News Preiserhöhung: Spotify gibt neue Steuer in Frankreich an Kunden weiter

Djura schrieb:
Bleibe weiterhin der guten alten CD treu. Kann mir niemand wegnehmen.

Ist schon ne richtige Rotze mit den ganzen Abodiensten.

Ich hab noch nie so viel Musik gehört wie seit Spotify. Gerade kleine, unbekannte Künstler bekommen so Geld. Geld, das sie durch CDs niemals bekommen hätten, weil ich niemals von ihnen gewusst hätte. Gleichzeitig werden sie bekannter und können so auch eher auf Festivals etc. spielen.
 
@Krik
Das BIP hat einfach absolut nichts mit der Kaufkraft der einzelnen Bürger zu tun.

"Fun Fact":
Zerbombt man in einem Krieg das Eigentum der Bürger und baut es nur zur Hälfte wieder auf, steigt der BIP, obwohl die Bürger weniger als vorher haben.
 
Alles Ablenkung. Du bist nur neidisch, dass andere, ärmere Länder geringere Abopreise haben.

In der Türkei liegt das durchschnittliche Jahreseinkommen bei knapp über 10 000 €. In Deutschland liegt es bei über 51 000 €.
 
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aspro schrieb:
Auch mit der Umsetzung hat sich das BVerfG bereits auseinandergesetzt. Da du nicht weiter begründest, was genau du überhaupt meinst, hier einfach mal eine Auswahl an Urteilen.
https://www.ard.de/die-ard/Rundfunkfreiheit-Ueberblick-der-wichtigsten-Urteile-aus-Karlsruhe-100/
Ich denke da an so Sachen wie die Verbeamtungen, die Art und Weiße wie gewisse Posten vergeben werden usw.
Das riecht teilweise sehr streng nach Korruption/Vetternwirtschaft.
Kann sogar sein, dass das Altlasten sind und mit dem heutigen Vorgehen nichts mehr zu tun haben. Leider zahlen wir dafür immer noch und wie immer bei öffentlichen Institutionen hat man auch nicht das Gefühl, dass da jemand für zur Rechenschaft gezogen wurde, das ist halt „blöd gelaufen“.

Edit: ich möchte jetzt eigentlich nicht mit Institutionsbashing anfangen, aber die letzen 10 Jahre Jahre haben es verdammt schwer gemacht idealist in diesem Bereich zu bleiben.
 
Krik schrieb:
So ein Album enthält ja 10-15 Lieder, von denen meiner bisherigen Erfahrung nach höchstens 1-2 hörenswert sind.

Das dachte ich früher auch und das war eine sehr gefährliche Denkweise.
Zum Beispiel dachte ich, "Okay, ich habe jetzt die drei bekannten Titel von dem Album gehört und finde sie sehr gut, dann brauche ich das Album auch nicht kaufen, da kann ja nicht noch mehr Gutes drauf sein..."
Fast wäre mir "The Rise and Fall of Ziggy Stardust and the Spiders from Mars" von David Bowie entgangen, denn nicht nur der Titeltrack und ein paar andere bekannte Titel sind gut, jeder einzelne Track ist richtig richtig klasse.
Manchmal braucht man jedoch eine Weile um die Größe eines Tracks wirklich zu erkennen und er bleibt erst beim dritten Hören hängen - da sind Streamingdienste natürlich auch eine Gefahr, weil man da lieber andere neue Dinge hört als den einen Track erneut, den man erst (in einer hypothetischen Zukunft) nach zwei weiteren Malen lieben würde.

Ich kenne aber genug Fälle in denen nicht 1-2 Titel auf einem Album gut sind sondern eher 1-2 Titel auf dem Album nicht so gut sind, es gibt aber auch perfekte Alben!
("Valensia - Air Twister" - eine krass übertriebene Hommage an Queen, Texte sind noch absurder als dort - aber es ist einfach klasse)

Krik schrieb:
Wenn alle ihre Abos nur im Ausland holen, werden deren Preise entweder auf das europäische Niveau steigen oder die Verwendung der Accounts über Ländergrenzen hinweg wird blockiert. Soweit ich weiß, macht man letzteres bereits schon.

Hast du nicht mal die 10,99 € im Monat, sodass du auf die 1,72 € in der Türkei zurückgreifen "musst"?

