News Präzedenzfall: Tanzendes Baby führt zu neuer Auslegung von Fair Use

Recht so ! Das gierige Gesicht der Musikindustrie hat wieder seine Fratze gezeigt. Wie eingeschränkt muss man eigendlich sein um einer Mutter wegen so einem Mumpitz einen Strick draus zu drehen, die gehören mit der Gema und Gez direkt im selben Teich versenkt. Und ausserdem echt unverschämt ... wo bleibt bitte die Firma Fisher Price ? Das Logo ist deutlich zu sehen und sie haben dazu nicht ihr Einverständniss gegeben, wäre ich Fisher Price würde ich die Frau sofort zu Boden klagen !
 
Danke das ihr hier das Video dazugepackt hat. Das zeigt deutlich wie lächerlich der Claim war.
 
Handysurfer schrieb:
Die Dinger haben eine sehr geringe Reichweite. Mein Gerät für 15 Euro, dass ich vor langer Zeit gekauft hatte, konnte etwa 5 Meter weit senden und wer kommt auf die Idee, eine Radiofrequenz zu wählen, die niemand wählt. (86.5)
Da musst du viel Glück haben und es wäre ein großer Zufall, beim Stehen neben mir mal alle Radiofrequenzen durchzuschalten und sobald ich wieder losfahre, hörst du sowieso nichts mehr, weil ich kein Mittelspurschleicher bin.


Naja, hatte selber schon einen, der ging locker seine 750m weit (im Stadtverkehr). Frequenz frei einstellbar (logisch, könnte ja ein echter Radiosender draufliegen und stören).

Aber wir schweifen ab :p
 
Handysurfer schrieb:
Schon lustig wie alle immer auf Youtube gehen, wenn es um Musik oder Musikvideos geht, obwohl man auf alternativen Plattformen nicht nur mehr solcher Inhalte finden kann, sondern oft auch in besserer Qualität und vor allem Original.

Welche zum Beispiel? Unbekannte Musik und live Auftritte dieser unbekannten Künstler fand ich bisher nur auf Youtube.
 
Snooty schrieb:
Welcher Schaden ist denn entstanden?
Vermutlich hat sie argumentiert, dass sie sich in ihrem Recht der freien "Meinungsäusserung" beschnitten sah. Und sie in den Möglichkeiten und Rechten zur Veröffentlichung ihrer Inhalte eingeschränkt wurde. Dieses Recht sollte einem auch zustehen, wenn man keine kommerziellen Interessen damit verfolgt.

Stell dir z.B. vor es stellt ein Redner ein Video von einer Demonstration auf YouTube. In der Nähe der Rede läuft in einem Cafe ein Lied. Der Contentinhaber erkennt dieses Lied und verbietet die Veröffentlichung des Videos.
Nun kann man argumentieren, dass in dem hier dargestellten Video
1) Musik tatsächlich gewollter Inhalt des Videos ist
2) In der Videobeschreibung/dem Titel obendrein konkret auf das Lied Bezug genommen wurde
3) Fraglich ist, ob dieses Video als "Meinungsäusserung" durchgeht

Insgesamt stellt sich aber natürlich trotzdem die Frage inwiefern die beiden Beispiele wirklich weit entfernt sind. Die Mutter will ja offensichtlich ihr tanzendes Baby präsentieren und nicht Beihilfe zur Urheberrechtsverletzung leisten. Was für ein Lied da läuft ist ja im Grunde genommen egal....
Man muss einfach sagen, dass man hier auf Seiten der CI einfach zu weit gegangen ist.

Aber man muss sich natürlich auch fragen, wo da die Grenzen liegen. Stell dir vor aus meinem oberen Beispiel der Redner ist ein Rechtsaußen und da läuft gut hörbar die ganze Zeit dein Lied, möglicherweise nimmt dieser sogar noch Bezug auf die "störende" Musik...da würde ich mich als Künstler aber auch gegen wehren wollen.

Wie man sieht, die Unterschiede liegen manchmal im Detail.
 
