien nicht beeinträchtigt. Und im Fall der PLCs ist es eine einseitige Beeinträchtigung, die von ihnen ausgeht, kein gegenseitiges Stören.

Aber davon abgesehen muß zuallererst sichergestellt sein, daß die Leitung des TE wirklich fehlerfrei ist. Welche galvanischen Parameter einzuhalten sind, weiß jeder Techniker.
 
bluebox schrieb:
Jedes Produkt muß so gestaltet sein, daß es den Betrieb anderer Produkte oder Technologien nicht beeinträchtigt. Und im Fall der PLCs ist es eine einseitige Beeinträchtigung, die von ihnen ausgeht, kein gegenseitiges Stören.
Nein. Hier waere selbst gegenseitige Stoerung zwischen PLC und DSL keine Handlungsgrund fuer die BNetzA. Hier geht es IMHO um den Schutz der Primaernutzer der relevanten Frequenzbaender und darum die dazu eingefuehrten Emissionsgrenzwerte einzuhalten, dabei ist es vollkommen gleichgueltig ob/wie sich die Sekundaernutzer in die Quere kommen.
bluebox schrieb:
Aber davon abgesehen muß zuallererst sichergestellt sein, daß die Leitung des TE wirklich fehlerfrei ist. Welche galvanischen Parameter einzuhalten sind, weiß jeder Techniker.
+1.
 
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