Ich erinnere mich gerne daran, wie einige vor 10-15 Jahren eine Kulturflatrate forderten, man sollte einen geringen festen Betrag zahlen und hätte dann Zugriff auf alle Musik, Filme, vielleicht auch Spiele...
Piraterie wäre sofort zuende, wurde gesagt.

Nun, das haben wir mittlerweile - zwar nicht staatlich organisiert wie es der ursprüngliche Begriff vielleicht nahelegt, aber man bekommt für ~10 Euro im Monat Zugriff auf quasi sämtliche existierende Musik.
(Es gibt natürlich exotische Ausnahmen, aber in der Regel kriegt man wirklich fast alles)
Bei Filmen und Serien sieht es mittlerweile etwas schlechter aus, da sich dort unterschiedliche Streaminganbieter etablierten und nun exklusive Angebote bieten - aber vor einigen Jahren gab es die Situation, dass man "fast alles" in Netflix oder davor z.B. bei Watchever fand.
Und Spiele: GamePass, Playstation Plus Premium bzw. man kriegt selbst brandaktuelle Titel durch die große Konkurrenz wenige Wochen nach Release für die Hälfte.

D.h. der Zugriff auf "alle" Medien ist wirklich extrem einfach und günstig geworden - aber niemand findet sich damit ab dann eben 10€ für Musik, 20€ für Filme und Serien sowie 15€ für Spiele im Monat zu zahlen, also gerade mal 45€, einen total angemessenen Betrag und in dem Rahmen in dem eine "Kulturflatrate" zwangsläufig sein müsste.

Stattdessen ist nun plötzlich jeder Teil einer fünfköpfigen Familie die sich via Foren und Kleinanzeigen gegenseitig "adoptiert", jedoch noch nie im RL getroffen, hat und ein Mitglied der Familie wohnt immer in Argentinien, der Türkei oder sonstwo ohne Kaufkraft - ganz zufällig...

Man reicht ihnen den kleinen Finger, sie nehmen die ganze Hand...
 
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Weedlord schrieb:
Beiträge auf YOutube von z. B. kurzgesagt.
Kurzgesagt arbeitet nicht mehr so mit denen zusammen wie früher.
Warum wir funk verlassen haben!
"Nach eigenen Angaben hat der Kanal das funk-Netzwerk verlassen, da aufgrund der Beschränkungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen keine Werbung erlaubt ist, nur diese aber die notwendige weitere Finanzierung für den Kanal ermöglicht."
 
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Krik schrieb:
Alles Ablenkung. Du bist nur neidisch, dass andere, ärmere Länder geringere Abopreise haben.

Weit gefehlt. Neid ist nicht ansatzweise dabei.
Ich habe das Glück, mir über so etwas keine Gedanken machen zu müssen.

Ich wollte nur erwähnen, dass es auch eine andere Seite gibt, die man nicht vergessen sollte. Anbieter und Nachfrager sind beim Geschäft keine Freunde.
Beide Seiten werden alles unternehmen, um das Maximum herauszuschlagen.
Es war, ist und wird auch immer ein Kampf um die stärkere Verhandlungsposition sein.

Als Anbieter braucht man sich also nicht zu wundern, wenn ein Teil der Nachfrager ihre Produkte über "Schwarzmärkte" beschaffen.
Das sind Basics der Wirtschaft, die einkalkuliert werden müssen.

Spotify wird Kunden, welche sich den Preis nicht leisten können oder wollen, lieber über Umwege zum Bruchteil bedienen, als überhaupt nicht.
 
iSight2TheBlind schrieb:
Ich kenne aber genug Fälle in denen nicht 1-2 Titel auf einem Album gut sind sondern eher 1-2 Titel auf dem Album nicht so gut sind, es gibt aber auch perfekte Alben!
Ich höre mir ein Album oder sogar komplette Diskografie meist nicht nur einmal an. Oft lasse ich es ein paar Stunden auf Wiederholung laufen. Danach weiß ich, was ich davon mag und was nicht.
Ich hab früher z. B. immer gedacht, dass Scorpions wahrscheinlich genau meine Kragenweite sind. Sie haben immerhin Wind of Change und Send me an Angel produziert. Das sind aber genau die zwei einzigen Lieder, die mir von ihnen gefallen. Alles andere... uff, nein danke.