Das Urteil ist nur zu begrüßen! Universal und allen anderen, die Content-ID einsetzen, gehört mal ordentlich auf die Finger geklopft. Was die Algorithmen da an automatischen DMCA-Takedowns (gibt es eigentlich ein deutsches Wort dafür, das nicht gestelzt klingt?) produzieren, ist Wahnsinn geworden. Da werden die Rechte auf Übertragungen von mit Steuergeldern finanzierten Raumfahrtmissionen oder Creative-Commons-Filme beansprucht und erst auf Druck durch die Berichterstattung in großen Medien zurückgerudert. Privatleute, die sich keinen Anwalt leisten können und deren Videos zu unrecht gesperrt worden sind, schauen allerdings in die Röhre.

Es darf nicht sein, daß Rechteinhaber folgenlos ihre Algorithmen Amok laufen lassen können. Ein YouTube-Konto erhält für ein Urheberrechtsvergehen einen Strike, bei drei Strikes wird das Konto geschlossen. Eine Entsprechung für Content-ID-Verwalter bei einem zu unrecht beanstandeten Video gibt es dagegen nicht – die können sperren lassen, wie sie lustig sind.
 
Ich fürchte, dass mit TTIP auch noch eine Ausweitung dieses Wahnsinns auf EU-Recht passiert um "Investitionshemmnisse" abzubauen.

Die Verbindung aus Geldgeilen Anwälten und Geldgeilen "Rechteinhabern" also nichtmal dem Urheber oder Künstler ist eine Bedrohung für das Internet.
Ergänzung ()

Diese "Takedowns" die ja auch Z.b. Youtube vornimmt wenn die Rechtelage nicht klar ist, sind total Lächerlich.
Sogar Videos mit Deichkind-Musik, hochgeladen von der Band wurden gesperrt.
 
22428216 schrieb:
Mal so ganz am Rande:
Eltern sollten ihre Kinder gar nicht ins Netz stellen und damit deren Persönlichkeitsrechte vergewaltigen.

Man kann's auch übertreiben. In dem Alter sehen die doch eh alle noch gleich aus, es sei denn es sind siamesische Zwillinge.
 
Taigabaer schrieb:
Man kann's auch übertreiben. In dem Alter sehen die doch eh alle noch gleich aus, es sei denn es sind siamesische Zwillinge.

Ziemlich bald wird die erste Generation in das Alter kommen, wo deren Schulfreunde solche Videos/Bilder sehen.
Was das bedeutet muss ich nicht sagen.

Dann wird das Alter kommen, wo die Personen ihre erste Arbeit suchen.
.....

Dann werden einige davon evtl mal etwas berühmter.
.....

All das, weil die Eltern meinten ein Video ins Netz zu stellen.
Das Kind/ der Erwachsene dann, indem Fall die betroffene Person wurde nie gefragt.
Es gilt nach wie vor die Regel: Einmal im Netz, immer in Netz.

Das kann man schön so weiter spinnen. Die Auswirkungen von diesem perm. veröffentlichen von persönlichen Daten im Netz kann man nur schätzen. Einige sieht man bereits jetzt. Und wirklich gut ist das nicht was dabei rum kommt.


Aber genau jene Einstellung, die Du geschrieben hast, haben viele Menschen.
Das wird noch ein böses Erwachen geben....

Eltern haben ihre Kinder zu schützen. Dazu gehört genau so die Privatsphäre und die Persönlichkeitsrechte.
 
Das ist gut, mir werden auch oft meine selbstgedrehten youtube videos wegen so Kleinigkeiten gelöscht.

das ist fair use, was viele vergessen-
 
Schon alleine wegen der grottigen Qualität des Audio-Materials ist es von der von Universal mehr als lächerlich hier auf eine Urheberrechtsverletzung zu pochen.

Gut das die Contentmafia hier mal schön gesagt richtig auf die Fresse gefallen ist! Freut mich richtig gehend.
 