Aber ich habe auch neue Bands kennen gelernt. Ich habe öfters mal bei Spotify eine Playlist mit meiner Wunschmusik (Themen oder Genres) erstellt und dann ein, zwei Stunden lang nur die Recommendations durchgeklickt. Da kam auch gut was zusammen.
Jetzt habe ich ein paar Playlists für fast jede Stimmung. In der Summe sind es ca. 37 h Musik. Komplette Alben sind da aber nicht drin.

iSight2TheBlind schrieb:
Ich erinnere mich gerne daran, wie einige vor 10-15 Jahren eine Kulturflatrate forderten, man sollte einen geringen festen Betrag zahlen und hätte dann Zugriff auf alle Musik, Filme, vielleicht auch Spiele...
Jepp, ich kann mich auch erinnern. Und heute ist es Wirklichkeit! Wer hätte damals gedacht, dass es das echt kommt! :schluck:

Leider sind die Angebote noch etwas zu sehr fragmentiert. Jeder versucht mittlerweile eine Kulturflatrate für seine 3 Filmchen oder Spielchen zu etablieren. Lieber wäre mir eine "Grundflatrate" mit eine Minimalauswahl an aktuellen Medien, zu den man dann noch Genres (z. B. Sport, Animes, etc.), Sprachpakete (für O-Ton), Qualität usw. dazu buchen kann. Aber so ein Einer-für-alle-Angebot hat leider auch Nachteile.

iSight2TheBlind schrieb:
Man reicht ihnen den kleinen Finger, sie nehmen die ganze Hand...
Gier halt.
 
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1,2% = 15mio }-- 1250mio Spotify alleine. -66% = 425mio Gewinn. sagen wir mal 20% Steuer = 340mio minus die 15 mio = 325 mio aus Frankreich. Ist schon klar, dass das nicht reicht, um die paar Server zu betreiben.
 
iSight2TheBlind schrieb:
Man reicht ihnen den kleinen Finger, sie nehmen die ganze Hand...
Macht das der Konsument, ist das okay. Macht das ein Konzern, ist das nicht okay. Besser kann ein („blinder“) Konsument seine Doppelmoral nicht offenbaren.
 
Hax0r123 schrieb:
Blöd nur, dass deine CD in 20-40 Jahren nicht mehr funktionieren wird. :D
Keine einzige meiner 25 ... 30 Jahre alten CDs funktioniert nicht oder wird langsamer eingelesen.

Best of Cream von 1995: ohne zu Murren läuft "I feel free" gerade davon .
"Crossroads" läuft auch sofort.

Frijid Pink von 2005: "Crying Shame" - läuft sofort, "House Of The Risung Sun" ohne Fehler kreischt die übersteuerte Gitarre und Kelly Green schreit ins Mikro.

"Easy Living" von der CD von 1991 haut mir auch die Keyboards von Ken Hensley sofort nach Einlegen um die Ohren.

Zur Not hat man ja noch eine LP, die man überspielen kann. ;)
Da brauche ich sicher keinen Streaming Dienst.
 
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@wuselsurfer : schön für dich, aber leider nicht zu verallgemeinern. Ich habe in meiner Sammlung schon verschiedene CDs, die 'hinüber sind' und sich auf auf verschiedenen Playern nicht mehr abspielen lassen bzw. nur noch digitalen Schrott produzieren.
Das sind meist CDs aus der Frühzeit (<1993), nicht solche mit Kopierschutz oder ähnlichen Scherzen. Als Beispiel: van der Graaf Generator "Still Life, ca. 1991.
Aber auch beispielsweise die Live-Trippel-CD von Kate Bush (Before the Dawn, 2016) lässt sich nicht mehr abspielen ...
 
zazie schrieb:
@wuselsurfer :
Das sind meist CDs aus der Frühzeit (<1993), nicht solche mit Kopierschutz oder ähnlichen Scherzen.
Jethro Tulls "Bursting Out" mit einem knackigen Kopierschutz läuft ebenfalls fehlerfrei.

zazie schrieb:
Als Beispiel: van der Graaf Generator "Still Life, ca. 1991.
Aber auch beispielsweise die Live-Trippel-CD von Kate Bush (Before the Dawn, 2016) lässt sich nicht mehr abspielen ...
Dann würde ich mal nachsehen, ober der Laser vom CD-Player noch genau fokussiert ist und und die Diode noch die entsprechende Leuchtstärke hat.

Ich dachte auch, auf meinem SL-PG 500A die CDs wären defekt, aber ein Potentiometertausch für Fokus und LED-Strom hat sofort alle CDs wieder zum Laufen gebracht.

Und daß eine kommerziell hergestellte CD von 2016 nicht mehr lesbar ist, ist äußerst unwahrscheinlich, obwohl die Produktionsqualität schon nachgelassen hat.
 
dass konzerne mehrkosten an den kunden weitergeben ist wirklich nichts neues.
leider gibt es noch genug naive politiker, die glauben, dass jemand auf seinen gewinn verzichtet. kein politiker würde auf seine gehaltserhöhung verzichten, aber bei anderen das gegenteil einfordern

und dass diese politiker dann sehr verschwenderisch mit steuergeld umgehen ist leider auch keine seltenheit

viel mehr sollte man fordern, dass zB kleine franz. künstler in F öfter vorgschlagen werden, oder dass die, die es gratis mit werbung nutzen, als werbung ausschnitte von liedern kleiner künstler hören

wenn die musik gut ist, dann wird sie auch profitabel sein. es gibt kein recht von musik leben zu können. so könnte ja jeder abkassieren mit KI musik
 
Krik schrieb:
@Schneeball
Andere Länder haben andere Kaufkraft. Die Türken haben ein Bruttoinlandsprodukt von nicht mal 1/4 von unserem. Da dürfen Preise das auch widerspiegeln.
Also ja, es ist ok, wenn ein T-Shirt in Dtl. 20 € und in der Türkei 5 € kostet.

Es wird immer so getan, als ob wir arm wären. Nein, sind wir nicht. Wir gehören zu den Top 5 der reichsten Länder!
Den Spiess kann ich gerne umdrehen. Haben Unternehmen wie Adidas, Nike und Co. nicht das Geld, ihre Schuhe in DE/EU produzieren zu lassen? Sind die glücklich, dass die betrügen? Du kannst ja mal schauen, wie viel Steuern

Ich habe das Geld, sowohl die 10eu als auch andere. Aber zum 1. wieso sollte ich solchen Unternehmen noch mehr Gewinn in den Rachen schieben, die sich genauso wenig an die Regeln halten - halt doch, tun die. Nennt sich nur Globalisierung. Und zweitens hat @Schneeball alles weitere gesagt. Und was die Türken für ein BIP/Lohn haben ist zwar schade, aber in erster Linie nicht mein Problem. Und auch ich gehe für mein Geld hart arbeiten, und sehe es nicht ein jeden Monat 150-200 Franken für irgendwelche Abdienst auszugeben nur weil die einfach gierig wie sonstwas sind.
 
Schneeball schrieb:
Spotify wird Kunden, welche sich den Preis nicht leisten können oder wollen, lieber über Umwege zum Bruchteil bedienen, als überhaupt nicht.
Jein. So lange sich das in einem gewissen quantitativen Rahmen bewegt, wird das sicherlich so sein. Schließlich macht es auch gewissen Aufwand, hinreichende Maßnahmen dagegen umzusetzen. Aber wenn es zum Massenphänomen wird, wird da kein Unternehmen untätig bleiben. Siehe Netflix und Account-Sharing*. Und die Geschäftszahlen von Netflix sprechen dafür, dass die Maßnahmen unternehmerisch sinnvoll waren, allen Unkenrufen zum Trotz.

*) Ja, ich weiß, das wurde von Netflix an Anfang sogar beworben, aber Unternehmensstrategien können sich halt ändern.
 
zazie schrieb:
Spotify dagegen zahlt in DE 0,003 Cents pro Streaming, entsprechend 3'000 Euro für eine Million Streams.
Für 2.295.297 Streams bekam ich nur 3441$.

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:mad:
 
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Tici schrieb:
Den Spiess kann ich gerne umdrehen. Haben Unternehmen wie Adidas, Nike und Co. nicht das Geld, ihre Schuhe in DE/EU produzieren zu lassen? Sind die glücklich, dass die betrügen?
Du willst doch, dass andere ausgebeutet werden, damit du deine T-Shirts für 20 € oder besser noch 5 € bekommt. Würde man das hier produzieren, dann kommen Preise wie bei Trigema raus. (40-50 €, Fabrik steht in Burladingen in Schwaben)
Wer von euch kauft dort? Keiner. Dachte ich mir. (Und ja, ich hab T-Shirts von denen. Die sind einfach höherwertiger als die China-Ware.)
Oder wie wäre es mit Lederschuhen vom Schuster? Mit 500+ € zu teuer? Diese Schuhe halten oft 20 Jahre oder länger. Man muss nur alle paar Jahre mal die Sohlen tauschen, wenn sie durch sind. (Ich trage zwar keine Lederschuhe, aber meine wurden in der EU von Hand produziert und kosteten auch dreistellig.)