Irgendwie schiessen die sich damit doch mal wieder selbst ins Bein. Das Video wird durch solche News ja nur noch mehr angeklickt :D

Mir als Youtuber geht das alles auch sehr auf den Senkel. Ich mach das ja nichtmal kommerziell und muss trotzdem auf jeden kleinen Musikklipp achten, dass der ja nicht geschützt ist. Es nervt einfach.
Allerdings hab ich auch ein wenig Verständnis für die Rechteinhaber. Ich selbst würde das ja auch nicht wollen.
 
22428216 schrieb:
Ziemlich bald wird die erste Generation in das Alter kommen, wo deren Schulfreunde solche Videos/Bilder sehen.


Dann wird das Alter kommen, wo die Personen ihre erste Arbeit suchen.

Da steht weder der Name des Kindes, noch ists klar ob das die Mutter reingestellt hat. Kann auch eine Freundin oder sonstwer gewesen sein. In dem Alter werden auch später Schulkameraden und Arbeitgeber das Kind nicht identifizieren können. Weil es eben in dem Alter noch genauso aussieht wie Millionen Andere. Wer kann schon Dreijährige identifizieren? Wenn es 9+ wäre, dann würd ich mit Dir übereinstimmen.
 
Taigabaer schrieb:
Da steht weder der Name des Kindes, noch ists klar ob das die Mutter reingestellt hat. Kann auch eine Freundin oder sonstwer gewesen sein. In dem Alter werden auch später Schulkameraden und Arbeitgeber das Kind nicht identifizieren können. Weil es eben in dem Alter noch genauso aussieht wie Millionen Andere. Wer kann schon Dreijährige identifizieren? Wenn es 9+ wäre, dann würd ich mit Dir übereinstimmen.

Bei allem Respekt, aber das ist Quatsch!

1.: Zu den meisten Videos kann man rausfinden wer es ist. Anhand von Verknüpfungen.
Dies gilt insbesondere für Facebook etc. wo das ja besonders schlimm ist mit den Kinderfotos.

2.: Sollte jemand anders ein Foto einstellen, ist eben DAS die Pflicht der Eltern, sowas zu unterbinden.

3.: Die meisten Menschen kann man anhand solcher Bilder gut erkennen.

Davon ganz abgesehen: Ich möchte nicht, dass von mir peinliche oder andere Fotos/Videos im Netz kursieren.
Selbst wenn mich darauf niemand derkennen würde. Einfach die Tatsache, dass ICH im Internet
zur Schau gestellt werde, will ich nicht. Und damit bin ich wohl der Teil einer großen Mehrheit.

Ich kann mich wehren gegen so etwas. Kinder jedoch nicht, da sie in den meisten Fällen wohl erst sehr spät lernen welche Folgen so etwas haben kann und hat. Wenn sie es überhaupt lernen sollten. Viele Erwachsene wissen das nichtmal.
Umso schlimmer ist es, wenn Eltern selbst Bilder/Videos ins Netz stellen oder dies zulassen.
NIEMAND kann sagen, ob das Kind so etwas später gut finden und darüber lachen wird.
Somit ist es meiner Ansicht nach eine Mißhandlung der Persönlichkeitsrechte!
Und da ist es total egal, wie alt die Kinder sind.

Ganz abgesehen von den Datensammlern, über die man alle Nase lange hier lesen kann.
Bei der neuen MS WIN10 Werbung wird mir schlecht, wie die Kinder von klein auf ins Boot holen wollen. :stock:
 
zttz schrieb:
Das ist gut, mir werden auch oft meine selbstgedrehten youtube videos wegen so Kleinigkeiten gelöscht.

das ist fair use, was viele vergessen-
Nur kannst du dich als Deutscher nicht darauf berufen. Das einzige deutsche Recht, das dem nahe kommt, ist das Zitatrecht. Das hätte aber auf solche Fälle keine Anwendung.
 
chb@ schrieb:
Richtig so!! Langsam reicht es mit der Contentmafia!!

Bin der gleichen Meinung man müsste sogar Systematisch dagegen Verstössen am besten im Grundgesetz aufnehmen :D
 
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