Tici schrieb:
Und auch ich gehe für mein Geld hart arbeiten, und sehe es nicht ein jeden Monat 150-200 Franken für irgendwelche Abdienst auszugeben nur weil die einfach gierig wie sonstwas sind.
Gleichzeitig machst du aber auch nichts dagegen. Um auf deine ursprüngliche Aussage zurückzukommen:
Tici schrieb:
Also wer europäische Preise für Abodienste zahlt dem ist sowieso nicht mehr zu helfen... Warum nicht wie jeder schlaue Mensch über Türkei, Indonesien, Brasilien und co?
Du unterstützt doch damit genau das System der Ausbeutung, gegen das du wetterst. 🤷‍♂️
Du willst, dass jeder gerecht behandelt und bezahlt wird. Das geht aber nicht, wenn ein reicher Europäer in einem armen Land ein billiges Abo kauft.

Man kann ja Spotifys Art der Geldverteilung an die Künstler diskutieren, ob das so i. O. ist oder nicht. Das hat aber einen schlechten Beigeschmack, wenn man zum Betrug aufruft und dann einen auf moralisch macht.
 
@Snoop7676 : Danke für den Screenshot. Ich habe meine Quelle für die 0,003 Euro verlinkt, kann sein, dass das ein Durchschnittswert aus dem Jahr 2022 ist.
Es kommt auch bei Spotify (und nicht nur bei der GEMA) auf viele Parameter an, die in die Berechnung der Royalties einfliessen. Eindeutig ist aber, dass der Anteil der KünstlerInnen erst am Schluss kommt.

Ich habe in den 90er Jahren verschiedene Verträge von Artisten mit Labels (teilweise Majors) gesehen, teilweise ausgearbeitet und abgeschlossen. Da war es noch möglich, [bis zu] 60% der Royalties für die Künstler raus zu holen! Im Gegenzug musste man akzeptieren, dass einerseits die ganze Administration (Gema, Steuern etc.) selbst zu übernehmen und zu bezahlen war, und andererseits, dass die gesamten Einnahmen so lange an den Publisher gingen, bis seine Aufwendungen/Unkosten vollständig bezahlt waren. Das war bei Vorfinanzierung einer CD-Produktion natürlich schnell einmal ein sechsstelliger Betrag (aber so was machten die Publisher eh nur, wenn der Verkaufserfolg bereits aus früheren Produktionen 'gesichert' war). Nach Ablauf dieser ersten Phase blieben 60% des Nettoverkaufspreises der CD bei den KünstlerInnen. **

Die ganzen Streaming-Modelle haben davon profitiert, dass nur die (übrig gebliebenen) grossen Player im Musikbusiness die juristischen, organisatorischen und logistischen Möglichkeiten haben, mit Spotify (und andern) das Businessmodell abzuwickeln. Dabei haben sie dafür gesorgt, dass ihr Anteil am Kuchen nicht kleiner wird. Dass die Artisten (und zwar alle, vom Partykellertiger bis zum Weltstar) nur noch mit Kümmerbeträgen abgefertigt werden, ist aus der Sicht der Musikindustrie ein unvermeidlicher Kollateralschaden.

Um so bedauerlicher, dass - um es mit einem Beispiel zu illustrieren - Künstler wie Robert Fripp heute ebenfalls auf Spotify zu finden sind (Playlist), sich dort ein Titel mit [nur] gut 80'000 Streams auf Platz 5 findet und es sich daraus leicht folgern lässt, dass Fripp sich mit Kleckerbeträgen zufrieden geben muss. Fripp war seit den 80er Jahren einer der weltweiten Wortführer unter den Musikern, die sich gegen Bootlegs [zuerst Platten, dann CDs] und "digitale Musikpiraterie" (sprich: Napster, LimeWire) gewehrt haben. Die Musikindustrie hat - im Rahmen der weltweiten Durchsetzung ihrer Interessen - sehr profitiert vom Engagement von Robert Fripp oder Neil Young (und vieler anderer). Dumm nur, dass dann in der Folge nur die finanziellen Interessen der Musikindustrie 'gerettet' wurden ....

** Man könnte also sagen, dass sich der Publisher einen ewigen "Zins" von (mindestens) 40% auf das ursprünglich investierte Kapital hat genehmigen lassen 💰
 
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